Einsatzfahrzeug: Florian Flughafen 01/25-03 (a.D./1)
Einsatzfahrzeug-ID: V39928 Weiteres Foto hochladen
Funkrufname | Florian Flughafen 01/25-03 (a.D./1) | Kennzeichen | ES-FS 2536 |
---|---|---|---|
Standort | Europa (Europe) › Deutschland (Germany) › Baden-Württemberg › Esslingen (ES, NT) | ||
Wache | WF Flughafen Stuttgart FW Ost (FW) | Zuständige Leitstelle | Leitstelle Esslingen (ES, NT) |
Obergruppe | Feuerwehr | Organisation | Flughafenfeuerwehr |
Klassifizierung | Flugfeldlöschfahrzeug | Hersteller | MAN |
Modell | 36.1000 VFAEG | Auf-/Ausbauhersteller | Ziegler |
Baujahr | 2002 | Erstzulassung | 2002 |
Indienststellung | 2002 | Außerdienststellung | 2016 |
Beschreibung | Flughafenlöschfahrzeug (FLF 60/125-15+270 CO2) der Werkfeuerwehr des Flughafens Stuttgart Fahrgestell: MAN 36.1000 VFAEG Technische Daten:
Feuerlöschkreiselpumpe:
Löscharm:
CO²-Löschanlage:
Löschmittel:
Beladung/Ausstattung:
Laufbahn:
Z8-Quartett für Stuttgart Für den Flughafen Stuttgart baute Ziegler 2002 und 2003 zwei Paare baugleicher FLF auf. Sie gehören alle zur erst 1992 eingeführten Z8-Baureihe von Ziegler und bilden das Ende der Liste des ersten Dutzends von an deutsche Flughäfen ausgelieferten Z8. Nicht nur innerhalb der Ahnengalerie des Z8 nehmen die Stuttgarter FLF eine wichtige Rolle ein. Sie sind auch in der Liste der ersten mit einem Löscharm ausgestatteten FLF in Deutschland weit vorne zu finden. Die beiden von Ziegler 2002 aufgebauten FLF 80/125-15-270CO² Snozzle belegen in dieser Liste die Plätze drei und vier. Auch das erste Löscharm-FLF in Deutschland war ein Ziegler Z8, ausgeliefert im Jahr 2000 an den Flughafen Münster-Osnabrück. Platz zwei nimmt hingegen ein 2001 an den Flughafen Friedrichshafen gelieferter Rosenbauer Panther ein. Nach den beiden Löscharm-FLF lieferte Ziegler 2003 noch zwei konventionell mit Front- und Dachwerfer ausgestattete FLF 80/125-15-1000P an den Stuttgarter Flughafen aus. Die technische Basis aller vier Stuttgarter Z8 ist weitgehend identisch. Die Fahrzeuge unterscheiden sich nur im hinsichtlich ihrer Löschmittel und der Möglichkeiten zur Löschmittelabgabe. Basisfahrgestell mit 1.000-PS-V12-Motor Aufgebaut wurden alle vier Stuttgarter FLF von Ziegler auf Spezialchassis vom Typ 36.1000 VFAEG von MAN mit Allradantrieb und einem Automatikgetriebe von Renk. Als Antriebsaggregat kommt in ihnen ein über dem ersten Achspaar verbauter V12-Dieselmotor von MAN mit stolzen 1.000 PS zum Einsatz. Mit ihm beschleunigen die FLF auf bis zu 138 Stundenkilometer. Die 60-km/h-Marke wird nach 15 Sekunden und die 80 km/h-Marke nach weiteren zehn Sekunden überschritten. Vor dem Motor können in der keilförmigen und großzügig verglasten Kabine bis zu drei Personen Platz nehmen. Statt normaler Türen besitzt die Kabine weit öffnende Bustüren. Über einen großen, gelben Drucktaster an der linken Tür kann der Maschinist schon beim Einsteigen den Motor starten. Der Maschinist sitzt leicht versetzt zur Fahrzeugmitte und wird flankiert von zwei Beifahrern. Ungewöhnlich ist nicht nur der Beifahrersitz links vom Fahrer, sondern auch seine Anordnung. Dieser Beifahrersitz befindet sich leicht erhöht auf einem Podest schräg hinter dem Fahrer. Der anderer Beifahrersitz hingegen befindet sich auf dem gleichen Niveau rechts neben dem Fahrer. Beide Beifahrer haben an ihren Sitzplätzen die Möglichkeit direkt einen Pressluftatmer anzulegen. Z8-Modulaufbau mit Unterschieden Der Fahrmotor ist im ersten des aus mehreren Modulen zusammengesetzten kastenförmigen Aufbau des Z8 eingebaut. Auch im zweiten Aufbaumodul ist ein Motor eingebaut. Der deutlich kleinere Reihen-Sechs-Zylinder-Dieselmotor stammt ebenfalls von MAN und leistet immerhin 420 PS. Er dient als Antrieb für die Feuerlöschkreiselpumpe FPN 10-8000 von Ziegler. Die Pumpe hat eine Leistung von namensgebenden 8.000 Litern pro Minute und ist mit einem Pumpenvormischer ZPV EAD 80 ausgestattet. Im dritten und zugleich auch größten Aufbaumodul befinden sich die Löschmitteltanks aus denen die Pumpe gespeist wird: Ein 12.500 Liter großer Wasser- und zwei jeweils 750 Liter große Schaummitteltanks. Bis zum dritten Modul sind die Aufbauten der vier Stuttgarter Z8 weitgehend identisch. Im vierten Modul unterscheiden sich hingegen die beiden Löscharm-FLF 80/125-15-270CO² Snozzle und die beiden Werfer-FLF 80/125-15-1000P voneinander. Von außen betrachtet ist das den Aufbau abschließende vierte Modul bei allen vier FLF identisch und besitzt zwei Geräteräume und ein geschlossenes Heck mit einer Aufstiegsleiter zum Dach. Bei den beiden Löscharm-FLF ist im vierten Aufbaumodul eine CO²-Löschanlage von Minimax in einem Wechselrahmen eingebaut. Sie besteht aus neun Flaschen à 30 Kilogramm, womit insgesamt 270 Kilogramm Kohlenstoffdioxid als Löschmittel zur Verfügung stehen. Weil die Löschanlage in einem Wechselrahmen montiert ist, kann sie vergleichsweise einfach durch eine Pulverlöschanlage mit 750 Kilogramm Fassungsvermögen ausgetauscht werden. In den beiden Werfer-FLF ist statt der CO²- hingegen eine Pulverlöschanlage eingebaut. Sie stammt ebenfalls von Minimax und fasst 1.000 Kilogramm BC-Pulver. Weitere Unterschiede zwischen den beiden FLF-Paaren finden sich in den beiden Geräteräumen zwischen den beiden Achspaaren. Identisch bei allen vier FLF ist die Ausstattung dieser Geräteräume mit je zwei B-Tankfülleingängen und einem von der Pumpe kommenden B-Druckabgang. Im rechten Geräteraum G2 ist zudem in jedem FLF ein Schnellangriff für Schaum und Wasser eingebaut. Er besteht aus einer um 90° aus dem Geräteraum ausschwenkbaren Haspel mit formstabilem Druckschlauch und einer elektrischen Aufrollhilfe. Im gegenüberliegenden Geräteraum G1 ist hingegen bei den Löscharm-FLF ein Schnellangriff für CO² eingebaut und bei den Werfer-FLF ein dem Schaum-/Wasserschnellangriff entsprechender Pulverschnellangriff. Weil die CO²-Löschanlage der Löscharm-FLF gegen eine Pulverlöschanlage getauscht werden konnte findet sich im G1 auch ein Pulverschnellangriff mit zwei in Buchten gelegten C-Pulverschläuchen. Auch die kleinen Bedienfelder im Geräteraum G1 weichen bei den beiden FLF-Paaren voneinander ab. Bei allen vier FLF ist der Grundaufbau des Bedienfeldes identisch. Es gibt einen grün unterlegten Teil mit einem Schalter für das Befüllen des Wassertanks sowie einen blau unterlegten Bereich zum Scharfschalten der Pulverlöschanlage und zum Freischalten des Pulverschnellangriffs. Auch gibt es in jedem Bedienfeld einen rot unterlegten Bereich, der jedoch nur bei den Löscharm-FLF auch mit Schaltern belegt ist. Nur diese benötigen auch Schalter für die Steuerung der CO²-Löschanlage. Was wiederum allen Modulen gemein ist, ist die durchgehende Umfeldbeleuchtung an den Seiten. Werfer oder Löscharm – Das ist hier die Frage Neben den Schnellangriffen in den Geräteräumen G1 und G2 besitzen die vier FLF als zentrale Möglichkeiten der Löschmittelabgabe einen Front- und einen Dachwerfer, bzw. einen mit einem Werfer bestückten Löscharm. Bei allen vier FLF ist an der Front ein kleiner Werfer von Alco verbaut über den bis zu 2.200 Liter Schaum oder Wasser pro Minute abgegeben werden können. Dank der Hydro-Chem-Düse können über die Frontwerfer auch bis zu neun Kilogramm Pulver in der Sekunde abgeben werden. Zur Erhöhung der Reichweite kann das Pulver auch eingebettet in einen Wasserstahl ausgestoßen werden. Auch die Löscharm-FLF besitzen diese spezielle Düse, weil auch sie sich bei Bedarf mit einer Pulverlöschanlage ausstatten lassen. Nur die Werfer-FLF sind mit einem Schaum- und Wasserwerfer auf dem Dach ausgestattet. Er stammt ebenfalls von Alco und hat eine Leistung von 6.000 Litern pro Minute. Statt des Dachwerfers ist auf den beiden Löscharm-FLF ein Gelenklöscharm des US-amerikanischen Herstellers Crash Rescue Equipement Service (CRES) verbaut. Der in Deutschland als Snozzle CE-50 vermarktete Löscharm besteht aus einem Haupt- und einem zweiteiligen Gelenkarm. An der Spitze sitzt ein Akromatic-Werfer von Akron Brass mit einer Leistung von 4.800 Litern pro Minute und ein sogenanntes Piercing Tool mit einer Leistung von 1.000 Litern pro Minute. Bei diesem Piercing Tool handelt es sich um einen langen Metalldorn mit einer düsenbesetzten Spitze. Der Dorn kann beispielsweise durch eine Flugzeughülle gestoßen werden, um dann über die Düsen an der Spitze einen feinen Wassernebel zur Brandbekämpfung in das Flugzeuginnere abgegeben zu können. Der Löscharm lässt sich um bis zu 30° nach links und rechts schwenken, auf eine Höhe von bis zu 15 Meter ausfahren und erreicht eine Ausladung von maximal zehn Metern. Bedienkonzept für eine oder zwei Personen Die Steuerung der kompletten Löschtechnik der FLF erfolgt von der Kabine aus. Dafür gibt es in allen FLF einen zentralen Bedienstand in der Mittelkonsole zwischen Fahrer und dem rechten Beifahrer und einen zweiten Bedienstand vor dem rechten Beifahrer. Durch dieses Layout lassen sich die FLF im Ein- oder im Zwei-Personen-Betrieb einsetzten. In jedem der beiden Bedienfelder gibt es einen zentralen Statusdisplay, Schalter für den Pumpenbetrieb inklusive eines Drehreglers für die Druckautomatik und eine rot unterlegte Schalterreihe mit der Beschriftung „Schnelleinsatz“. Hier befinden sich beispielsweise die Schalter für die aus sieben am Fahrzeugunterboden verteilten Düsen bestehende Selbstschutzanlage. Weitere Taster öffnen Wasser- und Schaumtanks oder schalten die Pulverlöschanlage scharf. Im Hauptbedienfeld in der Mittelkonsole befinden sich zudem noch zahlreiche weitere Taster für Sonderfunktionen. Zum Hauptbedienfeld gehören außerdem zwei übereinander angeordnete Joysticks. Der untere Joystick steuert bei allen vier FLF den Frontwerfer. Über den oberen Joystick lässt sich bei den Werfer-FLF der große Dachwerfer bedienen. Dieser lässt sich auch über einen weiteren Joystick ganz rechts am Beifahrer-Bedienstand steuern. Im Zwei-Personen-Betrieb kann der Beifahrer mit der linken Hand den Front- und mit der rechten Hand den Dachwerfer steuern oder er überlässt dem Maschinisten den Frontwerfer. Im Ein-Personen-Betrieb hingegen kann der Maschinist wiederum alle Werfer alleine bedienen. Bei den Löscharm-FLF kann mit dem oberen Joystick in der Mittelkonsole der eigentliche Gelenkarm gesteuert werden. Der Werfer an der Mastspitze hingegen lässt sich zum einen über einen Joystick links am Beifahrer-Bedienstand steuern und zum anderen über einen zusätzlichen Joystick links vom Fahrer. Mit dem Joystick rechts am Beifahrer-Bedienstand kann wiederum der Gelenkarm gesteuert werden. Der Beifahrer kann in den Löscharm-FLF im Zwei-Personen-Betrieb entweder mit beiden Händen alle Funktionen des Löscharms abrufen, beide Werfer oder auch nur einen Werfer bedienen. Weil die FLF allesamt unabhängige Motoren für den Fahr- und den Pumpenantrieb besitzen lassen sich Pumpe und Löschtechnik auch uneingeschränkt bei voller Fahrt im Pump-and-Roll-Betrieb nutzen. Ziegler Z-Class Seinen Einstand in den Bereich der maßgeschneiderten Flughafenlöschfahrzeuge (FLF) nach modernem Verständnis feierte Ziegler mit dem futuristischen Z1 auf der Interschutz 1988. Der auf einem Racer-Fahrgestell von Faun aufgebaute Z1 blieb ein Einzelstück und konnte erst zwei Jahre nach seiner Messepräsentation an die Flughafenfeuerwehr Nürnberg verkauft werden. Auf den Z1 folgte zum 100. Firmenjubiläum im Jahr 1990 das vierachsige FLF Z8 auf Basis eines Spezialchassis von MAN. Die rundlichen Formen des Z1 wichen beim Z8 klaren Kanten. Der Wechsel der Formensprache war einem Wechsel der Bauweise geschuldet. Ein Kunststoffaufbau machte beim Z1 eine gefällige, rundliche Formgebung möglich, während beim Z8 ein eher eckiger Rohrrahmen mit Aluminiumpanelen beplankt wurde. Das erste Exemplar des Z8 ging 1992 wiederum an den Flughafen Nürnberg. Die bei den ersten Z8 noch sehr harte Linienführung wurde 1995 zu Gunsten einer etwas gefälligeren Formgebung etwas überarbeitet. Auf der Fachmesse Interairport im Jahr 1997 versuchte Ziegler neben seinem großen Z8 auch einen kleineren FLF-Typ am Markt zu etablieren. Der Z6 besaß nur drei Achsen und richtete sich an kleinere Flughäfen. Wie auch dem Z1 war ihm kein Erfolg beschieden. Drei Jahre lang nutzte Ziegler den Z6 als Vorführfahrzeug und verkaufte ihn dann schließlich in die Türkei. Für den Moment hatte Ziegler mit seinem Konzept eines kleineren Drei-Achs-FLF keinen Erfolg, komplett ad acta legte Ziegler diese Idee jedoch nicht. Als erster Hersteller im deutschsprachigen Raum lieferte Ziegler im Jahr 2000 ein mit einem Löscharm ausgestattetes FLF aus. Der Flughafen Münster-Osnabrück erhielt einen Z8 mit einem Snozzle des US-amerikanischen Herstellers Crash Rescue Equipement Service (CRES) mit Schaum- und Wasserwerfer sowie einem sogenannten Piercing Tool zum Durchstoßen von Flugzeughüllen und ähnlichem. Vier Jahre nach seiner Einführung des ALPAS-Aufbaukonzeptes im Bereich der kommunalen Löschfahrzeuge hielt es 2002 auch Einzug bei den FLF der Z-Baureihe. Das erste Fahrzeug des überarbeiteten Z8 ALPAS erhielt der Flughafen Stuttgart. Es wurde sogar mit einem Snozzle-Löscharm ausgerüstet. Auch die Bundeswehr entschied sich 2005 für den Z8 als neues FLF für seine Fliegerhorste. Gleich 16 baugleiche Z8 erwarb die Bundeswehr ab 2005. Die Bundeswehr machte auch den kleinen Bruder des Z8 im zweiten Anlauf zum Erfolg. Von der 2008 eingeführten neuen Version des dreiachsigen Z6 erwarben die deutschen Streitkräfte zunächst ganze 31 Stück. Auf den kleinen Z6 folgte 2011 eine vergrößerte Variante des Z8: Der Z8 XXL. Sechs dieser großen vierachsigen Flughafenlöschfahrzeuge mit Löscharm bestellte der Frankfurter Flughafen bei Ziegler. Nur ein Jahr später bestellte die Bundeswehr weitere Z6, dieses Mal weitere 34 Stück in zwei Chargen. Die Interschutz 2015 nutzte Ziegler als Rahmen zur Präsentation des kompakten, zweiachsigen Z4 als nun kleinstem Löschfahrzeug der nun als Z-Class bezeichneten Baureihe. Außerdem führte Ziegler als Ersatz für die zugekauften Snozzle-Löscharme unter dem Namen Z-Attack einen selbst entwickelten und produzierten Löscharm ein. Im Jahr 2020 erfuhren die drei FLF der Z-Class ein Facelift und 2022 wurde der Z6 HYBRIDdrive eingeführt. Dieser ist ein FLF mit einem Hybrid-Antriebskonzept mit Elektro- und Dieselmotor. Wir danken der Flughafenfeuerwehr Stuttgart für die freundliche Unterstützung bei der Erstellung der Aufnahmen. Edit MH 23.10.2016: |
||
Ausrüster | k.A. | ||
Sondersignalanlage |
|
||
Besatzung | 1/2 | Leistung | 735 kW / 1.000 PS / 986 hp |
Hubraum (cm³) | 21.920 | Zulässiges Gesamtgewicht (kg) | 42.000 |
Tags |
k.A.
|
||
Eingestellt am | 19.07.2008 | Hinzugefügt von | y903211 |
Aufrufe | 29714 |
Korrektur-Formular
Sollten Sie in den Beschreibungen oder Fahrzeugdaten einen Fehler finden, weitere sachdienliche Informationen zum Fahrzeug besitzen oder einen Verstoß gegen das Urheberrecht melden wollen, dann benutzen Sie bitte das Korrekturformular. Wir bitten Sie darum, nur gesicherte Angaben zu machen, denn spekulative Informationen kosten das Admin-Team nur Zeit, die von uns besser verwendet werden kann.