Einsatzfahrzeug: DRK - MBM 5000 - I-KTW
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Funkrufname | DRK - MBM 5000 - I-KTW | Kennzeichen | k.A. |
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Standort | Europa (Europe) › Deutschland (Germany) | ||
Wache | k.A. | Zuständige Leitstelle | k.A. |
Obergruppe | SEG/KatS | Organisation | Deutsches Rotes Kreuz (DRK) |
Klassifizierung | Krankentransportwagen | Hersteller | Mercedes-Benz |
Modell | Unimog U 4023 | Auf-/Ausbauhersteller | BINZ |
Baujahr | 2022 | Erstzulassung | k.A. |
Indienststellung | k.A. | Außerdienststellung | k.A. |
Beschreibung | Infektions-Krankentransportwagen (I-KTW) der Betreuungsreserve des Bundes, eingesetzt vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) im Mobilen Betreuungsmodul (MBM) „Labor Betreuung 5000“ Fahrgestell: Mercedes-Benz Unimog U 4023 Technische Daten:
Beladung/Ausstattung:
Vielseitiger Infektions-Retter Für das Pilotprojekt „Labor Betreuung 5000“ zum Aufbau eines Mobilen Betreuungsmoduls (MBM) zur Unterbringung und Versorgung von bis zu 5.000 Menschen bauten Dülmer Fahrzeugbau und BINZ 2022 einen Mercedes-Benz Unimog U 4023 zum Infektions-Krankentransportwagen (I-KTW) auf und aus. Auf der Interschutz im Sommer des gleichen Jahres wurde das Spezialfahrzeug erstmals einem größeren Publikum vorgestellt und gemeinsam mit anderen Fahrzeugen und Ausrüstungsgegenständen des „Labor Betreuung 5000“ ausgestellt. Der I-KTW kann in einer Doppelrolle gleichwohl zum Transport einer größeren Zahl erkrankter oder verletzter Personen oder aber auch zum einfachen Personentransport im Zuge von Evakuierungen eingesetzt werden. In seinem Kofferaufbau können wahlweise eine liegende und fünf sitzende Personen oder aber zwei Personen liegend und drei sitzend transportiert werden. Nimmt im Aufbau auch ein Mitglied der zweiköpfigen Fahrzeugbesatzung Platz, reduziert sich die für den jeweiligen Einsatzauftrag zur Verfügung stehende Sitzplatzzahl entsprechend. Für einen ausgesprochenen Infektions-KTW selbstverständlich kann auch ein hochansteckender Patient liegend in einer speziellen Isolationseinheit transportiert werden. Als Hilfe bei der Fahrzeugreinigung nach Abschluss eines Patiententransports, insbesondere solchen mit infektiösen Patienten, verfügt der I-KTW über eine spezielle 3D-UV-Desinfektionsanlage im Patientenraum. Seine Aufgaben kann der I-KTW auch unter widrigsten Umgebungsbedingungen wahrnehmen. Durch sein geländegängiges Unimog-Fahrgestell und die Ausstattung mit einer Seilwinde für die Selbstbergung kann der I-KTW in schwerstes Gelände weit abseits befestigter Straßen vordringen. Selbst giftige Atmosphären stellen für den I-KTW kein Hindernis dar, sind doch Fahrerkabine und Kofferaufbau mit zwei voneinander unabhängigen Überdruck-Schutzbelüftungsanlagen mit entsprechender Filtertechnik ausgestattet. Ein Unimog mit Vorzügen Für den I-KTW griffen Dülmer und BINZ auf das kleinste der hochgeländegängigen Unimog-Fahrgestelle von Mercedes-Benz zurück – den U 4023. Vom größeren und im Blaulicht-Bereich weiter verbreiteteren U 5023 unterscheidet sich das Fahrgestell des I-KTW vor allem durch sein niedrigeres Gesamtgewicht von nur 10,3 statt 14,5 Tonnen. Das niedrigere Gesamtgewicht bedeutet zwar auch eine niedrigere Nutzlast, die aber für die Nutzung als vergleichsweise leichter I-KTW vollkommen ausreicht. Wie auch der U 5023 besitzt der U 4023 einen zuschaltbaren Allradantrieb mit Differentialsperren sowie ein automatisiertes Telligent-Schaltgetriebe mit acht Gängen. Sollte sich der Unimog trotz seiner hervorragenden Geländeeigenschaften doch einmal festfahren, so erlaubt die elektrische Vorbauseilwinde eine Selbstbergung. Die unter einer bulligen Stoßstange verborgene Seilwinde von Gigglepin hat eine Zugkraft von 45 Kilonewton. Auch für Wasserdurchfahrten ist der Unimog dank hochgezogener Luftansaugung und Auspuff bestens gewappnet. Das wahre Highlight des Unimogs aber ist die auf dem Kabinendach verbaute Atemschutzanlage von SEKA. Mit der Schutzbelüftungsanlage SBA 80 wird die Fahrerkabine unter einen leichten Überdruck gesetzt, der das Eindringen von Schadstoffen verhindert. Ein hoher Grad an Sicherheit wird dadurch erreicht, dass auch die Belüftungsanlage selbst komplett unter Überdruck steht. Frischluft wird über einen Ventilator angesaugt, vor dem lediglich ein Schutzgitter und ein Staubabscheider sitzen. Anschließend wird die Luft durch mehrere Filter gereinigt. Je nach Einsatzort können die Filter den jeweiligen Bedürfnissen angepasst werden. Die saubere, aufbereitete Luft wird anschließend in die Kabine geleitet. Für den Fall des Eintritts von Schadstoffen in die Kabine, beispielsweise beim Ein- und Aussteigen, verfügt die Belüftungsanlage auch über eine Umluftanlage zur Luftreinigung. Großer Koffer mit vielen Möglichkeiten Bei Dülmer Fahrzeugbau entstand der Kofferaufbau des I-KTW zunächst im Rohbau. Den Innenausbau übernahm im Anschluss der Einsatzfahrzeugspezialist BINZ. Mit dem Unimog-Fahrgestell hat der Kofferaufbau ein Key-Feature gemeinsam: Die Schutzbelüftungsanlage. Auch der Kofferaufbau ist mit einer SEKA SBA 80 ausgestattet, die im linken Außenstaufach ganz oben unter der Aufbaudecke eingebaut ist. Ein Problem stellt der Einbauort in fast schon schwindelerregender Höhe nicht dar, muss die Anlage selbst doch nur für Wartungen erreicht werden können. Die Einbauhöhe unter der Decke des Kofferaufbaus stellt dabei kein Problem dar, muss die Anlage doch höchstens für die Wartung unmittelbar erreicht werden. Die tieferen Beladungsebenen dieses zwar schmalen, aber sehr hohen Staufachs können entweder noch vom Boden aus oder über einen ausziehbaren Tritt erreicht werden. Das gegenüberliegende Staufach auf der rechten Seite ist deutlich niedriger und kommt daher ganz ohne Entnahmehilfe aus. Über die rechte Klappe kann beispielsweise der Notfallrucksack bequem von außen aus entnommen werden. Betreten werden kann der Kofferaufbau und damit der Patientenraum über eine einfache Tür auf der rechten Seite oder über die große zweiflügelige Tür am Heck. Während man an der Seite eine senkrechte Leiter in den Patientenraum hinein erklimmen muss, lassen sich am Heck zwei große Treppen ausziehen. Sie sind fast so breit wie die Türöffnung und erlauben ein bequemes Ein- und Aussteigen. Zentrales Element im Patientenraum ist der mittig eingebaute Tragentisch mit elektromechanischer Entnahmehilfe. Er wurde von BINZ speziell für den Einsatz Rettungsfahrzeugen mit einer sehr großen Ladehöhe, beispielsweise solchen auf Unimog-Basis, entwickelt. In einer kurvenförmigen Bahn – BINZ spricht hier von einer Doppelkurvenkinematik – kann der Tragentisch aus dem Patientenraum heraus und über die ausgezogene Treppe hinweg zum Boden hin abgesenkt werden. Dort kann dann wie gewohnt die Fahrtrage – beim I-KTW stammt sie von Stollenwerk – entnommen oder auch wieder verladen und anschließend in den Patientenraum hineingehoben werden. Flankiert wird der Tragentisch im Innenraum links und rechts durch je zwei Sitzplätze. Die jeweils hintereinander und mit Blick in Fahrtrichtung angeordneten Sitzplätze lassen sich bei Nichtgebrauch platzsparend zusammenklappen. Am kompaktesten können die beiden linken Sitzplätze verstaut werden. Bei ihnen lässt sich die Sitzfläche einklappen und danach der ganze Sitz gegen die Wand drehen. An den Sitzplätzen rechts kann jeweils nur die Rückenlehne eingeklappt werden. Derart komprimiert lässt sich die neben den beiden Sitzen an der Wand angebrachte zweite Tragenhalterung ausklappen. Auf ihr kann eine zweite Trage, jedoch ohne Fahrgestell, abgelegt und transportiert werden. Auch diese zweite Trage stammt von Stollenwerk. Ein letzter Sitzplatz, prädestiniert für Begleitpersonal, ist gegenüber dem Kopfende des Tragentisches in eine Schrankwand integriert. In den links und rechts von diesem Sitzplatz angeordneten Schränken sind vor allem die kleineren Ausrüstungsgegenstände verstaut. Die großen Medizingeräte wie EKG, Beatmungsgeräte usw. hängen an der linken Wand des Patientenraums. Mitgeführt werden jeweils zwei Patientenmonitore Weinmann Meducore Standard², Beatmungsgeräte Weinmann Medumat Standard² und Spritzenpumpen sowie eine Absaugpumpe Weinmann Accuvac. Zur weiteren Ausstattung des Patientenraums gehören je ein Kühl- und ein Wärmefach sowie eine Aufdachklimaanlage und eine Standheizung. Mobiles Betreuungsmodul (MBM) „Labor Betreuung 5000“ Beim Mobilen Betreuungsmodul (MBM) „Labor Betreuung 5000“ handelt es sich um ein 2020 aus der Taufe gehobenes Pilotprojekt des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) und anderen Hilfsorganisationen zur Entwicklung sowie zu Aufbau und Erprobung einer großangelegten Betreuungseinrichtung für den Zivil- und Katastrophenschutz. Im Pilotprojekt werden Ausrüstung und Materialien erprobt, entsprechende Einsatz- und Personalkonzepte entwickelt, sowie Standards gesetzt. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse fließen in die Planung und Entwicklung der weiteren Betreuungsmodule ein. Weil gerade in der frühen Phase des Pilotprojekts viele Ausrüstungsgegenstände und Konzepte zunächst wie unter Laborbedingungen getestet und erprobt werden, wurde bewusst die Bezeichnung „Labor“ für dieses erste Projekt gewählt. Das im Rahmen des „Labor Betreuung 5000“ entwickelte MBM 5000 soll es erlauben kurzfristig und weitgehend autark bis zu 5.000 Menschen gleichzeitig über einen Zeitraum von maximal einem Jahr unterzubringen und mit den lebenswichtigen Grundbedürfnissen zu versorgen. Ausgerichtet ist das MBM 5000 nach humanitären Mindeststandards sowie den mitteleuropäischen Gegebenheiten, beispielsweise hinsichtlich Klima und Kultur. Das Material für den MBM 5000 wird zentral im Rahmen des Betreuungsreserve des Bundes vorgehalten, wobei die Rüstzeit nach Zuweisung eines Einsatzgebietes lediglich 48 Stunden beträgt. Das MBM 5000 gliedert sich in zehn sogenannte Kernfähigkeiten, die wiederum in unterschiedliche Teil- und Submodule aufgeschlüsselt sind. Während die Teilmodule jeweils Funktionen für das gesamte MBM 5000 übernehmen, können die Submodule auch dezentral eingesetzt werden. Diese Struktur erlaubt es das MBM 5000 auf die jeweiligen Einsatzanforderungen hin modular anzupassen. Die zentralen Teilmodule des MBM 5000 sind:
Als Submodule des MBM 5000 sind vorgesehen:
Das erste MBM 5000 welches im Zuge des „Labor Betreuung 5000“ gemeinsam mit dem DRK aufgebaut wird, soll als Vorbild für bis zu zehn weitere gleichartige Komponenten dienen. Der Aufbau eines zweiten MBM 5000 lief im Dezember 2021 in Zusammenarbeit mit dem Arbeiter Samariter Bund (ASB) an. Erstmals zum Einsatz kamen Komponenten des MBM 5000, bzw. des „Labor Betreuung 5000“ während und auch in der Zeit nach der Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz im Sommer 2021. |
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Ausrüster | k.A. | ||
Sondersignalanlage |
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Besatzung | 1/1 | Leistung | 170 kW / 231 PS / 228 hp |
Hubraum (cm³) | 5.132 | Zulässiges Gesamtgewicht (kg) | 10.300 |
Tags | |||
Eingestellt am | 18.01.2023 | Hinzugefügt von | Christopher Benkert |
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