Einsatzfahrzeug: Bruxelles - Croix-Rouge de Belgique - RTW - A106 - 11097 (a.D.)

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| Funkrufname | Bruxelles - Croix-Rouge de Belgique - RTW - A106 - 11097 (a.D.) | Kennzeichen | 2-HBY-020 |
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| Standort | Europa (Europe) › Belgien (Belgium) › Brussel-Hoofdstad/Bruxelles-Capitale (Region Brüssel-Hauptstadt) | ||
| Wache | Croix-Rouge de Belgique - Section locale de Bruxelles-Capitale | Zuständige Leitstelle | k.A. |
| Obergruppe | Rettungsdienst | Organisation | Rotes Kreuz (International) |
| Klassifizierung | Rettungswagen | Hersteller | Mercedes-Benz |
| Modell | Sprinter 319 CDI | Auf-/Ausbauhersteller | Autographe |
| Baujahr | 2025 | Erstzulassung | 2025 |
| Indienststellung | 2025 | Außerdienststellung | 2025 |
| Beschreibung | Ehemaliger Rettungswagen (RTW - PIT-Ambulance) der belgischen Croix-Rouge de Belgique (Rotes Kreuz), stationiert bei der Abteilung Bruxelles-Capitale in Brüssel in der Provinz Bruxelles-Capitale. Fahrgestell: Mercedes-Benz Eingesetzt wurde das Fahrzeug im Wechseldienst als PIT-Ambulance für das Krankenhauskonglomerat Hôpitaux Iris Sud am Standort Campus Joseph Bracops sowie für den Groupe Hospitalier CHIREC am Standort Clinique Ste-Anne St-Remi. Beide Einrichtungen befinden sich auf dem Gebiet der Gemeinde Anderlecht (Region Brüssel-Hauptstadt). Das Fahrzeug wurde von der Croix-Rouge de Belgique, Abteilung Bruxelles-Capitale, einschließlich des Fahrpersonals bereitgestellt, während die Kliniken das medizinische Fachpersonal (Krankenpfleger) stellten. Ausstattung:
Beladung:
Bei seiner Indienststellung war das Fahrzeug das erste Einsatzmittel, das den neuen Vorschriften der Verkehrsordnung der Region Brüssel-Hauptstadt entsprach. Gemäß der zum 01.01.2025 in Kraft getretenen Regelung für Blaulichtfahrzeuge wurde die Lautstärke der Sondersignalanlage im Tagbetrieb auf 100 dB und im Nachtbetrieb auf 90 dB begrenzt. Zudem verfügte das Fahrzeug nur noch über einen einzigen Signalton, wie es die neue Vorschrift vorschreibt. Laufbahn:
Unfall und Diskussion um neue Verkehrsordnung: Das Fahrzeug wurde am 22.07.2025 in Dienst gestellt und verunfallte bereits vier Tage später, am 26.07.2025, schwer mit einem Personenkraftwagen während einer Einsatzfahrt im Kreuzungsbereich. Dabei erlitt das Einsatzfahrzeug einen wirtschaftlichen Totalschaden und musste außer Dienst gestellt werden. Der Unfall ereignete sich offenbar, weil der Fahrer des beteiligten Personenkraftwagens das herannahende Rettungsfahrzeug im Einsatz nicht wahrgenommen hatte. Nur zwei Tage zuvor war es mit dem baugleichen Schwesterfahrzeug zu einem ersten Unfall gekommen, bei dem ein Fußgänger – vermutlich aufgrund von Kopfhörern – das Sondersignal überhörte und erfasst wurde. Nach beiden Vorfällen mehrten sich die Rückmeldungen der Einsatzkräfte, dass die neuen Sirenen im Straßenverkehr deutlich schlechter wahrgenommen würden. Es wurde über spürbare Verzögerungen bei Einsatzfahrten geklagt. Ursache ist eine neue Verkehrsordnung der Region Brüssel-Hauptstadt, die infolge einer Bürgerbefragung zur Lärmbelästigung in Brüssel und seinen 19 Randgemeinden eingeführt wurde. In dieser Umfrage wurde die Sirenenlautstärke als drittgrößter Störfaktor angegeben. Die regionale Regierung sah darin dringenden Handlungsbedarf und verabschiedete im Jahr 2024 die neue Regelung. Gemäß der neuen Vorschrift dürfen alle Blaulichtfahrzeuge, die ab dem 01.01.2025 zugelassen werden, nur noch mit elektronischen Sirenen ausgestattet sein, deren maximale Lautstärke auf 100 dB am Tag und 90 dB in der Nacht begrenzt ist. Darüber hinaus ist nur noch ein einziger Signalton zulässig. Pressluftsirenen und Airhorns sind fortan gänzlich verboten. Bestandsfahrzeuge müssen bis spätestens zum 01.01.2029 entsprechend umgerüstet oder umprogrammiert werden. Die Regelung gilt für alle Fahrzeuge mit Sonderrechten, die in der Region Brüssel-Hauptstadt zugelassen sind. Vor Inkrafttreten der Verordnung waren Mehrklangsirenen mit einer Lautstärke von bis zu 117 dB erlaubt. Feuerwehr, Rotes Kreuz und Polizei kritisierten die neue Regelung scharf und forderten in Gesprächen mit der Regierung, die Anzahl der Sonderrechtsfahrzeuge in der Hauptstadtregion zu reduzieren, statt deren Lautstärke zu beschränken. Die Regierung blieb jedoch bei ihrer Entscheidung. Eine parlamentarische Anfrage ergab, dass in der Region Brüssel-Hauptstadt mehr als 2.000 Sonderrechtsfahrzeuge registriert sind. Die Regierung rechtfertigt diese Zahl mit der Bedeutung Brüssels als Landeshauptstadt sowie als Sitz des Europäischen Parlaments und zahlreicher internationaler Institutionen. Die Zwischenfälle sorgten bei den Hilfsorganisationen der Hauptstadt bereits für großen Unmut. Die Croix-Rouge de Belgique initiierte daraufhin eine öffentliche Petition zur Überarbeitung der neuen Verkehrsordnung. Bereits in den ersten 24 Stunden wurden über 1.000 Unterschriften gesammelt. Die für eine politische Relevanz notwendige Schwelle von 5.000 Unterstützern wurde noch vor Ablauf der Petitionsfrist deutlich überschritten. Die Regierung kommentierte die Vorfälle mit dem Hinweis auf eine notwendige „Eingewöhnungszeit“ und hält derzeit an ihrer Position fest. PIT-Ambulance: Bei der Croix-Rouge de Belgique – Section locale de Bruxelles-Capitale wurde das Fahrzeug als PIT-Ambulance eingesetzt. PIT steht für "Paramedical Intervention Team" und bezeichnet in Belgien eine besondere Einsatzform im Rettungsdienst: PIT-Ambulances kommen immer dann zum Einsatz, wenn die medizinischen Anforderungen über die Kompetenzen eines regulären Rettungswagens (Ambulance) hinausgehen, jedoch keine direkte Indikation für einen Notarzt (SMUR) besteht. Sie stellen somit ein wichtiges Bindeglied im Rettungssystem dar. Die Besatzung einer PIT-Ambulance besteht in der Regel aus einem Fahrer mit AMU-Ausbildung (Aide Médicale Urgente) und einem staatlich diplomierten Krankenpfleger mit Spezialisierung in Anästhesie oder Notfallmedizin. Dieser muss ein viertes Studienjahr mit Schwerpunkt SIAMU (Soins Intensifs et Aide Médicale Urgente) erfolgreich abgeschlossen haben. Im Einsatz verfügt der Krankenpfleger über ein klar definiertes Kompetenzspektrum zur eigenständigen Durchführung medizinischer Maßnahmen bei bestimmten Pathologien. Bei unklaren Situationen kann der Pfleger jederzeit Rücksprache mit einem diensthabenden Arzt im Krankenhaus halten und unter ärztlicher Anweisung weitergehende Maßnahmen einleiten. Die PIT-Struktur wurde 2007 vom belgischen Gesundheitsministerium als Pilotprojekt eingeführt und hat sich seither landesweit etabliert. Eine PIT-Einheit muss dabei nicht zwingend aus einem klassischen Rettungswagen bestehen – in manchen Fällen wird der Dienst auch durch ein entsprechend ausgestattetes Einsatzfahrzeug (z. B. PKW) mit qualifiziertem Personal abgedeckt. Die PIT-Ambulance für die Gemeinde Anderlecht wurde am 01. Oktober 2024 in Betrieb genommen. Sie wurde gemeinsam durch das Krankenhausnetzwerk Hôpitaux Iris Sud (Campus Joseph Bracops) und das Groupe Hospitalier CHIREC (Clinique Ste-Anne St-Remi) ins Leben gerufen. Im täglichen 24/7-Wechseldienst deckt sie den dicht besiedelten Südwesten der Region Brüssel-Hauptstadt ab. Träger der Einheit ist die Croix-Rouge de Belgique, welche Fahrzeug und Rettungspersonal stellt. Die Kliniken stellen jeweils die medizinische Leitung durch einen ständigen telemedizinisch erreichbaren Arzt sowie den PIT-Krankenpfleger. Eine Besonderheit der PIT-Ambulance in Anderlecht ist die drei Personen starke Besatzung, was eine höhere Versorgungsqualität und Aufgabenteilung im Einsatz ermöglicht. Croix-Rouge de Belgique: Die Croix-Rouge de Belgique (Belgisches Rotes Kreuz) ist eine unabhängige, gemeinnützige Organisation und Teil der weltweiten Bewegung des Internationalen Roten Kreuzes. Ihr Wirken basiert in erster Linie auf dem freiwilligen Engagement ihrer Mitglieder. In der Region Bruxelles-Capitale zählt die Organisation rund 3.000 Mitglieder, die sich auf 18 lokale Sektionen verteilen – davon sind etwa 600 Personen aktiv im Rettungsdienst tätig. Die Croix-Rouge de Belgique ist vorrangig in zwei zentralen Aufgabenfeldern aktiv: dem Blutspendedienst und der humanitären Hilfe. Der Rettungsdienst ist als Teil der humanitären Hilfe der bedeutendste und zugleich sichtbarste Aufgabenbereich der Organisation. Der Rettungsdienst der Croix-Rouge de Belgique ist in den öffentlichen Notfalldienst 100/112 eingebunden. In festgelegten Bereichen der Region Bruxelles-Capitale übernimmt sie eigenständig die Notfallrettung. Darüber hinaus betreibt sie über den separaten Dienst 105 auch nichtdringliche Krankentransporte. Die Fahrzeuge des öffentlichen Rettungsdienstes sind einheitlich in lemongelber Farbgebung lackiert und entsprechen der Kennzeichnung der städtischen Feuerwehrrettungsdienste. Die Katastrophenschutzeinheiten der Croix-Rouge de Belgique kommen ausschließlich bei Großschadenslagen, Naturkatastrophen oder schweren Unfällen zum Einsatz und befinden sich sonst in Rufbereitschaft. Diese Fahrzeuge sind in der Regel weiß lackiert und deutlich als Einsatzeinheiten der humanitären Hilfe erkennbar. Zusätzlich übernimmt die Organisation mit ihren Sanitäts-Einsatzgruppen (SEG) regelmäßig die medizinische Absicherung bei Großveranstaltungen wie Festivals, Sportereignissen oder Demonstrationen. ----- Ancienne Ambulance PIT de la Croix-Rouge de Belgique de la Section Locale de Bruxelles-Capitale sur base d'un Mercedes-Benz Sprinter 319 CDI équipé par Autographe. |
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| Ausrüster | Rauwers GmbH | ||
| Sondersignalanlage |
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| Besatzung | 1/2 | Leistung | 140 kW / 190 PS / 188 hp |
| Hubraum (cm³) | 1.950 | Zulässiges Gesamtgewicht (kg) | 3.880 |
| Tags | |||
| Eingestellt am | 05.08.2025 | Hinzugefügt von | Jérôme Biondi |
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