Einsatzfahrzeug: Däniken - BFW Kernkraftwerk Gösgen - WLF

Däniken - BFW Kernkraftwerk Gösgen - WLF
Däniken - BFW Kernkraftwerk Gösgen - WLF

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Funkrufname Däniken - BFW Kernkraftwerk Gösgen - WLF Kennzeichen SO 38492
Standort Europa (Europe)Schweiz (Switzerland)Solothurn
Wache BFW Kernkraftwerk Gösgen Zuständige Leitstelle k.A.
Obergruppe Feuerwehr Organisation Werkfeuerwehr
Klassifizierung Wechselladerfahrzeug Hersteller Mercedes-Benz
Modell Zetros 2733 A Auf-/Ausbauhersteller Brändle
Baujahr 2012 Erstzulassung 2012
Indienststellung 2013 Außerdienststellung k.A.
Beschreibung

Wechselladerfahrzeug WLF der Betriebsfeuerwehr Kernkraftwerk Gösgen in Däniken

Fahrgestell: Mercedes-Benz Zetros 2733 A
Aufbau: Brändle
Baujahr: 2012

Technische Daten:
Motor: 6-Zylinder-Dieselmotor OM 926 LA, Euro 5
Antrieb:
Allradantrieb, 6x6
Getriebe: 6-Gang-Automatikgetriebe Allison
Differentialsperren: Vorderachse, Hinterachs- und Mittendifferential
Radstand: 4.750 mm / 1.450 mm
Wendekreis: 23,5 m

Hakengerät:
Typ: XR 14 S 41 - P - ITLB -
Hersteller: Hiab
Ladekapazität: 14 t

Ladekran:
Typ: 288 EP-4 HIDUO
Hersteller: Hiab
Abstützung: 2-fach waagerecht-senkrecht
Maximale Hublast: 9.500 kg bei 2,6 m Ausladung
Maximale Ausladung ohne manuelle Ausschübe: 12,6 m, dann Hublast: 1.860 kg
Maximale Ausladung mit 2 manuellen Ausschüben: 17,2 m, dann Hublast: 1.240 kg
Zugkraft Kranseilwinde: 20 kN

Seilwinde:
Typ: TR 080/6
Hersteller: Rotzler
Zugkraft: 80 kN
Seilgeschwindigkeit: 9 m/min
Seillänge: 60 m

Beladung/ Ausstattung:

  • Rückfahrkamera
  • Unfalldatenschreiber
  • Elektrische Fensterheber
  • Elektrische Zusatzheizung
  • Umfeldbeleuchtung
  • Frontanbauplatte
  • Hakengerät Hiab (s.o.)
  • Ladekran Hiab (s.o.)
  • Seilwinde Rotzler (s.o.)
  • Anschlagmittel (Schäkel, RUndschlingen, Ketten,…)
  • Verschiedene Umlenkrollen
  • Anti-Rutsch-Matten
  • 2 Stabtaschenlampen mit Warnaufsatz
  • ABC-Pulverfeuerlöscher
  • 3 Warnwesten
  • 3 Knickkopflampen
  • 2 Funkgeräte Motorola GP360, tragbar

Der überhaupt erst sechste Mercedes-Benz Zetros der in die Schweiz ausgeliefert wurde ging 2013 an die Betriebsfeuerwehr des Kernkraftwerks Gösgen in Däniken im Kanton Solothrun und wurde von Brändle zum Wechselladerfahrzeug aufgebaut. Das Wechselladerfahrzeug der Superlative auf dem dreiachsigen Allrad-Hauber von Mercedes-Benz ist mit einer starken Seilwinde sowie einem Ladekran mit Kranwinde ausgestattet. Beschafft wurde es vom Kernkraftwerk Gösgen kurz nach der Inbetriebnahme des zentralen Notfall-Lagers für die schweizerischen Kernkraftkraftwerke im 20 km vom Kernkraftwerk Gösgen entfernten Reitnau im Jahr 2011. Vor dem Hintergrund der verheerenden Reaktorkatastrophe im Frühjahr 2011 im japanischen Fukushima wurde vom Eidgenössisches Nuklearsicherheitsinspektorat, der Aufsichtsbehörde für die Kernkraftwerke in der Schweiz, der Aufbau eines überflutungssicheren Materiallagers für Großschadensfälle in den Kernkraftwerken angeordnet. Das Lager ging noch 2011 in einem verbunkerten, ehemaligen Munitonslager der Schweizer Armee, in Reitnau im Kanton Solothurn in Betrieb. Im Schadensfall soll das dort eingelagerte Material auf dem Luftweg mit Hubschraubern der Schweizer Armee in das betroffene Kernkraftwerk transportiert werden. Um auch einen Transport auf dem Landweg sicherzustellen beschaffte das Kernkraftwerk Gösgen 2012 ein leistungsstarkes dreiachsiges Wechselladerfahrzeug mit 7,5 t Nutzlast von Brändle auf einem Mercedes-Benz Zetros. Der Ausbau des Zetros zum Wechselladerfahrzeug begann Ende 2012 und konnte 2013 fertiggestellt werden. Zur gleichen Zeit beschaffte auch das Kernkraftwerk Mühleberg ein fast baugleiches Fahrzeug. Das Zetros-Wechselladerfahrzeug dient aber nicht nur dem Transport von Material aus dem Notfall-Lager in Reitnau zum Kernkraftwerk Gösgen, sondern dient auch als Träger für verschiedene Abrollbehälter, in der Schweiz als Wechselladerbehälter oder kurz WELAB bezeichnet, der Betriebsfeuerwehr. Nennenswert sind hier vor allem die Abrollbehälter zum Aufbau einer leistungsstarken Wasserversorgung für die Notkühlung des Druckwasserreaktors im Kraftwerk Gösgen. Außerdem wird der Zetros für Kranarbeiten auf dem Betriebsgelände des Kernkraftwerks sowie als Zugfahrzeug für spezielle Schwerlastanhänger genutzt.

Für das Wechselladerfahrzeug werden unter anderem diese Wechselladerbehälter vorgehalten:

  • WELAB-Plattform: Einfache Plattform auf der flexibel Material verladen und transportiert werden kann.
  • WELAB-Häny: Abrollbehälter mit einer leistungsstarken Feuerlöschkreiselpumpe und den nötigen wasserführenden Armaturen und Schläuchen.
  • WELAB-Feuerlöschplattform: Abrollbehälter mit einer leistungsstarken Feuerlöschkreiselpumpe und den nötigen wasserführenden Armaturen und Schläuchen.
  • WELAB-Schlauchverleger: Abrollbehälter mit 4.000 m A-Druckschlauch und Schlauchaufnahmeeinrichtung sowie integrierter Schlauchwaschanlage.
  • WELAB-Elektro 1 und 2: Zwei Abrollbehälter mit Stromerzeugern, Beleuchtungsausrüstung sowie weiterer Elektroausrüstung.

Als Fahrgestell für sein Wechselladerfahrzeug entschied sich die Betriebsfeuerwehr des Kernkraftwerks Gösgen für den Mercedes-Benz Zetros 2733 A, das größere der beiden Zetros-Modelle. Beim Zetros 2733 A handelt es sich um die dreiachsige Variante des Haubenlastwagens von Mercedes-Benz. Angetrieben wird der Zetros durch einen 330 PS starken 6-Zylinder-Dieselmotor mit der Abgasnorm Euro 5. Für die Kraftübertragung auf die drei angetriebenen Achsen sorgt ein Wandler-Automatikgetriebe von Allison mit sechs Gängen. Serienmäßig wird der Zetros mit geländetauglicher Einzelbereifung ausgeliefert. In der geräumigen Kabine des Zetros finden zwei Personen Platz, wobei nur der Fahrer einen luftgefederten Sitz hat. Der Zetros ist an der Front mit einer Aufnahmemöglichkeit für eine Frontanbauplatte sowie zusätzlichen Druckluftanschlüssen für die Bremsanlage ausgestattet. Damit können sowohl am Heck und an der Front Anhänger mit einer Druckluftbremsanlage angekuppelt werden.
Den Ausbau zum Feuerwehr-Wechselladerfahrzeug übernahmen die beiden schweizerischen Unternehmen Brändle sowie die auf Kran- und Wechselladersysteme spezialisierte Firma Notterkran. Als Erleichterung für den Fahrer und die Bedienmannschaft des Wechselladerfahrzeuges brachte Brändle eine Rückfahrkamera sowie eine Umfeldbeleuchtung auf dem Kabinendach an. Bei der Ausrüstung des Zetros mit einer Spillseilwinde, Hakengerät sowie Ladekran übernahm Notterkran verschiedene Arbeiten von Brändle. Herzstück des Zetros als Wechselladerfahrzeug ist ein Hakengerät vom Typ XR 14 S 41 von Hiab mit einer Ladekapazität von bis zu 14 t. Zwischen Hakengerät und Kabine verbaute Notterkran einen leistungsstarken Ladekran, welcher ebenfalls von Hiab kommt. Der Ladekran hat eine maximale Ausladung von 12,6 m und hebt dann noch 1.860 kg. Werden auch die beiden manuellen Auszüge genutzt erhöht sich die Ausladung auf 17,2 m, dafür sinkt die Hublast aber auch auf nur noch 1.240 kg. Seine maximale Hublast erreicht der Kran mit 9.500 kg bei einer Ausladung von 2,6 m. Um mit dem Kran nicht nur durch das Heben des Kranarms Lasten anheben zu können ist eine Kranseilwinde mit einer Zugkraft von 20 kN verbaut. Im Einsatz wird der Kran durch zwei waagerecht-senkrecht Stützen direkt am Kran selbst gesichert. Zur Sicherheit ist in der Kabine neben dem Bedienteil des Hakengerätes neben dem Fahrerplatz eine Kontrolleinrichtung eingebaut die den Fahrer auf eine nicht vollständig eingefahrene Abstützung oder einen nicht komplett zusammengeklappten Kran hinweist. Nicht nur mit der Winde am Ladekran können Lasten gezogen werden, sondern auch mit der unter dem Fahrgestell verbauten Spillseilwinde von Rotzler. Sie hat eine Leistung von 80 kN und übetrumpft damit die Kranseilwinde um ein vielfaches. Zum Aufbau des Zetros gehören auch robuste Verkleidungen aus Riffelblech über der Zwillingsachse sowie links rund um den 200 l fassenden Kraftstofftank. Die für den Kran- und Windenbetrieb benötigte Ausrüstung wie Umlenkrollen und Anschlagmittel finden in zwei kleinen Edelstahlgeräteräumen Platz. Links ist einer der Gerätekästen vor der Abstützung und rechts ein zweiter Kasten hinter der Abstützung verbaut. Auf der rechten Seite befindet sich zudem eine rote Kunststoffbox für einen Feuerlöscher sowie eine kleine Metallkiste in dem ein Kettengeschirr für den Kran verstaut ist. Weitere kleine Ausrüstungsteile sind in der Kabine auf einer Ablage hinter Fahrer und Beifahrer verladen. Dazu gehören unter anderem Knickkopflampen, Signallampen und Funkgeräte. Unter dieser Ablage ist zudem eine kleine elektrische Zusatzheizung angebracht.

Ausrüster Rauwers GmbH
Sondersignalanlage
  • 1 Warnbalken Federal Signal Phoenix Strobe mit gelben Zusatzblinkern
  • 2 Frontblitzer Hella WL-LED
  • 1 Doppelblitzkennleuchte Comet-B am Heck
Besatzung 1/1 Leistung 240 kW / 326 PS / 322 hp
Hubraum (cm³) 7.201 Zulässiges Gesamtgewicht (kg) 17.500
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Eingestellt am 11.12.2016 Hinzugefügt von Christopher Benkert
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