Einsatzfahrzeug: Altstätten - FW Altstätten Eichberg - Mini-TLF - 4
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Funkrufname | Altstätten - FW Altstätten Eichberg - Mini-TLF - 4 | Kennzeichen | SG 3637 |
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Standort | Europa (Europe) › Schweiz (Switzerland) › Sankt Gallen | ||
Wache | FW Altstätten Eichberg | Zuständige Leitstelle | k.A. |
Obergruppe | Feuerwehr | Organisation | Freiwillige Feuerwehr (FF) |
Klassifizierung | Tanklöschfahrzeug | Hersteller | Mercedes-Benz |
Modell | Unimog U 218 L | Auf-/Ausbauhersteller | Brändle |
Baujahr | 2018 | Erstzulassung | 2018 |
Indienststellung | 2018 | Außerdienststellung | k.A. |
Beschreibung | Mini-Tanklöschfahrzeug (Mini-TLF) der Feuerwehr Altstätten Eichberg Fahrgestell: Mercedes-Benz Unimog U 218 L Technische Daten:
Feuerlöschkreiselpumpe:
Löschmittel:
Beladung / Ausstattung:
Herausforderndes Terrain - Von der Rheineben bis in den Alpstein Wenn auch Altstätten und sein Nachbarort Eichberg im weiten Sankt Galler Rheintal liegen, so reichen ihre Gemeindegebiete doch bis weit hinauf in die Berge des Alpsteins, eines Gebirges der Appenzeller Alpen, was die gemeinsam durch beide Kommunen unterhaltene Feuerwehr vor ganz besondere Herausforderungen stellt. Während der tiefste Punkt der beiden Gemeinden auf beschaulichen 410 m in der Rheinebene liegt, ist der höchste Punkt der 1.795 m hohe Gipfel des Hohen Kastens genau auf der Grenze zum benachbarten Halbkanton Appenzell Innerrhoden. Einen nicht unerheblichen Teil der zusammen fast 45 km² großen Gemeinden machen die weitläufigen Bergregionen mit ihren typischen Streusiedlungen aus. Die Wege für die Feuerwehr zu den weit verstreut an den Berghängen liegenden kleinen Weilern und Aussiedlerhöfen sind nicht nur lang und durch hunderte Meter Höhenunterschied geprägt, sondern führen oftmals auch über schmale und kurvige Straßen. Ganz zu schweigen von den schwierigen Straßenverhältnissen bei Schnee und Eis im Winter. Die langen und schwierigen Anfahrten zum Einsatzort sind nicht die einzige Herausforderung für die vom Tal her anrückende Feuerwehr Altstätten Eichberg. In den Streusiedlungen der Bergregionen ist beispielsweise die Löschwasserversorgung oftmals auch schwierig und mit großem Aufwand verbunden. Mit dem Mini-TLF in die Berge Um für Einsätze in den Ausläufern des Alpsteins bestens gewappnet zu sein gibt es bei der Feuerwehr Altstätten Eichberg neben dem Löschzug „Standard“ nicht nur einen eigenen Löschzug „Berg“, sondern auch ein eigenes, maßgeschneidertes Erstangriffsfahrzeug für die Berge. Das Mittel der Wahl für Einsätze in den Bergregionen ist bei der gemeinsamen Feuerwehr von Altstätten und Eichberg seit 2018 das sogenannte Mini-Tanklöschfahrzeug (TLF). Es ist das genaue Gegenteil des großen TLF der Wehr, welches den Löschzug „Standard“ anführt. Der quasi große Bruder des Mini-TLF ist ein 18 t schwerer Scania mit Doppelkabine und einem Aufbau von Brändle mit 3.000 l Wasser- sowie 300 l Schaummitteltank. Daneben wirkt das Mini-TLF wirklich mini. Der kleine Mercedes-Benz Unimog U 218 L, den ebenfalls Brändle aufbaute, bringt gerade mal 10,5 t auf die Waage, hat nur eine dreiköpfige Besatzung und führt lediglich 1.500 l Wasser und 100 l Schaummittel mit. Es ist gewissermaßen ein Kompromiss aus geringer Baugröße, niedrigem Gewicht und möglichst großem Einsatzwert. Durch seine kompakten Abmessungen ist das Mini-TLF äußerst wendig und kommt selbst auf kleinen Bergstraßen sowie dank des Allradantriebs auch bei schwieriger Witterung gut zurecht. Abseits der Straße kann der eigentlich als Geräteträger konzipierte Unimog U 218 L zwar nicht mit den ganz großen, hochgeländegängigen Unimog-Baureihen mithalten, macht aber eine deutlich bessere Figur, als das eher schwerfällige Scania-TLF. Abseits der für seinen Einsatzzweck hervorragenden Fahreigenschaften bringt das Mini-TLF der Feuerwehr Altstätten Eichberg alles Notwendige für die ersten Maßnahmen in der Brandbekämpfung mit. Das heißt eine ausreichende Menge an Löschwasser in Verbindung mit einer 2.000 l/min starken Feuerlöschkreiselpumpe mit Druckzumischanlage sowie die nötige Ausrüstung für das Vortragen eines Löschangriffs und die Durchführung eines Innenangriffs. Einziges Manko ist die auf drei Feuerwehrangehörige begrenzte Besatzung. Autark lässt sich das Mini-TLF deshalb nur schwer einsetzten, sondern kann seinen vollen Wert erst als Teil eines größeren Verbandes entfalten. Der größere Verband in den das Mini-TLF bei der Feuerwehr Altstätten Eichberg eingebettet ist, ist der sogenannte Löschzug „Berg“. Das Mini-TLF ist nicht ganz das allererste Fahrzeug dieser Formation, aber doch das erste Löschfahrzeug. Vor ihm rückt nur der Kommandowagen als Führungsmittel mit dem diensthabenden Offizier aus. Damit die dreiköpfige Besatzung des Mini-TLF nur so kurz wie möglich auf sich allein gestellt ist, folgt direkt nach ihm das kleinere der beiden Mannschaftstransportfahrzeuge (MTF). Es bringt nicht nur weiteres Personal vor Ort, sondern auch einen Motorspritzenanhänger (MSA). Für den Fall, das eine Wasserversorgung über lange Wegestrecke aufgebaut werden muss und dies möglichst schnell geschieht, rückt als nächstes im Löschzug „Berg“ einer der Pickups mit dem Schlauchverlegeanhänger aus. Erst danach rückt auch das große TLF der Wehr aus. Im folgt das zweite MTF mit einem weiteren MSA, bevor zum Schluss auch noch der Rüstwagen (RW) ausrückt. Selbstverständlich haben alle Einsatzfahrzeuge des Löschzuges Berg ausnahmslos Allradantrieb. Das Mini-TLF im Detail Einen Mercedes-Benz Unimog U 218 L mit 3.200 mm Radstand, einem 180 PS starken Reihen-Vier-Zylinder-Dieselmotor, automatisiertem Schaltgetriebe und Allradantrieb baute Brändle 2018 für die Feuerwehr Altstätten Eichberg zum Mini-TLF auf. In der kurzen Kabine mit der eigentümlichen, aber für einen Geräteträger typischen, weit nach unten gezogenen Windschutzscheibe finden bis zu drei Personen Platz. Die Kabine ergänzte Brändle nicht nur mit einem zusätzlichen Bedientableau und einem Schlüsseltresor, sondern auch außen mit Zusatzscheinwerfern auf dem Dach und einer elektrischen Seilwinde von Warn an der Front. Die kleine Elektrowinde hat eine Zugkraft von bis zu 54 kN. Der kompakte Aufbau stammt aus der Pedro Rosso-Baureihe von Brändle und hat fünf Geräteräume. Auffälliges Merkmal des Aufbaus ist die Dachgalerie mit der kunstvoll darin eingebundenen Sondersignalanlage am Heck. Nicht mehr Teil der Dachgalerie ist hingegen die Umfeldbeleuchtung. Sie besteht nur noch aus einem dezenten LED-Band, welches unmittelbar über den Geräteräumen entlang verläuft. Ergänzt wird die Umfeldbeleuchtung bei Nacht durch einen mit LED-Leuchtkörpern bestückten Lichtmast auf dem Aufbaudach. Anders als die vier seitlichen Geräteräume wird der Heckgeräteraum nicht von einem Rollladen, sondern durch eine Klappe verschlossen. Dominierendes Element im Geräteraum GR ist das die Feuerlöschkreiselpumpe verdeckende Bedientableau. Hinter diesem verbirgt sich die Pumpe mit einer Leistung von 2.000 l/min bei 10 bar sowie die darin angebaute Caméléon-Druckzumischanlage des französischen Herstellers CTD. Mit der Pumpenanlage verbunden sind der 1.500 l große Wassertank und der kleine 100 l-Tank für Schaummittel in der Aufbaumitte. Die Bedienung der Zumischanlage ist in das Bedientableau von Brändle integriert und kommt ohne eigenes Bedienteil aus. Auf dem Bedientableau wird nicht nur die komplette Verrohrung der Pumpenanlage schematisch dargestellt, sondern alle nötigen Funktionen lassen sich über einfach belegte Drucktaster abrufen. Das Display, welches Teil des Tableaus ist, ersetzt nur die analogen Druckmanometer der Pumpe und dient der Darstellung des Fahrzeugstatus. Zur Pumpensteuerung gehören eine automatische Tankeinspeisung und eine Pumpendruckautomatik die sich per Tastendruck auf 6, 8 oder 10 bar einstellen lässt. Die Pumpe besitzt links und rechts je einen B-Druckabgang sowie rechts einen zusätzlichen C-Abgang, über den sich auch Schaum abgeben lässt. Die Druckabgänge liegen geschützt in kleinen Traversenkästen unter den Geräteräumen G3 und G4, die genügend Raum für Schnellangriffsverteiler bieten. Die Klappen der Traversenkästen lassen sich jeweils als Trittbrett nutzen, um einfach Ausrüstung aus den darüberliegenden Geräteräumen entnehmen zu lassen. Für den gleichen Zweck lassen sich die Radkästen der Hinterachse ausklappen. Damit es auf jeder Seite eine durchgehende, höhengleiche Trittfläche gibt, lassen sich auch unter den Geräteräumen G1 und G2 Trittbretter ausziehen, bzw. ausklappen. Links befindet sich unter dem Kraftstofftank ein ausziehbares Trittbrett. Auf der rechten Seite ließ sich eine derartige Lösung aufgrund der deutlich größeren Anlage zur Abgasreinigung nicht realisieren. Stattdessen ist das Trittbrett hier wie eine Ziehharmonika zwischen Aufbau und Kabine zusammengefaltet. Die Ausrüstung des Mini-TLF für die Brandbekämpfung brachte Brändle fast komplett in den Geräteräumen G3 und G4 unter. Sie ist damit nah bei der Pumpe und ihren Druckabgängen untergebracht. In jedem der beiden Geräteräume befinden sich vier B- und sechs C-Druckschläuche sowie zwei C-Hohlstrahlrohre. Im Geräteraum G3 zusätzlich noch ein Schlauchtragekorb, ein Schlauchpaket und ein Hydroschild, dahingegen im G4 noch zwei Schaumaufsätze für die Hohlstrahlrohre. Vom Geräteraum G3 aus lassen sich zudem eine zweigeteilte Schleifkorbtrage und ein Spineboard entnehmen. Weil sich im Geräteraum G4 die Steckdosen des fest hydrostatisch vom Fahrzeugmotor angetriebenen und vom Heckgeräteraum aus zu bedienenden 6 kVA-Stromerzeugers befinden, sind hier auch alle elektrischen Geräte des Mini-TLF verstaut. Das sind im Einzelnen drei Leitungsroller, ein FI-Schalter und zwei Scheinwerfer mit Stativen. Zusätzlich gehört auch ein kleiner tragbarer Stromerzeuger zur Fahrzeugbeladung. Relativ überschaubar ist die Beladung im Geräteraum G2. Hier dominieren die vier in einer Reihe aufgehängten Pressluftatmer. In Kisten liegen darüber auch ein Höhensicherungssatz und ein Notfallrucksack bereit. Griffbereit neben den Pressluftatmern stehen, bzw. liegen in Ladehalterungen Funkgeräte und eine Wärmebildkamera. Deutlich vielfältiger ist der gegenüberliegende Geräteraum G1 bestückt. Es ist zugleich auch der einzige Geräteraum in dem Brändle Auszüge verbaute. Material zur Verkehrsabsicherung, Brechwerkzeuge, Anschlagmittel für die Seilwinde, Kleinlöschgeräte und ein Überdrucklüfter finden sich hier. Zusätzlich wird auf einem Auszug im G1 auch noch ein fünftes, ganz spezielles Atemschutzgerät mitgeführt. Das Scott Rescue AirPack nutzt der Sicherungstrupp bei der Feuerwehr Altstätten Eichberg. Auf den ersten Blick sieht dieses Gerät aus wie ein moderner Langzeit-Pressluftatmer mit zwei Flaschen. Doch dient nur eine der beiden Flaschen der Luftversorgung des Trägers. Die zweite Flasche besitzt einen eigenen Lungenautomaten, bzw. eine Fluchthaube und kann zur Rettung verunglückter Atemschutzgeräteträger genutzt werden. |
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Ausrüster | Safety Signage | ||
Sondersignalanlage |
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Besatzung | 1/2 | Leistung | 130 kW / 177 PS / 174 hp |
Hubraum (cm³) | 5.132 | Zulässiges Gesamtgewicht (kg) | 10.500 |
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Eingestellt am | 01.01.2021 | Hinzugefügt von | Christopher Benkert |
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