Einsatzfahrzeug: OE-XSF (c/n: 57086)

OE-XSF (c/n: 57086)
OE-XSF (c/n: 57086)

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Funkrufname OE-XSF (c/n: 57086) Kennzeichen OE-XSF
Standort Europa (Europe)Österreich (Austria)
Wache k.A. Zuständige Leitstelle k.A.
Obergruppe Rettungsdienst Organisation Sonstiger Rettungsdienst
Klassifizierung Rettungshubschrauber Hersteller Bell Helicopter
Modell Bell 429 (LBA: EASA R.506) Auf-/Ausbauhersteller unbekannt
Baujahr 2012 Erstzulassung 2012
Indienststellung 2021 Außerdienststellung k.A.
Beschreibung

Eine Bell 429 (Global Ranger) als Rettungshubschrauber (RTH / in Österreich auch als Notarzthubschrauber bezeichnet) der Schider-Helicopter-Service GmbH (SHS).

Geschichte und Technik der Bell 429:

Die Entwicklung der Bell 429 basiert auf die große Nachfrage der internationalen Patiententransporte nach einer größeren und mehr Platz anbietenden Maschine von Bell. Ursprünglich war die Bell 427 für diesen Zweck angedacht worden, jedoch stellte es sich schnell heraus, dass deren Kabine relativ klein war für die Aufnahme eines Patienten-Tragen-Systems.

Grundlage der Entwicklung war für die Bell 427 und die Bell 429 der Hubschrauber Bell 206 (Jet Ranger). Dieser mit einer Allison Wellenturbine ausgerüstete, ursprünglich für die US Army (Erstflug 1963) gebaute (und zuerst an die US Army nicht erfolgreich verkaufte Beobachtungshubschrauber) und seit 1967 sehr erfolgreich auf dem zivilen Markt angebotene Typ wurde über die Jahre mehrfach modifiziert.
Die um 64 cm verlängerte und mit einem Schwingungsdämpfungssystem (Nodamatic-Element) ausgerüstete Version 206L (Long Ranger) kam 1974 zur Auslieferung, daraus wurde die 206LT (Twin Ranger) mit zwei Wellenturbinen (Allison 250-C20R) entwickelt und seit 1994 ausgeliefert. Alle 206L sind auf diesen Typ umrüstbar. Eine Version mit einem vier-Blatt-Rotor (Bell 407) hatte den Erstflug 1995 und die neueren Weiterentwicklungen der Bell 206 sind die vergrößerten Modelle (mit zwei Wellenturbinen ausgerüsteten) Bell 427 mit Erstflug im Jahr 1997 und die Bell 429 (Global Ranger).

Die Planungsarbeiten für die Bell 429 begannen 2004. Auf Basis einer verlängerten Bell 427 wurde im gleichen Jahr ein erster Prototyp entworfen und gebaut. Dieser Prototyp wurde jedoch schnell aufgegeben, weil es platztechnisch nicht das hergab, was erwartet wurde. Schließlich griff man beim zweiten Prototyp seitens Bell auf deren MAPL (Modular Affordable Product Line) Concept zurück und baute in Modularbauweise das Cockpit neu auf während man bei der Technik auf Teile der Bell 427 zurückgriff. Bell kooperierte für den Bau und die Planung der Maschine auch mit den Südkoreanern der Korea Aerospace Industries und den Japanern der Mitsui Bussan Aerospace. Eine erste Maschine konnte 2006 gebaut werden. Nach einigen Anpassungen und Modifizierungen konnte am 27. Februar 2007 der Erstflug mit einer Bell 429 absolviert werden.

Ursprünglich war die Zertifizierung der Maschine für Ende 2007 geplant, jedoch durch Lieferengpässe in der Flugindustrie konnte Bell erst im Oktober 2007 seine drei Testmaschinen fertigstellen. Ab Februar 2008 konnten die drei Maschinen etliche Testflüge und Testreihen absolvieren und flogen rund 600 Teststunden zusammen bis die Transport Canada Civil Aviation (TCCA) ihre Zertifizierung am 1. Juli 2009 und die Federal Aviation Administration (FAA) ihre Zertifizierung am 7. Juli 2009 frei gab. Bis Juni 2009 lagen bei Bell bereits 301 Bestellungen für die neue Maschine. Die erste Maschine konnte noch am 7. Juli 2009 an den größten Anbieter in der Luftrettung der USA ausgeliefert werden, der Air Methods Corporation.

Das Modell beruht teilweise auf der Bell 427, verfügt jedoch über eine größere Kabine mit durchgehend flachem Boden, eine Avionik, die auch mit einem Piloten den Instrumentenflug (IFR) zulässt, sowie einen Vierblatt-Hauptrotor mit variabler Drehzahl. Die Bell 429 kann sowohl mit einem einziehbaren Radfahrwerk (Bell429WGL) als auch mit Kufen geliefert werden. Optional ist eine Heckklappe für Patiententransport erhältlich. Der in X-Form angeordnete Heckrotor reduziert den Geräuschpegel der Bell 429. Der Antrieb erfolgt mit zwei Pratt & Whitney Canada 207D1 die mit Full Authority Digital Engine Control (FADEC) ausgerüstet sind. Diese digitale Triebwerkssteuerung entlastet den Piloten deutlich.

SHS:
Die Schider-Helicopter-Service GmbH hat ihren Stammsitz in Waidring (Tirol / Österreich) und hat zu ihrem Beginn (1992) Transportflüge und Rettungseinsätze durchgeführt. Seit 1995 führt die Firma ausschließlich Rettungseinsätze durch. Die Flotte besteht zurzeit vorwiegend aus EC 135, 2017 wurde die erste zur EC135 T3 Version umgebaute am Stützpunkt Zell am See eingesetzt. Seit 2021 wird in der Flotte eine Bell 429 verwendet.


Stand 2022 betreibt die Firma folgende RTH-Stützpunkte:

  • Waidring (Tirol) Heli 1
  • Langkampfen (Tirol) Heli 3
  • Kaltenbach (Tirol) Heli 4
  • Zell am See (Salzburg) Alpin Heli 6 in Kooperation mit ÖAMTC

Bell 429 bei SHS:
Erster Einsatz am 10. September 2021 in Zell am See als Alpin Heli 6, 2021-2022 gemeinsamer Betrieb mit Lions Air (Schweiz) und HB-Kennzeichen, seit 2022 mit einem OE-Kennzeichen unterwegs.

Leistungsdaten:

  • Hersteller: Bell Helicopter (Textron Konzern)
  • Typ: Bell 429
  • Triebwerke: 2x Pratt & Whitney Canada PW207D1-Wellenturbinen
  • Dauerleistung, je Triebwerk: 466 kW
  • Höchstgeschwindigkeit: 287 km/h
  • Einsatzgeschwindigkeit: 273 km/h
  • Reichweite: 648 km
  • Leergewicht: 1.950 kg
  • Maximales Abfluggewicht (MTOW): 3.175 kg
  • Länge über alles: 13.110 mm
  • Rumpflänge: 12.170 mm
  • Höhe: 4.040 mm
  • Rotor-Ø: 10.970 mm

Technische Ausstattung

  • Vier-Achsen-Autopilot-System
  • TCAS (Antikollisionssystem)
  • GPS
  • WSPS (Wire Strike Protection System/ Cable Cutter)
  • Doppelunterlasthaken
  • Außenspiegel
  • Glascockpit (3 Bildschirme)

OE-XSF (ex C-GADQ, C-GOYZ, RA-01601, HB-ZUF)
Bell 429 Global Ranger
c/n: 57086
Baujahr: 2012

 

Ausrüster k.A.
Sondersignalanlage k.A.
Besatzung 1/2 Leistung k.A.
Hubraum (cm³) k.A. Zulässiges Gesamtgewicht (kg) 3.175
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Eingestellt am 01.01.2023 Hinzugefügt von DSC
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