Einsatzfahrzeug: La Chaux-de-Fonds - SIS - CWF - Castor 4331 (a.D.)

La Chaux-de-Fonds - SIS - GW-G - Castor 4331
La Chaux-de-Fonds - SIS - GW-G - Castor 4331

Einsatzfahrzeug-ID: V171359 Weiteres Foto hochladen

Funkrufname La Chaux-de-Fonds - SIS - CWF - Castor 4331 (a.D.) Kennzeichen NE 425
Standort Europa (Europe)Schweiz (Switzerland)Neuenburg
Wache SIS Montagnes neuchâteloises (FW) Zuständige Leitstelle k.A.
Obergruppe Feuerwehr Organisation Berufsfeuerwehr (BF)
Klassifizierung Gerätewagen-Gefahrgut/Öl Hersteller Iveco
Modell 130-16 A Auf-/Ausbauhersteller Schmitz
Baujahr 1990 Erstzulassung 1990
Indienststellung 1990 Außerdienststellung 2023
Beschreibung

Véhicule chimique / Chemiewehrfahrzeug (CWF) des Service d'Incendie et de Secours (SIS) Montagnes neuchâteloises in La Chaux-de-Fonds

Fahrgestell: Iveco 130-16 A Turbo
Aufbau: Ewers / Schmitz
Baujahr: 1990

Technische Daten:

  • Antrieb: Straßenantrieb, 4x2
  • Getriebe: Schaltgetriebe
  • Länge / Breite / Höhe: 8.900 / 2.450 / 3.240 mm
  • Radstand: 4.600 mm

Beladung / Ausstattung:

  • Unfalldatenschreiber (UDS) / Restwegaufzeichnungsgerät (RAG)
  • 2 gelbe Blitzkennleuchten UKE Kranefeld Typ 1005 zur Verkehrsabsicherung, davon 1 am Heck
  • Stromerzeuger Knurz 20S, Leistung: 20 kVA, fest eingebaut
  • Lichtmast
  • Beleuchtungsgruppe
  • Akkubohrmaschine
  • Handrührwerk
  • Bindemittelschaufel
  • Werkzeugkasten
  • Werkzeugkasten mit nicht funkenreißendem Werkzeug
  • Auffangbehälter
  • Dichtkeile
  • Leckdichtkissen
  • Bindemittel für feste Oberflächen
  • Bindemittel für Gewässer
  • 4 Warnzelte
  • Verkehrswarnleuchten
  • Leitkegel 750 mm
  • Transportkarre für Leitkegel
  • ABC-Pulverfeuerlöscher
  • Be- und Entlüftungsgerät
  • 24 Atemfilter
  • 6 Pressluftatmer
  • Gummistiefel
  • Gummihandschuhe
  • 10 Einmalschutzanzüge
  • 6 Chemieschutzanzüge
  • Knickkopflampen, ex-geschützt
  • Funkgeräte, ex-geschützt
  • Prüfröhrchen
  • Kraftmessgerät
  • Waage
  • Megaphon
  • Festzeltgarnitur
  • 2 Schnelleinsatzzelte
  • Zeltheizung
  • Zeltbeleuchtung
  • Ausrüstung für Not-Dekontamination
  • Ausrüstung für Dekontamination
  • Zelte für Dekontamination

Teamwork bei Gefahrguteinsätzen - Geteilte Aufgaben im Kanton Neuchâtel

Anders als die Abwehr von einfachen Ölschäden, fallen die Aufgaben bei komplexen Gefahrgutunfällen im Kanton Neuchâtel exklusiv in die Zuständigkeit der Pompiers der Sécurité Neuchâtel und des Services d'Incendie et de Secours (SIS) Montagnes neuchâteloises in La Chaux-de-Fonds, als gewissermaßen kantonale Schwerpunktfeuerwehren. Darüber hinaus sind bei den beiden großen Berufsfeuerwehren auch eine ganze Reihe anderer Sonderaufgaben angesiedelt. Um auf Gefahrguteinsätze reagieren zu können sind die beiden Wehren seitens des Kantons mit entsprechenden Chemiewehrfahrzeugen (CWF), sogenannten Véhicule chimique ausgestattet und können auf das notwendige Personal mit fachlicher Ausbildung zurückgreifen. Vom Grundsatz her decken die Pompiers Neuchâtel die Regionen Littoral und Val-de-Ruz ab, also den Landstrich entlang des Neuenburger Sees und einem darüber gelegenen Hochtal. Für die die Hochflächen des Juras umfassenden Regionen Montagne und Val-de-Travers ist hingegen der SIS Montagnes neuchâteloises in La Chaux-de-Fonds verantwortlich. Während diese territoriale Zuständigkeit bei allen anderen Sonderaufgaben nach wie vor seine Gültigkeit hat, verständigten sich die Pompiers Neuchâtel und Montagnes neuchâteloises bei Gefahrguteinsätzen auf eine pragmatischere Aufgabenteilung. Die Pompiers Neuchâtel stellen das Personal und die Ausrüstung für die eigentliche Arbeitsgruppe bereit. Auf der anderen Seite konzentriert sich der SIS Montagnes neuchâteloises vor allem auf die Dekontamination, hält dafür die Ausrüstung vor und schult sein Personal gezielt darauf. Im Zuge dieser veränderten Aufgabenteilung passten die beiden Wehren auch die Beladung ihrer ursprünglich baugleichen CWF entsprechend an.

Deutlich breiter aufgestellt sind die Feuerwehren des Kantons hingegen für die Abwehr von Ölschäden. Dafür gibt es in jeder der vier Regionen des Kantons Neuchâtel ein eigenes Oelwehrfahrzeug (OWF), das Défense hydrocarbures, oder zumindest einen entsprechenden Ausrüstungssatz mit dem nötigen Material.

Für Gefahrguteinsätze in seinem Zuständigkeitsbereich erhielt der SIS Montagnes neuchâteloises im Jahr 1990 ein von Ewers auf- und von Schmitz ausgebautes CWF auf einem Iveco 130-16 A. Ein baugleiches Fahrzeug erhielten zur gleichen Zeit auch die Pompiers Neuchâtel. Im Frühjahr 2023 wurden die beiden CWF in La Chaux-de-Fonds und Neuchâtel ausgesondert und durch neue Fahrzeuge ersetzt.

Hurowa - Häufig in Deutschland & selten in der Schweiz

Der Hurowa-Schwenkwandaufbau des beim SIS Montagnes neuchâteloises stationierte CWF ist in der Schweiz vergleichsweise eine Seltenheit, war aber in Deutschland der typische Aufbau für Gerätewagen-Gefahrgut (GW-G) in den 1980er und 1990er Jahren. Von Ewers war der 1980 eingeführte Aufbau mit seinen markanten Hubrollwänden, kurz Hurowa, als funktionaler Aufbau für die Getränkelogistik entwickelt worden. Die Aufbauten besitzen rundherum feste Seitenwände und kommen gänzlich ohne Planen aus. Mit nur wenigen Handgriffen kann die komplette Seite geöffnet werden, um uneingeschränkten Zugang zum Innenraum zu erhalten. Die Seitenwände bestehend aus einer klassischen Bordwand im unteren Drittel und einer damit über einen Seilzug verbunden festen Seitenwand darüber. Mit dem Herunterklappen der Bordwand bewegt sich die restliche Seitenwand zuerst nach oben und legt sich dann auf dem Aufbaudach ab. Schon kurz nach der Markteinführung des Hurowa-Aufbaus entstand eine erfolgreiche Kooperation zwischen Ewers und dem Feuerwehrausrüster Schmitz, der für die Hurowa-Aufbauten ein ganz neues Marktsegment erschließen sollte. Ewers lieferte seine Hurowa-Aufbauten zu Schmitz nach Wilnsdorf, wo sie anschließend zu Gerätewagen, in der Regel zu GW-G, für Feuerwehren ausgebaut wurden. Das CWF für die Feuerwehr in La Chaux-de-Fonds stattete Schmitz zusätzlich mit einem vom Fahrzeugmotor angetriebenen Stromerzeuger von Knurz mit einer Leistung von 20 kVA aus. Passend dazu lässt sich auf der rechten Seite ein Lichtmast aus dem Aufbau herausziehen, der mit einer Handkurbel aus- und eingefahren werden kann.

Den standardisierten Hurowa-Aufbau montierte Ewers für den SIS Montagnes neuchâteloise auf einem für diese Anwendung vergleichsweise groß dimensionierten Iveco 130-16 A mit einem Radstand von 4.600 mm und einem Gesamtgewicht von 13 t. Vergleichbare Fahrzeuge für den deutschen Markt wurden meist auf deutlich leichteren Fahrgestellen, häufig mit nur rund 7,5 t Gesamtgewicht aufgebaut.

Die Beladung des CWF des SIS Montagnes neuchâteloise präsentiert sich aufgrund der Aufgabenteilung mit den Pompiers Neuchâtel mittlerweile deutlich abgespeckter, als bei seiner Indienststellung im Jahr 1990. Große Teile der Fahrzeugbeladung, insbesondere die komplette Pumpentechnik, wurden komplett entfernt. Heute transportiert das OWF vor allem zwei große Schnelleinsatzzelte sowie mehrere kleinere Zelte für den Aufbau eines Dekontaminationsplatzes mitsamt der kompletten dafür benötigten Ausrüstung. Nach wie vor vorhanden sind je sechs Pressluftatmer und Chemieschutzanzüge, dafür aber auch eine ganze Reihe leichterer Schutzanzüge für das Personal der Dekontamination.

Ausrüster k.A.
Sondersignalanlage
  • 2 Blitzkennleuchten UKE Kranefeld Typ 1005, davon 1 am Heck
  • 1 Warnanlage Hella RTK 3-SL
Besatzung 1/2 Leistung 126 kW / 171 PS / 169 hp
Hubraum (cm³) 6.128 Zulässiges Gesamtgewicht (kg) 13.000
Tags
k.A.
Eingestellt am 27.05.2021 Hinzugefügt von Christopher Benkert
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