Einsatzfahrzeug: Florian Celle 94/27-01
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Funkrufname | Florian Celle 94/27-01 | Kennzeichen | k.A. |
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Standort | Europa (Europe) › Deutschland (Germany) › Niedersachsen › Celle (CE) | ||
Wache | WF Rheinmetall Waffe Munition GmbH | Zuständige Leitstelle | Leitstelle Celle (CE) |
Obergruppe | Feuerwehr | Organisation | Werkfeuerwehr |
Klassifizierung | Großtanklöschfahrzeug | Hersteller | Rheinmetall MAN Military Vehicles (RMMV) |
Modell | SX 45.440 8x8 | Auf-/Ausbauhersteller | Eigenausbau |
Baujahr | 2010 | Erstzulassung | k.A. |
Indienststellung | 2021 | Außerdienststellung | k.A. |
Beschreibung | Großtanklöschfahrzeug (GTLF) 10000 der Werkfeuerwehr Rheinmetall Waffe Munition in Unterlüß Fahrgestell: Rheinmetall MAN Military Vehicles (RMMV) SX 45.440 8x8 Technische Daten:
Feuerlöschkreiselpumpe:
Löschmittel:
Beladung/Ausstattung:
Laufbahn:
Gut gerüsteter Löschgigant Insbesondere für Einsätze in munitionsbelasteten Gebieten, wie dem zum Betriebsgelände gehörigen Schießplatz, hält die Werkfeuerwehr Rheinmetall Waffe Munition in Unterlüß seit 2021 ein sondergeschütztes Großtanklöschfahrzeug (GTLF) 10000 vor. Das eindrucksvolle Löschfahrzeug entstand in Eigenleistung bei der Werkfeuerwehr selbst. Für ihre Konstruktion konnte die Wehr auf einen 2010 gebauten Rheinmetall MAN Military Vehicles (RMMV) SX 45.440 8x8 mit gepanzerter Kabine zurückgreifen, der zuvor mit einem Bergekran-Aufbau als Vorführfahrzeug genutzt wurde. Anstelle des Krans montierten die Wehrleute auf dem monströsen Vierachser eine Wechselbrücke, in die sie einen 10.000 Liter-Löschwassertank und eine Feuerlöschkreiselpumpe einbauten. Neben einer Selbstschutzanlage mit Düsen unter der Stoßstange und an allen acht Reifen erhielt das GTLF auch einen fernsteuerbaren Frontwasserwerfer. Wie auch die Pumpe kann der Wasserwerfer aus der sicheren Kabine heraus bedient werden. Zur Brandbekämpfung in einem beispielsweise durch Altmunition und Munitionsreste belasteten Umfeld muss die zweiköpfige Fahrzeugbesatzung durch diese Ausstattung den sicheren Schutz ihrer Kabine nicht verlassen. Diese ist nach dem Level 2 des NATO-Standards AEP-55 STANAG 4569 gepanzert und bietet nicht nur Schutz vor dem Beschuss mit Handfeuerwaffen bis zu einem Kaliber von 7,62 × 39 Millimetern, sondern auch vor dem Beschuss mit 155 Millimeter-Hochexplosiv-Geschossen (HE-Munition) aus 80 Metern Entfernung in einem bestimmten Winkel und vor Detonationen von Panzerminen mit bis zu sechs Kilogramm TNT-Explosivmasse mittig unter dem Fahrzeug oder unter einem Rad. Zur auffälligen Erscheinung des GTLF trägt auch die an ein militärisches Tarnmuster angelehnte Lackierung mit einem robusten Strukturlack in Rot, Weiß, Grau und Schwarz bei. Zukünftig sollen alle Fahrzeuge der Werkfeuerwehr Rheinmetall Waffe Munition in dieser Farbgebung gestaltet werden. Für die Werkfeuerwehr zu verschmerzen ist, dass ihr GTLF – das intern auf den Rufnamen „Barbara 6“ hört – keine Straßenzulassung besitzt, denn der RMMV SX hat mit 2.970 Millimetern gehörig Überbreite. Da das GTLF vor allem auf dem Betriebsgelände von Rheinmetall Waffe Munition in Unterlüß zum Einsatz kommt, benötigt es aber auch gar keine Zulassung für den öffentlichen Straßenverkehr. Gepanzerter LKW-Gigant Bei der noch von MAN entwickelten und schließlich ab 2010 im Joint-Venture Rheinmetall MAN Military Vehicles (RMMV) gebauten SX-Baureihe handelt es sich um den Nachfolge des MAN gl, bzw. mil gl, besser bekannt als MAN Kat. I. Der SX wurde als vielseitig nutzbarer und in einer C-130 Hercules luftverlastbarer Lastwagen für den Militäreinsatz entwickelt und in den Radformeln 4x4, 6x6 und 8x8 bis 2019 gebaut. Auch für den zivilen Markt wurde der SX gebaut und kam dort beispielsweise als Basis für Flugfeldlöschfahrzeuge (FLF) und Expeditionsmobile zum Einsatz. Aufgebaut ist das GTLF 10000 der Werkfeuerwehr Rheinmetall Waffe Munition auf einem RMMV SX 45.440 8x8, der von einem 441 PS starken Sechs-Zylinder-Motor von MAN angetrieben wird. Ein Acht-Gang-Wandlerautomatikgetriebe überträgt die Kraft des Motors auf die vier paarweise angeordneten Antriebsachsen. Die beiden vorderen Achsen dienen als Lenkachse, während die hinteren starr sind. Durch seine Konstruktionsweise und die durchgehende Einzelbereifung besitzt der SX trotz seiner 40 Tonnen Gesamtgewicht und immerhin fast zehn Metern Länge eine enorme Geländegängigkeit. Ohne weiteres sind mit dem SX-Fahrgestell Wasserdurchfahrten bis zu einer Tiefe von 1,5 Metern möglich. Die Fahrerkabine des SX ist nicht wie bei modernen LKW üblich über dem Motor oder klassisch hinter dem Motor verbaut, sondern sitzt vor diesem. In der Kabine können zwei Personen gewissermaßen unter Vollschutz Platz nehmen. Die Kabine besitzt nicht nur eine Panzerung nach NATO-Standard AEP-55 STANAG 4569 Level 2 (s.o.) sondern auch ein ABC-Schutzbelüftungssystem und eine leistungsfähige Klimaanlage. Die Panzerung sieht man der Kabine am ehesten an ihren Türen an, die durch kleine Fensterausschnitte und massive Beschläge auffallen. Richtig deutlich wird die Panzerung beim Öffnen der Türen, wenn ihre Dicke und ihr Gewicht sicht- und spürbar werden. Neben der reinen Panzerung besitzen die Türen auch ein Sicherungssystem mit speziellen Zapfen, die ein herausreißen durch Druck oder Sog verhindern sollen. Neben den Türen ist aber auch der ganze Rest der Kabine rundherum gepanzert. Die Lüftungssysteme der Kabine verbergen sich in dem monströs wirkenden und ebenfalls gepanzerten Aufsatz auf dem Dach. Die ABC-Schutzanlage erlaubt es der Fahrzeugbesatzung im Fall der Fälle gefahrlos mit dem GTLF in giftige Atmosphären einzufahren. Sie filtert die Frischluft für die Kabine und setzt diese unter einen leichten Überdruck, um das Eindringen von Giftstoffen zu verhindern. Eine schiere Notwendigkeit für die Arbeit in der gepanzerten Kabine des GTLF ist die Klimaanlage. Durch die Panzerung der Kabine lassen sich die mit Panzerglas versehenen Fenster in den Türen nicht öffnen. Einzig über die Dachluke kann Frischluft in die Kabine gelangen. Gerade bei längeren Einsätzen oder sehr warmen oder kalten Temperaturen ist die Fahrzeugbesatzung daher auf Heiz- und Kühlleistung der Klimaanlage angewiesen. Der Fahrerraum selbst befindet sich weitgehend im Auslieferungszustand des SX-Fahrgestells. Auch zeigt sich in ihm noch die ursprünglich olivgrüne Lackierung des Fahrgestells. Im Zuge der Umrüstung zum Feuerwehrfahrzeug wurde in der Kabine lediglich zwischen Fahrer und Beifahrer ein Pumpenbedienstand und die Empfangseinheit für die Funkfernbedienung des Frontwasserwerfers eingebaut. Die Fernbedienung selbst wird natürlich auch in der Kabine mitgeführt und hängt griffbereit an der Bedienkonsole der Pumpe. Do it yourself-Aufbau Der Aufbau für das GTLF entstand bei der Werkfeuerwehr Rheinmetall Waffe Munition in Eigenleistung auf Basis einer Wechselbrücke vom Typ WP 73 LF 4-BW. Weit mehr als die Hälfte des Innenraums der Wechselbrücke beansprucht ein großer Edelstahltank mit 10.000 Liter Fassungsvermögen. Aus Gründen der Gewichtsverteilung ist der Tank hinten im Aufbau montiert, also über den beiden hinteren Achsen. Direkt vor dem Tank ist über zwei seitliche Schiebetüren erreichbar die Feuerlöschkreiselpumpe eingebaut: Eine Tragkraftspritze Ziegler Ultra Power 4 vom Typ PFPN 10-1500 mit einer Leistung von 1.500 l/min bei zehn bar. Sie ist auf einem kleinen Podest fest in der Wechselbrücke eingebaut und kann vom Bedienstand in der Kabine aus ferngestartet und auch -gesteuert werden. Die Abgase der Tragkraftspritze werden über einen eigens konstruierten Auspuff aus dem Aufbau herausgeführt. Von außen deutlich sichtbar verläuft der Auspuff an der Stirnseite des Aufbaus hinauf bis zur Dachkante. Die Pumpe kann entweder im Tankbetrieb eingesetzt werden oder über zwei B-Druckeingänge hinter den Schiebetüren von extern mit Wasser versorgt werden. Dafür führt vom Saugeingang der Pumpe ein kurzes Stück Saugschlauch zu einem fernsteuerbaren Umschaltorgan unmittelbar vor dem Löschwassertank. Aufgrund der Höhe in der sich die Ladekante der beiden Geräteräume befindet und des mittigen Einbauorts der Tragkraftspritze ihre beiden B-Druckabgänge zu den Schiebetüren hin verlängert. Jeder Druckabgang führt über kurze Stücke Saugschlauch zu einem Verteiler B-CBC. Auf der linken Seite stehen alle drei Abgänge des Verteilers zur freien Verfügung, auf der rechten Seite nur einer – das ursprüngliche dritte Rohr in der Mitte. Es ist zugleich der einzige im Originalzustand erhaltene Abgang des Verteilers. Das erste und zweite Rohr sind jeweils durch feste Verrohrungen ersetzt, die aus dem Aufbau heraus zu Selbstschutzanlage und Frontwasserwerfer führen und die ferngesteuert geöffnet und geschlossen werden können. Nur einen Bruchteil der Pumpenleistung ruft die Selbstschutzanlage ab. Zu ihr gehören mehrere kleine Düsen unter der Stoßstange sowie weitere an den Rädern. Wird hingegen der Frontwasserwerfer eingesetzt, so nimmt dieser bei voller Leistung die komplette Pumpenleistung in Anspruch. Der rechts an der Fahrzeugfront montierte Alco APF 2-DC hat eine Leistung von 2.000 l/min bei acht bar und kann von der Kabine oder auch von außerhalb des Fahrzeuges ferngesteuert werden. Durch die komplett autarke Löschtechnik mit einer Tragkraftspritze kann der Werfer auch uneingeschränkt während der Fahrt eingesetzt werden. Das GTLF 10000 ist vor allem auf den wirkungsvollen Einsatz seines Frontwerfers ausgelegt. Die weitere Fahrzeugbeladung fällt daher sehr überschaubar aus. Am Heck werden einige Handwerkzeuge offen mitgeführt und einige wenige Druckschläuche und Armaturen für einen abgesessenen Löschangriff werden in einem Staukasten rechts zwischen zweiter und dritter Achse mitgeführt. |
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Ausrüster | Rauwers GmbH | ||
Sondersignalanlage |
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Besatzung | 1/1 | Leistung | 324 kW / 441 PS / 434 hp |
Hubraum (cm³) | 10.512 | Zulässiges Gesamtgewicht (kg) | 40.000 |
Tags | |||
Eingestellt am | 23.01.2023 | Hinzugefügt von | Christopher Benkert |
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