Einsatzfahrzeug: Domat/Ems - WF Ems-Chemie / Tamins - GTLF - 112
Einsatzfahrzeug-ID: V208046 Weiteres Foto hochladen
Funkrufname | Domat/Ems - WF Ems-Chemie / Tamins - GTLF - 112 | Kennzeichen | GR 5744 |
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Standort | Europa (Europe) › Schweiz (Switzerland) › Graubünden | ||
Wache | WF Ems-Chemie / Tamins | Zuständige Leitstelle | k.A. |
Obergruppe | Feuerwehr | Organisation | Werkfeuerwehr |
Klassifizierung | Großtanklöschfahrzeug | Hersteller | Scania |
Modell | G 490 | Auf-/Ausbauhersteller | Walser |
Baujahr | 2016 | Erstzulassung | 2016 |
Indienststellung | 2016 | Außerdienststellung | k.A. |
Beschreibung | Grosstanklöschfahrzeug (GTLF) der Werkfeuerwehr Ems-Chemie / Tamins Fahrgestell: Scania G 490 LB6x4MSZ Technische Daten:
Feuerlöschkreiselpumpe:
Löschmittel:
Ausstattung:
Beladung:
Für Industriebrand und Gefahrguteinsatz gewappnet Als Teil seiner umfangreichen Ausstattung als Hauptstützpunkt der ABC-Wehr des Kantons Graubünden hält die Werkfeuerwehr Ems-Chemie / Tamins neben einem Messfahrzeug (MFZ), einem ABC-Rüstfahrzeug und weiterer Ausrüstung auch ein Grosstanklöschfahrzeug (GTLF) vor. Der dreiachsige Scania G 490 trägt mit seinen 10.000 Litern Wasser und 1.600 Litern Schaummittel maßgeblich zur Sicherstellung des Brandschutzes bei Gefahrguteinsätzen im ganzen Kanton bei. Aber auch im Kleinen – innerhalb des Werksgeländes von Ems-Chemie – ist das GTLF dank seiner leistungsfähigen Pumpe und dem großvolumigen Schaum- und Wasserwerfer ein zentrales und wichtiges Löschfahrzeug im abwehrenden Brandschutz. Weil das GTLF Teil der ABC-Wehr ist und auch darüber hinaus für den überörtlichen Einsatz bereitsteht unterstütze die Gebäudeversicherung Graubünden (GVG) seine Beschaffung im Jahr 2016 finanziell. Walser baute das GTLF nach den Vorstellungen der Werkfeuerwehr Ems-Chemie auf. Scania-Dreiachser mit großen Tanks Als Fahrgestell dient dem GTLF ein Scania G 490 LB6x4MSZ mit Automatikgetriebe, zwei angetriebenen Achsen und einer ungelenkten Doppelachse am Heck. In der CG16L-Kabine des Scania gibt es Platz für bis zu zwei Personen. Zwischen Maschinist und Fahrzeugführer sind an der Kabinenrückwand zwei Pressluftatmer mit fertig angeschlossenen Atemanschlüssen aufgehängt. Ein Schultern der Geräte ist zwar erst beim Aussteigen möglich, aber sie können bei Bedarf noch in ihren Halterungen angeatmet werden. Der Aufbau des GTLF wird zu großen Teilen von den drei Löschmitteltanks eingenommen. Der größte Tank ist mit 9.000 Litern Wasser gefüllt. Zwei kleinere Tanks mit je 800 Litern Fassungsvermögen sind für Schaummittel bestimmt. In einem Tank führt die Werkfeuerwehr herkömmliches Mehrbereichsschaummittel, in dem anderen AFFF-Schaummittel mit. An die Tanks schließt sich ein einzelnes Geräteraumpaar hinter der Hinterachse an. Hinter den Rollladen finden sich A-, B- und C-Druckschläuche und wasserführende Armaturen. Zwei deutlich kleinere Geräteräume verbergen sich hinter kleinen Türen ganz vorne im Aufbau. Lediglich ein tragbarer Werfer wird im Geräteraum G1 mitgeführt, in dem ansonsten nur Teile der Fahrzeugelektrik verbaut sind. Im gegenüberliegenden Geräteraum G2 ist hingegen ein kleines Sortiment an Geräten zur Verkehrsabsicherung verstaut. Eine Besonderheit stellt eine Wartungsklappe zwischen den Geräteräumen G2 und G4 dar. Verladen ist hier zwar nichts, dafür ist hier aber ein Hygieneboard eingebaut. Verkleidete Pumpe mit viel Leistung Der Heckgeräteraum wird durch eine nach oben aufschwingende Klappe verschlossen und würde von der Pumpenanlage dominiert werden, wenn diese nicht vollverkleidet wäre. Die große Normal- und Hochdruckpumpe des deutschen Herstellers PF Pumpen und Feuerlöschtechnik – besser bekannt unter dem Markennamen Jöhstadt – verschwindet unsichtbar hinter einer Verkleidung. Die Pumpe hat eine Leistung von wahlweise 6.000 Litern pro Minute bei zehn bar oder von 250 Litern pro Minute bei 40 bar. Zu sehen gibt es von ihr nicht viel mehr als zwei große A-Eingänge, die Ventilräder der sechs seitlichen B-Druckabgänge und das dazwischen angeordnete überschaubare Bedienfeld. Die Pumpensteuerung ist dreigeteilt und setzt sich aus einem Bedienfeld mit Displayanzeige Walser-Data-System (WDS), einem Bedienfeld für die Druckzumischanlage und einem zweigeteilten Tastenfeld zusammen. Über dieses für Walser typische Tastenfeld lässt sich schnell und einfach auf die grundlegendsten Pumpenfunktionen zugreifen. Im linken, blau unterlegten Teil finden sich Tasten für: Pumpe ein- und ausschalten, Saugbetrieb schalten sowie Druck erhöhen und senken. Im rechten Teilbereich finden sich auf lila Grund drei Taster zum Steuern des Schnellangriffs. Dieser ist direkt über der Pumpe im Geräteraum GR eingebaut und lässt sich sowohl mit Normal-, als auch mit Hochdruck betreiben. Die Haspel ist mit 80 Meter formstabilem Druckschlauch bestückt, an dessen Ende ein Pistolenstrahlrohr angekuppelt ist. Eine elektrische Aufrollhilfe erleichtert das Aufwickeln der Haspel nach dem Einsatz. Über das WDS lassen sich alle weiteren, tiefergreifenden Funktionen der Feuerlöschkreiselpumpe abrufen. Außerdem bietet das WDS eine schematische Ansicht der gesamten Pumpenanlage. Vom WDS aus lässt sich auch der siebte Druckabgang der Pumpe öffnen und schließen. Bei diesem handelt es sich um einen C-Druckabgang mit einem fest verbauten Z2-Zumischer im Geräteraum G3. An diesem Abgang ist ein Schaumschnellangriff mit C-Druckschlauch und Kombischaumrohr angekuppelt. Die wohl potenteste Möglichkeit der Löschmittelabgabe vom GTLF stellt der ausfahrbare Schaum- und Wasserwerfer dar. Er ist ganz vorne auf dem Aufbaudach verbaut. Gesteuert wird der Werfer mit all seinen Funktionen über eine Funkfernsteuerung, die in der Kabine zwischen den beiden Sitzplätzen mitgeführt wird. GTLF mit Vorbildfunktion Einige Jahre später diente das GTLF der Werkfeuerwehr im Jahr 2022 als Musterfahrzeug bei der Anschaffung eines GTLF mit dem die Feuerwehr Davos den Landwassertunnel absichert. Auch das 2024 in Dienst gestellte GTLF der Feuerwehr Albula – auf der anderen Seite des Landwassertunnels – orientiert sich zumindest Konzeptionell am Werkfeuerwehr-GTLF, ist aber statt auf einem Scania auf einem Renault aufgebaut. Trotz optischer Ähnlichkeit und einiger Gemeinsamkeiten unterscheidet sich das Davoser und mehr noch das GTLF aus Albula doch maßgeblich vom GTLF der Werkfeuerwehr Ems-Chemie / Tamins. Dieses ist als Industrielöschfahrzeug konzipiert und führt neben viel Wasser auch eine substanzielle Menge Schaummittel als Sonderlöschmittel mit. Die GTLF der Feuerwehren Davos und Albula hingegen verzichten weitgehend auf das Schaummittel, besitzen auch deutlich kleiner dimensionierte Pumpenanlagen und haben für den Tunneleinsatz besser geeignete Frontwerfer. Spezialisten für Gefahrguteinsätze Im Kanton Graubünden fallen Gefahrguteinsätze in die Zuständigkeit der dezentral aufgestellten ABC-Wehr. Wie für die Straßenrettung oder Einsätze im Bahnbereich gibt es auch für die ABC-Wehr über das ganze Kanton verteilt Stützpunkte. Diese können je nach Einsatzlage alleine oder im Verbund tätig werden. Insgesamt gibt es neun ABC-Wehr Stützpunkte im Kanton Graubünden, wovon acht bei kommunalen Feuerwehren angesiedelt sind. Der Hauptstützpunkt der ABC-Wehr befindet sich bei der Werkfeuerwehr Ems-Chemie in Domat/Ems. An jedem der Stützpunkte stehen mindestens fünf bis zehn besonders ausgebildete Spezialisten sowie entsprechende Fahrzeuge und Geräte für Gefahrguteinsätze bereit. Pro Jahr rückt die ABC-Wehr im Kanton Graubünden zu etwa 60 bis 90 Gefahrguteinsätzen aus. Finanziert wird die ABC-Wehr zu je einem Drittel durch das Bundesamt für Strassen ASTRA, das Amt für Natur und Umwelt (ANU) Graubünden und die Gebäudeversicherung Graubünden (GVG). Die Schaffung der ABC-Wehr des Kantons Graubünden wurde im Konzept „Feuerwehr 2015“ angeregt. Im Jahr 2016 wurde die ABC-Wehr schließlich gegründet und trat an die Stelle der bisherigen Öl- und Chemiewehr. Von den einstmals 16 Standorten der Öl- und Chemiewehr blieben nach der Gründung der ABC-Wehr nur noch neun Stützpunkte übrig. Mit der Verschlankung der Strukturen ging gleichzeitig aber auch eine massive und stetige Investition in neues Einsatzgerät einher. Schon im Jahr der Gründung der ABC-Wehr konnten drei neue Einsatzfahrzeuge im Wert von 1,2 Millionen Schweizer Franken (ca. 1,25 Millionen Euro) angeschafft werden. Der Hauptstützpunkt der ABC-Wehr bei der Werkfeuerwehr Ems-Chemie erhielt ein ABC-Rüstfahrzeug und ein Grosstanklöschfahrzeug (GTLF) sowie der Stützpunkt bei der Feuerwehr Davos den Prototyp eines ABC-Wehr Fahrzeuges. An das Fahrzeug angelehntes GTLF der Feuerwehr Davos: |
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Ausrüster | k.A. | ||
Sondersignalanlage |
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Besatzung | 1/1 | Leistung | 426 kW / 579 PS / 571 hp |
Hubraum (cm³) | 12.740 | Zulässiges Gesamtgewicht (kg) | 26.000 |
Tags | |||
Eingestellt am | 29.10.2024 | Hinzugefügt von | Christopher Benkert |
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