Einsatzfahrzeug: Chur - FW Chur - ASF (a.D.)
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Funkrufname | Chur - FW Chur - ASF (a.D.) | Kennzeichen | GR 1006 |
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Standort | Europa (Europe) › Schweiz (Switzerland) › Graubünden | ||
Wache | FW Chur Hauptdepot Kalchbühl | Zuständige Leitstelle | k.A. |
Obergruppe | Feuerwehr | Organisation | Freiwillige Feuerwehr (FF) |
Klassifizierung | Gerätewagen-Atemschutz(-Strahlenschutz) | Hersteller | MOWAG |
Modell | B350 A8 | Auf-/Ausbauhersteller | MOWAG |
Baujahr | 1993 | Erstzulassung | 1993 |
Indienststellung | 1993 | Außerdienststellung | 2014 |
Beschreibung | Atemschutzfahrzeug (ASF) der Feuerwehr Chur, stationiert im Hauptdepot Kalchbühl Fahrgestell: MOWAG B350 A8 Technische Daten:
Ausstattung:
Beladung:
Laufbahn:
Die Gunst der Stunde nutzte die Feuerwehr Chur 1993 bei der Beschaffung eines neuen Atemschutzfahrzeuges (ASF) und griff dabei auf Finanzmittel zurück, die bei der Einrichtung eines Straßenrettungsstützpunktes bei ihr übriggeblieben waren. Der Kanton Graubünden übertrug in diesem Jahr den Feuerwehren die bisher von Autowerkstätten und Abschleppunternehmen wahrgenommenen Aufgaben in der Unfallrettung. Dafür finanzierte die Gebäudeversicherung Graubünden (GVG) jeder Stützpunktfeuerwehr ein Straßenrettungsfahrzeug (SRF) samt einer dafür geeigneten Fahrzeughalle. Mit Hilfe der durch die GVG bereitgestellten Mittel schaffte die Feuerwehr Chur zwar ein SRF an, aber einen passenden Stellplatz für das neue Fahrzeug hatte sie bereits. Statt in einen weiteren Fahrzeugstellplatz investierte die Feuerwehr Chur die noch zur Verfügung stehenden Mittel der GVG in ihr ASF. Analog zum ebenfalls 1993 beschafften SRF wählte die Feuerwehr Chur für ihr ASF ein B350-Fahrgestell von MOWAG – einer Variante des von MOWAG in Lizenz gefertigten Dodge Ram Wagon – mit potentem V8-Ottomotor und Allradantrieb aus. Den B350 A8 442 baute MOWAG selbst zum ASF aus. Im großzügigen Fond des Kleinbusses mit langem Radstand baute MOWAG hintereinander zwei Sitzbänke mit Blick in Fahrtrichtung ein. Die hintere Sitzbank für vier Personen besitzt an der Rückwand Halterungen für ebenso viele Pressluftatmer. Vor der ersten Sitzreihe – einer kürzeren Dreier-Sitzbank – sind drei weitere Pressluftatmer aufgehängt, die beim Aussteigen geschultert werden können. Im abgetrennten Heckteil war ursprünglich in einem Regal weitere Ausrüstung für den Atemschutzeinsatz verstaut. Ebenfalls im Heck verbaut war das Bedienteil eines kleinen vom Fahrzeugmotor angetriebenen Stromerzeugers. Außerdem verbaute MOWAG auf dem Dach einen Halter mit einer durch einen großen Kasten geschützten Markise auf der rechten und einer Leiteraufnahme auf der linken Seite. Das ASF stand bis 2008 bei der Feuerwehr Chur im ersten Abmarsch und diente als primäres Einsatzfahrzeug zum Nachführen von Atemschutzgeräteträgern bei Brandalarmen. Nach der Anschaffung eines zweiten ASF rückte der MOWAG in die zweite Reihe, verblieb aber noch bis 2014 im aktiven Dienst bei der Feuerwehr Chur.Seinen letzten Einsatz für die Feuerwehr Chur hatte das ASF am 15. April 2014 bei einem Waldbrand. Danach gab sie das ASF an die Feuerwehr der kleinen Nachbargemeinde Maladers ab. Vermutlich wurde dort der Geräteraum im Fahrzeugheck umgebaut und mit einigen Druckschläuchen und wasserführenden Armaturen beladen. Als die Gemeinde Maladers 2020 mit der Stadt Chur fusioniert wurden auch die beiden Feuerwehren Zusammengeführt. Unmittelbar nach der Gemeindefusion investierte die Feuerwehr Chur in einen neuen Fuhrpark für ihr neu gewonnenes Depot in Maladers. Das ASF wurde durch ein Mannschaftstransportfahrzeug (MTF) ersetzt und schied nach 27 Jahren endgültig aus dem Einsatzdienst aus. Nach seiner Außerdienststellung kam das ASF wieder zurück nach Chur und konnte dort in den historischen Fuhrpark der Interessengemeinschaft IG TLF 66 übernommen werden. Diese der Feuerwehr Chur nahestehende Vereinigung hatte sich nach der Außerdienststellung eines 1966 gebauten Tanklöschfahrzeuges (TLF) der Feuerwehr Chur zum Erhalt eben dieses gegründet. Zusammen mit anderen historischen Fahrzeugen wird das ASF von der IG TLF 66 erhalten und gepflegt. Das Atemschutzfahrzeug - Eine Schweizer Eigenart Das Atemschutzfahrzeug (ASF) ist ein bei Feuerwehren in der Schweiz weit verbreitetes Einsatzfahrzeug und stellt eine Mischung aus einem Mannschaftstransportwagen (MTW) sowie einem Gerätewagen-Atemschutz (GW-A) dar. Das heißt es transportiert sowohl Mannschaft, als auch Ausrüstung für einen Atemschutzeinsatz an die Einsatzstelle. Anders als MTW und GW-A ist das schweizerische ASF aber kein eher nachrangiges Nachschubfahrzeug für größere Einsatzlagen, sondern gehört bei vielen Feuerwehren fest zum ersten Abmarsch. Oftmals bilden ASF eine Einheit mit einem Tanklöschfahrzeug (TLF) und rücken unmittelbar oder kurz nach diesem aus. Aus der grundsätzlichen Konzeption vieler TLF in der Schweiz erklärt sich die enge Anbindung der ASF an diese. Verbreitet sind in der Schweiz noch immer TLF mit Truppkabine für nur drei Feuerwehrangehörige als Erstangreifer zu finden. Während das TLF die nötige Ausrüstung für die Brandbekämpfung an die Einsatzstelle bringt, kommt das weitere Personal zusammen mit der Ausrüstung für den Atemschutzeinsatz mit dem ASF direkt nach. Aus diesem Grund sind viele ASF auch so ausgebaut, dass sich zumindest ein Teil der Besatzung schon während der Fahrt mit Pressluftatmern ausrüsten kann. Als Basis für ASF wird meist auf Transporterfahrgestelle mit einem Gesamtgewicht zwischen 3,5 und 5 t zurückgegriffen. Besonders bei älteren ASF waren längs zur Fahrtrichtung eingebaute Sitzbänke häufig anzutreffen. Damit boten sie auch deutlich mehr als den für einen Transporter üblichen neun Personen Platz und konnten teilweise ein Dutzend oder mehr Personen befördern. Bei neueren ASF ist diese Sitzplatzanordnung jedoch immer seltener anzutreffen. Durch ihre Fahrgestelle ähneln Atemschutzfahrzeuge eher mehr dem deutschen MTW und fallen deutlich kleiner aus als die meisten GW-A. Dies spiegelt sich auch in der mitgeführten Beladung wider, welche bei weitem nicht so umfangreich wie auf einem GW-A ausfällt. Üblich ist das nur eine an die Fahrzeugbesatzung angelehnte Zahl von Pressluftatmern mitgeführt wird und selten mehr. Amischlitten made in Switzerland In den frühen 1960er Jahren begann der Kreuzlinger Fahrzeughersteller MOWAG damit aus den USA von Dodge Kleintransporter aus der Ram Wagon-, bzw. Ram Van- und Geländewagen aus der Power Wagon-Baureihe zu importieren und unter eigenem Namen schweizweit zu vertreiben. Zeitweise war MOWAG sogar der exklusive Importeur von Dodge-Fahrgestellen in der Schweiz. Die Fahrgestelle von Dodge erreichten die Schweiz teilweise als Bausatz und wurden erst bei MOWAG montiert. Seine von Dodge bezogenen Liefer- und Geländewagen lieferte MOWAG ausschließlich an Behörden aus. Ein Verkauf an Privatkunden oder Unternehmen fand nicht statt, wobei MOWAG immerhin die Ersatzteilversorgung für anderweitig importierte Dodge-Fahrgestelle in der Schweiz sichergestellt wurde. Besonders bei Feuerwehren waren die Importfahrgestelle von MOWAG sehr beliebt, waren sie doch stets auf der Suche nach leistungsstarken Fahrgestellen - vornehmlich mit Allradantrieb - um für die Topographie und die schneereichen Winter der Schweiz gewappnet zu sein. Seltener lieferte MOWAG Fahrgestelle an Polizeibehörden oder Rettungsdienste. Viele der US-Fahrgestelle wurden nicht nur bei MOWAG montiert, sondern erhielten dort auch entsprechende Auf- und Ausbauten. Einen Teil der Aufbauten fertigte aber auch Brändle als Subunternehmer von MOWAG. Das anfangs große und lange ungebrochene Interesse von Feuerwehren und Behörden an den vom MOWAG gefertigten und vertriebenen Dodge-Fahrgestellen ließ ab den 1980er Jahren zusehends nach. Vermutlich nicht zuletzt, weil immer mehr europäische Hersteller allradgetriebene Transporter und Geländewagen anbieten konnten. Nur hinsichtlich der Motorleistung konnten diese den Fahrgestellen von Dodge mit ihren großen V6- und V8-Motoren oftmals bei weitem nicht was Wasser reichen. Am Ende setzte aber nicht die schwindende Nachfrage dem Import von US-Fahrgestellen durch MOWAG ein Ende, sondern eine radikale Neustrukturierung des Konzerns. Im Jahr 2000 wandelte sich MOWAG zum reinen Rüstungskonzern und trennte sich von allen anderen Geschäftsfeldern, auch vom Import und der Montage von Dodge-Fahrgestellen. Schon zuvor hatte MOWAG in diesem Segment eine gewisse Konkurrenz bekommen, nachdem Mitbewerber wie die Firma Hauser selbst angefangen hatten aus den USA Fahrgestelle in die Schweiz zu importieren. MOWAG B300 und B350 - Der Schweizer Ram Wagon Den Import von Dodge-Lieferwagen hatte MOWAG Ende der 1960er Jahre mit der A-Serie aufgenommen. Bekannt sind jedoch nur zwei A100 die MOWAG 1970 an die Feuerwehr Kreuzlingen geliefert hatte. Zum wahren Kassenschlager sollten für MOWAG erst die Ram Wagons, bzw. Vans aus der Nachfolgebaureihe B-Series werden. Ab 1972 bot MOWAG als B300 L8 die ersten Ram Wagon von Dodge in der Schweiz an. Als Antriebsaggregate standen großvolumige V8 von Chrysler mit 175 bis 249 PS Leistung zur Wahl. Der B300 hatte immer ein Automatikgetriebe, anfangs jedoch nur Straßenantrieb. Erst mit dem Wechsel von der ersten zur zweiten Generation des Ram Wagons konnte MOWAG Ende der 1970er Jahre mit dem B300 A8 auch ein Modell mit Allradantrieb anbieten. Zugleich wurde das Portfolio um den um ganze 70 cm längeren „Maxi“ erweitert. Durch eine erneute Typenprüfung in der Schweiz änderte MOWAG die Verkaufsbezeichnung seines Ram Wagons 1989 in von B300 in B350, wenn auch das Fahrgestell eigentlich das gleiche blieb. Auch den Wechsel zur dritten und letzten Generation des Ram Wagon ging MOWAG 1993 mit, behielt aber den Modellnahmen B350 bei. Während Dodge diese Generation des Ram Wagon noch bis 2003 produzierte, stellte MOWAG ihren Import schon Ende der 1990er Jahre im Zuge der Neuausrichtung auf den Rüstungssektor ein. Nachfolger: |
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Ausrüster | Rauwers GmbH | ||
Sondersignalanlage |
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Besatzung | 1/8 | Leistung | 130 kW / 177 PS / 174 hp |
Hubraum (cm³) | 5.895 | Zulässiges Gesamtgewicht (kg) | 3.500 |
Tags |
k.A.
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Eingestellt am | 21.10.2024 | Hinzugefügt von | Christopher Benkert |
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