Einsatzfahrzeug: Coursan - SDIS 11 - GW-Waldbrand - Commando

Véhicule commando feux de forêts/ Gerätewagen GW-Waldbrand des Service Départemental d’Incendie et de Secours (SDIS) 11 Aude, stationiert am Centre de Secours Coursan

Fahrgestell: Renault B90 4x4
Ausbau: unbekannt

Technische Daten:
Antrieb: 4x4
Getriebe: 5-Gang-Schaltgetriebe Ponticelli
Abmessungen: 5.500 / 1.800 / 3.250 mm

Die Feuerwache Coursan des Service Départemental d’Incendie et de Secours (SDIS) 11 Aude nutzt diesen ursprünglich als Gerätewagen zur Waldbrandbekämpfung, im französischen als Véhicule commando feux de forêts bezeichnet, in Dienst gestelllten Renault B90 4x4 mittlerweile als geländegängiges Logistikfahrzeug. Der allradgetriebene Renault war ursprünglich mit Ausrüstung zur Waldbrandbekämpfung beladen. Zur Ausrüstung gehörten kleine Tragkraftspritzen, verschiedene Druckschläuche und wasserführende Armaturen sowie Transportrucksäcke für diese Gegenstände. Außerdem auch Motorkettensägen, Äxte, Schaufeln und Hacken.
Mit dem Véhicule commando feux de forêts sollte diese Ausrüstung so nah wie möglich über Wald- und Wirtschaftswege sowie querfeldein an das Vegetationsfeuer heran gebracht werden. Von dort aus sollte das Material dann von Feuerwehrangehörigen zu Fuß bis an das Feuer selbst heran transportiert und zum Einsatz gebracht werden, um Brandschneisen zu schlagen oder die Brandbekämpfung an besonders unwegsamen Stellen aufzunehmen. Die kompakten Gerätewagen-Waldbrand kommen dabei teilweise wesentlich näher an den Brandherd heran als herkömmliche Waldbrandtanklöschfahrzeuge. Die abgesessene Mannschaft erreicht zu Fuß wiederum Punkte die mit gar keinem Kraftfahrzeug zu erreichen sind. Weil diese Taktik sehr anstrengend und gefährlich ist werden die so eingesetzten Feuerwehrgruppen in Anlehnung an militärische Kommandoeinheiten, also Spezialkräfte, als Commando bezeichnet.

Als Fahrgestell für dieses Véhicule commando feux de forêts dient ein Renault B90 4x4. Dabei handelt es sich um die Allradversion des Kleintransporters Gamme B, bzw. Messenger, von Renault. Neben dem B90 4x4 gab es auch noch den etwas stärker motorisierten B119 4x4. Letzterer wurde unter anderem durch das französische Militär genutzt.

Das Véhicule commando feux de forêts in Coursan wird mittlerweile nur noch selten zur Waldbrandbekämpfung genutzt und hat keine feste Beladung mehr. Es wird je nach Einsatzzweck variabel mit Material aus dem Lager der Feuerwache bestückt. Haupteinsatzgebiet für das Fahrzeug sind mittlerweile Überflutungen entlang des Flusses Aude. Der Ort Coursan liegt inmitten der weiten Ebene links und rechts der Aude kurz vor seiner Mündung in das Mittelmeer. Bei Hochwasser werden leicht große Flächen entlang des Flusses überflutet. Aufgrund der großen überschwemmten Flächen steht das Wasser meist nicht all zu hoch, ist aber für normale Kraftfahrzeuge nicht mehr passierbar. In solchen Fällen kommt der hochbeinige B90 4x4 zum tragen. Mit ihm können problemlos unter Wasser stehende Bereiche durchfahren werden.

Die Aude entspringt in den Pyrenäen und mündet nach knapp 250 Kilometern in das Mittelmeer. Auf dem größten Teil ihres Weges durchfließt die Aude das gleichnamige Département. Auch Carcassonne, die Präfektur des Départements, wird von der Aude auf ihrem Weg zum Mittelmeer durchflossen. Regelmäßig kommt es im Bereich der Ebene der Aude zu Überflutungen nach starken Regenfällen. Das schwerste Hochwasser an der Aude gab es Mitte November 1999. Nach starken Regenfällen, bei denen über 600 Millimeter Regen auf einen Quadratmeter fielen, trat die Aude über die Ufer und überschwemmte große Teile des Départements Aude. In Narbonne, kurz vor der Mündung der Aude in das Mittelmeer, erreichte der Pegel ind er Spitze fast acht Meter. Durch das Hochwasser waren 200.000 Menschen betroffen, 26 Personen kamen ums Leben. 6.000 Menschen mussten evakuiert werden, davon mussten 600 mit dem Hubschrauber gerettet werden. Durch das Hochwasser wurden zahlreiche Gebäude unbewohnbar und zerstört, Brücken sowie Stromleitungen wurden beschädigt. Teilweise brach die Wasserversorgung zusammen. Nach dem Hochwasser von 1999 investierte das Départment Aude massiv in den Hochwasserschutz entlang des Flusses.

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