Einsatzfahrzeug: Jever - Feuerwehr - FeuerwRettKfz LfzBes
Einsatzfahrzeug-ID: V186819 Weiteres Foto hochladen
Funkrufname | Jever - Feuerwehr - FeuerwRettKfz LfzBes | Kennzeichen | Y-112 208 |
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Standort | Europa (Europe) › Deutschland (Germany) › Bundesbehörden › Bundeswehr (German Armed Forces) | ||
Wache | BW 7./ObjSRgtLw | Zuständige Leitstelle | k.A. |
Obergruppe | Feuerwehr | Organisation | Bundeswehr |
Klassifizierung | Teleskopmast | Hersteller | Mercedes-Benz |
Modell | Arocs 3346 A | Auf-/Ausbauhersteller | Rosenbauer |
Baujahr | 2021 | Erstzulassung | 2021 |
Indienststellung | 2021 | Außerdienststellung | k.A. |
Beschreibung | Feuerwehrrettungskraftfahrzeug Luftfahrzeugbesatzung (FeuerwRettKfz LfzBes) der 7. Staffel des Objektschutzregimentes der Luftwaffe (7./ObjSRgtLw) auf dem Flugplatz Jever in Schortens Fahrgestell: Mercedes-Benz Arocs 3346 A 6x6 BG11 Technische Daten:
Aufbau: Podium:
Abstützung:
Drehkranz:
Hubarm:
Rettungskorb:
Ausstattung:
Beladung/Ausstattung:
Problemfall Pilotenrettung Die Rettung von Piloten und weiteren Besatzungsmitgliedern aus verunglückten Kampfflugzeugen stellt seit jeher eine besondere Herausforderung für die Bundeswehrfeuerwehr dar. Um die Flugzeugbesatzungen überhaupt retten zu können muss zunächst der Höhenunterschied zum teils mehrere Meter hoch gelegenen Cockpit überwunden werden. Das simple Anstellen einer Leiter genügt dafür jedoch nicht, wird doch auch eine Arbeitsfläche benötigt, von der aus die Rettung und gegebenenfalls auch eine technische Rettung sicher ausgeführt werden können. Als probates Hilfsmittel für diese Aufgabenstellung führte die Bundeswehrfeuerwehr in den 1980er Jahren Rettungsplattformen ein, die an der Front der Front der Feuerlösch-Kraftfahrzeuge (FlKfz) der zweiten Generation montiert werden konnten. Vielerorts griffen die Bundeswehrfeuerwehren auf die kleinen FlKfz 1000 auf Unimog-Basis als Träger für die Rettungsplattformen zurück. So hilfreich die Plattformen bei der Rettung von Flugzeugbesatzungen auch waren, so brachten sie doch auch zwei Probleme mit sich. Zum einen ließen sie sich an verschiedenen bei der Bundeswehr eingesetzten Luftfahrzeug-Mustern nur eingeschränkt oder teilweise sogar gar nicht einsetzen. An den Flugzeugen an denen die Plattformen eingesetzt werden konnten, war ihr Einsatz wiederum zum Teil mit einer nicht unerheblichen Gefährdung der eingesetzten Feuerwehrleute verbunden. Für den Einsatz der Rettungsplattform musste das dazugehörige Trägerfahrzeug vor den Tragflächen des havarierten Flugzeuges und damit im unmittelbaren Wirkbereich der darunter angebrachten Waffensysteme platziert werden. Die Folgen für Mensch und Gerät im Falle einer Fehlfunktion eines Waffensystems wären katastrophal gewesen. Ende einer Ära – Von der Rettungsplattform zum Pilotenretter Als die Bundeswehrfeuerwehr Anfang der 2000er Jahre schließlich damit begann ihre FlKfz der zweiten Generation sukzessive durch die nunmehr dritte Einsatzfahrzeuggeneration zu ersetzen, begann auch das Ende der bisher genutzten Rettungsplattformen in Sicht zu kommen. An den neuen FlKfz der dritten Generation ließen sich die ohnehin problembehafteten Rettungsplattformen nicht mehr anbringen. Bis zur Einführung einer neuen Lösung für die Pilotenrettung mussten deshalb an den Luftwaffenstandorten vorerst noch einige schon deutlich in die Jahre gekommenen FlKfz der zweiten Generation als Plattformträger in Dienst bleiben. Im Jahr 2019 schrieb die Bundeswehrfeuerwehr schließlich erstmals ein eigenes auf die Pilotenrettung zugeschnittenes Einsatzfahrzeug aus und besiegelte damit das Ende der fast 40 Jahre alten Rettungsplattformen und der letzten FlKfz der zweiten Generation. Den Auftrag für die Entwicklung und den Bau von insgesamt 20 sogenannten Feuerwehrrettungskraftfahrzeugen Luftfahrzeugbesatzung (FeuerwRettKfz LfzBes) auf dreiachsigen Arocs-Fahrgestell von Mercedes-Benz vergab die Bundeswehr noch 2019 an Rosenbauer. Als Trivialname neben der recht sperrigen Bundeswehrbezeichnung für diesen Fahrzeugtyp etablierte sich schnell das deutlich griffigere Pilotenretter. Im Grunde handelt es sich beim Pilotenretter der Bundeswehrfeuerwehr um einen Teleskopmast – einen seit Jahrzehnten bei Feuerwehren etablierten Fahrzeugtyp – in einer für das spezielle Aufgabenprofil modifizierten Variante. Anders als die bei Feuerwehren üblichen Teleskopmasten ist der Pilotenretter nicht so sehr auf Rettungshöhe, sondern vielmehr auf Ausladung getrimmt. Diese benötigt der Pilotenretter, um mit seinem Hubarm aus einem sicheren Umfeld heraus über den Wirkbereich der Waffen hinwegfahren zu können. Die von den Waffen ausgehende Gefahr für Retter und die zu Rettenden wird im Gegensatz zu den alten Rettungsplattformen signifikant verringert. Die eigentliche Rettungshöhe ist dabei eher zu vernachlässigen, liegen Flugzeugcockpits doch in einem überschaubaren Höhenbereich. Auch der Rettungskorb des Pilotenretters muss gewisse Anforderungen erfüllen. Er weist im Unterschied zu konventionellen Teleskopmast-Körben eine merklich größere Grundfläche sowie auch eine etwas größere Traglast auf. Die Abmessungen des Korbes erlauben es in nur einem Anfahren einen möglichst großen Teil des Cockpits zu erreichen und bieten genug Platz für die Rettungsarbeiten sowie die Aufnahme von zu rettenden Personen zusätzlich zum eigenen Personal. Nicht nur für die zu rettenden Personen fällt auch die Korblast größer aus, sondern auch um das nötige Equipment für die Rettung mitführen zu können. Eine letzte Besonderheit des Rettungskorbes ist die Möglichkeit ihn um jeweils einige Grad nach links und rechts drehen zu können. Damit kann der Korb jeweils passgenau an die Flugzeugkontur angelegt und Lücken minimiert werden. Das aber wohl auffälligste Merkmal des Pilotenretters ist die Ausrichtung des Teleskopmastes, die ein altes Konzept von Metz aufgreift, um die Rüstzeit zu verkürzen. Wie bei den Drehleitern mit Soforteinstieg (SE) die in den 1980er und 1990er Jahren bei Metz produziert wurden, ist der Drehkranz des Pilotenretters nicht über der Hinterachse, sondern unmittelbar hinter der Kabine angeordnet. Bei normalen Feuerwehr-Teleskopmasten wird der Korb mittig auf dem Podium abgelegt und der Korbarm dafür um 180° komplett eingeklappt. Durch die veränderte Anordnung des Drehkranzes beim Pilotenretter wird der Rettungskorb auf einem Rahmen am Fahrzeugheck abgelegt – der Korbarm ist um 90° abgewinkelt. Am Einsatzort kann die Fahrzeugbesatzung nicht nur schnell und einfach in den Korb einsteigen, auch das Ausklappen des Korbarms und das dafür zunächst notwendige Aufrichten des Hauptarms kann entfallen. Weitere Zeit wird durch die Integration der Steuerung der Abstützung in den Korbbedienstand gewonnen. Die Fahrzeugbesatzung steigt in den Korb, stützt von dort aus den Pilotenretter ab und fährt danach unmittelbar das Cockpit des havarierten Flugzeugs an. Die ersten vier ausgelieferten Pilotenretter wurden bei der 7. Staffel des Objektschutzregimentes der Luftwaffe (7./ObjSRgtLw) „Friesland“ am Flugplatz Jever in Schortens stationiert. Die Ausbildung an diesem neuen Fahrzeugtyp übernimmt die Schule für ABC-Abwehr und Gesetzliche Schutzaufgaben der Bundeswehr in Stetten am kalten Markt. Unterstützt wird die Schule gerade in der Anfangszeit aufgrund des großen Schulungsbedarfs durch die 7./ObjSRgtLw. Für die Ausbildung wurden zunächst drei Pilotenretter an der Bundeswehrschule in Stetten am kalten Markt stationiert. Nachdem der erste Ausbildungsbedarf gedeckt ist, sollen zwei der Fahrzeuge aber an Bundeswehrfeuerwehren für den regulären Einsatzdienst abgegeben werden. Als Standorte für die Pilotenretter sind die Bundeswehrfeuerwehren bei den fliegenden Verbänden in Büchel, Celle, Hohn, Holzdorf, Jagel, Kaufbeuren, Köln-Wahn, Laage, Lechfeld, Manching, Neuburg, Nordholz, Wittmund und Wunstorf vorgesehen. Pilotenretter made by Rosenbauer Für die Bundeswehrfeuerwehr entwickelte Rosenbauer den Pilotenretter vom Typen B24-PRV (Pilot Rescue Vehicle) auf Basis seiner bekannten Feuerwehr-Teleskopmasten. Aufgebaut wurden die Bundeswehr-Pilotenretter auf dreiachsigen Mercedes-Benz Arocs 3346 A mit Allradantrieb, automatisiertem Schaltgetriebe Telligent und grobstolliger Einzelbereifung. Das aufgrund des Allradfahrgestells sehr hohe Podium besitzt vier Geräteräume sowie eine Reihe kleinerer Staufächer für Radkeile oder Feuerlöscher. Je ein Geräteraumpaar befindet sich vor der zweiten Achse sowie über der dritten Achse. In den bodennahen Geräteräumen G1 und G2 befinden sich Rettungswerkzeuge und Pressluftatmer. Das Sortiment sperriger Krankentragen – zwei Klapptragen, Spineboard, Schaufeltrage und Schleifkorbtrage – ein Notfallrucksack und Kabinendachstreben für verschiedene Luftfahrzeug-Muster sind in den höher gelegenen Geräteräumen G3 und G4 verstaut. Eingefasst wird das Podium durch die vier großen Waagerecht-Senkrecht-Stützen. Aufgrund ihrer Anordnung haben beide Stützenpaare unterschiedliche Abstützbreiten. Weil das vordere Stützenpaar schräg zur Fahrzeugachse und nicht wie das hintere im rechten Winkel ausfährt, beträgt hier die maximale Abstützbreite nur 3.400 statt 6.300 Millimeter. Die ungewöhnliche Anordnung der Stützen trägt zur Vergrößerung der Ausladung und der Nutzlast bei. Während das eigentliche Podium kurz hinter der Doppelachse mit dem zweiten Stützenpaar endet, ist der Pilotenretter doch noch ein gutes Stück länger. An das Podium schließt sich die Ablage für den Rettungskorb an. Weil diese Ablagefläche auch das Ende des Fahrzeuges bildet, sind an ihr Beleuchtungseinrichtungen und Kennzeichenträger angebracht. Unter der Plattform befindet sich auf jeder Seite ein Einschubfach für je zwei große Unterlegplatten für die Abstützung. Teil der Ablage ist auch eine kleine Plattform auf der rechten Seite, über die der Rettungskorb in Fahrstellung betreten werden kann. Neben der Plattform wird in einer Schutzhülle auch das Wenderohr für den Rettungskorb mitgeführt. Es kann bei Bedarf direkt beim Betreten des Rettungskorbes mitgenommen werden. Der Teleskopmast der B24-PRV besteht aus einem dreiteiligen Hauptarm sowie einem ebenfalls dreiteiligen Korbarm und hat eine maximale Arbeitshöhe von namensgebenden 24 Metern. Sein Drehkranz liegt hinter der Kabine, bzw. hinter dem ersten Stützenpaar. Rechts am Drehkranz befindet sich der Hauptbedienstand mit ausklappbarem Dach als Witterungsschutz und Sitzheizung – von Rosenbauer als Comfort Bedienstand bezeichnet. Erreicht werden kann der Hauptbedienstand über zwei ausklappbare Leitern die zwischen der zweiten und dritten Achse auf das Podium führen sowie über eine Leiter auf der linken Seite direkt hinter der Kabine. Auf der linken Drehkranzseite wird ein kleiner Stromerzeuger auf einer Plattform mitgeführt. Eine Stromhochführung führt durch den ganzen Teleskopmast hindurch bis zum Korb. Außen am Mast ist auf der linken Seite eine durchgehende Rettungsleiter montiert und rechts eine Steigleitung. Das Rosenbauer Telescopic Waterway System (TWS) hat eine Leistung von maximal 2.000 Litern pro Minute und wird über zwei B-Druckeingänge am Heck unter dem Podium gespeist. Stromhochführung, Rettungsleiter und Steigleitung münden im Rettungskorb an der Korbspitze. Er hat beeindruckende Abmessungen von 2,4 mal 1,2 Meter und ist auf fünf Personen oder 700 Kilogramm Korblast ausgelegt. Die Front des Korbes wird nicht durch eine normale Brüstung verschlossen, sondern durch eine über die ganze Korbbreite reichende abklappbare Plattform. Sie verdoppelt mit ihren 2,4 mal 1,1 Meter die Fläche des Korbes fast. Die Plattform kann wahlweise drei Personen oder 300 Kilogramm aufnehmen. Die Seiten der Plattform werden durch ausschwenkbare Geländer abgesichert, während die Front als Zugangsmöglichkeit frei bleibt. Von hinten her hat der Korb zwei weitere Zugangsmöglichkeiten: Eine zur Rettungsleiter und eine die in Fahrstellung zur Zustiegsplattform führt. Der Korbbedienstand befindet sich direkt primären Zustieg. Er ist nicht nur der zweite Bedienstand für den Teleskopmast, sondern auch der einzige Bedienstand für die Abstützung. Auf der anderen Korbseite mündet die Steigleitung in einem B-Druckabgang für das mitgeführte RM8-Wenderohr von Rosenbauer und einem zusätzlichen C-Druckabgang. Zusätzlich speist die Steigleitung auch eine aus mehreren kleinen Düsen bestehende Selbstschutzanlage rund um den Korb. Zur weiteren Ausstattung des Korbes zählen zwei LED-Strahler links und rechts außen, verschiedene Steckdosen und eine Wechselsprechanlage die Korb, Hauptbedienstand und Fahrerkabine miteinander verbindet. |
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Ausrüster | k.A. | ||
Sondersignalanlage |
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Besatzung | 1/1 | Leistung | 360 kW / 489 PS / 483 hp |
Hubraum (cm³) | 10.677 | Zulässiges Gesamtgewicht (kg) | 25.000 |
Tags | |||
Eingestellt am | 13.12.2022 | Hinzugefügt von | HdV-Hamburg |
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