Aus grün wird blau - Das Ende einer Ära!

Sonntag, 30. Oktober 2016

Aus grün wird blau - Das Ende einer Ära! Der Freistaat im Wandel!

Als letztes Bundesland verabschiedet sich seit Mitte September nun auch der Freistaat Bayern von seinen minzgrünen Polizeifahrzeugen. Grund genug, sich nun auch in einer neuen Kolumne, welche in losen Abständen erscheinen wird, der Bayerischen Polizei zu widmen.

Seit Mitte September setzt nun auch die Bayerische Polizei auf das mittlerweile bundeseinheitliche Farbschema blau-weiß bzw. blau-silber. Damit ist auch endgültig das Ende der minzgrünen Ära bei deutschen Polizeifahrzeugen eingeleitet worden. Bereits am 15. September 2016 konnten in der BMW-Welt in München die ersten fünf Fahrzeuge im neuen Bayern-Design durch den Staatsminister des Innern, für Bau und Verkehr Joachim Herrmann an die Polizeipräsidien übergeben werden.

Künftig werden Bayerns Polizeifahrzeuge nun nicht nur in einem blau-silbernen Design mit fluoreszierenden gelben Applikationen als Kontrastelemente und gelben, sowie silbernen Reflexstreifen erscheinen, sondern auch durch neue Fahrgestelle, die bisher nicht im Polizeidienst Verwendung gefunden haben, die Reihe ergänzen. Die bisherigen minzgrün-silbernen Streifenfahrzeuge werden also allmählich von Bayerns Straßen verschwinden.

 

 

 

Bisher galten BMW 3er Touring in den Motorvarianten 318d und 320d für die Stadt und BMW 5er Touring in den Motorvarianten 520d und 525d für die Autobahn- bzw. Verkehrspolizei als Standardstreifenwagen. Der BMW X3 konnte für Dienststellen mit besonderen topographischen Anforderungen beschafft werden, wobei hier ebenfalls die Motorvarianten 20d und 25d (Verkehrspolizei) zur Verfügung standen.

 

 

 

Zwar gilt der BMW3er Touring nach wie vor als Standartfahrzeug für Dienststellen der Schutzpolizei, jedoch stehen hier künftig auch noch der BMW 2er Gran Tourer und der BMW X1, sowie bei Bedarf weiterhin der BMW X3 zur Auswahl. Beim BMW 3er wird weiterhin standardmäßig auf die 318d Variante gesetzt, jedoch obliegt es hier den jeweiligen Polizeipräsidien (PP), auch eine etwas leistungsstärkere 320d Version samt Xenon-Licht zu beschaffen, so wie dies beispielsweise durch das PP Oberfranken geschieht. Die drei übrigen Fahrgestelle werden in der Regel mit einem 2.0 Liter Diesel-Motor ausgestattet. Für Dienststellen der Verkehrspolizei setzt man in Bayern weiterhin auf den BMW 5er Touring, sowie bei Bedarf auf den höhergelegenen BMW X3, jeweils in den Motorvarianten 2.0 oder 2.5 Liter Diesel. Sowohl der 2er Gran Tourer, als auch de X1 konnten am 15. September ihre Premiere als uniformierte Polizeifahrzeuge in Deutschland feiern. Während sich der BMW 2er Gran Tourer vor Allem im urbanen Bereich großer Beliebtheit erfreuen dürfte, da das Fahrzeug neben einem großzügigen Platzangebot doch auch eine etwas höhergelegene Sitzposition aufweist und somit auch einen besseren Überblick über den (Groß-) Stadtverkehr gewährt, sollte der BMW X1 besonders für ländliche Dienststellen interessant sein, da es sich hierbei um eine leistungsstarke Alternative mit Allradantrieb gegenüber dem BMW 3er Touring handelt.

 

Hier wollen wir Euch nun den BMW 3er Touring – das bewährte Arbeitstier der Bayerischen Polizei – etwas genauer vorstellen:

 

 

 

Der BMW 3 Touring (F31) ist bereits seit einigen Jahren das Standardfahrzeug der Bayerischen Polizei. Gegenüber der minzgrünen Vorgängergeneration erhalten die aktuellen Fahrzeuge nun alle das deutlich auffälligere und besser wahrnehmbare Design. Die Silbernen Reflexstreifen in Gap-Form finden zwar weiterhin Verwendung, werden jedoch im Heckbereich durch dreieckig Angeordnete retroreflektierende gelbe Reflexstreifen komplettiert. Da die gelben Kontrast-Folien zudem fluoreszierend sind, erhöhen diese ebenfalls die Wahrnehmbarkeit im Straßenverkehr. Die Sondersignalanlage setzt sich aus einer Hella RTK 7 LED-Matrix mit KL-LM2 LED Modulen und den nun auch standardmäßig hinter dem Kühlergrill verbauten Hella-BST Frontblitzern, sowie einem ebenfalls verdeckten externen Akustik-Modul (Druckkammerlautsprecher) des Typs LSP-E hinter der Frontstoßstange zusammen. Für den Signalbalken steht zudem ein digitales Bedienelement des Typs HA 115 zur Verfügung, über das sich sämtliche Funktionen der RTK 7 steuern lassen. Ein weiterer Vorteil dieses digitalen Bedienelementes ist, dass es wie ein Funkhörer konzipiert ist, es also aus seiner Halterung entnommen werden und somit auch durch den Beifahrer betätigt werden kann. Dadurch wird bei Einsatzfahrten eine weitere Entlastung für den Fahrzeugführer geschaffen. In der Heckklappe sind außerdem zwei blaue Hella WL-LED Warnleuchten montiert, um auch bei geöffnetem Kofferraum eine ausreichende Heckabsicherung zu erzielen.

 

 

Seit Juli 2015 gibt es für den BMW 3er F30 ein Facelift, welches als F31 tituliert wird. Abgesehen von minimalen optischen Veränderungen im Bereich der Frontstoßstange, der Heckleuchten und im Interieur wurde auch eine neue Motorengeneration eingeführt, welche einerseits noch leistungsfähiger, andererseits aber gleichzeitig auch sparsamer sein soll. Das hier dargestellte Fahrzeug der Polizeiinspektion Erlangen-Stadt basiert auf einem BMW 318d F31 mit Hinterradantrieb und mit einem Reihenvierzylinder-Diesel-Motor des Typs B47D20, welcher über eine maximale Leistung von 110 kW (150 PS), sowie ein maximales Drehmoment von 320 Nm bei 1.500 bis 3.000 Umdrehungen pro Minute verfügt. Der Hubraum beträgt, wie bei allen 2.0 Liter Motoren der 3er Familie 1.995 cm³. Als Getriebe findet die 8-Stufen-Automatik 8HP45/50 von ZF Friedrichshafen Verwendung. Standardmäßig sind diese Fahrzeuge mit LED-Tagfahrlicht, sowie dem serienmäßigen Halogen-Scheinwerfern ausgestattet. Wie bereits am Anfang angesprochen, besteht jedoch bei der Beschaffung durch das jeweils zuständige Polizeipräsidium die Möglichkeit, die Fahrzeuge einem Upgrade zu unterziehen. Wird sich also für die leistungsstärkere 320d Variante entschieden, verfügen die Fahrzeuge nicht nur über einen 140 kW (190 PS) Starken Motor der Baureihe B47D20 mit einem maximalen Drehmoment von 400 Nm bei 1.750 bis 2.500 Umdrehungen pro Minute, sondern optional auch über einen xDrive-Allradantrieb, sowie Xenon-Scheinwerfer.

 

 

Ein umfangreiches Paket an Sicherheits-, Assistenz- und Komfortsystemen gehört ebenso dazu. Dieses umfasst beispielsweise ein Antiblockiersystem mit Bremsassistent und Cornering Brake Control, Elektronische Stabilitätskontrolle mit Antriebsschlupfregelung, sechs Airbags, Tempomat, Einparkhilfe, Satellitennavigationssystem, Multimediapaket mit Bluetooth-Schnittstelle und Handyvorbereitung, Zwei-Zonen-Klimaautomatik, Sitzheizung und Multifunktionslenkrad.

 

 

Zu Gunsten einer dem jeweiligen Standort optimal angepassten Kofferraumausstattung hat man sich gegen einen festen Ausbau, mit vorgegebener Raumaufteilung, entschieden. Lediglich die größeren BMW 5er und BMW X3 der Verkehrspolizei verfügen über einen festen Kofferraumausbau, da hier die umfangreiche Ausstattung zur Verkehrsabsicherung auf Bundeskraftfahrstraßen mitgeführt wird. Im Bereich des PP Mittelfranken hat man sich für geräumige Kofferraumwannen entschieden, welche ausreichend Platz für die mitgeführte Ausstattung (z.B. Verkehrsleitkegel, Besen, Absperrmaterial, usw.) bieten. Ergänzend dazu kommen noch eine Beweissicherungs- und Dokumentationstasche, sowie die erweiterte persönliche Schutzkleidung (z.B. schwere Schutzweste, etc.) hinzu.

 

 

Als Fazit lässt sich resümieren, dass sich der BMW 3er als Funkstreifenwagen im Alltag bei der Bayerischen Polizei über Jahre hinweg bewährt hat. Auch die Platzverhältnisse werden in der Masse und unter Berücksichtigung der Anforderungen an eine Funkstreifenwagen als ausreichend bewertet. Selbstverständlich würde beispielsweise ein 5er BMW deutlich großzügigere Platzverhältnisse bieten, dafür ist das Fahrzeug aber auch in seinen Abmessungen deutlich fülliger und bei weitem nicht so wendig und agil wie der kompaktere 3er BMW.


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