Einsatzfahrzeug: Sankt Moritz - StpFW Sankt Moritz - HRF
Einsatzfahrzeug-ID: V177919 Weiteres Foto hochladen
Funkrufname | Sankt Moritz - StpFW Sankt Moritz - HRF | Kennzeichen | GR 163 |
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Standort | Europa (Europe) › Schweiz (Switzerland) › Graubünden | ||
Wache | StpFW Sankt Moritz Depot Sankt Moritz | Zuständige Leitstelle | k.A. |
Obergruppe | Feuerwehr | Organisation | Freiwillige Feuerwehr (FF) |
Klassifizierung | Teleskopmast | Hersteller | MAN |
Modell | 28.464 FNAL | Auf-/Ausbauhersteller | Bronto Skylift |
Baujahr | 2005 | Erstzulassung | 2005 |
Indienststellung | 2005 | Außerdienststellung | k.A. |
Beschreibung | Hubrettungsfahrzeug HRF des Feuerwehr-Stützpunktes Sankt Moritz Depot Sankt Moritz Fahrgestell: MAN 28.464 FNAL 6x6-4 Technische Daten: Aufbau: Podium:
Abstützung:
Drehkranz:
Hubarm:
Rettungskorb:
Feuerlöschkreiselpumpe: Beladung/Ausstattung:
Hotels, Berge, Winter - Drei Anforderungen an einen Hubretter Drei speziellen Grundbedingungen, bzw. Anforderungen muss das Hubrettungsfahrzeug (HRF) des Feuerwehr-Stützpunktes Sankt Moritz gerecht werden. Während zwei davon für alle Einsatzfahrzeuge des Feuerwehr-Stützpunktes gelten, betrifft eine der Rahmenbedingungen exklusiv das HRF und seine Kernaufgabe in der Menschenrettung. Relativ leicht lässt sich diese eine spezielle Bedingung bei einem Blick auf das Ortsbild von Sankt Moritz, insbesondere den Ortsteil Sankt Moritz-Dorf erkennen. Es handelt sich um die sowohl exklusive, als auch herausragende Bebauung des mondänen Sankt Moritz. In der Gemeinde gibt es nicht weniger als 40 Hotels mit summiert 5.300 Hotelbetten, wovon rund die Hälfte auf exklusive 4- und 5-Sterne Hotels entfallen. Darunter so klingende Namen wie das Badrutt’s Palace, das Carlton Hotel, das Suvretta House, das Grand Hotel des Bains oder der Schweizerhof. Dazu kommen nochmal rund 7.500 Betten in Ferienwohnungen. Als Vergleich dazu: Sankt Moritz hat nur etwa 5.000 ständige Bewohner, zu denen nochmal etwa 2.500 Saisonarbeiter kommen. Viele der Hotels und Apartmenthäuser in Sankt Moritz haben vier und mehr Stockwerke. Sie erreichen also Höhen, in denen tragbare Feuerwehrleitern allein nicht mehr ausreichen und es eine Drehleiter oder einen Teleskopmast zur Menschenrettung braucht. Zugleich ist die Bebauung insbesondere in Sankt Moritz-Dorf überaus dicht und gedrängt, was eine weitere besondere Herausforderung an das Hubrettungsgerät der Feuerwehr stellt. Zur Lösung dieses Problems entschied sich der Feuerwehr-Stützpunkt Sankt Moritz im Jahr 2005 für die Anschaffung eines unter der Bezeichnung HRF geführten Teleskopmastes. Der F 36 RLH von Bronto Skylift erreicht eine Höhe von 36 m und hat durch seinen separaten Korbarm ein großes Bewegungsfeld und kann bedingt auch Hindernisse überfahren. Sein geräumiger Korb bietet wahlweise vier Personen oder Lasten von bis zu 400 kg Platz und ist umfangreich mit u.a. Wenderohr und Schnellangriff ausgestattet. Um auch größere Personenzahlen in kurzer Zeit retten zu können, gehört ein 36 m langer Spiralrettungsschlauch zur Beladung des HRF. Der Schlauch wird am Rettungskorb befestigt und zu Boden gelassen. Durch ihn können der Reihe nach in schneller Folge Menschen nach unten in Sicherheit rutschen. Eine seitliche Rettungsleiter am Mast besitzt das HRF dafür aber nicht. Zwar stellt das HRF ganz besondere Herausforderungen hinsichtlich seiner Aufstellfläche, doch eignet er sich hervorragend für die Arbeit an der hohen und dichten Bebauung von Sankt Moritz. Für die beiden anderen Grundbedingungen muss man den Blick von den geschlossenen Ortslagen Sankt Moritz weg und mehr auf das Umland wenden. Eine weitere Anforderung an das HRF ergibt sich aus der allgemeinen Lage des mondänen Sankt Moritz im Hochtal des Oberengadin inmitten der Alpen. Die Dorfmitten der Ortsteile Sankt Moritz-Bad und -Dorf, von Survetta sowie Champfèr liegen jeweils auf Höhen zwischen 1.770 und 1.820 m. Einzelne Aussiedlerhöfe und Hotelanlagen abseits der Dorfstrukturen liegen nochmals teils deutlich höher. Der niedrigste Punkt der Gemeinde liegt auf einer stattlichen Höhe von 1.730 m und der höchste Punkt - der Gipfel des Piz Güglia/Julier - sogar auf 3.380 m. Diese extremen Höhen sind natürlich bis auf einige Berghütten und Bergstationen von Liftanlagen weitgehend unerschlossen und werden höchstens durch Skipisten und wenige Wirtschaftswege erschlossen. Der weitaus größte Teil der Sankt Moritz umschließenden Berge sind natürlich unerschlossener Naturraum. Aber selbst die erschlossenen Flächen der Gemeinde Sankt Moritz sind abseits der Talsohle des Oberengadin von großen Höhenunterschieden geprägt. Höhenunterschiede für deren Überwindung eine entsprechend große Motorleistung benötigt wird, die bei besonders großen und schweren Fahrzeugen nochmal um ein Vielfaches höher liegen muss. Eng mit der Höhenlage von Sankt Moritz verbunden sind die klimatischen Bedingungen im Oberengadin, als einem der höchsten dauerhaft bewohnten Täler Europas. Das Klima in Sankt Moritz kann als subarktisch charakterisiert werden. Die Winter sind lang, kalt und schneereich - die Sommer kurz und regnerisch. Von Oktober bis April liegt die Durchschnittstemperatur unterhalb des Gefrierpunktes. Am kältesten ist es mit durchschnittlich -10 °C im Dezember und Januar. Und selbst im Juli als wärmsten Monat ist es im Schnitt nur 10 °C warm. Insbesondere für das Vorankommen bei Schnee und Eis ist Allradantrieb die Minimalvoraussetzung, an dem kein Weg vorbeiführt. Um den Anforderungen an das Fahrgestell bestmöglich gerecht zu werden, entschied sich der Feuerwehr-Stützpunkt Sankt Moritz für einen MAN 28.464 FNAL 6x6-4 als Fahrgestell für sein HRF. Der 28 t schwere Dreiachser wird durch einen 460 PS starken Sechs-Zylinder-Dieselmotor angetrieben. Dies sorgt für ein Leistungsverhältnis von 16,5 PS/t und damit ausreichend Motorleistung für die Steigungen rund um Sankt Moritz. Auch besitzt der MAN ein Automatikgetriebe und den für den Winter unabdingbaren Allradantrieb. Um den Dreiachser gleichzeitig aber auch wendig zu halten besitzt der MAN auch eine gelenkte dritte Achse. Autark Arbeiten mit dem HRF Als wäre ein 36 m-Teleskopmast auf einem 6x6-Allradfahrgestell noch nicht ausgefallen genug, trumpft das HRF in Sankt Moritz noch mit zwei weiteren Besonderheiten auf, die fast schon ein autarkes Arbeiten ermöglichen. Statt mit einer kleinen Truppbesatzung kann die Feuerwehr in Sankt Moritz dank der Doppelkabine des HRF mit bis zu sechsköpfiger Besatzung ausrücken. In der Kabine können sogar vier Personen schon während der Fahrt Pressluftatmer anlegen, womit bei Eintreffen unmittelbar zwei Angriffstrupps zur Verfügung stehen. Der für das Podium des Bronto-Teleskopmastes verantwortliche Aufbauhersteller Brändle integrierte eine Feuerlöschkreiselpumpe von Godiva in den Aufbau. Die Pumpe hat eine Leistung von 3.000 l/min bei 10 bar und dient in erster Linie der Wasserversorgung des Rettungskorbes über die Steigleitung im Mast. Somit muss kein Löschfahrzeug bei der Brandbekämpfung an das HRF gebunden werden. Durch die große Doppelkabine und die eigene Feuerlöschkreiselpumpe kann das HRF im Einsatz fast schon autark eingesetzt werden. Natürlich hat dieser Gewinn an Flexibilität auch seinen Preis und schlägt sich zu einem gewissen Grad im Gesamtgewicht des HRF nieder. |
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Ausrüster | Rauwers GmbH | ||
Sondersignalanlage |
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Besatzung | 1/5 | Leistung | 338 kW / 460 PS / 454 hp |
Hubraum (cm³) | 12.816 | Zulässiges Gesamtgewicht (kg) | 28.000 |
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Eingestellt am | 25.02.2022 | Hinzugefügt von | Christopher Benkert |
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