Einsatzfahrzeug: Florian Bühlertal 45 (a.D.)

Florian Bühlertal 45
Florian Bühlertal 45
Blick in den Mannschaftsraum mit der Sitzbank entgegen der Fahrtrichtung (links) und der Sitzbank in Fahrtrichtung (rechts).

Einsatzfahrzeug-ID: V111882 Weiteres Foto hochladen

Funkrufname Florian Bühlertal 45 (a.D.) Kennzeichen RA-CC 170
Standort Europa (Europe)Deutschland (Germany)Baden-WürttembergRastatt (RA, BH)
Wache FF Bühlertal Zuständige Leitstelle Leitstelle Mittelbaden (BAD, OG, RA)
Obergruppe Feuerwehr Organisation Freiwillige Feuerwehr (FF)
Klassifizierung Löschgruppenfahrzeug Hersteller Mercedes-Benz
Modell 1222 AF Auf-/Ausbauhersteller Ziegler
Baujahr 1986 Erstzulassung 1986
Indienststellung 1986 Außerdienststellung 2020
Beschreibung

Löschgruppenfahrzeug 16 mit Tragkraftspritze (LF 16-TS) der Freiwilligen Feuerwehr Bühlertal

Fahrgestell: Mercedes-Benz 1222 AF („Neue Generation NG 85“)
Aufbau: Ziegler
Baujahr: 1986

Technische Daten:
Antrieb: 4x4
Länge / Breite / Höhe:
7.800 / 2.500 / 3.100 mm

Feuerlöschkreiselpumpe:
Typ: FP 16/8
Hersteller: Ziegler
Förderleistung: 1.600 l/min bei 8 bar
Einbauort: Vorbaupumpe

Löschmittel:
Schaummittel: 120 l

Beladung/ Ausstattung:

  • Rückfahrkamera
  • Umfeldbeleuchtung
  • Lichtmast mit Strahler á 1.000 W
  • Stromerzeuger
  • Beleuchtungsgruppe
  • Rüstsatz Weber Hydraulik bestehend aus Hydraulikaggregat, Schere S90 und Spreizer SP30
  • Rüstsatz Weber Hydraulik bestehend aus Handpumpe und Schere S90H
  • 2 Übergangsstücke für Hydraulikschläuche mit 1 Kupplung auf Hydraulikschläuche mit 2 Kupplungen
  • Schwelleraufsatz
  • Motorkettensäge Stihl
  • Trennschleifer
  • Tauchpumpe
  • 2 Hydraulikwinden Büffelwinde
  • Koffer Glasmanagment
  • Werkzeugkasten
  • Elektrowerkzeugkasten
  • 3 Feuerwehräxte
  • Tragkraftspritze Rosenbauer Fox PFPN 10-1000, Förderleistung: 1.000 l/min bei 10 bar
  • 6 A-Saugschläuche und saugseitige Armaturen
  • 30 B-Druckschläuche
  • 3 Schlauchtragekörbe mit B-Druckschlauch
  • 3 Schlauchtragekörbe mit C-Druckschlauch
  • Standrohr 2B und Hydrantenschlüssel
  • B-Überdruckventil
  • B-Absperrhahn
  • 2 Verteiler B-CBC
  • 1 C-Hohl, 4 C-Mehrzweck und 2-B-Mehrzweckstrahlrohre sowie 2 B-Stützkrümmer
  • Schaumausrüstung bestehend aus Zumischer Z4, Schwerschaumrohr S4 und Mittelschaumrohr M4
  • ABC-Pulverfeuerlöscher PG 12
  • Kübelspritze
  • 4 Pressluftatmer, davon 2 in der Kabine
  • 4 Hitzeschutzanzüge
  • Schnittschutzkleidung
  • Schaufeltrage
  • Tragetuch
  • Sprungtuch
  • Klappleiter
  • 4-teilige Steckleiter
  • 3-teilige Schiebleiter

Ihr erstes Löschgruppenfahrzeug mit einem hydraulischen Rüstsatz erhielt die Feuerwehr Bühlertal im Jahr 1986 in Form eines Löschgruppenfahrzeuges 16 mit Tragkraftspritze nach Beladeplan 2. Bis dahin gab es nur auf dem zum Rüstwagen 2, einem seinerzeit als Gerätewagen 2 beschafften Mercedes-Benz Kurzhauber, einen Rüstsatz. Wurde das Löschgruppenfahrzeug 16 mit Tragkraftspritze zunächst im ersten Abmarsch genutzt, findet es sich heute meist im zweiten Abmarsch wieder. Gerne und häufig genutzt wird das Fahrzeug bei der Beseitigung von Unwetterschäden, aber auch zur Wasserförderung über lange Wegestrecken. Im SOmmer 2020 wurde das Fahrzeug durch ein Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug 10 von Empl ersetzt.

Fast 50 Jahre lang zählte das Löschgruppenfahrzeug 16 mit Tragkraftspritze zu den in Deutschland genormten Löschfahrzeugen. Bereits im Jahr 1955 wurde das Fahrzeug im Heft 3 der „Baurichtlinien für Löschfahrzeuge“ beschrieben. Eine Überführung des Fahrzeuges in moderne DIN-Normen erfolgte im Herbst 1971. Insgesamt wurde diese Norm bis 1995 fünf Mal überarbeitet. Ende der 1990er Jahre wurde das Fahrzeug aus der DIN-Norm gestrichen und durch das Löschgruppenfahrzeug 20-Katastrophenschutz ersetzt. Seit dem Jahr 1981 gab es das Fahrzeug mit zwei verschiedenen Beladeplänen und damit verbunden in zwei Gewichtsklassen. Der Beladeplan 2 erweiterte das ursprüngliche auf die Wasserversorgung ausgelegte Löschgruppenfahrzeug 16 mit Tragkraftspritze um eine Komponente zur technischen Hilfeleistung.
Das Löschfahrzeug war von seiner Ausstattung her wie gemacht für den Einsatz beim Aufbau einer Wasserversorgung über eine lange Wegestrecke. Das Fahrzeug hatte eine leistungsstarke Feuerlöschkreiselpumpe und führte zusätzlich auch eine Tragkraftspritze mit. Auf einen Löschwassertank wurde verzichtet, dafür wurden aber insgesamt 600 Meter B-Druckschlauch mitgeführt. Mit dieser Ausstattung war es der Gruppenbesatzung problemlos möglich beispielsweise Wasser aus einem offenen Gewässer zu entnehmen und mit einer Verstärkerpumpe über eine längere Strecke zu fördern. Gerade wegen dieser Einsatzmöglichkeit wurde das Löschgruppenfahrzeug 16 mit Tragkraftspritze in großen Stückzahlen für den deutschen Katastrophenschutz beschafft. Erste umfangreiche Beschaffungen führte der Luftschutzhilfsdienst in den 1950er und 1960er Jahren durch. Diese Beschaffungen wurden durch den Bund für den erweiterten Katastrophenschutz bis Mitte der 1990er Jahre fortgesetzt.
Im Lauf der Zeit ging das Interesse der Feuerwehren an durch die eigenen Kommunen beschafften Löschgruppenfahrzeugen 16 mit Tragkraftspritze deutlich zurück. Die meisten Fahrzeuge dieses Typs wurden vom Bund für den Katastrophenschutz beschafft und kamen so zu den Feuerwehren. Von daher ist es wenig verwunderlich das im Rahmen der Typenreduzierung im Jahr 1992 das Löschgruppenfahrzeug 16 mit Tragkraftspritzenfahrzeug für kommunale Feuerwehren entfiel. Nur noch für Beschaffungen des Bundes für den Katastrophenschutz wurde das Fahrzeug weiter in einer DIN-Norm geführt.
Eine etwas andere Entwicklung spielte sich in Baden-Württemberg ab. Dort erfreute sich das Löschgruppenfahrzeug 16 mit Tragkraftspritze bis zu Beginn der 1990er Jahre einer großen Beliebtheit. Zahlreiche baden-württembergische Kommunen beschafften Löschfahrzeuge dieses Typs für ihre Feuerwehren, während in anderen Teilen Deutschlands die Nachfrage nach diesem Fahrzeugtyp bereits sehr stark geschwunden war.

Das Bühlertaler Löschgruppenfahrzeug 16 mit Tragkraftspritze wurde 1986 von Ziegler auf einem Mercedes-Benz 1222 AF aus der Baureihe „NG 85“ aufgebaut. Das allradgetriebene Fahrgestell wurde von den Bühlertalern nachträglich, wie alle anderen Großfahrzeuge der Wehr auch, mit einer Rückfahrkamera versehen. Vom Nebenantrieb des Fahrzeugmotors angetrieben wird eine Feuerlöschkreiselpumpe FP 16/8, welche als Vorbaupumpe vor der Motorhaube des Frontlenkers montiert ist. Die Pumpe wird mit einem Metallbügel vor mechanischer Beschädigung geschützt. Direkt an der Pumpe werden ein Sammelstück A-2B und ein Kupplungsschlüssel mitgeführt, um die Wege für den Maschinisten zur Inbetriebnahme der Pumpe zu verkürzen. Die Bedienung der Pumpe ist sehr einfach gestaltet. Über einen Kupplungshebel wird der Nebenantrieb eingelegt und mit einem weiteren Hebel wird die Motordrehzahl geregelt. Zwei Manometer über der Pumpe erlauben das Ablesen von Ein- und Ausgangsdruck.
Die standardmäßige, zweisitzige Kabine des Mercedes-Benz wurde von Ziegler zu einer insgesamt neunsitzigen Gruppenkabine erweitert. Im Mannschaftsraum finden sieben Personen auf zwei sich gegenüberliegenden Sitzbänken Platz. Die beiden äußeren Sitzplätze auf der entgegen der Fahrtrichtung gelegenen Sitzbank sind mit Halterungen für Pressluftatmer versehen. In Eigenleistung ergänzte man in Bühlertal an dieser Sitzbank Halterungen im Bodenbereich für Warnwesten und Schnittschutzkleidung. Dank dieser kann sich die Besatzung schon auf dem Weg zum Einsatzort schnell und einfach mit Warnkleidung oder Schnittschutzkleidung ausrüsten.

Der zweiteilige Ziegler-Aufbau bietet in insgesamt fünf mit Rollläden verschlossenen Geräteräumen Platz für die Beladung. Es gibt keine tiefgezogenen Geräteräume und als Entnahmehilfe gibt es lediglich zwei kleine ausklappbare Tritte unter den Geräteräumen G3 und G4 sowie die teilweise unter die Geräteräume G1 und G2 reichenden Trittbretter der Kabine. Auffallendes Merkmal im Aufbauinneren sind die zahlreichen Auszüge und Schubladen. Insgesamt gibt es in den fünf Geräteräumen 13 verschiedene Auszüge oder Schubladen. Im Geräteraum G1 gibt es Auszüge für den Rüstsatz, für zwei Pressluftatmer und vier Atemluftflaschen, für verschiedene wasserführende Armaturen sowie für Besen, Schaufeln und ähnliches. Je einen Auszug für Stromerzeuger, Hydraulikwinden und Feuerlöscher sowie Werkzeugkisten gibt es im Gegenüberliegenden Geräteraum G2. Hier befinden sich auch zwei Schubladen für Beleuchtungsgruppe und Motorkettensäge, bzw. für Sprungtuch und Hitzeschutzkleidung. Lediglich einen Auszug gibt es für das hydraulische Schneidgerät mit Handpumpe im Geräteraum G3. Zwei Auszüge für die Strahlrohre und die Schaummittelkanister sind im Geräteraum G4 eingebaut. Einen letzten Auszug gibt es für die Tragkraftspritze im rückwärtigen Geräteraum GR. Nachträglich ersetzten die Bühlertaler die ursprünglich in den Geräteräumen G3 und G4 mitgeführten tragbaren Schlauchhaspeln durch Halterungen für mehrere Schlauchtragekörbe.
Das Dach des Aufbaus ist begehbar und kann über eine Leiter am Aufbauende betreten werden. Auf dem Dach befinden sich Halterungen für die vierteilige Steckleiter, die dreiteilige Schiebleiter und die kurze Klappleiter. Im vorderen Dachbereich montierten die Bühlertaler einen kleinen aufklappbaren Lichtmast mit einem einzelnen Halogenstrahler. Ebenfalls in Eigenregie wurde eine kleine Umfeldbeleuchtung am Aufbau ergänzt.

Die Beladung des Fahrzeuges entspricht zum größten Teil dem Beladeplan 2 für das Löschgruppenfahrzeug 16 mit Tragkraftspritze. Dieser Beladeplan erweitert die im Beladeplan 1 vorgesehene Ausrüstung um einige Geräte zur technischen Hilfeleistung. Konkret bedeutet dies, dass ein Stromerzeuger mit Beleuchtungsgruppe, eine Motorkettensäge und ein Trennschleifer auf dem Fahrzeug mitgeführt werden. Ebenso zählt ein hydraulisches Schneidgerät in Form einer Schere S90H mit hydraulischer Handpumpe zur Beladung. Darüber hinaus gehört in Bühlertal ein kompletter Rüstsatz mit elektrisch betriebenem Hydraulikaggregat, Schere und Spreizer zur Beladung des Löschgruppenfahrzeuges, genauso wie ein Schwelleraufsatz, ein Glasmangmentkoffer und eine Tauchpumpe. Die Beladung zur Brandbekämpfung entspricht ebenfalls weitgehend den Vorgaben der Norm. Lediglich die ursprünglich verladene Tragkraftspritze TS 8/8 wurde durch eine moderne Tragkraftspritze PFPN 10-1000 von Rosenbauer ersetzt. Außerdem werden statt 600 Metern B-Druckschlauch insgesamt 180 Meter B-Druckschlauch mehr mitgeführt. Dieses Material wird in drei Schlauchtragekörben mitgeführt, welche den Platz einer vormals verladenen tragbaren Schlauchhaspel einnehmen.

Vielen Dank an die Feuerwehr Bühlertal für den netten und gut organisierten Fototermin in den Weinbergen hoch über Bühlertal!

Ausrüster k.A.
Sondersignalanlage
  • 2 Drehspiegelkennleuchten Bosch RKLE 150
  • 2 Frontblitzer Hella BSX-micro
  • 1 Drehspiegelkennleuchte Bosch RKLE 110 am Heck
  • Presslufthorn Max Martin 2297 GM
Besatzung 1/8 Leistung 159 kW / 216 PS / 213 hp
Hubraum (cm³) 10.888 Zulässiges Gesamtgewicht (kg) 13.500
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Eingestellt am 31.10.2013 Hinzugefügt von Christopher Benkert
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