Einsatzfahrzeug: Narbonne - SDIS 11 - S-TLF 50/40-30 - FMOGP

Narbonne - SDIS 11 - S-TLF 50/40-30 - FMOGP Narbonne
Narbonne - SDIS 11 - S-TLF 50/40-30 - FMOGP Narbonne

Einsatzfahrzeug-ID: V119592 Weiteres Foto hochladen

Funkrufname Narbonne - SDIS 11 - S-TLF 50/40-30 - FMOGP Kennzeichen 9363 NX 11
Standort Europa (Europe)Frankreich (France)Région OccitanieDépartement Aude (11)
Wache SDIS 11 CSP Narbonne (FW) Zuständige Leitstelle k.A.
Obergruppe Feuerwehr Organisation Berufsfeuerwehr (BF)
Klassifizierung Industrie-/Universallöschfahrzeug Hersteller Mercedes-Benz
Modell 1929 Auf-/Ausbauhersteller Sides
Baujahr 1988 Erstzulassung 1988
Indienststellung 1988 Außerdienststellung k.A.
Beschreibung

Fourgon Mousse Grande Puissance FMOGP/ Schaum-Tanklöschfahrzeug S-TLF 50/40-30 des Service Départemental d’Incendie et de Secours (SDIS) 11 Aude, stationiert am Centre de Secours Principal Narbonne

Fahrgestell: Mercedes-Benz 1929/ 48 („Schwere Klasse SK 88“)
Aufbau: Sides
Baujahr: 1988

Technische Daten:
Getriebe: Handschaltung
Antrieb: 4x2
Länge / Breite / Höhe: 8.500 / 2.500 / 3.900 mm
Radstand: 4.800 mm

Feuerlöschkreiselpumpe:
Hersteller: Sides
Förderleistung: 5.000 l/min bei 15 bar / 300 m³/h

Schaummittelpumpe:
Hersteller: Sides
Förderleistung: 4.000 l/min bei 18 bar / 24 m³/h

Löschmittel:
Wasser: 4.000 l
Schaummittel: 3.000 l

Beladung/ Ausstattung:

  • Selbstschutzanlage an Kabine und Aufbau
  • Schnellangriff mit formstabilem Druckschlauch 80 m und Hohlstrahlrohr im GR
  • Monitor Leader Vector mit Mehrzweckdüse 570 auf dem Aufbaudach, Durchfluss: 4.500 l/min bei 7 bar
  • 2 Leitkegel 500 mm
  • 8 Saugschläuche 110 mm
  • 2 Ansaugschläuche für Schaummittel
  • 7 Druckschläuche 75 mm
  • 4 Druckschläuche 45 mm
  • 3 Saugkörbe und Schwimmkörper
  • Sammelstück 110 mm auf 2x 75 mm
  • Verteiler 45 mm auf 2x 25 mm
  • 2 Verteiler 75 mm auf 2x 45 mm
  • Verteiler 75 mm auf 2x 45 mm und 1x 75 mm
  • 2 Hohlstrahlrohre 45 mm
  • Bodengestell für Monitor Leader Vector
  • Mehrzweckdüse für Monitor Leader Vector
  • Schaumaufsatz für Monitor Leader Vector
  • 2 ABC-Pulverfeuerlöscher
  • 2 Hitzeschutzanzüge

Um den Brandschutz in den Industriegebieten von Narbonne und Port-la-Nouvelle sicherzustellen und im Erstangriff große Mengen Schaummittel sowie eine Leistungsstarke Feuerlöschkreiselpumpe bereitstellen zu können beschaffte der Service Départemental d’Incendie et de Secours (SDIS) 11 Aude Ende der 1980er Jahre zwei großvolumige Schaum-Tanklöschfahrzeuge von Sides. Die beiden baugleichen Fahrzeuge werden im Französischen als Fourgon Mousse Grande Puissance oder kurz FMOGP bezeichnet, dies bedeutet frei übersetzt so viel wie „Schaumlöschfahrzeug mit großer Leistung“. Nach deutscher Nomenklatur würde man die beiden Sonderlöschfahrzeuge vermutlich als Schaum-Tanklöschfahrzeuge 50/40-30 bezeichnen. Entscheidende Merkmale der Schaumlöschfahrzeuge sind eine leistungsstarke Feuerlöschkreisel- und Schaummittelpumpe, große Wasser- und Schaummitteltanks sowie ein leistungsfähiger Schaum- und Wasserwerfer. Stationiert sind die Schaumlöschfahrzeuge an den Feuerwachen in Narbonne und Port-la-Nouvelle.
Beide Städte haben nicht zu verachtende Gefahrenschwerpunkte die die Schaumlöschfahrzeuge notwendig machen. Zwar hat Narbonne keine nennenswerte Industrie, aber in unmittelbarer Nähe der Stadt kreuzen sich wichtige Verkehrswege. Zum einen passiert die Autobahn A9, welche als einzige Autobahn am Mittelmeer entlang von Orange zur Französisch-Spanischen-Grenze führt, die Stadt. Zum anderen zweigt bei Narbonne die Autobahn A61 von der A9 ab, die von der Mittelmeerküste bis nach Toulouse führt. Ähnlich wie bei den Autobahnen verhält es sich in Narbonne auch mit den Eisenbahnlinien. In Narbonne trifft die von Bordeaux am Atlantik kommende Eisenbahnstrecke auf die am Mittelmeer entlang führende Strecke nach Spanien. Sowohl auf der Autobahn, als auch auf der Schiene gibt es neben Personenverkehr auch eine nicht zu verachtende Anzahl an Gütertransporten und Transporten von Gefahrgütern. Letztere haben sogar teilweise ihr Ziel im Industriegebiet Malvezi am Stadtrand von Narbonne. In der Zone Industrielle Malvezi befindet sich eine auf die Urananreicherung spezialisierte Fabrik des Areva-Konzerns. Regelmäßig erhält die Fabrik Uranerz auf dem Schienenweg. Teilweise werden diese Erze über den Hamburger Hafen importiert und über die Schiene quer durch Deutschland und Frankreich nach Narbonne transportiert. Der Gefahrenschwerpunkt in Port-la-Nouvelle, unmittelbar am Mittelmeer gelegen, liegt im Hafen der Stadt und den daran angrenzenden Industriegebieten. Port-la-Nouvelle ist ein wichtiger Rohstoffumschlagplatz, vor allem für Erdöl und -gas. In der Mittelmeerstadt endet eine aus Algerien kommende Erdölpipeline. Außerdem gibt es Umschlagterminals und große Lager für Erdölprodukte und Erdgas.

Das Fourgon Mousse Grande Puissance wurde 1988 von Sides auf einem Mercedes-Benz 1929 mit langem Radstand von 4.800 Millimetern aufgebaut. Das Fahrgestell hat Straßenantrieb und Handschaltung. Als Kabine findet die serienmäßige Kabine mit drei Sitzplätzen Verwendung. Für den Antrieb der Feuerlösch- und der Schaummittelpumpe ist das Mercedes-Fahrgestell mit zwei Nebenantrieben ausgerüstet.
Der Aufbau wurde von Sides in Modulbauweise gefertigt und besteht von vorne nach hinten aus einem Geräteraum-, einem Tank- und schließlich einem Pumpenmodul. Der erste Aufbauteil beherbergt auf beiden Seiten je zwei Geräteräume die mit Rollläden verschlossen werden. Die Geräteräume haben dicke schwarze Kunststoffumrahmungen und die Rollladenverschlüsse wirken sehr grobschlächtig, beides ist für Sides-Aufbauten aus den 1980er Jahren typisch. Die Rollläden rollen sich beim Öffnen nicht auf einer Welle auf, sondern werden nur in einfachen Schienen an der Decke des Geräteraums entlang geschoben und lassen sich dementsprechend auch nur recht schwergängig öffnen und schließen. Der Innenausbau der Geräteräume ist nur noch beim Fahrzeug in Port-la-Nouvelle im Originalzustand erhalten, in Narbonne wurden die ursprünglichen Einbauten entfernt und durch neue ersetzt. Im Auslieferungszustand waren die Geräteräume mit einfachen Regalen bestückt, wie zum Beispiel im Geräteraumpaar G1 und G2 mit einem durchgehenden Schlauchregal. In Narbonne wurde dieses eher unpraktische Regal – die Schläuche in der Aufbaumitte ließen sich nur sehr schwer entnehmen – durch je einen Auszug mit Schlauchfächern im Geräteraum G1 und G2 ersetzt. Hinter den Klappen unter den Geräteräumen verbergen sich der Kraftstofftank des Fahrgestells und die Druckkessel der Bremsanlage sowie auf der linken Seite ein kleines Gerätefach und die Schaummittelpumpe. Die Pumpe ist sehr leistungsstark und fördert bis zu 4.000 Liter Schaummittel pro Minute bei einem Druck von 18 bar. Damit ist die Pumpe fast so leistungsstark wie die Feuerlöschkreiselpumpe des Fahrzeuges. Die Pumpe wird zum Befüllen des Schaummitteltanks benötigt oder alternativ um das Schaummittel aus dem Tank an andere Löschfahrzeuge abzugeben.
Das mittlere Aufbaumodul beinhaltet zwei Tanks für 4.000 Liter Wasser und 3.000 Liter Schaummittel. Beide Tanks haben auf dem Dach jeweils einen großen Domdeckel. Zum Befüllen der Tanks dienen offene Einläufe in Form eines gebogenen Rohrs, welche sich unter zylindrischen Abdeckungen auf dem Dach verbergen. Der letzte Aufbauteil ist das Pumpenmodul mit der großvolumigen Sides-Feuerlöschkreiselpumpe. Die Pumpe ist zusammen mit einer Schnellangriffseinrichtung in einem offenen Geräteraum am Fahrzeugheck verbaut. Das Bedienteil für die Pumpe ist rechts neben der Pumpe in das Aufbauheck integriert. Diese drei Merkmale – offener Pumpenraum, abgesetztes Pumpenbedienteil und Schnellangriff über der Pumpe – sind typisch für französische Feuerwehrfahrzeuge. Mit der Pumpe können bis zu 5.000 Liter Wasser bei einem Druck von 15 bar pro Minute gefördert werden. Über eine Zumischanlage kann dem geförderten Wasser direkt Schaummittel zugemischt werden. Für die Abgabe von reinem Wasser stehen im Pumpenraum selbst zwei Druckabgänge mit einem Durchmesser von 65 Millimetern und vier mit einem Durchmesser von 100 Millimetern zur Verfügung. Links und rechts unter dem Aufbau befinden sich insgesamt fünf Druckabgänge in den Durchmessern 40, 65 und 100 Millimetern über die Wasser-Schaummittel-Gemisch abgegeben werden. Mit Wasser versorgt wird die Pumpe über drei 100 Millimeter messende Saugeingänge. Als direkte Tankeingänge gibt es links und rechts unter dem Aufbau jeweils einen Stutzen mit 65 Millimetern Durchmesser. Da die Pumpe sehr hoch eingebaut ist und auch ansich sehr hoch ist wurde am Heck ein breites Trittbrett verbaut.
Das Aufbaudach kann über eine Leiter am Fahrzeugheck erreicht werden und ist über die ganze Länge begehbar. Als Brüstung für das Dach dient die für den Aufbau bestimmte Selbstschutzanlage. Rund um den Aufbau befinden sich insgesamt elf Düsen an der Rohrleitungsbrüstung. Auch auf dem Dach der Fahrerkabine befindet sich eine Selbstschutzanlage mit weiteren vier Sprühköpfen. Eingeschaltet werden kann die Selbstschutzanlage über zwei Taster in der Kabine und am Pumpenbedienstand. Auf dem Dach befindet sich am vorderen Ende ein über die ganze Aufbaubreite reichender Dachkasten der die Saugschläuche des Fahrzeuges aufnimmt. Ansonsten befindet sich auf dem Aufbaudach nur noch ein Leader-Wasserwerfer. Im Rahmen einer Fahrzeugmodernisierung wurden die ursprünglich verbauten Schaum- und Wasserwerfer von Sides auf beiden Schaumlöschfahrzeugen durch moderne Leader-Wasserwerfer mit Hohlstrahldüse ersetzt. Letzte Spuren der alten Werfer sind die herabklappbaren Ablagen für die langen Schaumrohre im vorderen Dachbereich und die etwa hüfthohe Verrohrung auf der die neuen Wasserwerfer aufgesetzt sind.

Die Beladung des Fahrzeuges fällt sehr spartanisch aus und besteht lediglich aus einigen Druckschläuchen und Armaturen sowie den nötigen Saugschläuchen und Saugarmaturen für den Aufbau von drei Saugleitungen. Für den auf dem Aufbaudach montierten Wasserwerfer werden auf dem Fahrzeug auch ein Bodengestell für den abgesetzten Einsatz des Werfers sowie eine zweite Hohlstrahldüse und ein Schaumaufsatz mitgeführt. Mehrere lange Saugschläuche sind für den Einsatz an der Schaummittelpumpe bestimmt und dienen dem Ansaugen von Schaummittel aus bereitgestellten Behältern. Abschließend gehören auch noch zwei Hitzeschutzanzüge zur Fahrzeugbeladung, Atemschutzgeräte sucht man auf dem Schaum-Tanklöschfahrzeug hingegen vergebens.

Die ansonsten baugleichen Fahrzeuge lassen sich von außen sehr leicht unterscheiden. Das in Port-la-Nouvelle stationierte Fourgon Mousse Grande Puissance wurde bei der Explosion eines Flüssiggastanklasters am 27. Juli 2010 nicht unerheblich beschädigt. Durch die Druckwelle wurden unter anderem die Geräteraumverschlüsse auf der linken Seite irreparabel beschädigt und mussten durch neue Rollläden mit Barlockverschlüssen ersetzt werden. Ebenso musste die Sondersignalanlage erneuert werden. Seitdem sind auf dem Kabinendach in Port-la-Nouvelle zwei Rundumkennleuchten angebracht, während das Fahrzeug in Narbonne nach wie vor nur eine einzelne Kennleuchte auf dem Kabinendach hat. Im Rahmen der Reparatur der explosionsbedingten Schäden wurden die Klappen unter den Geräteräumen in Port-la-Nouvelle von schwarz auf grau umlackiert. Gleichzeitig wurden am Fahrzeug an Front und Heck rot-gelbe Warnschraffuren und seitlich eine gelbe Konturmarkierung aufgeklebt. Diese Beklebung wurde zwischenzeitlich auch in Narbonne nachgerüstet, auch wenn hier die Konturmarkierung auf dem Aufbau fehlt und die Schraffur am Heck deutlich kleiner ausfällt. Letztes Unterscheidungsmerkmal der beiden Fahrzeuge ist die in Port-la-Nouvelle vorhandene Beschriftung auf dem Aufbau bestehend aus dem Schriftzug „F.M.G.P“ und dem Logo des SDIS 11.

Die Fourgon Mousse Grande Puissance sind zentrale Einsatzfahrzeuge in der Bekämpfung von Industriebränden und kommen bereits im Erstangriff zum Tragen. Sie bringen das nötige Schaummittel und die entsprechende Pumpenkapazität für einen umfassenden Schaumangriff mit. Dank des leistungsstarken Werfers kann das Fahrzeug auch über große Distanzen von bis zu 60 Metern die Löschmittel Schaum- und Wasser abgeben. Muss das Fahrzeug nah am Brandherd eingesetzt werden kann es umfassend über die verbaute Selbstschutzanlage gesichert werden. Das für einen längerfristigen Einsatz benötigte Schaummittel wird in der Regel über spezielle Abrollbehälter-Schaummittel des SDIS 11 bereitgestellt. Gleiches gilt für das Wasser, wobei hier gerade in Port-la-Nouvelle auch die Wasserentnahme aus offenen Gewässern in Frage kommt.

Baugleiches Fahrzeug des CS Port-la-Nouvelle:
http://bos-fahrzeuge.info/einsatzfahrzeuge/123771/

Ausrüster k.A.
Sondersignalanlage
  • 1 Drehspiegelkennleuchte Hella KL 700
  • 2 Drehspiegelkennleuchten Britax 390 Series am Heck
Besatzung 1/2 Leistung 213 kW / 290 PS / 286 hp
Hubraum (cm³) 15.078 Zulässiges Gesamtgewicht (kg) 19.000
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Eingestellt am 01.12.2014 Hinzugefügt von Christopher Benkert
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