Einsatzfahrzeug: Lintgen - Protection Civile - TLF-W 3000 (a.D.)

Lintgen - Protection Civile - TLF-W 3000 (a.D.)
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Einsatzfahrzeug-ID: V68676 Weiteres Foto hochladen

Funkrufname Lintgen - Protection Civile - TLF-W 3000 (a.D.) Kennzeichen A 1421
Standort Europa (Europe)Luxemburg (Luxembourg)District Luxembourg (Distrikt Luxemburg)Canton Mersch (Kanton Mersch)
Wache Protection Civile BNS Lintgen (FW) (a.D.) Zuständige Leitstelle k.A.
Obergruppe Feuerwehr Organisation Freiwillige Feuerwehr (FF)
Klassifizierung Tanklöschfahrzeug Hersteller Mercedes-Benz
Modell Unimog U 1700 L Auf-/Ausbauhersteller Baribbi
Baujahr 1986 Erstzulassung 1986
Indienststellung 1987 Außerdienststellung 2012
Beschreibung

Ehemaliges Tanklöschfahrzeug-Waldbrand (TLF-W) der Protection Civile (Zivilschutz), stationiert an der Base Nationale de Support (Nationale Unterstützungseinheit) in Lintgen im Kanton Mersch.

Fahrgestell: Mercedes-Benz
Modell: Unimog U 1700 L
Baujahr: 1986
Aufbau: Baribbi
Ausserdienststellung: 2012

Eingesetzt wurde das Fahrzeug landesweit bei Flächen- und Vegetationsbränden zur Unterstützung der eingebundenen kommunalen Feuerwehrkräfte.

Ausstattung:

  • Wassertank: 3.000 Liter
  • Schaummitteltank: 150 Liter
  • Pumpe: kombinierte Hoch- und Normaldruckfeuerlöschkreiselpumpe von Godiva mit einer Leistung von 400 l/min bei 45 bar und 3.000 l/min bei 8 bar in offenem Pumpenbedienstand am Heck
  • Dachwasser-Schaumwerfer von Akron mit einer Leistung von 3.000 l/min Wasser, Wurfweite 50 m) und 3.000 l/min (Schaummittel, Wurfweite 40 m)
  • Bodensprüh- und Strassenwaschanlage bestehend aus 4 Düsen mit je einer Leistung von 100 l/min
  • Zwei Hochdruck-Schnellanriffshaspeln mit 60 m formfesten Hochdruckschlauch mit Hochdrucklöschpistole
  • Such- und Arbeitsstellenscheinwerfer an der Front

Beladung:

Geräteraum G1:

  • 1 C-Hohlstrahrohr von Akron
  • 1 B-Hohlstrahlrohr von Akron
  • 2 C-Druckschläuche
  • 3 B-Druckschläuche
  • 1 C-Zumischer Z2
  • 1 D-Schaummittelsaugschlauch
  • 1 Standrohr
  • 1 Unterflurhydrantenschlüssel
  • 1 Oberflurhydrantenschlüssel
  • 1 Handaxt
  • 1 Feuerwehraxt
  • 1 Schlauchaspelkurbel

Geräteraum G2:

  • 1 C-Hohlstrahrohr von Akron
  • 1 B-Hohlstrahlrohr von Akron
  • 2 C-Druckschläuche
  • 3 B-Druckschläuche
  • 1 A-Saugkorb
  • 1 Schutzkorb
  • 1 Standrohr
  • 1 Unterflurhydrantenschlüssel
  • 1 Oberflurhydrantenschlüssel
  • 1 Feuerwehraxt
  • 1 Schlauchaspelkurbel

Dachbeladung:

  • 4 A-Saugschläuche
  • 3 Feuerpatschen
  • 3 Heugabeln
  • 2 Schwerschaumaufsätze für Hochdrucklöschpistole
  • 2 Schaummittelkanister 20 Liter

Das Fahrzeug war seinerzeit das erste Tanklöschfahrzeug-Waldbrand, welches im Grossherzogtum angeschafft wurde. Es wurde 1986 beim italienischen Ausbauer Baribbi beordert und kam schliesslich 1987 in den Einsatzdienst. Ein zweites Tanklöschfahrzeug-Waldbrand schaffte der Zivilschutz dann 1990 an, diesmal auf einem Unimog U 2150 L, ebenfalls mit einem Ausbau von Baribbi, jedoch mit einem modernisierten und massiveren Aufbau. Beide Fahrzeuge wurden nach der Anschaffung zwei neuer Tanklöschfahrzeuge-Waldbrand in den Jahren 2010 und 2011 schlussendlich 2012 ausser Dienst gestellt. Beide Fahrzeug wurden an eine unbekannte Feuerwehr in Rumänien im gleichen Jahr übergeben.

Base Nationale de Support (BNS) Lintgen:

Die Base Nationale de Support, kurz BNS, in Lintgen war die Nationale Unterstützungseinheit der Protection Civile für das gesamte Grossherzogtum Luxemburg. Die BNS Lintgen bestand seinerzeit aus drei Entitäten und zwar der nationalen Werkstatt des Zivilschutzes, der nationalen Unterstützungseinheit des Bergungsdienstes (Sauvetage) sowie des öffentlichen Rettunsgdienstes.

Die nationale Werkstatt war für alle Anschaffungen, Wartungsarbeiten sowie Reparaturarbeiten am nationalen Fuhrpark zuständig und besass einen eigenen Flügel am Gerätehaus in Lintgen. Das Personal der Werkstatt bestand ausschliesslich aus hauptamtlichen Kräften und besass auch zum Teil einen eigenen Fuhrpark, konnte jedoch auch auf das bestehende Fuhrpark der BNS Lintgen zurückgreifen.

Die nationale Unterstützungseinheit des Bergungsdienstes (Sauvetage) bestand vorrangig aus ehrenamtlichen Kräften sowie den Mitarbeitern der Werkstatt und stellte den Grossteil der BNS Lintgen dar. Bei dieser Einheit befanden sich neben dem regulären Bergungsdienst für die Region um Lintgen auch etliche Sonder- und Spezialfahrzeuge sowie nationale Lagerbestände für das gesamte Grossherzogtum zur Verfügung. Eine ganze Reihe Spezialeinheiten waren daher ebenfalls an der BNS Lintgen stationiert respektive dort untergebracht. Zu diesen Spezialeinheiten gehörten z.B. der Groupe des Hommes Grenouilles (Tauchergruppe), der Groupe d'Intervention Chimique (Gefahrstoffzug), der Groupe de Radioprotection (Strahlenschutzgruppe) sowie dem Humanitarian Intervention Team (HIT) und emergency.lu, die beiden Auslandseinsatzgruppen des luxemburger Zivilschutzes. Von der BNS Lintgen aus rückten alle zur Unterstützung der kommunalen Feuerwehren und der anderen Zivilschutzeinsatzzentren benötigten Einsatzmittel zentral aus. Bei der BNS Lintgen war ebenfalls der Service d'Incendie et de Sauvetage (Freiwillige Feuerwehr) der Gemeinde Lintgen untergebracht.

Von der BNS Lintgen aus rückte ebenfalls der öffentliche Rettungsdienst für die Region um Lintgen aus. Auch hier wurde diese Entität vorrangig durch ehrenamtliche Kräfte getragen. Der Ambulanzdienst hatte dafür ein eigenes Gebäude auf dem Areal der BNS Lintgen und besetzte zwei Rettungswagen.

Protection Civile:

Die Protection Civile war zwischen 1936 und 2018 eine eigenständige staatliche Hilfsorganisation unter der Obhut des luxemburgischen Innenministeriums. Sie wurde ursprünglich zum Schutz der Bevölkerung bei Luftangriffen und Katastrophen im Jahre 1936 gegründet, wurde jedoch erst nach dem zweiten Weltkrieg aktiviert. Bis dahin war die Protection Civile weiterhin nur mit dem Schutz der Bevölkerung bei bewaffneten Konflikten zuständig und baute nationale Reserven auf. Ende der 1950er Jahren beschloss die luxemburgische Regierung, die Gründung einer Nationalen Körperschaft zum Schutz der zivilen Bevölkerung bei Konflikten, Katastrophen und Zwischenfällen mit Gefahrgut. Das betreffende grossherzogliche Reglement wurde 1960 unterzeichnet und die nationale Körperschaft als Protection Civile bezeichnet.

Ab 1960 erfolgte per Regierungsbeschluss die Organisation eines flächendeckenden Zivilschutzes. Zwischen 1960 und dem Anfang der 1990er Jahre wurden insgesamt 25 Einsatzzentren der Protection Civile gegründet. Die flächendenkend über das gesamte Grossherzogtum Luxemburg verteilten Einsatzzentren waren zwischen 1960 und 2018 sowohl für den öffentlichen Rettungsdienst wie auch für die Unfallrettung auf der Strasse zuständig. Über die Jahre wuchs die Protection Civile ständig und neben den regulären Einsatzzentren bildeten sich auch etliche Spezialeinsatzgruppen innerhalb der Körperschaft. Die Organisation der Protection Civile war in staatlicher Hand, was den grundlegenden Unterschied zu den Freiwilligen Feuerwehren darstellte, deren Kompetenzen den jeweiligen Gemeinden unterstanden.

Anfang der 2010er Jahre wurde die Direction de la Protection Civile zur Administration des Services de Secours, der eigentliche erste Schritt zu einem gemeinsamen Rettungsdienst im Grossherzogtum Luxemburg. Zwischen 2010 und 2015 schliesslich ebnete die neue Verwaltung die Wege und führte Schrittweise die staatliche Protection Civile mit den kommunalen Feuerwehren zusammen. Am 18. Juli 2015 reichte die Regierung einen Gesetzentwurf zur Gründung eines nationalen Korps ein, welcher 31. Juli 2015 von der Regierung angenommen wurde. Am 01. Juli 2018, dem Tag der Gründung des Corps Grand-Ducal d'Incendie et de Secours (CGDIS), wurde die Protection Civile zusammen mit der Berufsfeuerwehr der Stadt Luxemburg, den kommunalen Feuerwehren, der Flughafenfeuerwehr sowie des Service d'Aide Médicale Urgente (S.A.M.U.) in das neue Korps eingegliedert und offiziell aufgelöst.

Ausrüster k.A.
Sondersignalanlage
  • 1 Warnbalken Wheelen Edge 9000
  • Tonfolgeanlage
Besatzung 1/2 Leistung 124 kW / 169 PS / 166 hp
Hubraum (cm³) 5.675 Zulässiges Gesamtgewicht (kg) 14.000
Tags
jbm
Eingestellt am 03.02.2010 Hinzugefügt von Jérôme Biondi
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