Einsatzfahrzeug: La Chaux-de-Fonds - Service Feu Aéroport Les Éplatures - EEF - Pluton

La Chaux-de-Fonds - Service Feu Aéroport Les Éplatures - EEF - Pluton
La Chaux-de-Fonds - Service Feu Aéroport Les Éplatures - EEF - Pluton

Einsatzfahrzeug-ID: V173515 Weiteres Foto hochladen

Funkrufname La Chaux-de-Fonds - Service Feu Aéroport Les Éplatures - EEF - Pluton Kennzeichen k.A.
Standort Europa (Europe)Schweiz (Switzerland)Neuenburg
Wache Service Feu Aéroport Les Éplatures Zuständige Leitstelle k.A.
Obergruppe Feuerwehr Organisation Flughafenfeuerwehr
Klassifizierung Rapid Intervention Vehicle Hersteller Mercedes-Benz
Modell 1428 AF Auf-/Ausbauhersteller Rosenbauer
Baujahr 1984 Erstzulassung 1984
Indienststellung k.A. Außerdienststellung k.A.
Beschreibung

Véhicule de première intervention VPI / Ersteinsatzfahrzeug EEF des Service feu am Aéroport Les Éplatures (ICAO-Code: LSGS) in La Chaux-de-Fonds

Fahrgestell: Mercedes-Benz 1428 AF („Neue Generation NG 80“)
Aufbau: Rosenbauer
Baujahr: 1984

Technische Daten:
Motor: V8-Dieselmotor Mercedes-Benz OM 422 LA
Antrieb:
Allradantrieb, 4x4
Getriebe: Automatikgetriebe
Länge/Breite/Höhe: 7.010/2.300/3.200 mm

Feuerlöschkreiselpumpe:
Typ: R280 HN2
Hersteller: Rosenbauer
Förderleistung Normaldruck: 2.800 l/min bei 8 bar
Förderleistung Hochdruck: 250 l/min bei 40 bar

Löschmittel:
Wasser: 3.200 l
Schaummittel: 400 l

Beladung/Ausstattung:

  • 2 gelbe Drehspiegelkennleuchten Hella KLJ 80, davon 1 am Heck
  • Wasser- und Schaumwerfer auf dem Fahrzeugdach, Durchfluss: 1.600 l/min, Wurfweite: 58 m
  • Hochdruckschnellangriff mit formstabilem Druckschlauch und Pistolenstrahlrohr Rosenbauer Nepiro
  • Schnellangriff mit formstabilem Druckschlauch und C-Hohlstrahlrohr
  • Rettungsaxt Force
  • Bolzenschneider
  • Brechwerkzeuge
  • Werkzeuge
  • Schnellangriff mit C-Druckschlauch in Buchten und C-Hohlstrahlrohr
  • Schaumschnellangriff mit C-Druckschlauch in Buchten und Mittelschaumrohr M2
  • 5 A-Saugschläuche und saugseitige Armaturen
  • 2 Tragbare Schlauchhaspeln mit C-Druckschlauch
  • C-Mehrzweckstrahlrohr
  • Schaumaufsatz für Pistolenstrahlrohr Rosenbauer Nepiro
  • Schwerschaumrohr S2
  • 7 ABC-Pulverfeuerlöscher
  • D-Pulverfeuerlöscher
  • 4 CO²-Feuerlöscher
  • Anstellleiter
  • 2-teilige Schiebleiter

Laufbahn:

  • 1984 - unbekannt: Service de Sécurité de l'Aéroport (SSA) Genève als Véhicule polyvalent mousse-poudre („Pluton 15“)
  • Seit unbekannt: Service feu Aéroport Les Éplatures, La Chaux-de-Fonds als Véhicule de première intervention („Pluton“)

Lone Ranger - Ein Flughafenlöschfahrzeug in La Chaux-de-Fonds

Einziges Einsatzfahrzeug des Service Feu - der Betriebs-, bzw. Flughafenfeuerwehr - am Aéroport Les Éplatures in La Chaux-de-Fonds ist ein gebraucht vom Genfer Flughafen übernommenes Véhicule de première intervention (VPI), zu Deutsch ein Ersteinsatzfahrzeug (EEF). In seinem ersten Leben stand der 1984 von Rosenbauer aufgebaute Mercedes-Benz 1428 AF in Diensten des Service de Sécurité de l'Aéroport (SSA) auf dem Genève Aéroport. Dort wurde er als sogenanntes Véhicule polyvalent mousse-poudre geführt - wortwörtlich übersetzt ein „vielseitiges Schaum- und Pulverlöschfahrzeug“, nach deutschem Feuerwehrverständnis ein Trockentanklöschfahrzeug (TroTLF) mit 3.200 l Wasser-, 400 l Schaummitteltank und einer 250 kg Pulverlöschanlage. Beim SSA des Genève Aéroport trug das TroTLF den Funkrufnamen „Pluton 15“. Es wurde am Genfer Flughafen als kompaktere und wendigere Alternative zu den großen Flugfeldlöschfahrzeugen (FLF) eingesetzt, beispielsweise bei kleineren Bränden oder auch als Vorausfahrzeug.

Nach Ende seiner Dienstzeit am Genève Aéroport übernahm der rund 100 km entfernt und 600 Höhenmeter höher gelegene Aéroport Les Éplatures in La Chaux-de-Fonds das TroTLF für seinen eigenen Service Feu. Dort ging es nach Demontage der Pulverlöschanlage als VPI, bzw. EEF wieder in Dienst. Als Reminiszenz an seinen alten Wirkungsort blieb zumindest ein Teil des ursprünglichen Funkrufnamens erhalten. Am Aéroport Les Éplatures wird das VPI noch immer als „Pluton“ gerufen. Nur auf die Nummer 15 wird aufgrund der Größe des Fuhrparks der Flughafenfeuerwehr verzichtet. Anders als in Genf besitzt das VPI in La Chaux-de-Fonds kein Kontrollschild mehr, hat also keine Straßenzulassung.

Der Aéroport Les Éplatures ist von der ICAO in die Kategorie 1 eingestuft, das heißt auf ihm dürfen bis zu 9 m lange Passagier- und Frachtflugzeuge mit einem Rumpfdurchmesser von maximal 2 m starten und landen. Das vorgehaltene VPI erfüllt die Vorgaben der ICAO für ein Flöugfeldlöschfahrzeug der Aircraft rescue and firefighting (ARFF) Category 4, welche einen Minimalen Wasservorrat von 2.400 l und eine dazu korrespondierende Menge Schaummittel vorsieht. Mit seinem VPI übernimmt der Service Feu des Aéroport Les Éplatures den Erstangriff in der Brandbekämpfung bei Flugunfällen. Besetzt und zum Einsatz gebracht wird das VPI im Alarmfall durch die gerade anwesenden Mitarbeiter des Flughafens. Mit ihm wird die Zeit bis zum Eintreffen weiterer Kräfte vom in den Alarmplan fest eingebundenen Service d'Incendie et de Secours (SIS) Montagnes neuchâteloises überbrückt. Dieser fährt den Flughafen bei einem Alarm von seiner noch keinen Kilometer entfernten Feuer- und Rettungswache unter anderem mit mehreren Tanklöschfahrzeugen (TLF) an und verstärkt den dortigen Service Feu schlagkräftig.

Spurtstark auf der Ebene und an Steigungen

Der Mercedes-Benz 1428 AF war in den 1980er Jahren ein bei Schweizer Feuerwehren beliebtes Fahrgestell. Sorgte der in ihm verbaute großvolumige V8-Dieselmotor OM 422 LA mit seinen zwei Turboladern, rund 14,6 l Hubraum und 280 PS Leistung doch selbst an Steigungen für eine seinerzeit hervorragende Beschleunigung und gutes Vorankommen. Wenig verwunderlich also das der Genève Aéroport sich 1984 sein auch als Vorausfahrzeug gedachtes Véhicule polyvalent mousse-poudre, bzw. TroTLF auf eben diesem Modell aus der sogenannten Neuen Generation NG80 von Mercedes-Benz aufbauen ließ. Entscheidend war hierfür natürlich weniger das Fahrverhalten an Steigungen, sondern vielmehr das Spurtvermögen auf den weiten, ebenen Flächen eines Flughafens. Zur Entlastung des Maschinisten hinter dem Lenkrad des Mercedes-Benz 1428 AF entschied sich der Flughafen Genf für ein damals noch recht selten anzutreffendes Automatikgetriebe.

Ein Aufbau - Drei Module

Der Aufbau des TroTLF entstand in Modulbauweise bei Rosenbauer in Österreich, während die Züricher Zweigstelle den Endausbau übernahm. Er besteht aus einem Tank- und zwei Geräteraummodulen. Im wahrsten Wortsinn das zentrale Aufbauelement ist das mittig über der Hinterachse angeordnete Tankmodul mit einem großen 3.200 l Tank für Löschwasser und einem kleineren Schaummitteltank mit 400 l Fassungsvermögen. Es wird vorne durch ein Aufbauelement mit zwei und hinten durch eines mit drei Geräteräumen eingerahmt. Die untrennbar zu den Löschmitteltanks gehörende Feuerlöschkreiselpumpe ist im hinteren Gerätekoffer verbaut. Klassisch befindet sich die Pumpe mit ihrem Bedienstand im Heckgeräteraum, der durch eine Klappe verschlossen wird. Im Gegensatz dazu besitzen alle anderen Geräteräume Rollladenverschlüsse. Bei der verbauten Rosenbauer R280 HN2 handelt es sich um eine kombinierte Normal- und Hochdruckpumpe mit einer Leistung von wahlweise 2.800 l/min bei 8 bar oder 250 l/min bei 40 bar. Die Pumpe ist fest mit dem Löschwassertank sowie über einen Zumischer mit dem Schaummitteltank verbunden.

Qual der Wahl - Möglichkeiten der Wasser-/Schaumabgabe

Zur schnellen Wasserabgabe stehen in den die Pumpe flankierenden Geräteräumen G3 und G4 ein Normal- und ein Hochdruckschnellangriff mit formstabilem Druckschläuchen zur Verfügung. Zusätzlich liegen im G3 in Buchten gelegte C-Druckschlauch mit Hohlstrahlrohr und im G4 in Buchten gelegte C-Druckschläuche mit einem Mittelschaumrohr als weitere Schnellangriffe zur Verfügung. Sie sind jeweils direkt an die in beiden in diese Geräteräume mündenden C-Druckabgänge der Pumpe angeschlossen. Die beiden B-Druckabgänge der Pumpe führen hingegen unter besagte Geräteräume.

Wichtigste Möglichkeit der schnellen Wasser- oder Schaumabgabe hingegen ist der auf dem Kabinendach montierte Werfer. Wenn auch das TroTLF nicht über die Möglichkeit des Pump-and-Roll-Betriebes verfügt, so lässt sich der Werfer doch immerhin von der Kabine aus steuern. Im Stillstand und bei neutraler Getriebestellung kann der Maschinist von seinem Platz aus den Nebenantrieb einlegen und damit die Feuerlöschkreiselpumpe in Betrieb nehmen. Über der Windschutzscheibe und unter der Decke sind für den Maschinisten gut einsehbar die für den Pumpenbetrieb nötigen Anzeigen angeordnet. Ein Manometer für den über das Gaspedal zu regulierenden Ausgangsdruck der Pumpe, Füllstandsanzeigen für die Löschmitteltanks und Schalter um eben diese Tanks zu öffnen und zu schließen. Der Werfer kann über einen Hebel unter der Kabinendecke entweder vom Maschinisten selbst oder einem der beiden Beifahrer ausgerichtet und Wasser oder Schaum durch Drücken des Knopfes am vorderen Ende des Hebels abgegeben werden.

Pulver komplettierte einst das Löschmittelangebot

Im vorderen, etwas breiteren Gerätekoffer, war ursprünglich eine Pulverlöschanlage mit 250 kg ABC-Pulver sowie ein dazugehöriger Pulverschnellangriff mit Pistolenstrahlrohr eingebaut. Der Pulverschnellangriff hatte eine Ausstoßrate von bis zu 2,5 kg/s und eine Wurfweite von 8 bis 12 m. Nach der Übernahme des TroTLF durch den Aéroport Les Éplatures und dem damit verbundenen Umbau zum einfacheren VPI wurde die komplette Pulverlöschanlage samt Schnellangriff stillgelegt und demontiert. Anstelle der Pulverlöschanlage wurde eine ganze Batterie von Pulver- und CO²-Feuerlöschern in den beiden Geräteräumen G1 und G2 verladen. Zusätzlich wurde vom Flughafen ein Riffelblech eingebaut, an dem sich verschiedene Rettungs-, Brech- und Handwerkzeuge aufreihen.

Ausrüster k.A.
Sondersignalanlage
  • 3 Drehspiegelkennleuchten Hella KLJ 80, davon 1 am Heck
  • Presslufthorn Max Martin 2097 HM
Besatzung 1/2 Leistung 206 kW / 280 PS / 276 hp
Hubraum (cm³) 14.618 Zulässiges Gesamtgewicht (kg) 14.000
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Eingestellt am 23.08.2021 Hinzugefügt von Christopher Benkert
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