Einsatzfahrzeug: Schaffhausen - FW - TLF - Florian 18
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Funkrufname | Schaffhausen - FW - TLF - Florian 18 | Kennzeichen | SH 218 |
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Standort | Europa (Europe) › Schweiz (Switzerland) › Schaffhausen | ||
Wache | FW Schaffhausen | Zuständige Leitstelle | k.A. |
Obergruppe | Feuerwehr | Organisation | Freiwillige Feuerwehr (FF) |
Klassifizierung | Tanklöschfahrzeug | Hersteller | Scania |
Modell | P 370 4x4 | Auf-/Ausbauhersteller | Brändle |
Baujahr | 2021 | Erstzulassung | 2021 |
Indienststellung | 2021 | Außerdienststellung | k.A. |
Beschreibung | Tanklöschfahrzeug TLF der Feuerwehr Schaffhausen Fahrgestell: Scania P 370 B4x4HA mit Kabine CP31L Technische Daten: Feuerlöschkreiselpumpe: Löschmittel: Beladung/Ausstattung:
Das Erbe des Polizeipiketts Mit ihrem Berufspikett löste die Feuerwehr Schaffhausen Anfang 2021 nach 124 Jahren das sogenannte Löschpikett der Kantonspolizei Schaffhausen ab. Dieser aus Polizisten mit Feuerwehrausbildung bestehende Bereitschaftsdienst rückte als erster Abmarsch rund um die Uhr bei allen Feuerwehreinsätzen in der Stadt Schaffhausen aus und unterstützte damit die örtliche Feuerwehr. Die Nachfolge dieser ungewöhnlichen Lösung trat das bei der Feuerwehr selbst angesiedelte Berufspikett als konventionelle hauptamtliche Wachabteilung an. Es besetzt nun rund um die Uhr das Depot der Feuerwehr Schaffhausen und steht bei allen Einsätzen als erster Abmarsch bereit. Gemeinsam mit der Einrichtung des Berufspiketts stellte die Feuerwehr Schaffhausen 2021 auch ein Tanklöschfahrzeug (TLF) als primäres Einsatzmittel für die neuen hauptamtlichen Feuerwehrleute in Dienst. Es löst damit das alte Kleintanklöschfahrzeug (KTLF) des Löschpiketts der Kantonspolizei ab und übernimmt von diesem auch den Funkrufnamen „Florian 18“. Während dem alten Polizeipikett noch ein kompakter Iveco Daily als Fahrzeug für den Erstangriff genügte, setzt das neue Feuerwehrpikett auf ein vollwertiges und universell ausgestattetes TLF auf LKW-Basis. Der von Brändle aufgebaute Scania P 370 4x4 bietet genügend Sitzplätze für die komplette diensthabende Wachmannschaft des Berufspiketts und führt eine umfangreiche Beladung für die Brandbekämpfung und auch Hilfeleistung mit. Zwar ist das neue TLF nicht mehr so wendig wie das alte KTLF, kann dafür aber auch deutlich vielseitiger und teilweise sogar autark eingesetzt werden. Feuerpolizei Schaffhausen Die Feuerpolizei des Kantons Schaffhausen ist als Aufsichtsbehörde für den Brandschutz im Kanton verantwortlich und ist Teil des Finanzdepartements der kantonalen Verwaltung. Sie gliedert sich in die Abteilungen Baulicher Brandschutz und das Feuerwehrinspektorat auf. Während sich die Abteilung Baulicher Brandschutz um alle Belange des Vorbeugenden Brandschutzes kümmert, führt das Feuerwehrinspektorat die Aufsicht über die Feuerwehren des Kantons. Das Inspektorat erlässt im Bereich des Feuerwehrwesens notwendige Erlasse und Weisungen, organisiert die Zusammenarbeit der Feuerwehren sowie die Ausbildung der Feuerwehrleute und dient den Feuerwehren als Beratungsinstanz. Über das Inspektorat wird auch das Zuschusswesen für die Feuerwehren im Kanton Schaffhausen abgewickelt. Es bewilligt, kontrolliert und übernimmt die Auszahlung der Subventionen an die Feuerwehren. In erster Linie subventioniert der Kanton den Kauf neuer Feuerwehrfahrzeuge. Die Höhe der Subventionen richtet sich in erster Linie nach dem Einsatzgebiet des Feuerwehrfahrzeuges. Während für im Gebiet der eigenen Feuerwehr eingesetzte Fahrzeuge die Kosten zu einem Teil übernommen werden, werden Fahrzeuge für Stützpunktaufgaben sogar komplett durch den Kanton finanziert. Durch den Kanton (mit-)finanzierte Fahrzeuge lassen sich am aufgeklebten Logo der Feuerpolizei Schaffhausen einfach erkennen. Ähnliche Finanzierungsmodelle für Feuerwehrausrüstung gibt es auch in vielen anderen Schweizer Kantonen. Häufig treten dabei auch die jeweilige kantonale Gebäude- oder Feuerschutzversicherung als koordinierende Stelle auf. In die Zuständigkeit des Feuerwehrinspektorats fallen darüber hinaus die Überwachung von Tankanlagen sowie die Organisation der Löschwasserversorgung. Aus Pedro Rosso wird Neorosso Das im Frühjahr 2021 in Dienst gestellte TLF der Feuerwehr Schaffhausen gehört zu den ersten in der Schweiz ausgelieferten Feuerwehrfahrzeugen mit einem Aufbau aus der neuen Neorosso-Linie von Brändle. Nicht nur vom Namen her sucht das neue Aufbaukonzept die Nähe zum bereits 2005 eingeführten und mittlerweile in der ganzen Schweiz bewährten Pedro Rosso-Aufbau von Brändle. Vielmehr handelt es sich bei dem 2020 eingeführten Neorosso um die konsequente Weiterentwicklung des Pedro Rosso-Systems. Markantes Erkennungsmerkmal des Neorosso ist, wie auch schon zuvor beim Pedro Rosso, die Dachreling des Aufbaus mit integrierter Sondersignalanlage. Die neue abgeschrägte Reling zeigt eine deutliche Kante und mündet in ein deutlich größer gewordenes Kennleuchtenmodul am Heck. Die integrierte Sondersignalanlage dient als Überleitung zu den senkrechten Konsolen die das Fahrzeugheck dominieren und die neu gestalteten Rückleuchten aufnehmen. Die gleiche Schräge wie an der Dachreling zeigt sich auch an den Heckkonsolen, die an ein bei Brändle noch in den 1990er Jahren übliches Designelement erinnern lassen. Im Vergleich zum Pedro Rosso erhielten die Neorosso-Aufbauten nicht nur von außen ein deutliches Facelift - auch das Innere wurde an vielen Stellen überarbeitet und verbessert. Direkt fällt dies am neu gestalteten Pumpenbedienstand auf. Wie auch schon zuvor zeigt sich dieser mit einer schematischen Darstellung der gesamten Pumpenanlage, wobei aber Farbcode und Piktogramme angepasst wurden. Gänzlich neu sind aber die animierten LEDs entlang der schematischen Darstellung zur besseren Visualisierung des Wasser-, bzw. Schaummittelflusses. Nach wie vor gehört ein Touchscreen als Bedienelement und Statusanzeige zum Pumpenbedienstand, der Fokus liegt aber ganz klar auf der Steuerung über einfach belegte und klar beschriftete Taster. Ebenfalls grundsätzlich überarbeitet wurde auch das Hygieneboard. Es ist deutlich größer und umfangreicher geworden und kommt nun eher einem kleinen Auszug gleich. Zur komplett aus Edelstahl gefertigten Hygienestation gehören Wasserhahn, Seifen- und Desinfektionsmittelspender und ein Handtrockner in durchgehend kontaktloser Ausführung. Darüber hinaus bietet die Station Platz für Papiertücher, drei Packungen mit Einmalhandschuhen, ein Fach für Mund-Nasen-Schutz und eine Augendusche. Auch eine Druckluftpistole mit Spiralschlauch gehört zur Ausstattung. Die Hygienestation besitzt den gleichen goldfarbenen Drehverschluss als Handgriff wie alle anderen Auszüge und Schwenkwände am Neorosso-Aufbau und fügt sich damit in den neuen Designcode ein. Der Schaffhauser Neorosso im Detail Aufgebaut wurde das TLF des Schaffhauser Berufspiketts auf einem Scania P 370 B4x4HA mit Allradantrieb, Automatikgetriebe und einer CP31L-Doppelkabine. Während die Kabine selbst von Scania stammt, übernahm Brändle den maßgeschneiderten Innenausbau nach den Vorgaben der Feuerwehr Schaffhausen. Bis auf den Sitzplatz des Maschinisten stattete Brändle die komplette Kabine mit sechs Einzelsitzen vom Typ Firefighter von Bostrom aus. Sowohl die fünf Feuerwehrleute im Mannschaftsraum, als auch der Fahrzeugführer vorne in der Kabine können sich dank der Pressluftatmerhalterungen der Bostrom-Sitze schon während der Fahrt mit Atemschutzgeräten ausrüsten. Im Mannschaftsraum können drei Feuerwehrleute in einer Reihe mit Blick in Fahrtrichtung Platz nehmen. Zwei weitere sitzen ihnen getrennt durch ein kleines Regal gegenüber. In dem Regal ruht auf einem Auszug eine Kühlbox für gekühlte Einsatzgetränke. Auf der Ablage darüber stehen griffbereit Knickkopflampen, zwei Mehrgasmessgeräte und eine Wärmebildkamera für die Besatzung direkt griffbereit. Ebenfalls griffbereit liegt in der Kabine das Material zum Aufbau einer ersten Vorwarnung zur Verkehrsabsicherung. Dies sind zwei Faltsignale unterhalb des Regals und zwei Verkehrswarnleuchten links und rechts davon. Weitere kleinteilige Beladung kommt in verschiedenen Plastikboxen unter den fünf Sitzplätzen unter. Größter Beladungsgegenstand im Mannschaftsraum ist eine Sichtschutzwand unter den drei Sitzplätzen mit Blick in Fahrtrichtung. Die zentralen Ausstattungselemente des Neorosso-Aufbaus von Brändle sind die Feuerlöschkreiselpumpe mit einer CAFS-Druckluftschaumanlage, der 2.200 l große Wasser- und der Schaummitteltank mit 200 l Fassungsvermögen. Anders als in vielen anderen Löschfahrzeugen von Brändle ist im Schaffhauser Neorosso keine Pumpe von Godiva verbaut, sondern eine des deutschen Herstellers PF Pumpen und Feuerlöschtechnik, besser bekannt als Jöhstadt. Die NP3001 ist eine Normaldruckpumpe mit einer Förderleistung von 3.000 l/min bei 10 bar. An sie angebaut ist eine ebenfalls von Jöhstadt entwickelte LSA3000 zur Erzeugung von Druckluftschaum. An allen fünf Druckabgängen der Pumpe kann wahlweise Wasser oder Druckluftschaum abgegeben werden. Im Einzelnen sind dies zwei B- und zwei C-Druckabgänge in den Geräteräumen G5 und G6 sowie ein weiterer B-Druckabgang unter der vorderen Stoßstange. Statt eines formstabilen Schnellangriffes stehen der Besatzung des TLF zwei Schnellangriffe mit in Buchten gelegten C-Druckschläuchen zur Verfügung, die die beiden C-Druckabgänge nutzen. Einen formstabilen Druckschlauch gibt es aber dennoch auf dem TLF: Über dem Pumpenbedienstand im Geräteraum GR ist ein Gartenschlauchschnellangriff mit einer kleinen Pistolenspritze eingebaut. Gespeist werden die Pumpe und der Wassertank über zwei A-Druckeingänge mit einer Tankfüllautomatik unter dem Geräteraum GR am Fahrzeugheck und einen A-Saugeingang im Geräteraum selbst. Gesteuert wird die komplette Pumpenanlage mit all ihren Funktionen über den neu gestalteten Neorosso-Pumpenbedienstand. In diesen integriert ist zudem auch ein System zur Atemschutzüberwachung zur Kontrolle von bis zu drei eingesetzten Trupps. Im weitesten Sinne gehören auch die beiden Füllstandsanzeigen für den Löschwassertank in den beiden Heckkonsolen mit zum Pumpenbedienstand. Außer der Pumpe wird auch der 15 kVA starke Stromerzeuger des TLF vom Fahrzeugmotor angetrieben. Das Bedienfeld des Stromerzeugers befindet sich zusammen mit der Hygienestation im Geräteraum G4. Im Bedienfeld selbst sitzen zwei 380 und drei 230 V-Steckdosen. Im gegenüberliegenden Geräteraum G3 sind eine weitere 380 und sogar vier 230 V-Steckdosen eingebaut. In den beiden Geräteräumen G3 und G4 befinden sich außerdem zwei Stromschnellangriffe mit Verteilerboxen mit je drei weiteren 230 V-Steckdosen. Ebenfalls vom Stromerzeuger mit Energie versorgt wird der Lichtmastroboter auf dem Aufbaudach. Er ermöglicht ein punktgenaues Ausleuchten und ergänzt die LED-Umfeldbeleuchtung am Neorosso-Aufbau. Zur weiteren Ausstattung des Aufbaus gehören ferner eine EasyLift 1100-Leiterentnahmehilfe für die ultraleichte zweiteilige Carbon-Schiebleiter. Ohne Leiterentnahmehilfe muss jedoch die vierteilige Steckleiter entnommen werden, die mittig auf dem Dach bereitliegt. Eine weitere Entnahmehilfe ist die pneumatische Heckabsenkung, die über Taster an den Heckkonsolen ausgelöst werden kann. Vom abgesenkten Fahrzeugheck aus lassen sich die beiden Ein-Personen-Haspeln einfacher auf- und abprotzen. Neben einer klassischen Schlauchhaspel gehört auch eine Haspel zur Ölspurbeseitigung zur Fahrzeugbeladung. Die Ölspurhaspel von Barth besitzt eine eigene Streuvorrichtung und kann aktiv zum Abstreuen von Ölspuren genutzt werden. Müssen die Haspeln nicht abgeprotzt werden, lassen sie sich alternativ auch zur Seite wegschwenken, um dem Maschinisten den Weg zum Heckgeräteraum GR freizumachen. Anders als die restlichen sechs Geräteräume des TLF wird der Heckgeräteraum durch eine Kombination aus Klappe und Rollladen verschlossen. Damit steht dem Maschinisten am Pumpenbedienstand sogar ein gewisser Witterungsschutz zur Verfügung. Alle anderen Geräteräume werden hingegen durch bodentiefe Rollladen abgeschlossen. Als Entnahmehilfe dienen statt abklappbarer Bordwände an den Geräteraumpaaren G1/G2 und G5/G6 ausziehbare Trittbretter. Bei Bedarf können mit Ausziehelementen auch die Lücken im Bereich der Geräteräume G3/G4 geschlossen werden. Bestückt sind die Geräteräume durchgehend sehr einfach und übersichtlich. Einzig in den Geräteräumen G1 und G2 sind Schwenkwände eingebaut, die jeweils die komplette Fläche des Geräteraums einnehmen. Diese beiden Geräteräume sind auch die einzigen im ganzen Aufbau, die miteinander verbunden sind. Dies hat den positiven Nebeneffekt, das die in der Aufbaumitte gelagerten Kisten für Motorketten- und Rettungssäge von beiden Seiten aus entnommen werden können. |
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Ausrüster | Safety Signage | ||
Sondersignalanlage |
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Besatzung | 1/6 | Leistung | 272 kW / 370 PS / 365 hp |
Hubraum (cm³) | 12.742 | Zulässiges Gesamtgewicht (kg) | 20.500 |
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Eingestellt am | 11.02.2022 | Hinzugefügt von | Christopher Benkert |
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