Geser

Geser war ein schweizerischer Karosserie- und Fahrzeugbauer aus dem Raum Luzern, der in der Vergangenheit auch zahlreiche Feuerwehrfahrzeuge aufgebaut hatte. Zeitweise wurden von Geser sogar Spezialfahrgestelle für den Feuerwehreinsatz auf Basis US-amerikanischer Fahrgestelle angeboten. Noch bis 2023 war Geser, mittlerweile Teil der Auto-AG, im Fahrzeugbau aktiv, baute aber nur noch selten Feuerwehrfahrzeuge.

Zunächst als Ein-Mann-Betrieb gründete Rupert Geser 1936 in Horw im Kanton Lurzern-Land eine Werkstatt für Karosseriearbeiten. Bereits ein Jahr später hatte Geser acht Mitarbeiter und 1940 konnte ein Karosseriebauer im nahen Luzern übernommen werden. In den 1940er Jahren begann Geser auch Pikettfahrzeuge für die Feuerwehr aufzubauen. Die Fahrzeuge fanden zunächst vor allem im Raum Luzern Verbreitung. In den 1960er Jahren expandierte das Unternehmen weiter, wurde eine Filiale in Altdorf im Kanton Uri und ein neues Werk in Littau bei Luzern eröffnet.


Ebenfalls in den 1960er Jahren begann Geser damit aus den USA importierte Fahrgestelle für den Feuerwehreinsatz zu modifizieren und mit einer komplett neuen, eigens konstruierten Karosserie zu versehen. Aus den vormaligen Haubenfahrgestellen wurden nach dem Geser-Umbau Frontlenker.
In den 1980er Jahren arbeitete Geser eng mit einem örtlichen Magirus-Händler zusammen, welcher später von Iveco selbst übernommen werden sollte. Resultat der Zusammenarbeit waren nicht weniger als rund 180 Tanklösch-, Pikett- und Pionierfahrzeuge die Geser für Feuerwehren in der ganzen Schweiz auf der zwischen 1975 und 1993 gebauten MK-Baureihe von Magirus-Deutz, bzw. Iveco aufbaute. Während dieser Zeit stellte Geser 1986 seine Aufbauten von einer Stahl- auf eine deutlich flexiblere Aluminiumkonstruktion im Baukastenprinzip um.


Eine Zäsur kam für Geser Mitte der 1900er Jahre, als Iveco verstärkt seine eigenen Aufbauten von Magirus in Verbindung mit seinen Fahrgestellen anbot. Statt komplette Feuerwehrfahrzeuge selbst aufzubauen verlegte sich Geser nun vor allem auf den Vertrieb der fertigen Fahrzeuge und auf ihre Endausrüstung.

Im Jahr 2008 wurde Geser von der Auto-AG übernommen, der Betrieb aber fortgeführt. Im Jahr 2023 kündigte die Auto-AG an den Fahrzeugbau bei Geser zu einzustellen und sich in dieser Unternehmenssparte auf Reparatur- und Lackierarbeiten zu beschränken. In diesem Zuge dieser Neuorientierung wird auch der Traditionsname Geser nicht mehr fortgeführt.

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