Einsatzfahrzeug: Verviers - Service Régional d'Incendie - GW-Hygiene - VR403

Verviers - Service Régional d'Incendie - GW-Hygiene - VR403
Verviers - Service Régional d'Incendie - GW-Hygiene - VR403
Die "Schwarze" Seite mit den einzelnen Kabinen
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Einsatzfahrzeug-ID: V173449 Weiteres Foto hochladen

Funkrufname Verviers - Service Régional d'Incendie - GW-Hygiene - VR403 Kennzeichen 2-AUC-835
Standort Europa (Europe)Belgien (Belgium)Wallonie/Wallonien (Wallonische Region)Liège/Luik (Provinz Lüttich)
Wache Zone de Secours Vesdre-Hoëgne & Plateau SRI Verviers (FW) Zuständige Leitstelle k.A.
Obergruppe Feuerwehr Organisation Freiwillige Feuerwehr (FF)
Klassifizierung Gerätewagen-Hygiene Hersteller Mercedes-Benz
Modell Actros 1927 L Auf-/Ausbauhersteller Sonstige
Baujahr 2021 Erstzulassung 2021
Indienststellung 2022 Außerdienststellung k.A.
Beschreibung

Gerätewagen-Hygiene (GW-Hygiene - Ondersteuningsvoertuig REFIT) des Service Régional d'Incendie (Freiwillige Feuerwehr) Verviers in der Provinz Lüttich.

Fahrgestell: Mercedes-Benz
Modell:
Actros 1927 L, MP 4
Baujahr:
2021
Ausbau:
Carrosserie Leruth

Eingesetzt wird das Fahrzeug zur Dekontamination der Einsatzkräfte direkt an den Einsatzstellen, vorwiegend nach Brand- und Chemieeinsätzen oder Einsätzen mit jeglicher Kontamination der Einsatzkräfte oder der Einsatzkleidung.

Ausstattung:

  • Thermisch isolierter Kofferaufbau von Aubineau Constructeur in PU-Sandwichbauweise
  • Luftdichte Trennung zwischen "Schwarzer" und "Weißer" Seite via eine räumliche Trennwand mit integriertem Sichtfenster
  • Trennung der "Schwarzen" Seite in einem Lagerräum für kontaminiertes Material und Einsatzkleidung, drei Duschkabinen und einer Toilettenkabine
  • Einteilung der "Weißen" Seite mittels eines Regaleinbaus und der Einsortierung der kompletten Einsatzkleidung nach Größen
  • Rutschfester und desinfektionsmittelgeschützter Spritzbodenbelag mit 15 Zentimeter hohem Bezug der Wände ab Boden im gesamten Kofferaufbau
  • Thermisch isolierte Eingangstür (abschließbar) an der Beifahrerseite mit manuell ausziehbarer Aufstiegstreppe aus Aluminium
  • Thermisch isolierte Kofferraumklappe (abschließbar) am Heck mit manuell ausziehbarer Aufstiegstreppe aus Aluminium
  • Technikklappe an der Fahrerseite für Kraftstofftank, Ad-Blue-Tank, Luftkessel und Fahrzeugbatterien
  • Technikklappe an der Beifahrerseite mit Füllstutzen für Frischwassertank, Ablass des Schmutzwassertanks und Ablass des Toilettentanks
  • Je zwei Geräteräume (abschließbar) pro Fahrzeugseite
  • Geräteraum am Heck unterhalb der Heckklappe
  • Belüftungsanlage am Kofferaufbau mit getrennten Systemen zwischen "Schwarzer" und "Weißer" Seite
  • Standheizung an der "Schwarzen" Seite
  • Absprengsteckdose 230 V Typ Rettbox-Air
  • Rückfahrkamera
  • GPS-Peilsender zur Fahrzeugortung
  • Datenfunk
  • A.S.T.R.I.D. Digitalfunk der belgischen Rettungsdienste

Der Kofferaufbau am Fahrzeug ist in zwei streng voneinander getrennten Räumlichkeiten unterteilt, dies um eine mögliche Kontaminationsverschleppung zu verhindern. Der vordere Teil des Kofferaufbaus, welcher von der Beifahrerseite aus über eine Aufstiegstreppe betretbar ist, ist die sogenannte "Schwarze" oder potentiell kontaminierte Seite. Dort befinden sich ein Lagerraum für kontaminierte Atemschutzgeräte, Masken, Lungenautomate und Einsatzkleidung, eine chemische Toilette sowie drei Duschkabinen. Im hinteren Bereich des Fahrzeuges, welches ebenfalls über eine Aufstiegstreppe betreten werden kann, befindet sich die sogenannte "Weiße" oder dekontaminierte Zone, wo die neue Kleidung den Einsatzkräften übergeben werden kann. Das Personal begeht bei der Dekontamination einen streng festgelegten Weg, welches es von der "Schwarzen" Seite bis zur "Weißen" Seite führt, ohne eine Kontaminationsverschleppung zu riskieren.

Beladung:

  • 180 Nomex-Einsatzjacken in allen Größen (Poolwäsche)
  • 180 Nomex-Einsatzüberhosen in allen Größen (Poolwäsche)
  • 180 Paar Feuerhandschuhe in allen Größen (Poolwäsche)
  • 180 Funktionsunterwäsche-Shirts in allen Größen (Poolwäsche)
  • 180 Nomex-Sturmhauben
  • 100 Badetücher
  • 100 Bademäntel
  • 100 Sätze Duschutensilien (Duschgel, Shampoo)
  • 5 Kisten mit Dekontaminationsmaterial für Einsatzkräfte
  • 5 Kisten mit Dekontaminationsmaterial für Einsatzmaterial

Zum Zeitpunkt der Aufnahmen (07/2021) befand sich das Fahrzeug noch im Ausbau. Zu diesem Zeitpunkt waren nur die angegebenen Daten bekannt respektive bestätigt, was den Einbau und die teilweise Beladung angeht. Änderungen oder Abweichungen zu den hier aufgeführten Daten können also durchaus nachträglich getätigt worden sein.

Das Hygienekonzept der Zone de Secours Vesdre-Hoëgne & Plateau:

Die Zone de Secours Vesdre-Hoëgne & Plateau ist in Belgien ein Vorreiter der Einsatzstellenhygiene und perfektioniert ihr Dekontaminationsverfahren seit nunmehr 2017 beständig. Die Sorge, dass sich Einsatzkräfte mit giftigen Partikeln, insbesondere bei Bränden vergiften und anschliessend erkranken könnten, stellt die Verantwortlichen der Zone seit Jahren auf die Probe. Um dieses Risiko für die Einsatzkräfte auf ein absolutes Minimum zu reduzieren, hat die Zone in den letzten Jahren beständig in das Konzept investiert und innoviert.

Einen ersten Schritt tätigt die Zone in den Jahren 2017 und 2018. Die damals noch gänzlich schwarze Einsatzkleidung für die Brandbekämpfung wurde zugunsten einer helleren in PBI-Gold ersetzt. Der Vorteil an der helleren Kleidung verspricht sich die Zone damals, dass Verschmutzungen an dieser viel eher wahr genommen wird und dadurch auch viel eher zur Reinigung ausgegeben wird als es der Fall bei der dunklen Einsatzkleidung ist. Diese Maßnahme zeigt schnell Wirkung und die Einsatzkräfte nehmen das Angebot dankend an, so dass die Zone weitere Schritte plant und organisiert.

Eines der analysierten Probleme, ist die direkte Kontamination der Einsatzkräfte durch Ruß und Partikel, insbesondere nach den Bränden. Viele Einsatzkräfte sind sich der Gefahr durch Ruß und deren Partikel nicht im Klaren und noch immer sieht man Einsatzkräfte nach Brandeinsätzen mit rußgeschwärzten Gesichtern und Hände. Die Verantwortlichen der Zone entwickeln daraufhin im Jahre 2019 ein neues Konzept zur fachgerechten Dekontamination direkt an der Einsatzstelle. Jede Wehr erhält in einer ersten Phase eine intensive Schulung zur schnellen Selbstdekontamination am Einsatzort. Hier geht es vorrangig um Kontakflächen wie Helm, Stiefel, Gesicht und Hände. In einer zweiten Phase, dies nach Abschluss der Schulungen, erhält jede Wehr im Anschluss eine Kiste mit Basis-Dekontaminationsmaterial, welche bei jedem Brandeinsatz mitgeführt werden muss.

In seinem Bestreben, das Risiko weiter zu minimieren nimmt sich die Führung die Kontamination der Gerätschaften enger unter die Lupe. Hier stellt man fest, dass das mit Brandrauch und Ruß kontaminierte Einsatzmaterial, insbesondere die Brandschutzkleidung und die Atemschutzgeräte, im Innern der Einsatzfahrzeuge mitgeführt werden. Dies verursacht eine mögliche Kontaminationsverschleppung in vermeintlich saubere Bereiche, was wiederum das Risiko einer Erkrankung bedeutend erhöht. In den eigenen Werkstätten wird ein ausgemusterter Vorausrüstwagen kurzerhand umgebaut. Das sogenannte REHAB-Fahrzeug wird 2020 in Dienst gestellt und führt vor allem saubere Brandschutzkleidung und Atemschutzgeräte mit. Mit dem neuen Fahrzeug können somit direkt vor Ort, die Fahrzeuge wieder einsatzbereit und die Einsatzkräfte in sauberer Kleidung zum Gerätehaus zurückkehren. Das Konzept bewährt sich, doch schnell werden hier auch einige Mängel festgestellt.

Die bis dato letzte Etappe nimmt die Zone de Secours Vesdre-Hoëgne & Plateau im Jahre 2021 mit der Anschaffung dieses hier präsentierten Fahrzeuges. Es ergänzt das REHAB-Fahrzeug und soll in Zukunft bei festgelegten Einsatzstichworten direkt mit alarmiert werden und in der ganzen Zone zum Einsatz kommen. Stationiert sind beide Fahrzeuge beim SRI Verviers, dies aus vielerlei Gründen. Verviers ist nicht nur der zentrale Ort des Hilfeleistungsbezirks, sondern auch Atemschutzwerkstatt der Zone, was die Nachbearbeitung des Materials erleichtert. Zudem befindet sich in Verviers auch die Großwäscherei, mit der der Hilfeleistungsbezirk einen Vertrag zur fachgerechten Säuberung der Einsatzkleidung unterzeichnet hat. Somit lässt sich eine noch schnellere Reaktivität erzielen beim Austausch des Materials.

Laufbahn:

  • 2021 - Heute: Zone de Secours Vesdre-Hoëgne & Plateau Poste Verviers (VR403)

Service Régional d'Incendie Verviers:

Der Service Régional d'Incendie Verviers ist eine von neun Feuer- und Rettungswachen im Hilfeleistungsbezirk Vesdre-Hoëgne & Plateau in der Provinz Liège. Es ist eine Mischwehr, die hauptsächlich aus freiwilligen Feuerwehrkräften besteht und durch hauptamtliche Kräfte ergänzt wird.

Die Zone de Secours Vesdre-Hoëgne & Plateau betreibt in Verviers neben der regulären Feuer- und Rettungswache auch einige Sondereinsatzgruppen darunter eine Dekontaminationseinheit (REHAB/REFIT) und eine Gefahrstoffgruppe (OGS). Die Zone de Secours Vesdre-Hoëgne & Plateau betreibt für die Stadt Verviers eine einzige Feuerwache. Die Wache ist in Belgien als Feuerwehr der Klasse Y eingestuft, also eine sogenannte Mischwehr mit einem Einzugsgebiet, welcher auf mehrere Gemeinden ausgedehnt ist.

Zone de Secours Vesdre-Hoëgne & Plateau:

Die Zone de Secours Vesdre-Hoëgne & Plateau (Hilfeleistungsbezirk) ist einer von 35 Hilfeleistungsbezirken in Belgien. Sie wurde zum 1. Januar 2015 gegründet. Die Provinz Liège ist, feuerwehrtechnisch in sechs Zonen unterteilt. Die Feuerwehren der Zone 4 haben sich zu diesem Hilfeleistungsbezirk zusammengeschlossen, welcher unter dem Name Vesdre-Hoëgne & Plateau läuft. Die Zone deckt insgesamt 19 Gemeinden mit 799 km² und einer Bevölkerung von 234.103 Einwohnern ab. Die Zone de Secours Vesdre-Hoëgne & Plateau betreibt insgesamt 9 Feuer- und Rettungswachen, wovon 4 im öffentlichen Rettungsdienst tätig sind. In diesem Hilfeleistungsbezirk nehmen die Feuerwehren aus Battice, Herve, Limbourg, Pepinster, Plombières, Spa, Theux, Verviers und Welkenraedt teil.

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Véhicule REFIT (VR) du Service Régional d'Incendie (SRI) de Verviers en province de Liège sur base d'un Mercedes-Benz Actros 1927 L équipé par Carrosserie Leruth.

Ausrüster k.A.
Sondersignalanlage
  • 2 Blitzkennleuchten Axixtech B19 LED
  • 2 Frontblitzer Axixtech ST6 LED im Kühlergrill
  • 2 Heckblitzer Axixtech ST6 LED an den oberen Aufbaukanten
  • Pressluftanlage Max Martin 2298 BM (verdeckt verbaut)
Besatzung 1/1 Leistung 200 kW / 272 PS / 268 hp
Hubraum (cm³) 7.699 Zulässiges Gesamtgewicht (kg) 19.000
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Eingestellt am 21.08.2021 Hinzugefügt von Jérôme Biondi
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