Einsatzfahrzeug: Amsterdam - Politie - Mobiele Eenheid - WaWe (a.D.)

Ehemaliger Wasserwerfer 8000 (WaWe 8000) der nationalen Polizei (Nationale Politie) der Niederlande, eingesetzt in der Polizeiregion Nr. 05, Amsterdam, stationiert bei der Abteilung Mobiele Eenheid der Einheit Amsterdam in der Provinz Noord-Holland.

Fahrgestell: Volvo
Modell: TT2223-220
Baujahr: 2006
Aufbau: Terberg Techniek / Plastisol

Technische Daten:

• Länge: 9,00m
• Breite: 2,20m
• Radstand: 4,32m
• Wendekreis: 18,00m
• Zulässiges Gesamtgewicht: 24.000kg

• Motor: Volvo D13A EURO3
• Schaltung: Volvo Powertronic 6-Gang-Automatik
• Getriebe: ZF/Steyr VG2001/396
• Reifen: GoodYear Runflat
• Treibstofftank: 400 Liter Dieselkraftstoff

Ausstattung des Fahrzeuges:

• Allrad
• Differentialsperre
• Hydraulisch/Pneumatische Federung
• Servolenkung
• ABS
• Klimaanlage
• Rückfahrkamera
• Absprengsteckdose Typ Rettbox

Wasserführende Einrichtungen:

Wassertank: 8.000 Liter (Tränengas nachfüllbar über Stutzen)

Pumpe: Zentrifugalpumpe über den Fahrzeugmotor hydraulisch angetrieben
Leistung: 2.200 l/min bei 16 bar

Die Pumpe ermöglicht auch ein Pump-and-Roll Fahrbetieb welches eine Wasserabgabe und gleichzeitig den fahrbetrieb des Fahrzeuges garantiert.

Wasserwerfertechnick:

Ausgestattet sind die Fahrzeuge mit zwei Dachwasserwerfern und einem Wasserwerfer an der hinteren Stossstange. Die Dachwasserwerfer wurden zum Schutz vor Wurfgegenständen und der besseren Säuberung von Schmutz und Farbprojektile komplett in speziell angefertigten Plexiglas-Abdeckungen eingebaut. Dies war jedoch beim Heckwasserwerfer nicht nötig, da dieser verdeckt in der Fahrzeugstossstange eingebaut wurde. Die beiden Dachwasserwerfer besitzen ferner jeweils über einen Scheinwerfer im Gehäuse, um auch bei Dunkelheit den Wasserstrahl besser dirigieren zu können.

Technische Daten der Dachwasserwerfer:

• Anzahl: 2
• Drehbereich: 180 Grad, können auch im Niederflurbetrieb betrieben werden
• Leistung: 1.100 l/min

Technische Daten der Heckwasserwerfer:

• Anzahl: 1
  
• Drehbereich: 90 Grad, kein Niederflubetrieb möglich
  
• Leistung: 400 l/min
  

Weitere Schutzeinrichtungen am Fahrzeug:

• Sprinklervorrichtung ringsum das Fahrzeug für den Schutz des Fahrzeuges und der Mannschaft im Inneren vor brennenden Projektilen.
• Interne Feuerlöschanlage im Fahrzeugcockpit im Falle eines Brandes oder technischem Problem während eines Einsatzes.
• Umluftunabhängige Überdruckanlage im Fahrzeugcockpit um die Mannschaft vor Gasangriffen oder dem Einsatz von Tränengas zu schützen.
• Bewegliche Frontstossstange, die im ausgefahrenen Zustand als Räumschild eingesetzt werden kann, um störende Gegenstände zu entfernen.
• Schlag- und Brandfeste Poly-Carbonatekarosserie um das gesamte Fahrzeug (jedoch nicht Kugelsicher)
• Schlag- und Brandfeste Poly-Carbonateakrylglasscheiben um das Fahrzeugcockpit und den Lichtanlagen des Fahrzeuges (jedoch nicht Kugelsicher)
• Unterboden- und Reifenschutzgummilaschen ringsum das gesamte Fahrzeug zum Schutz vor brennenden und explosionsgefährlichen Projektilen zum Schutz des Fahrzeuges.
• Schutzgitter an der frontscheibe um zusätzlichen Schutz vor Wurfgegenständen für Fahrer und Beifahrer zu garantieren.

Video-und Datamanagement:

Das Fahrzeug ist ringsum mit einem Videoüberwachungssystem bestehend aus 4 Videokameras ausgestattet, welches an einen Server im Fahrzeug angeschlossen ist. Die Videos lassen sich für eine weitere Verwendung z.B. zu Schulungszwecken oder noch als juristische Beweismittel via diesen Server problemlos weiterverwenden. Die Aufnahmekapazität des Servers liegt bei 24 Stunden.

Ferner ist das Fahrzeug auch mit einem Data Monitoring System ausgestattet, welches jeden Schritt und Betätigung im Fahrzeug aufzeichnet. Auch diese Einheit ist an den server angebunden.

Besatzung:

Besatzung: 1 + 1 + 2

Die Besatzung besteht aus einem Fahrer, einem Befehlsgeber und zwei Wasserwerferführern. Der Fahrer ist dabei für alle Fahrzeugkomponenten zuständig.

Einsatzweck:

Eingesetzt werden die Fahrzeug vor allem zur erhaltung der öffentlichen Sicherheit während Demonstrationen und Eskalationen.

Anschaffung:

Angeschafft wurden die Fahrzeuge im Auftrag der Direktion der Polizei im Innenministerium (Ministerie voor Binnenlandse Zaken en Koninkrijksrelaties = BZK). Für die Ausarbeitung der Anschaffung war der "Landelijke Faciliteit Rampenbestrijding", eine selbständige Abteilung des Innenministeriums, zuständig. Insgesamt beschafften die Niederlande 6 baugleiche Wasserwerferkraftwagen dieser Art, die jeweils paarweise den regionalen Polizeikorps Amsterdam-Amstelland, Haaglanden und Rotterdam-Rijnmond zur Verfügung gestellt wurden. Die Fahrzeuge sind jedoch bei Bedarf im ganzen Land einsetzbar.

Geschichtliches:

Kurz nach der Beschaffung der neuen Fahrzeuge verunglückte ein Wasserwerfer während einer Übung schwer. Dabei kam der Kommandant und Beifahrer ums Leben.

Mobiele Eenheid (ME):

Die Mobiele Eenheid (ME) ist eine Einheit der niederländischen Polizei, deren primäre Aufgabe die Verhütung und Bekämpfung der Störung der öffentlichen Ordnung ist. Die Einheit besteht vor allem aus Polizisten, die diese Aufgabe neben ihrer regulären Polizeiarbeit tätigen, jedoch eine spezielle Ausbildung durchlaufen haben. Die Mobiele Eeenheid wird in Zügen bestehend aus 45 Polizisten gebildet.

Innerhalb der Mobielen Eenheid (ME) gibt es noch spezielle Einheiten wie die Aanhoudingseenheid (AE) oder die Brand- en Traangaseenheid (BraTra). Neben den speziellen Einheiten haben auch die Bereden Politie (BP) und die Politiehonden (PH) Aufgaben innerhalb der Einheit.

Nationale Politie:

Die Nationale Politie stellt die grösste und landesweit verbreitete Polizeimacht in den Niederlanden dar. Die Nationale Politie unterlag bis heute einer ganzen Reihe von Reformen, dies in den Jahren 1994 und 2013.

Seit der letzten Reform und deren in Kraft treten am 01.01.2013, besteht die Nationale Politie aus 10 Polizeiregionen. Alle vormals bestehenden Einheiten aus den 25 regionalen Polizeikorps, dem Korps Landelijke Politiediensten (KLPD) und das Kooperationszentrum wurden zur Nationale Politie zusammengeschlossen. Die Reform dient der besseren Koordinierung und für effizientere Arbeit.

Das Aufgabengebiet hat sich jedoch nicht verändert und reicht von der Ermittlung von Straftaten, der Aufrechterhaltung öffentlichen Ordnung, der Überwachung des Strassenverkehrs, der Notfallhilfe und der Ausführung von Polizeiaufgaben im Auftrag der Justiz. Landesweit unterhält die Nationale Politie 63.000 Bedienstete.

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