Hoch hinaus- Die Drehleitern und Teleskopmasten der Feuerwehr Hamburg - Teil 4

Donnerstag, 10. August 2017

Hoch hinaus- Die Drehleitern und Teleskopmasten der Feuerwehr Hamburg - Teil 4

In diesem Beitrag wollen wir uns mit den Hubrettungsfahrzeugen der Feuerwehr Hamburg beschäftigen und einen Rückblick auf die nach dem zweiten Weltkrieg beschafften Drehleitern und Teleskopmastfahrzeuge geben. Im vierten Teil betrachten wir die Beschaffungen der Teleskopmasten in den Jahren 2005 bis 2007.

Nachdem im Jahr 1999 zwei Drehleitern in der Kombination MAN 15.284 LC mit Leiterpark von Metz geliefert wurden, konnten im Jahr 2006 erstmals 3 Teleskopmastfahrzeuge, kurz TMF 23/12, als Ersatz für Drehleitern in Dienst gestellt werden, wobei erstmals nichts ganz richtig ist, da schon im Jahr 2005 das TMF 53 beschafft wurde, zu diesem Fahrzeug aber später mehr.

Die drei Teleskopmasten wurden von der finnischen Firma Bronto-Skylift, dem führenden Hersteller für Hubrettungs- und Hubarbeitsbühnen, in Zusammenarbeit mit der Firma Ziegler, die den feuerwehrtechnischen Auf- und Ausbau übernahm, auf einem zweiachsigen Mercedes-Benz-Fahrgestell vom Typ Atego 1628 F aufgebaut. Die Fahrzeuge verfügen über eine Motorleistung von 205 kW, ein automatisiertes Schaltgetriebe mit Retarder und haben ein zulässiges Gesamtgewicht von 16.000 kg.

Der Hubarm besteht aus einem vierteiligen, teleskopierbaren Hauptarm mit seitlich montierter Rettungsleiter und dem abwinkelbaren Korbarm, an dessen Spitze sich der Rettungskorb mit einer Traglast von 270 kg befindet. Die Konstruktion des Hubarmes ermöglicht ein Erreichen von Rettungshöhen bis zu 30,5 m und eröffnet durch das Abwinkeln des Korbarmes zusätzlich auch die Möglichkeit, Gebäudeteile oder andere Hindernisse an der Einsatzstelle zu „hinterfahren".

Am Rettungskorb befinden sich, neben einem Wasser- / Schaumwerfer mit einer Förderleistung bis zu 2.300 l/min bei 7 bar, zwei B-Festkupplungsabgänge, zwei Selbstschutz-Bodensprühdüsen auf der Korbunterseite sowie eine Beleuchtungsausstattung nebst elektrischen Energieanschlüssen (24 V/ 230 V / 400 V). An der Korbvorderseite lassen sich, je nach Einsatzlage, an einer Multifunktionshalterung weitere Zusatzkomponenten wie z.B. eine Krankentragenhalterung oder weitere Scheinwerfer befestigen. Eine an der Korbvorderseite angebrachte, abklappbare Plattform erleichtert den Zugang und erweitert den Arbeitsbereich der Korbbesatzung auf Bereiche außerhalb des Korbes und kann zum Beispiel zum Öffnen von einsturzgefährdeten Dachteilen genutzt werden, ohne diese betreten zu müssen. Die Fahrzeuge wurden an den Feuer- und Rettungswachen Veddel, F 33, und Finkenwerder, F 35, in Dienst gestellt. Das dritte Fahrzeug wurde an der Feuerwehrakademie Hamburg stationiert.

Im Jahr 2007 wurde drei weitere TMF 23/12 in Dienst gestellt, diesmal wurden die Fahrzeuge allerdings von der Firma Metz-Aerials unter Verwendung eines Teleskopmastes der Firma Wumug aufgebaut. Als Fahrgestell diente ebenfalls wieder der Mercedes-Benz Atego 1628 F.

Der Hubarm besteht hier aus einem dreiteiligen, teleskopierbaren Hauptarm mit seitlich montierter Rettungsleiter und dem abwinkelbaren Korbarm, an dessen Spitze sich der Rettungskorb befindet. Der Rettungskorb besitzt eine Traglast von bis zu 400 kg und bietet bis zu 3 Personen Platz. Die technische Ausstattung des Korbes entspricht denen der im Jahr davor gelieferten Fahrzeuge.

Die Fahrzeuge wurden an den Feuer- und Rettungswachen Altona, F 12, Alsterdorf, F 16, und Berliner Tor, F 22, in Dienst gestellt.

Lackiert wurden alle Fahrzeuge in Tagesleuchtrot, RAL 3024, und haben eine gelben umlaufenden Binde aus Reflexfolie. Als optische Sondersignalanlage dienen bei allen Fahrzeugen 2 Doppelblitz-Kennleuchten aus dem Hause Hänsch, Modell Comet-B, auf dem Fahrerhausdach sowie eine Doppelblitz-Kennleuchte Hänsch Saturn am Drehstuhl am Heck. Die beiden Frontblitzer stammen ebenfalls von Hänsch, Modell Typ 40 pico. Eine Preßluftanlage aus dem Hause Max Martin und zwei Druckkammerlautsprecher von Hänsch komplettieren die Signaleinrichtung.

Im Jahr 2005 wurde außerdem noch das anfänglich erwähnte Teleskopmastfahrzeug 53 an der Feuer- und Rettungswache Billstedt, F 25, in Dienst gestellt. Das von der Firma Bronto-Skylift in Zusammenarbeit mit der Firma Ziegler auf einem vierachsigen MAN-Fahrgestell vom Typ MAN 26.413 FDLC mit gelenkter Nachlaufachse gebaute Fahrzeug erreicht eine Arbeitshöhe von bis zu 53 Metern. Besonderer Wert wurde bei der Konzeption des Fahrzeuges auf Erhalt eines möglichst kleinen Wendekreisdurchmessers gelegt, der durch die Verwendung einer gelenkten Nachlaufachse realisiert werden konnte.

Die Hauptaufgabe von diesem Fahrzeug ist die Unterstützung von Brandbekämpfungsmaßnahmen und die Durchführung von technischen Hilfeleistungen in großen Höhen, an schwerzugänglichen Teilen von Industrie- und Hafenanlagen wie z.B. Containerbrücken sowie an Verkehrsbauwerken. Der Hubarm besteht aus einem fünfteiligen, teleskopierbaren Hauptarm mit seitlich montierten Leitersatz und dem abwinkelbaren Korbarm, an dessen Spitze sich der Arbeitskorb befindet. Diese Konstruktion des Hubarmes ermöglicht ein Erreichen von Arbeitshöhen bis zu 53 m.

Der Arbeitskorb besitzt eine Traglast von 400 kg und bietet bis zu 4 Personen Platz. Am Korb ein festinstallierter Wasser- / Schaumwerfer mit einer Förderleistung von maximal 3.800 l/min bei 7 bar Ausgangsdruck vorhanden, die Erzeugung von Schwerschaum ist durch Aufsatz eines Schaumvorsatzstückes möglich. Zwei B-Festkupplungsabgänge, zwei Selbstschutz-Bodensprühdüsen auf der Korbunterseite sowie eine leistungsstarke Beleuchtungsausstattung nebst elektrischen Energieanschlüssen (230 V/ 400 V) ist ebenfalls vorhanden. An der Korbvorderseite lassen sich an einer Multifunktionshalterung weitere Zusatzkomponenten wie Krankentragenhalterung, ein elektrischer Hochdrucklüfter, ein Anschlagpunkt für ein Abseilgerät oder die Kameraausstattung zur Fernüberwachung des Werfereinsatzes befestigen. Durch die einbaute Feuerlöschkreiselpumpe von Ziegler, Modell FPN 15-3000, mit einer Förderleistung von 3.000 l/min bei 15 bar ist eine Fremdeinspeisung durch z.B. ein HLF nicht erforderlich.

Das Fahrzeug wurde in Feuerrot, RAL 3000, lackiert und hat eine gelbe umlaufende Binde aus Reflexfolie. Als optische Sondersignalanlage dienen 3 Doppelblitz-Kennleuchten aus dem Hause Hänsch, Modell Saturn, auf dem Fahrerhausdach sowie am Drehstuhl am Heck. Die beiden Frontblitzer stammen ebenfalls von Hänsch, Modell Typ 40 pico. Eine Preßluftanlage aus dem Hause Max Martin und zwei Druckkammerlautsprecher von Hänsch komplettieren die Signaleinrichtung.

Hier zum Abschluss, wie gewohnt, eine kleine Übersicht über die beschafften Teleskopmasten:

Text: Heiner Lahmann

Bilder: Heiner Lahmann

Quelle: Archiv Hamburger Feuerwehr Historiker E.V.

 


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