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Camion Citerne Feux de Forêt Moyen Haute Pression CCFM HP/ Tanklöschfahrzeug 20/35-Waldbrand Hochdruck (TLF20/35-W) des Service Départemental d’Incendie et de Secours (SDIS) 66 Pyrénées-Orientales, stationiert am Centre d'Intervention et de Secours Maureillas-las-Illas Fahrgestell: Renault Midlum 240 dXI Aufbau: Magirus-Camiva Baujahr: 2009 Feuerlöschkreiselpumpe: Hersteller: Magirus Typ: FPN 15-2000-H Förderleistung Normaldruck: 2.000 l/min bei 15 bar Förderleistung Hochdruck: 160 l/min bei 20 bar Schaumzumischung:Pumpenvormischer Löschmittel: Wasser: 3.500 l, zzg. 300 l für Selbstschutzanlage Netzmittel: 50 l Beladung/ Ausstattung: - Verkehrsanlage bestehend aus 2 gelben Blitzern
- Umfeldbeleuchtung
- Überollbügel außen an der Kabine
- Überollbügel in die Kabine integriert
- Seilwinde mit Fernbedienung, Zugkraft: 90 kN
- Selbstschutzanlage mit Düsen im Überollbügel an der Kabine und an den Reifen
- Schnellangriff mit formstabilem Druckschlauch links neben der Pumpe am Heck
- Schnellangriff mit Druckschlauch 45 mm rechts neben der Pumpe am Heck
- Atemschutzanlage in der Kabine mit fest verbautem Pressluftatmer und 4 Atemanschlüssen
- Kühltruhe
- Schnellangriff mit in Buchten gelegtem Druckschlauch 45 mm und Hydroschild 45 mm
- Schwimmpumpe
- 4 Saugschläuche und saugseitige Armaturen
- Druckschlauch 110 mm
- Druckschläuche 75 mm
- Druckschläuche 45 mm
- Druckschläuche 25 mm
- Hydrantenschlüssel
- Verteiler 75 mm auf 2x 45 mm und 1x 75 mm
- Verteiler 45 mm auf 2x 25 mm und 1x 45 mm
- Strahlrohre
- Verschiedene wasserführende Armaturen
- 4 Rückentragen mit Druckschläuchen und wasserführenden Armaturen
- ABC-Pulverfeuerlöscher
Um der großen Gefahr von Vegetationsbränden zu begegnen unterhält der Service Départemental d’Incendie et de Secours (SDIS) 66 Pyrénées-Orientales eine große Flotte von Tanklöschfahrzeugen-Waldbrand, welche genau auf die Bedürfnisse in der Vegetationsbrandbekämpfung zugeschnitten sind. Quasi an jeder Feuerwache des SDIS 66 ist mindestens ein Tanklöschfahrzeug-Waldbrand stationiert, teilweise sogar mehrere. Die Mehrzahl der Tanklöschfahrzeuge-Waldbrand beim SDIS 66 entspricht dem Typ Camion Citerne Feux de Forêt Moyen (CCFM), also mittlere Tanklöschfahrzeuge-Waldbrand mit Tankvolumen zwischen 1.500 und 5.000 Litern. Darüber hinaus gibt es auch zwei (Stand: 2015) Camion Citerne Feux de Forêt Super (CCFS), schwere Tanklöschfahrzeuge-Waldbrand mit mehr als 5.000 Litern Wasser. An jeder größeren Feuerwache wiederum anzutreffen sind leichte Tanklöschfahrzeuge-Waldbrand mit Tankvolumen von 600 bis 1.500 Litern vom Typ Camion Citerne Feux de Forêt Léger (CCFL). Sie werden vor allem für Patrouillen durch waldbrandgefährdete Gebiete sowie zur Erkundung und Bekämpfung von Entstehungsbränden genutzt. Fast alle Waldbrand-Tanklöschfahrzeuge im Fuhrpark des SDIS 66 wurden auf speziellen Allrad-Fahrgestellen von Renault aufgebaut. Am häufigsten sind Aufbauten von Camiva, bzw. Magirus-Camiva und Magirus als Nachfolgeunternehmen, anzutreffen. Die neueren Tanklöschfahrzeuge führen in der Regel zwischen 3.000 und 4.000 Litern Löschwasser mit. Bis Ende der 1990er Jahre wurden auch Tanklöschfahrzeuge mit kleineren Tanks beschafft. Seit etwa 2010 beschafft das SDIS 66 vorrangig sogenannte Camion Citerne Feux de Forêt Moyen Haute Pression, kurz CCFM HP, mit einer kombinierten Normal- und Hochdruckpumpe. Auf die Hochdruckpumpe verweist auch der Namenszusatz Haute Pression. Schon seit längerem Standard sind die an der Front verbauten elektrischen Seilwinden, welche vor allem bei der Selbstbergung zum Einsatz kommen. Das Camion Citerne Feux de Forêt Moyen oder CCFM, ins Deutsche übersetzt ein mittleres Tanklöschfahrzeug-Waldbrand, ist der vermutlich am häufigsten anzutreffende Löschfahrzeugtyp für Vegetationsbrände in Frankreich. Das CCFM ist ein vergleichsweise einfach konstruiertes, robustes Tanklöschfahrzeug bei dem großen Wert auf eine möglichst hohe Geländegängigkeit gelegt wird. Es ist in seiner Ausstattung und Beladung exakt auf die Bedürfnisse der Vegetationsbrandbekämpfung zugeschnitten. Aus diesem Grund werden CCFM in Frankreich auch fast nur zur Bekämpfung von Vegetationsbränden eingesetzt und kommen bei „urbanen“ Feuern gar nicht oder nur sehr selten zum Einsatz. Umgekehrt werden die normalen französischen Löschfahrzeuge vom Typ Fourgon Pompe Tonne auch nicht zur Bekämpfung von Vegetationsbränden genutzt. Die CCFM sind auf kompakten Fahrgestellen mit Allradantrieb und Einzelbereifung mit einem Gesamtgewicht zwischen 7,5 und 16 Tonnen aufgebaut. Für den Einsatz im Gelände haben die Fahrgestelle einen besonderen Unterbodenschutz gegen mechanische und thermische Beschädigung. Hochgezogene Luftansaugungen und Auspuffanlagen gehören ebenfalls zum Standard. Nur optional sind Seilwinden, in der Regel elektrisch betrieben, für einfache Bergungsaufgaben sowie die Selbstbergung. Die Besatzung besteht in der Regel aus vier Feuerwehrangehörigen und nimmt in einer Doppelkabine Platz. Seltener sind CCFM mit einer nur dreiköpfigen Besatzung und einer einfachen Serienkabine zu finden. Gegen mechanische Einwirkungen wird die Kabine durch zwei Überollbügel geschützt: Einen außen an der Kabine und einen in der Kabine. Der äußere Überollbügel dient meist auch gleichzeitig als Rohrleitung für einen Teil der Selbstschutzanlage des CCFM. Mit zahlreichen kleinen Düsen lassen sich die komplette Kabine von außen sowie auch alle Reifen mit Wasser benetzten und so vor Hitze und Flammen schützen. Die Selbstschutzanlage wird wahlweise über die Feuerlöschkreiselpumpe des CCFM oder eine Elektropumpe gespeist. Letztere ist eine Rückfallebene für den Fall das der Fahrzeugmotor, beispielsweise aufgrund des Brandrauchs, ausfällt und die normale Feuerlöschkreiselpumpe dadurch nicht mehr funktioniert. Für den Betrieb der Selbstschutzanlage muss das CCFM mindestens 300 Litern Wasser mitführen, welche zu den 1.500 bis 5.000 Litern Wasser hinzukommen die das CCFM als Löschmittel mitführt. In der Regel wird das Wasser für die Selbstschutzanlage nicht in einem eigenen Tank mitgeführt, sondern im normalen Löschwassertank des CCFM. Daher ist der Wassertank so konstruiert das zur aktiven Brandbekämpfung über die Feuerlöschkreiselpumpe nicht der komplette Tank geleert werden kann, sondern immer die für die Selbstschutzanlage vorgesehene Löschwassermenge zurückbleibt. Zum Schutz der Fahrzeugbesatzung dient weiterhin eine „Atemschutzanlage“ in der Kabine. Dabei handelt es sich um einen fest in der Kabine verbauten Pressluftatmer an dem für jedes Besatzungsmitglied ein Atemanschluss angeschlossen ist. Dank dieser Ausstattung kann sich im schlimmsten aller Fälle die Besatzung in die Fahrzeugkabine als Schutzraum zurückziehen und sich dort vom Feuer überrollen lassen. Damit die Fahrzeugbesatzung auch im Brandrauch die Türgriffe an der Kabine findet sind diese bei neueren CCFM mit großen weißen Flächen umrahmt. Der Wassertank stellt bei einem CCFM den größten Teil des Aufbaus. Um einen niedrigen Schwerpunkt zu erhalten sind der Tank und damit auch der Aufbau sehr flach gestaltet. Meist noch niedriger als die davor liegende Kabine. An den Tank schließt sich am Heck der offene Pumpenraum an. Meist ist dieser komplett offen gestaltet, seltener sind ein Dach und noch seltener Seitenwände zu finden. Die vom Fahrzeugmotor angetriebene Feuerlöschkreiselpumpe wird durch zwei Schlauchhaspeln flankiert. Eine mit einem formstabilen Druckschlauch, die andere mit einem normalen Druckschlauch mit 45 Millimetern Durchmesser. Die wenigen Geräteräume für die puritanische Fahrzeugbeladung werden in der Regel durch einfache Türen verschlossen, welche sich mit etwas Kraft auch bei einem verwundenen Aufbau öffnen lassen. Die Beladung eines CCFM besteht aus einigen wenigen Druckschläuchen und wasserführenden Armaturen sowie meist aus zwei oder mehr Rückentragen zum Transport von Druckschläuchen und Armaturen. Nach örtlichen Bedürfnissen werden oft auch Motorkettensägen und Löschrucksäcke mitgeführt. Einen Renault Midlum 240 dXi in der geländegängigen Feuerwehrversion nutzte Magirus-Camiva 2009 für den Aufbau dieses CCFM HP. Die speziell auf Waldbrand-Löschfahrzeuge ausgerichtete Variante des Midlums fällt besonders durch seine grobstollige Einzelbereifung, welche in Verbindung mit dem Allradantrieb für eine hohe Geländegängigkeit sorgt, auf. Um eine möglichst große Bodenfreiheit zu erzihelen sind Teile der Fahrgestelltechnik statt im Bereich zwischen den beiden Antriebsachsen, turmartig hinter der Doppelkabine angeordnet. Der Watfähigkeit und dem Arbeitsklima rund um das Fahrzeug herum kommt der hochgezogene Auspuff hinter der Kabine zu gute. Schon von Werk aus hat der Renault einen Schutz des Unterbodens und aller dort verlaufenden Leitungen gegen mechanische Beschädigungen und Hitze. Weiteren Schutz gegen mechanische Beschädigungen bieten der Frontschutzbügel und die beiden Überollbügel an der Kabine. In der viersitzigen Doppelkabine ist ein massiver, mit Schaumstoff verkleideter, Überollbügel eingebaut, welcher die Besatzung beispielsweise bei einem Überschlag schützt. Ein weiterer Überollbügel ist außen an der Kabine angebracht und schützt die Kabine vor kleineren Blessuren. Dieser Bügel dient gleichzeitig auch als Rohrleitung für die Selbstschutzanlage an der Kabine. Rundum die Kabine sind kleine Wasserdüsen in den Schutzbügel eingelassen, mit denen die Kabine komplett mit Wasser benetzt werden kann. Weitere Düsen sitzten an den vier Reifen des CCFM HP. Die Sebstschutzanlage kann über ein zentral in der Mittelkonsole in der Kabine angeordnetes Bedienteil in Betrieb gesetzt werden. Sie wird entweder über die Feuerlöschkreiselpumpe betrieben oder bei Ausfall von Motor und damit auch Pumpe über eine kleine Elektropumpe als Rückfallebene. Versorgt wird die Selbstschutzanlage aus dem großen Löschwassertank im Aufbau. Dieser ist so konstruiert das in ihm zu jeder Zeit 300 Liter Wasser zum Betrieb der Schutzanlage zurückbleiben. In der Regel wird diese Aufgabe über die Form des Tanks, verschiedene Bleche im Tank und unterschiedlich hoch gelegene Ansaugstutzen gelöst. FÜr einfache Bergungsaufgaben sowie die Selbstbergung ist an der vorderen Stoßstange eine kleine Elektroseilwinde montiert. In der Doppelkabine können bis zu vier Feuerwehrangehörige Platz nehmen: Zwei vorne und zwei hinten. Mittig in der Kabine ist eine große Kühltruhe eingebaut, in welcher für längere Einsätze und Überwachungsfahrten Lebensmittel und Getränke gelagert werden können. Als weiterer Schutz für die Mannschaft ist in der Kabine eine sogenannte Atemschutzanlage verbaut. Dabei handelt es sich um ein fest montiertes Atemschutzgerät, an das vier Halbmasken angeschlossen sind. In Verbindung mit der Selbstschutzanlage wird die Kabine zu einem sicheren Rückzugsraum für die Fahrzeugbesatzung in Momenten größter Gefahr. Wird das Fahrzeug durch Feuer und Rauch bedroht und ein Rückzug ist nicht mehr möglich, kann sich die vierköpfige Besatzung in die Kabine zurückziehen, die Selbstschutzanlage in Betrieb setzten und die Atemanschlüsse der Atemschutzanlage anlegen. In dieser Situation wäre auch noch eine Flucht mit dem Fahrzeug durch Rauch und niedrige Flammen möglich. Der flache Aufbau ist im Grunde nur ein großer Wassertank in den im vorderen Bereich auf jeder Seite ein kleiner Geräteraum mit Türen als Verschluss integriert ist. Ein weiteres Staufach verbirgt sich links vorne am Aufbau. Hinter einer Klappe verbergen sich vier übereinanderliegende Rohre in die Saugschläuche eingeschoben werden können. Der Wassertank fasst 3.800 Liter. Davon gehen 300 Liter als ständige Reserve für die Selbstschutzanlage ab, womit 3.500 Liter zur direkten Brandbekämpfung verbleiben. In einem kleinen auf die Rückwand des Tanks aufgesetzten Tank werden 50 Liter Netzmittel mitgeführt. Zum Heck hin wird der Aufbau durch eine Plattform verlängert, auf der die Feuerlöschkreiselpumpe und zwei Schnellangriffe montiert sind. Die Pumpe ist mittig in die Plattform eingelassen. Sie stammt von Magirus und fördert bei Normaldruck 2.000 Liter pro Minute bei 15 bar und im Hochdruckbereich 160 Liter in der Minute bei 20 bar. Auf der Pumpe selbst sitzten in einem Kasten die verschiedenen Manometer und eine Füllstandsanzeige für den Schaummitteltank. Der Füllstand des Wassertanks kann an einem Steigrohr hinter der Pumpe abgelesen werden. Gesteuert wird die Pumpe über ein kleines Bedienteil hinter einem Schutzgitter in der linken Hälfte der hinteren Stoßstange. Flankiert wird die Pumpe auf der linken Seite durch eine Schnellangriffshaspel mit formstabilem Druckschlauch und auf der rechten Seite durch eine Haspel mit normalem 45 Millimeter Druckschlauch. Als dritter Schnellangriff liegt neben der Pumpe ein Druckschlauch in Buchten mit angekuppeltem Hydroschild bereit. Dieser Schnellangriff wird vor allem zum Schutz des rückwärtigen Fahrzeugteils eingesetzt. Das Aufbaudach ist komplett begehbar und wird zum Transport sperriger Ausrüstungsgegenstände wie der für den Waldbrandeinsatz üblichen Rückentragen mit Schläuchen und Armaturen benutzt. Es kann über eine Leiter vorne rechts am Aufbau erreicht werden. Das Fahrzeug trägt beim SDIS 66 die interne Bezeichnung CCFM111. |