Einsatzfahrzeug: Florian WF Chempark Leverkusen TULF 01
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Funkrufname | Florian WF Chempark Leverkusen TULF 01 | Kennzeichen | LEV-TU 112 |
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Standort | Europa (Europe) › Deutschland (Germany) › Nordrhein-Westfalen › Leverkusen (LEV) | ||
Wache | WF Chempark Leverkusen (FW) | Zuständige Leitstelle | Leitstelle Leverkusen (LEV) |
Obergruppe | Feuerwehr | Organisation | Werkfeuerwehr |
Klassifizierung | Industrie-/Universallöschfahrzeug | Hersteller | MAN |
Modell | TGS 28.500 | Auf-/Ausbauhersteller | EMPL |
Baujahr | 2019 | Erstzulassung | 2019 |
Indienststellung | 2019 | Außerdienststellung | k.A. |
Beschreibung | Turbinenlöschfahrzeug (TuLF) der Werkfeuerwehr (WF) Chempark Leverkusen Fahrgestell: MAN TGS 28.500 6x4-4 BL Technische Daten:
Feuerlöschkreiselpumpe:
Turbinenlöschsystem:
Löschmittel:
Beladung/Ausstattung:
Aerosoltechnik für den Chempark Mit dem von EMPL auf einem MAN TGS 28.500 aufgebauten Turbinenlöschfahrzeug (TuLF) konnte die Werkfeuerwehr (WF) des zum Currenta-Verbund gehörenden Chempark Leverkusen 2019 ihre Fähigkeiten in der Brandbekämpfung und Gefahrenabwehr um die sogenannte Aerosoltechnik erweitern. Bei diesem besonderen Löschverfahren wird ein Wasserstrahl in den Abgasstrahl einer Flugzeugturbine abgegeben. Durch den Abgasstrahl wird das Wasser nicht nur aufs feinste zerstäubt, sondern auch über eine große Distanz getragen. Vergleichbare Resultate in der Kombination aus Tröpfchengröße des Löschwassers und Wurfweite können mit einem konventionellen Wasserwerfer nicht erreicht werden. Mit der Aerosoltechnik lassen sich nicht nur Brände aus sicherer Distanz effektiv bekämpfen, es können auch Gebäude und Anlagenteile wirkungsvoll gegen Feuereinwirkung abgeschirmt oder gekühlt werden sowie auch Rauch- und andere Schadstoffwolken niedergeschlagen und an der Ausbreitung gehindert werden. Löschen mit einem Rolls Royce Herzstück des derzeit noch in Deutschland einmaligen TuLF ist das Turbine Response System TRS 2500 FOG – ein Turbinenlöschsystem des niederländischen Herstellers Liberty Gas Turbine. Das 1998 gegründete Unternehmen ist spezialisiert auf die Anwendung von Flugzeugturbinen in der Brandbekämpfung, der Reinigungstechnik oder zur Stromerzeugung. Im TRS 2500 FOG von Liberty Gas Turbine kommt ein modifiziertes Viper Turbojettriebwerk von Rolls Royce zum Einsatz. Das kompakte Antriebsaggregat wurde bereits in den 1950er Jahren von Armstrong Siddeley entwickelt und war ursprünglich für den Einsatz in Zieldarstellungsdrohnen gedacht. Daher besitzt es nicht nur eine kleine Baugröße, sondern wurde als „Verlustgerät“ auch sehr einfach und kostengünstig konstruiert. Das von Liberty Gas Turbine für den Löscheinsatz modifizierte Triebwerk trägt die Typbezeichnung LGH2500TJ. Oberhalb der Turbine des TRS 2500 FOG befindet sich eine bogenförmige Öffnung, über die zwischen 1.500 und maximal 4.000 Liter Löschwasser oder Schaum pro Minute in den Abgasstrahl injiziert werden können. Der Abgasstrahl vernebelt das Löschwasser und trägt es 80 bis sogar 180 m weit. Im TuLF der WF Chempark Leverkusen ist das TRS 2500 FOG mit allen dazugehörigen Aggregaten und dem Kraftstofftank in einem Hydro Jet Modul verbaut. Dieses Modul ist nicht fest verbaut, sondern ist über ein Twist Lock-System mit dem Fahrzeug verbunden. Bei Bedarf könnte das ganze Hydro Jet Modul mit dem Turbinenlöschsystem vom TuLF abgeladen und autark betrieben werden. Die Viper-Turbine sitzt im Hydro Jet Modul auf einem Hubarm. In Fahrstellung verschwindet sie so unsichtbar im Aufbau, während sie im Einsatz aus diesem herausgehoben wird. Der Hubarm erlaubt es im ausgefahrenen Zustand die Turbine frei in Wirkrichtung zu drehen und ermöglicht damit eine Lenkung des Aerosolstrahls unabhängig von der Positionierung des TuLF. Einsatzbereit ist das Löschsystem in nur 90 Sekunden. Danach verbraucht es unter Volllast 650 Liter Diesel-Kraftstoff in der Stunde. Der Kraftstofftank im Hydro Jet Modul ist auf einen einstündigen Einsatz des Turbinenlöschsystems ausgelegt. Für längere Einsätze hält die WF Chempark Leverkusen einen eigenen Abrollbehälter-Tankstelle (AB-Tankstelle) mit weiterem Kraftstoff vor. In Verbindung mit diesem AB kann die Einsatzzeit des TuLF auf bis zu sechs Stunden verlängert werden. Gesteurt wird das komplette Turbinenlöschsystem über eine Funkfernbedienung. Zusätzlich steht ein Tablet für die Statusanzeige zur Verfügung. Die einzelnen Angaben zum Status der Löschanlage lassen sich zudem auch am Hydro Jet Modul selbst auf einem Bildschirm ablesen. Als Indikator für die im Einsatz befindliche TRS 2500 FOG sind seitlich am Hydro Jet Modul sowie im Kühlergrill und am Fahrzeugheck insgesamt vier gelbe Blitzer vom Typ Sputnik SL von FG Hänsch verbaut. EMPL-Modulaufbau Das Hydro Jet Modul ist nur eines von insgesamt drei Modulen aus denen sich der Aufbau des TuLF zusammensetzt. Eingerahmt wird es durch zwei Module aus dem Aufbausystem Fire-Fighter Alu-Tech von EMPL. Vor dem Turbinenlöschsystem sitzt ein extrem schlankes Geräteraummodul mit zwei schmalen, aber sehr hohen Geräteräumen. Als Hilfe bei der Geräteentnahme lassen sich unter den Geräteräumen kleine Leitern ausziehen. Das hintere Aufbaumodul von EMPL ist noch länger als Hydro Jet Modul und das davor liegende Geräteraummodul zusammen. Es besteht nicht nur aus drei weiteren Geräteräumen, sondern auch aus einem 6.000 Liter fassenden Löschwassertank. Hinter dem Wassertank ist die vom Heckgeräteraum GR zugängliche Feuerlöschkreiselpumpe eingebaut. Die FPN 10-10000 hat eine Leistung von bis zu 10.000 l/min. Damit können über sie zeitgleich das TRS 2500 FOG mit voller Leistung von 4.000 l/min und der fest verbaute Schaum- und Wasserwerfer mit einer Leistung von weiteren 6.000 l/min betrieben werden. Dieser Werfer ist über dem Löschwassertank verbaut und sitzt wie die Turbine des TRS 2500 FOG auf einem Hubarm. Zur Löschanlage im hinteren EMPL-Aufbaumodul gehören neben der Feuerlöschkreiselpumpe auch eine Druckzumischanlage des französischen Spezialisten CTD sowie eine Schaummittelpumpe. Statt über einen eigenen Schaummitteltank versorgt die WF Chempark Leverkusen ihr TuLF im Schaumeinsatz über ihre beiden AB-Schaum. Jeder dieser AB hat eine Kapazität von 10.000 Liter, wobei einer mit AFFF- und einer mit fluorfreiem Schaummittel befüllt ist. Zum schnellen Aufbau einer leistungsfähigen Wasserversorgung zum TuLF sind am Heck zwei Ein-Personen-Haspeln mit A-Druckschlauch aufgeprotzt. Insgesamt 365 m A-Druckschlauch und weitere 240 m B-Druckschlauch gehören zur Beladung des TuLF. Die weitere Fahrzeugbeladung fällt aber eher überschaubar aus. Zu ihr gehören beispielsweise ein Hydroschild, drei tragbare Wasserwerfer und eine Turbinentauchpumpe. Lediglich ein einziger Pressluftatmer ist auf dem TuLF verladen. Er befindet sich in einer Halterung im Bostrom Firefighter-Sitz des Fahrzeugführers. Zwei Sitzplätze – Drei Achsen Der MAN TGS 28.500 6x4-4 BL auf dem das TuLF aufgebaut ist besitzt mehr Achsen als Sitzplätze. Neben dem Fahrer findet in der Kabine des fast elf Meter langen TuLF nur noch der Maschinist Platz. Dafür hat der 30 Tonnen schwere MAN aber drei Achsen, wovon zwei angetrieben und zwei gelenkt sind. Durch die gelenkte dritte Achse des TGS verringert sich neben dem Wendekreis, auch die Abnutzung der Reifen auf den beiden hinteren Achsen. Um das Rangieren mit dem großen TuLF zu vereinfachen besitzt es nicht nur eine einfache Rückfahrkamera, sondern ein komplettes 360°-Kamerasystem mit Bird View-Draufsicht. Als weitere Sicherheitseinrichtungen ist das TuLF mit einer Verkehrswarnanlage am Heck sowie mit einer Selbstschutzanlage ausgestattet. Die Selbstschutzanlage besteht aus einem mit Düsen besetzten Rohrrahmen auf dem Kabinendach und dem hinteren Aufbaumodul und kann das ganze TuLF zum Schutz in einen feinen Wassernebel einhüllen. Ungebrochenes Interesse Groß war das Interesse in der Feuerwehrwelt am TuLF bei dessen Indienststellung im Spätjahr 2019 und das Interesse an dem besonderen Fahrzeug hielt an. Drei Jahre nach seiner offiziellen Indienststellung zeigte EMPL mit der Unterstützung der WF Chempark Leverkusen das TuLF auf der Fachmesse Interschutz im Sommer 2022 in Hannover. Auf der Messe konnte das eigentlich schon allseits bekannte Spezialfahrzeug noch immer viele neugierige und interessierte Blicke auf sich ziehen. Funkrufname analog: Florian WF CHempark 01/70-01 |
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Ausrüster | k.A. | ||
Sondersignalanlage |
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Besatzung | 1/1 | Leistung | 372 kW / 506 PS / 499 hp |
Hubraum (cm³) | 12.419 | Zulässiges Gesamtgewicht (kg) | 30.000 |
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Eingestellt am | 03.10.2022 | Hinzugefügt von | Janezo26 |
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