Einsatzfahrzeug: Florian Magdeburg 51/81-01 (a.D.)

Intensivtransportwagen (ITW) der Berufsfeuerwehr Magdeburg, stationiert auf der Rettungswache Mitte.

Technische Daten:

• Fahrgestell: Mercedes-Benz Sprinter 519 CDI
• Leistung: 140 kW / 190 PS bei 3.800 U/min
• Hubraum: 2.987 cm³
• Leergewicht: 3.770 kg
• zul. Gesamtgewicht: 5.000 kg
• Abmessung (LxBxH): 6.950 x 1.993 x 2.840 mm

Ausbau: Ambulanzmobile Schönebeck, in Zusammenarbeit mit der BF Magdeburg

Technische Ausstattung u. a.:

• Ladebordwand Bär am Heck zum Ein- und Ausladen der Fahrtrage
• Rückfahrkamera
• 2 Arbeitsscheinwerfer am Heck
• Navigationsgerät

Medizinische Ausstattung u. a.:

• Fahrtrage Stryker 6500 Power Pro
• integriertes Beatmungsgerät
• Defibrillator und Monitoring Corpuls C3 (2. Monitor zur ständigen Überwachung und Dokumentation von EKG, Sauerstoffversorgung im Gewebe, Blutdruck, Temperatur und CO₂-Gehalt in der Ausatemluft (Kapnographie))
• Multifunktionslaborgerät Abbot i-stat
• tragbares Beatmungsgerät Oxylog 3000 Plus
• 4 Perfusoren Braun Space
• Absaugpumpe Accuvac
• umfangreiche Ausstattung zur medikamentösen und pflegerischen Versorgung
• Notfallrucksack
• Notfallkoffer
• Vakuummatratze

Nach dem Runderlass 25-4190 ("Interhospitaltransfer mit arztbesetzen Rettungsmitteln") des Ministeriums für Arbeit, Frauen, Gesundheit und Soziales vom 13.02.2002 wurden im Land Sachsen-Anhalt vier Rettungsmittel für den überregionalen Intensivtransport vorgehalten:

• ITW am Standort Magdeburg
• 2 ITH am Standort Oppin (Saalekreis)
• RTH am Standort Magdeburg

Während ITH für besonder eilige oder schwere Fälle genutzt werden, übernimmt ein ITW den Großteil der Verlegungseinsätze bodengebunden. Entsprechend war das Fahrzeug gut ausgelastet und dafür rund um die Uhr mit zwei Einsatzkräften besetzt. Disponiert wurde der ITW durch die Leitstelle Magdeburg, welche die zentrale Koordininierungsstelle (KoSt) für Intensivtransporte in Sachsen-Anhalt darstellte. Hierüber konnten das Fahrzeug wie auch die ITH landesweit angefordert werden. Nicht dringende sowie regionale Verlegungen sollten über RTW oder KTW geschehen.

Die Beladung mit der Fahrtrage erfolgt über eine heckseitig installierte Hubbühne. Anstatt der Fahrtrage konnte auch ein Inkubator eingeladen werden. Bei Verlegungsfahrten kamen neben der Besatzung der BF auch ein Arzt und ein Intensivpfleger hinzu. Zwischen Fahrerkabine und Behandlungsraum gab es einen Durchgang.

Der ITW wurde im Jahr 2001 als Ergänzung zum ITH eingeführt. Dieses Fahrzeuges mit langem Radstand war die zweite Generation. Bis 2010 wurde ein Mercedes-Benz Sprinter mit Kofferaufbau von WAS eingesetzt, der später als Reserve vorgehalten wurde.

Ab 2013 wurde das Fahrzeug nur noch als Verlegungs-RTW geführt. Die reine Vorhaltung als ITW war aufgrund des geänderten Retttungsdienstgesetzes nicht mehr gegeben, das Fahrzeug wurde deshalb nur noch mit zwei Kräften besetzt. Wenn ein überwachungspflichtiger Patient befördert werden sollte, mussste die Klinik einen Arzt stellen.

Nachdem der V-RTW Mitte 2013 ausgemustert wurde, gelangte es zum privaten Krankentransport- und Taxiunternehmen Fricke in Lutherstadt Wittenberg. Dort wird es als Schwerlast-KTW eingesetzt, der auch vom öffentlichen Rettungsdienst angefordert werden kann.

Am Intensivtransport in Sachsen-Anhalt versuchte sich ab 2013 der Landkreis Mansfeld-Südharz mit zwei eigens beschafften Fahrzeugen. Aus juristischen und vor allem finanziellen Gründen wurde dieses Projekt jedoch 2015 um einen ITW reduziert und 2016 komplett beendet.

Zu dieser Zeit arbeiteten die gesetzlichen Krankenkassen bereits an der Reaktivierung eines landesweiten Systems. Seit Oktober 2016, anfangs noch im Rahmen eines Pilotprojekts, steht ein ITW auf der Wache 2 der BF Halle (Saale). Hierzu kaufte die Stadt das verbliebene Fahrzeug des Nachbarkreises. 2020 erfolgte eine Neubeschaffung.

Das Fahrzeug ist Montag bis Freitag zwischen 7 und 19 Uhr fest besetzt. Die "neue" KoSt wurde ebenfalls in Halle angesiedelt. Sie disponiert neben dem ITW wie zuvor auch die drei in Sachsen-Anhalt stationierten Hubschrauber.

Vielen Dank an die Berufsfeuerwehr Magdeburg und die diensthabenden Kollegen für die freundliche Unterstützung!

• Warnbalken Hänsch DBS 975 LED an Front und Heck
• Frontblitzer Hänsch Sputnik nano
• Sondersignal Hänsch Typ 620