Einsatzfahrzeug: Saint-Chinian - SDIS 34 - TLF 10/40-W - CCFM

Saint-Chinian - SDIS 34 - TLF 10/40-W - CCFM
Saint-Chinian - SDIS 34 - TLF 10/40-W - CCFM

Einsatzfahrzeug-ID: V150184 Weiteres Foto hochladen

Funkrufname Saint-Chinian - SDIS 34 - TLF 10/40-W - CCFM Kennzeichen 8188 ZW 34
Standort Europa (Europe)Frankreich (France)Région OccitanieDépartement Hérault (34)
Wache SDIS 34 CS Saint-Chinian (FW) Zuständige Leitstelle k.A.
Obergruppe Feuerwehr Organisation Freiwillige Feuerwehr (FF)
Klassifizierung Tanklöschfahrzeug Hersteller Renault
Modell Midliner M 210 Auf-/Ausbauhersteller Sides
Baujahr 2002 Erstzulassung 2002
Indienststellung 2002 Außerdienststellung k.A.
Beschreibung

Camion Citerne Feux de Forêt Moyen CCFM / Tanklöschfahrzeug TLF 10/40-Waldbrand des Service Départemental d’Incendie et de Secours (SDIS) 34 Hérault, stationiert am Centre de Secours Nissan-lez-Enserune

Fahrgestell: Renault Midliner M 210
Aufbau: Sides
Baujahr: 2002

Technische Daten:
Antrieb: Allradantrieb, 4x4
Getriebe: Schaltgetriebe

Feuerlöschkreiselpumpe:
Typ: FPN 15-1000/ 45-120-15S
Hersteller:
Sides
Förderleistung: 1.000 l/min bei 15 bar

Löschmittel:
Wasser: 4.000 l, zzgl. 500 l für Selbstschutzanlage

Seilwinde:
Typ: Model 600
Hersteller: Ramsey
Zugkraft: 54 kN

Beladung/ Ausstattung:

  • Überollbügel außen an der Kabine
  • Überollbügel in die Kabine integriert
  • Seilwinde Ramsey Model 600 (s.o.)
  • Selbstschutzanlage mit Düsen im Überollbügel an der Kabine und an den Reifen
  • Schnellangriff mit formstabilem Druckschlauch links neben der Pumpe am Heck
  • Schnellangriff mit Druckschlauch 45 mm rechts neben der Pumpe am Heck
  • Atemschutzanlage in der Kabine mit fest verbautem Pressluftatmer und 4 Atemanschlüsse
  • Saugschläuche und saugseitige Armaturen
  • Druckschlauch 110 mm
  • 5 Druckschläuche 75 mm
  • 2 Druckschläuche 45 mm
  • Druckschlauch 25 mm
  • Hydrantenschlüssel
  • Verschiedene Verteiler
  • Hohlstrahlrohr 45 mm
  • Verschiedene wasserführende Armaturen

Um der großen Gefahr von Vegetationsbränden zu begegnen unterhält der Service Départemental d’Incendie et de Secours (SDIS) 34 Hérault eine große Flotte von Tanklöschfahrzeugen-Waldbrand, welche genau auf die Bedürfnisse in der Vegetationsbrandbekämpfung zugeschnitten sind. Quasi an jeder Feuerwache des SDIS 34 ist mindestens ein Tanklöschfahrzeug-Waldbrand stationiert, teilweise sogar mehrere. Die Mehrzahl der Tanklöschfahrzeuge-Waldbrand beim SDIS 34 entspricht dem Typ Camion Citerne Feux de Forêt Moyen (CCFM), also mittlere Tanklöschfahrzeuge-Waldbrand mit Tankvolumen zwischen 1.500 und 5.000 Litern. Darüber hinaus gibt es auch mehrere Camion Citerne Feux de Forêt Super (CCFS), schwere Tanklöschfahrzeuge-Waldbrand mit mehr als 5.000 Litern Wasser. An jeder größeren Feuerwache sind wiederum leichte Tanklöschfahrzeuge-Waldbrand mit Tankvolumen von 600 bis 1.500 Litern anzutreffen. Sie werden in Frankreich allgemein als Camion Citerne Feux de Forêt Léger (CCFL) bezeichnet, bzw. vom SDIS 34 intern als Vehicule Patrouille Forestière (VPF). Sie werden vor allem für Patrouillen durch waldbrandgefährdete Gebiete sowie zur Erkundung und Bekämpfung von Entstehungsbränden genutzt.

Das Camion Citerne Feux de Forêt Moyen oder CCFM, ins Deutsche übersetzt ein mittleres Tanklöschfahrzeug-Waldbrand, ist der vermutlich am häufigsten anzutreffende Löschfahrzeugtyp für Vegetationsbrände in Frankreich. Das CCFM ist ein vergleichsweise einfach konstruiertes, robustes Tanklöschfahrzeug bei dem großen Wert auf eine möglichst hohe Geländegängigkeit gelegt wird. Es ist in seiner Ausstattung und Beladung exakt auf die Bedürfnisse der Vegetationsbrandbekämpfung zugeschnitten. Aus diesem Grund werden CCFM in Frankreich auch fast nur zur Bekämpfung von Vegetationsbränden eingesetzt und kommen bei „urbanen“ Feuern gar nicht oder nur sehr selten zum Einsatz. Umgekehrt werden die normalen französischen Löschfahrzeuge vom Typ Fourgon Pompe Tonne auch nicht zur Bekämpfung von Vegetationsbränden genutzt.
Die CCFM sind auf kompakten Fahrgestellen mit Allradantrieb und Einzelbereifung mit einem Gesamtgewicht zwischen 7,5 und 16 Tonnen aufgebaut. Für den Einsatz im Gelände haben die Fahrgestelle einen besonderen Unterbodenschutz gegen mechanische und thermische Beschädigung. Hochgezogene Luftansaugungen und Auspuffanlagen gehören ebenfalls zum Standard. Nur optional sind Seilwinden, in der Regel elektrisch betrieben, für einfache Bergungsaufgaben sowie die Selbstbergung.
Die Besatzung besteht in der Regel aus vier Feuerwehrangehörigen und nimmt in einer Doppelkabine Platz. Seltener sind CCFM mit einer nur dreiköpfigen Besatzung und einer einfachen Serienkabine zu finden. Wurden bei älteren CCFM noch sehr einfache Kabinen verwendet, wurden im Lauf der Zeit verschiedenste Sicherheitseinrichtungen rund um die Kabine üblich und schließlich auch zur Pflicht. Dazu zählen beispielsweise Überollbügel in und außen an der Kabine, Selbstschutzanlagen die Kabine und auch die Reifen mit Wasser benetzten und Atemschutzanlagen die die Fahrzeugbesatzung in der Kabine mit sauberer Atemluft versorgen. Ab etwa den 1990er Jahren fanden schrittweise diese verschiedenen Sicherheitsmerkmale stärkere Verbreitung bei den CCFM und wurden schließlich sogar Pflicht bei diesem Fahrzeugtyp.
Der Wassertank stellt bei einem CCFM den größten Teil des Aufbaus. Um einen niedrigen Schwerpunkt zu erhalten sind der Tank und damit auch der Aufbau sehr flach gestaltet. Meist noch niedriger als die davor liegende Kabine. An den Tank schließt sich am Heck der offene Pumpenraum an. Meist ist dieser komplett offen gestaltet, seltener sind ein Dach und noch seltener Seitenwände zu finden. Die vom Fahrzeugmotor angetriebene Feuerlöschkreiselpumpe wird durch zwei Schlauchhaspeln flankiert. Eine mit einem formstabilen Druckschlauch, die andere mit einem normalen Druckschlauch mit 45 Millimetern Durchmesser. Die wenigen Geräteräume für die puritanische Fahrzeugbeladung werden in der Regel durch einfache Türen verschlossen, welche sich mit etwas Kraft auch bei einem verwundenen Aufbau öffnen lassen. Die Beladung eines CCFM besteht aus einigen wenigen Druckschläuchen und wasserführenden Armaturen sowie meist aus zwei oder mehr Rückentragen zum Transport von Druckschläuchen und Armaturen. Nach örtlichen Bedürfnissen werden oft auch Motorkettensägen und Löschrucksäcke mitgeführt.

Einige der letzten Renault Midliner baute Sides um das Jahr 2002 für den SDIS 34 zu CCFM auf. Die mittelschwere Baureihe Midliner war 1979 noch von der Renault-Tochter Saviem eingeführt worden, bevor die Produktion des Modells zu Renault selbst wanderte. Mit mehreren Facelifts wurde der Midliner von Renault immer wieder modernisiert und der Zeit angepasst. Fünf Jahre nach dem letzten Facelift lief die Produktion des Midliners im Jahr 2000 aus. Nur noch verschiedene spezielle Versionen des Midliners, wie etwa die geländegängige Fahrgestellvariante für CCFM, wurden etwas länger gebaut. Abgelöst wurde der Midliner bei Renault durch die neu konzipierte Baureihe Midlum.
Der Midliner M210 auf den Sides das CCFM aufbaute verfügt über die für diesen Fahrzeugtyp üblichen Modifikationen. Neben Allradantrieb und grobstolliger Einzelbereifung sind dies unter anderem ein hitzegeschützter Unterboden, die hinter der Kabine hochgezogene Luftansaugung für den Motor sowie die ebenso hochgezogene Abgasanlage. Ungewohnt und fast schon kurios mutet die Sitzanordnung in der kurzen Doppelkabine an. Vorne sitzen Fahrer und Beifahrer auf gefederten Sitzen. Die beiden Einzelsitze in der zweiten Sitzreihe sind um Platz zu sparen um 90° zu den Fondtüren hin gedreht, sodass die beiden Personen auf ihnen Rücken an Rücken sitzen. Gängiger Standard für Kabinen von CCFM hingegen sind die beiden Überollbügel die außen an und innen in der Kabine montiert sind. Für kleinere Räumaufgaben und die Selbstbergung besitzt der Renault auch eine Seilwinde, eine elektrische Vorbauwinde von Ramsey mit einer Zugkraft von rund 54 kN. Nachträglich wurde das CCFM zusammen mit vielen weiteren älteren Fahrzeugen dieser Art beim SDIS 34 mit einer Atemschutzanlage ausgestattet. Nachdem im Sommer 2016 bei einem Waldbrand ein Feuerwehrmann des SDIS 34 sein Leben verlor und drei weitere teils schwer verletzt wurden kam es zu dieser sicherheitstechnischen Nachrüstung.
Der Aufbau von Sides hinter der Kabine besteht zum größten Teil aus dem 4.500 l fassenden Wassertank. Der Tank ist dabei so gestaltet das unter allen Umständen 500 l Wasser zum Betrieb der Selbstschutzanlage zurückbleiben. Über die von der Feuerlöschkreiselpumpe mit Wasser versorgte Selbstschutzanlage kann über Düsen am Überollbügel der Kabine und eine weitere Düse zwischen Kabine und Aufbau ein schützender Wassernebel über das CCFM ausgebracht werden. Der größte Teil des Tankinhalts, ganze 4.000 l, stehen für die Brandbekämpfung zur Verfügung. Für die Wasserabgabe ist auf einer offenen Plattform am Aufbauheck eine Feuerlöschkreiselpumpe von Sides montiert. Die Pumpe vom Typ 45-120-15S hat eine Förderleistung von 1.000 l/min beim französischen Standarddruck von 15 bar. Flankiert wird die Pumpe von zwei Schlauchhaspeln die mit formstabilem und konventionellem Druckschlauch im Durchmesser 45 mm bestückt sind. Für den Transport der überschaubaren Fahrzeugbeladung sind zwei Geräteräume links und rechts im vorderen Aufbaubereich in den Tank eingelassen. Verschlossen werden sie durch robuste Türen. Weitere Ausrüstung wird auf dem Aufbaudach, welches über eine rechts zwischen Aufbau und Kabine montierte Leiter erreicht werden kann. Auf dem Dach gibt es neben einem Dachkasten für weitere Beladung auch einen kleinen ausklappbaren Kran mit einer von Hand zu betätigenden Seilwinde. Mit diesem Kran kann das auf dem Dach liegende Reserverad vergleichsweise eifnach entnommen werden.

Das Fahrzeug trägt beim SDIS 34 die interne Bezeichnung CCF042.

Ausrüster k.A.
Sondersignalanlage
  • 1 Drehspiegelkennleuchte Sirena Microrot
Besatzung 1/3 Leistung 154 kW / 209 PS / 207 hp
Hubraum (cm³) 6.174 Zulässiges Gesamtgewicht (kg) 14.000
Tags
k.A.
Eingestellt am 22.11.2018 Hinzugefügt von Christopher Benkert
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