Einsatzfahrzeug: SB-3292 - Peugeot J5 - GefKW (a.D.)

SB-3292 - Peugeot J5 - GefKW (a.D.)
SB-3292 - Peugeot J5 - GefKW (a.D.)

Einsatzfahrzeug-ID: V116073 Weiteres Foto hochladen

Funkrufname SB-3292 - Peugeot J5 - GefKW (a.D.) Kennzeichen SB-3292
Standort Europa (Europe)Deutschland (Germany)Saarland
Wache PI Neunkirchen Zuständige Leitstelle k.A.
Obergruppe Polizei Organisation Landespolizei
Klassifizierung Gefangenenkraftwagen Hersteller Peugeot
Modell J5 2.5 Auf-/Ausbauhersteller Saarbrücker Karosseriefachbetrieb (SKF)
Baujahr 1991 Erstzulassung 1991
Indienststellung 1991 Außerdienststellung 2015
Beschreibung

Gefangenenkraftwagen GefKW der Polizeiinspektion Neunkirchen

Fahrgestell: Peugeot J5 2.5
Ausbau: Saarbrücker-Karosserie-Fabrik (SKF)
Baujahr: 1991

Beladung/ Ausstattung:

  • 4 m-Band Funkgerät Teletron
  • Vorraum mit Sitzplatz
  • 2 Zellen für 1 Person
  • 1 Zelle für 3 Personen
  • 2 Dachlüfter
  • Anhaltestab
  • ABC-Pulverfeuerlöscher PG6

Jede saarländische Polizeiinspektion verfügt in der Regel über einen Gefangenenkraftwagen zur Beförderung von Gefangenen zwischen den Dienststellen, Justizvollzugsanstalten und Gerichten. Nicht zu verwechseln sind diese Polizeifahrzeuge mit den Gefangenentransportern der saarländischen Justiz.

Die saarländische Polizei setzt bereits seit 1948, also kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, spezielle Fahrzeuge zur Beförderung Gefangener ein. Die ersten sogenannten Gefangenenkraftwagen im damals noch Saarprotektorat genannten Saarland wurden auf Citroën-Fahrgestellen des Typs H aufgebaut. In den 1960er Jahren begann die Polizei des seit 1956 an Deutschland angegliederten Saarlandes mit der Anschaffung von Gefanenenkraftwagen auf Volkswagen-Fahrgestellen. Bis in die frühen 1970er Jahre wurden mehrere VW T1 und T2 zur Beförderung von Gefangenen angeschafft. Die Fahrzeuge hatten eins gemein: Sie hatten keine Sondersignalanlage. Lediglich beim ersten 1961 in Dienst gestellten VW-Gefangenkraftwagen waren vier Starktonhörner, aber keine Rundumkennleuchten verbaut. Als Polizeifahrzeuge zu erkennen waren die Bullis nur durch ihre grüne Lackierung und anhand der Behördenkennzeichen. Einige, aber nicht alle Fahrzeuge, hatten auch Polizeisterne als Hoheitszeichen auf den vorderen Türen. Auch die zwischen 1982 und 1986 erworbenen VW T3 erhielten bei ihrem Ausbau keine Sondersignalanlage. Erst mit der Anschaffung weiterer VW T3 als Gefangenenkraftwagen im Jahr 1986 wurden erstmals Sondersignalnlagen auf Fahrzeugen dieses Typs verbaut. Damit endete auch gleichzeitig die über 25 Jahre andauernde Ära der Volkswagen-Gefangenenkraftwagen im Saarland. Im gleichen Jahr mit dem letzten VW T3 als Gefangenentransporter wurden zwei Peugeot J5 mit entsprechendem Ausbau von der saarländischen Polizei angeschafft. Gefolgt von einem einzelnen J5 für die Polizeibezirksinspektion (heute: Polizeiinspektion) Neunkirchen im Jahr 1991. Von den insgesamt drei angeschafften Peugeot J5 ging das Neunkircher Fahrzeug als letztes aus dieser Beschaffungsserie im Januar 2015 außer Dienst. Nach der Anschaffung von Gefangenenkraftwagen Anfang der 1990er-Jahre beschaffte die saarländische Polizei in den Jahren 1997 und 2003 je einen Gefangenenkraftwagen auf dem Peugeot J5-Nachfolger Boxer für die damaligen Polizeibezirksinspektionen (heute: Polizeiinspektionen) Merzig und Homburg. Im Januar 2015 konnten an mehreren Polizeiinspektionen im Saarland neue Gefangenekraftwagen auf Basis des gefacelifteten Mercedes-Benz Sprinter in Dienst gestellt werden.

Bei dem bei der Polizeiinspektion Neunkirchen stationierten Gefangenenkraftwagen handelt es sich um ein Einzelstück innerhalb der Polizei des Saarlandes. Im Jahr 1991 erwarb das Saarland einen Peugeot J5 2.5 als komplett verglasten Bus mit einer Schiebetür auf der rechten Fahrzeugseite und einer zweiflügeligen Tür am Heck. Als Antriebsaggregat wurde ein Dieselmotor mit 2,5 Litern Hubraum verbaut. Der als unausgebauter Bus von Peugeot gelieferte J5 wurde durch die Saarbrücker-Karosserie-Fabrik (später: Saarbrücker-Karosserie-Fachbetrieb) zum Gefangenenkraftwagen ausgebaut. Der Innenraum gliedert sich in die dreisitzgie Fahrerkabine, einen kleinen Vorraum und drei Zellen zur Beförderung Gefangener. Eine Wand trennt die Faherkabine vom Vorraum und den Zellen ab. In die Trennwand ist ein kleines Fenster als optische Verbindung zwischen Fahrerraum und Vorraum eingelassen. Der Vorraum ist etwas länger als die davor liegende seitliche Schiebetür und bildet den Zugangsbereich zu den drei rund um ihn herum gruppierten Zellen. An der Trennwand zum Fahrerraum ist ein herunterklappbarer Sitz für eine Betreuungsperson angebracht. Im linken Fahrzeugteil befinden sich zwei kleine Zellen die jeweils zum Transport einer einzelnen Person ausgelegt sind. Im hinteren Fahrzeugteil befindet sich eine über die ganze Fahrzeugbreite reichende Zelle für drei Personen. Als Sitzgelegenheit in allen Zellen dienen einfache Holzpritschen. In der großen Zelle sitzen die Personen in Fahrtrichtung, in den beiden Einzelzellen entgegen der Fahrtrichtung. Im Gegensatz zu den beiden 1986 beschafften Peugeot J5-Gefangenentransportern wurde der 1991 erworbene Peugeot J5 nicht als geschlossener Kastenwagen, sondern als vollverglaster Bus beschafft. Dadurch mussten die Fenster des Kleinbusses teilweise mit Lochblechen gesichert werden. Nur das Fenster in der Schiebetür, zum Vorraum hin, ist ohne Lochblechsicherung. Für die Belüftung des hinteren Fahrzeugteils wurden zwei Dachlüfter installiert die den Innenraum mit frischer Luft versorgen. Über die zweiflügelige Tür am Fahrzeugheck kann ein Notausstieg erreicht werden, welcher in die große Zelle führt. Von der großen Zelle kann dann wiederum der Vorraum und darüber dann die beiden Einzelzellen erreicht werden.

Der Peugeot J5 unterscheidet sich im Fahrerraum in einigen Punkten von der in Europa verbreiteten Anordnung von Bedienelementen. Die Schaltung ist als Lenkradschaltung konzipiert und liegt auf der rechten Seite des Lenkrades. Außerdem ist die Handbremse links vom Fahrersitz zu finden. Selbiges gilt für die Zündung die auf der linken Seite der Lenksäule angebracht ist.

Als Sondersignalanlage verfügt der grün lackierte Peugeot J5 über eine Warnanlage mit Rundumkennleuchte vom Typ Hella RTK1 auf dem Dach und vier Starktonhörner auf der Stoßstange. Die Starktonhörner werden als akustische Sondersignalanlage benötigt, weil die Lautsprecher in der Hella RTK1 nur für Sprachdurchsagen, aber nicht als akustische Sondersignalanlage genutzt werden können. Es ist davon auszugehen das die Hella RTK1 von einem alten Polizeifahrzeug übernommen wurde, da diese 1991 schon seit über einem Jahrzehnt nicht mehr von Hella gefertigt wurde. Durch die zu Beginn der 1990er Jahre schon technische überholte RTK1 erscheint der Gefangenentransportwagen auf dem seit 1981 gebauten Peugeot J5 als älter, als er eigentlich ist.

Vielen Dank an die Polizeiinspektion Neunkirchen für die Ermöglichung des interessanten Fototermins!

Ausrüster k.A.
Sondersignalanlage
  • 1 Warnanalge Hella RTK1 mit aufgesetzter Drehspiegelkennleuchte KLJ 80 (Nur für Sprachdurchsagen, nicht für Einsatzhorn)
  • 4 Starktonhörner Hella
Besatzung 1/2 Leistung 54 kW / 73 PS / 72 hp
Hubraum (cm³) 2.499 Zulässiges Gesamtgewicht (kg) k.A.
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Eingestellt am 31.05.2014 Hinzugefügt von Christopher Benkert
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