Einsatzfahrzeug: Kassel - Deutsche Bahn AG - Rettungszug

Kassel - Deutsche Bahn AG - Rettungszug (Lok 2)
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Einsatzfahrzeug-ID: V19502 Weiteres Foto hochladen

Funkrufname Kassel - Deutsche Bahn AG - Rettungszug Kennzeichen 714 014-8
Standort Europa (Europe)Deutschland (Germany)BundesbehördenDeutsche Bahn AG & Vorgängerorganisationen
Wache k.A. Zuständige Leitstelle Leitstelle Kassel (KS, HOG, WOH)
Obergruppe Sonstige Organisation Verkehrsbetriebe
Klassifizierung Schienenfahrzeug Hersteller MaK
Modell Baureihe 714 Auf-/Ausbauhersteller k.A.
Baujahr k.A. Erstzulassung k.A.
Indienststellung k.A. Außerdienststellung k.A.
Beschreibung

Rettungszug (RTZ) der Deutschen Bahn AG, stationiert am Hauptbahnhof in Kassel.

Der Rettungszug ist ein schienengebundenes Einsatzmittel, welches für die Hochgeschwindigkeitsstrecken Hannover–Würzburg und Mannheim–Stuttgart. vorgehalten wird.

Der Rettungszug besteht aus sieben Komponenten:

Lok 1

  • Typ: Baureihe V 100 (DBAG Baureihe 212)
  • Loknummer: 714 014-8
  • Hersteller: Maschinenbau Kiel (MaK)
  • Baujahr: 1962-1965
  • Achsformel: B'B'
  • Länge über Puffer: 12.300 mm
  • Gesamtgewicht: 63.000 kg
  • max. Geschwindigkeit: 100 km/h
  • Leistung: 993 kW
  • Führerhaus ist nicht gasdicht, im Verrauchten Tunnel wird von Transportwagen 1 aus gesteuert

Von Mai bis August 1988 wurden im Ausbesserungswerk Kassel 5 Loks der Baureihe 212 für den Einsatz im Tunnelhilfszug (TuHi) umgerüstet. Sie erhielten eine Video- und eine Infrarotkamera, Scheinwerfer für Weit und Tunnellicht, sowie eine Bosch KL 100 Rundumkennleuchte (gelb).

Vorteil dieser Baureihe ist, dass sie speziell für den Rangierbetrieb konstruiert wurde und somit sehr langsam fahren kann. Die Lok ist wende- und doppeltraktionsfähig (2 Loks hintereinander) und mit Tunnelfunk ausgerüstet..

Mit Inbetriebnahme der Schnellfahrstrecken Hannover-Würzburg und Mannheim-Stuttgart wurden acht weitere Loks der Baureihe 212 umgerüstet. Im Jahr 1994 wurden alle 15 Loks zu Bahndienstfahrzeugen (jetzt Baureihe 714) umgezeichnet, zudem wurden die Loks fortlaufend nummeriert (001-015). Alle Loks gehören der DB Netz, Zentrale Streckenmanagement/Schienenfahrzeuge in Fulda, von wo aus sie verwaltet und regelmäßig untereinander getauscht werden.

Transportwagen 1

  • Wagennummer: 60 80 9911220-3
  • Baujahr: unbekannt
  • Ausbau: Dräger Safety, Lübeck
  • Transportkapazität für bis zu 60 Einsatzkräfte
  • gasdichte Ausführung mit von außen unabhängiger Luftversorgung (reicht für ca 5 Stunden)
  • Wiederaufbereitungsanlage für Frischluft
  • Zutritt nur über eine Schleuse

Ausstattung:

  • Kommunikationstechnik
  • Wärmebildkameras
  • Atemschutzgeräte mit Reserveflaschen
  • Funkgeräte
  • Funkplatz
  • Führerstand zum Steuern des Zuges außerhalb der Lok 1
  • DIN-Krankentragen
  • Schaufeltragen
  • Vakuummatratzen
  • Toilette für Eiinsatzkräfte

Gerätewagen

  • Wagennummer:80 80 97 80 008-6
  • Baujahr: unbekannt
  • Ausbau: Dräger Safety, Lübeck
  • enthält die DIN-Beladung eines LF 16 und eines RW 2
  • hydraulisches Rettungsgerät
  • Schere
  • Spreizer
  • Trennschleifer
  • 2 Stromerzeuger
  • mehrere Kabeltrommel
  • Beleuchtungssätze
  • Mehrzweckzug 16 kN
  • Mehrzweckzug 32 kN
  • Schweißbrenner
  • 2 mobile Funkstationen für Tunnelfunk
  • Krankentragen

Löschmittelwagen

  • Wagennummer:80 80 978 0 032-6
  • Baujahr: unbekannt
  • Ausbau: Dräger Safety, Lübeck
  • stellt für den gesamten Zug die Löschmittelversogung sicher
  • 20.000 Liter Wasser
  • 1.000 Liter Schaummittel
  • 2 FPN 10/1600
  • 100 Krankentragen
  • 2 Gleisloren
  • Containeraufbau, wärmegedämmt und elektrisch beheizt
  • Suagschläuche
  • Feuerlöscher
  • Material zur Wasserentnahme (Standrohr, Tauchpumpe)
  • Kübelspritze

Vom Löschmittelwagen aus geht zu allen anderen Wagen eine Löschwasserversorgung. Somit kann von jedem Wagen aus ein Löschangriff aufgebaut werden.

Sanitätswagen

  • Wagennummer:60 80 99 - 11 226-0
  • Baujahr: unbekannt
  • Ausbau: Dräger Safety, Lübeck
  • gasdichte Ausführung mit von außen unabhängiger Luftversorgung (reicht für ca 5 Stunden)
  • Wiederaufbereitungsanlage für Frischluft
  • Zutritt nur über eine Schleuse
  • mit gasdichter Schleuse zum Transportwagen 2 verbunden

Ausstattung:

  • Notstromversorgung
  • 17 Beatmungsgeräte
  • 400 Infusionen
  • mehrere Defibrillatoren
  • 18 Behandlungsplätze für Schwerverletzte
  • 2 Intensivbehandlungsplätze

Besetzt wird der Wagen mit Rettungsdienstpersonal, zusätzlich kommen 2 Notärzte hinzu.

Im Sanitätswagen werden die Patienten stabilisiert und transportfertig gemacht. Anschließend werden sie durch die Schleuse in den Transportwagen 2 gebracht, mit welchem sie aus dem Tunnel evakuiert werden.

Transportwagen 2

  • Wagennummer: 60 80 99-11 219-5
  • Baujahr: unbekannt
  • Ausbau: Dräger Safety, Lübeck

Der Transportwagen 2 ist genauso ausgestattet, wie der Transportwagen 1, er übernimmt jedoch Evakuierungsmaßnahmen von Verletzen Personen aus dem Tunnel. Dazu wird die Schleuse zum Sanitätswagen getrennt und die Lok 2 zieht den Transportwagen 2 aus dem Tunnel. Somit können im Pendelverkehr verletzte Personen gerettet werden.

Lok 2

  • Typ: Baureihe V 100 (DBAG Baureihe 212)
  • Loknummer: 714 009-8
  • Hersteller: Maschinenbau Kiel (MaK)
  • Baujahr: 1962-1965
  • Achsformel: B'B'
  • Länge über Puffer: 12.300 mm
  • Gesamtgewicht: 63.000 kg
  • max. Geschwindigkeit: 100 km/h
  • Leistung: 993 kW
  • Führerhaus nicht gasdicht, im Verrauchten Tunnel wird vom Lokführer ein PA-Gerät getragen

Das Konzept der Rettungszüge wurde in den 80-er Jahren entwickelt. Die Rettungszüge (zu Beginn noch Tunnelhilfszug TuHi genannt) wurden als Ersatzmaßnahme für nicht vorhandene Notausgänge in den Tunnel der neuen ICE-Strecken aufgestellt. Am 19. Mai 1988 wurde der erste RTZ am Bahnhof Fulda präsentiert. Er war damals noch gelb lackiert, die beiden Loks hatten ein oceanblau-beiges Farbkleid. Ende der 90-er Jahre erhielten die Züge einen tagesleuchtroten Anstrich, später wurden Wagen und Loks in verkehrsrot um gespritzt.

Von den 14 geplanten RTZ wurden nur 6 realisiert, sicherlich auch eine Kostenfrage.

Das Konzept sieht vor, dass bei einem Bahnunfall in einem Tunnel die 2 benachbarten RTZ alarmiert. Diese sollen innerhalb von 5 Minuten ihren Heimatbahnhof verlassen, dafür sind immer 2 Lokführer am Standort in Bereitschaft. Die Feuerwehr- und Rettungsdienstkräfte werden über die Leitstelle alarmiert und steigen entweder schon am Heimatbahnhof zu (z.B. Mannheim) oder erst am Einsatzort. Reale Einsätze haben jedoch gezeigt, dass die Züge nur verzögert alarmiert werden und somit nur mit massiver Verspätung (meist über 1 Stunde nach dem Ereignis) am Einsatzort ankommen.

Vor Ort fährt der Zug im ganzen in den Tunnel, dazu wechselt der Lokführer der ersten Lok in den Transportwagen 1 und steuert den Zug über 2 Monitore in den Tunnel. Im Tunnel verlassen die Feuerwehrkräfte den Zug über die Schleuse und bekämpfen den Brand und/oder retten Verletzte Personen. Diese werden über eine Schleuse in den Sanitätswagen aufgenommen und behandelt. Bei Schwerverletzten Personen sind sogar Notoperationen möglich. Wenn die Personen stabilisiert sind, werden sie mit dem Transportwagen 2 aus dem Tunnel evakuiert.

Über den tatsächlichen Einsatz eines Rettungszuges vor Ort entscheidet der Einsatzleiter der Feuerwehr in Absprache mit dem Notfallmanager der Deutschen Bahn AG.

Solang Reisezüge auf den betroffenen Strecken unterwegs sind, werden die Züge immer einsatzbereit gehalten. Dazu gehört dass sämtliche Aggregate auf Betriebstemperatur sind und dass die Löschmittel frostgeschützt sind.

Weitere Rettungszüge stehen in Hildesheim, Kassel, Würzburg, Mannheim, Stuttgart und Fulda.
Alle RTZ sind gleich aufgebaut, lediglich der RTZ in Fulda besitzt einen zweiten Sanitätswagen, damit er in beide Richtungen eingesetzt werden kann.

Ausrüster k.A.
Sondersignalanlage
  • Bosch RKLE 110 Gelblicht
Besatzung 2/60 Leistung 993 kW / 1.350 PS / 1.332 hp
Hubraum (cm³) k.A. Zulässiges Gesamtgewicht (kg) k.A.
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Eingestellt am 01.08.2009 Hinzugefügt von Thomas Dotzler
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