Einsatzfahrzeug: Courtemaîche - SIS Basse-Allaine - EEF

Courtemaîche - SIS Basse-Allaine - TSF-T
Courtemaîche - SIS Basse-Allaine - TSF-T
Geräteraum G1

Einsatzfahrzeug-ID: V163207 Weiteres Foto hochladen

Funkrufname Courtemaîche - SIS Basse-Allaine - EEF Kennzeichen JU 509
Standort Europa (Europe)Schweiz (Switzerland)Jura
Wache SIS Régional de la Basse-Allaine Hangar Courtemaîche Zuständige Leitstelle k.A.
Obergruppe Feuerwehr Organisation Freiwillige Feuerwehr (FF)
Klassifizierung Tragkraftspritzenfahrzeug Hersteller Citroën
Modell Jumpy 2.0 HDI Auf-/Ausbauhersteller Feumotech
Baujahr 2013 Erstzulassung 2013
Indienststellung 2013 Außerdienststellung k.A.
Beschreibung

Véhicule de Première Intervention VPI / Ersteinsatzfahrzeug EEF des Service d'Incendie et de Secours (SIS) Régional de la Basse-Allaine, stationiert im Hangar Courtemaîche

Fahrgestell: Citroën Jumpy 2.0 HDI / HDI 165, L1H1 („Jumpy II“)
Ausbau: Feumotech
Baujahr: 2013

Technische Daten:
Antrieb: Straßenantrieb, 4x2
Getriebe: 5-Gang Schaltgetriebe
Länge / Breite / Höhe: 5.055 / 1.895 / 2.050 mm
Radstand: 3.000 mm

Löschmittel:
Schaummittel: 40 l

Beladung/Ausstattung:

  • Unfalldatenschreiber (UDS) / Restwegaufzeichnungsgerät (RAG)
  • Stromerzeuger
  • Leitungsroller
  • Verlängerungskabel
  • Beleuchtungsgruppe
  • Warnaufsätze für Knickkopflampen
  • 4 Warnzelte
  • 2 Verkehrswarnleuchten
  • 4 Faltleitkegel
  • Tragkraftspritze TS 4/4 / Motorspritze Typ I, Förderleistung: 400 l/min bei 4 bar
  • 2 B-Saugschläuche und saugseitige Armaturen
  • Standrohr 1B und Hydrantenschlüssel
  • 2 B-Druckschläuche
  • 2 C52-Druckschläuche
  • 6 C42-Druckschläuche
  • Verteiler B-CBC
  • Verteiler C-CC
  • 2 C-Hohlstrahlrohre
  • Zumischer Z2
  • Mittelschaumrohr M2
  • C-Hydroschild
  • Kübelspritze
  • 2 Schaumfeuerlöscher
  • CO²-Feuerlöscher
  • Kaminkehrwerkzeug
  • 4 Pressluftatmer
  • 4 Atemluftflaschen
  • 2 Warnwesten
  • 4 Knickkopflampen
  • Notfallrucksack
  • Hygieneset
  • Teleskopleiter

Die beiden Standorte des Service d'Incendie et de Secours (SIS) Régional de la Basse-Allaine in den benachbarten Dörfern Courtemaîche und Buix mit 630 sowie 460 Einwohnern sind relativ ähnlich ausgestattet. Sie werden auch immer gemeinsam alarmiert und ergänzen sich personell und materiell gegenseitig. In beiden Gerätehäusern ist als einziges Einsatzfahrzeug jeweils ein mit einem Tragkraftspritzenfahrzeug mit Truppbesatzung (TSF-T) vergleichbares Véhicule de Première Intervention (VPI), nach deutschweizer Nomenklatur ein Ersteinsatzfahrzeug (EEF), stationiert sowie zusätzlich je ein Motorspritzenanhänger (MSA) und ein mit tragbaren Leitern beladener Leiternanhänger. Bei einem Alarm rückt das VPI des dem Einsatzort nächstgelegenen Standortes gemeinsam mit dem Leiternanhänger aus, während der entferntere Standort mit seinem VPI den MSA vor Ort bringt. Die für eine potentielle Menschenrettung nötigen Leitern kommen damit zuerst an der Einsatzstelle an, danach dann der für die Wasserversorgung nötige MSA. Im Gegensatz zur leistungsstarken Motorspritze Typ II (1.500 l/min bei 10 bar) auf dem MSA wird auf den beiden VPI nämlich jeweils nur eine kleine für den Erstangriff ausreichende Motorspritze Typ I ( 400 l/min bei 4 bar) mitgeführt. Je nach Einsatzart kommt noch weitere Unterstützung vom Hauptstandort des SIS Basse-Allaine in Boncourt JU, bzw. bei Bedarf auch von der zuständigen Stützpunktfeuerwehr, dem Centre de Renforts d'Incendie et de Secours de Porrentruy (CRISP).

Fast eine halbe Millionen Schweizer Franken, um genau zu sein 460.000 FR oder umgerechnet fast 430.000 €, investierte der SIS Basse-Allaine in den Jahren 2012 und 2013 in die Modernisierung seines Fuhrparks und beschaffte gleich drei neue Löschfahrzeuge. Damit erneuerte der SIS Basse-Allaine in einem Schlag seine komplette Löschfahrzeugflotte. Während der Hauptstandort in Boncourt JU mit einem neuen Tonne-Pompe (TP), einem Tanklöschfahrzeug, ausgestattet wurde, erhielten die kleineren Standorte in Courtemaîche und Buix zwei baugleiche VPI. Alle drei Fahrzeuge baute Feumotech für den SIS auf. Den Großteil der nicht unerheblichen Investitionskosten mussten aber nicht die im SIS Basse-Allaine zusammengeschlossenen Kommunen tragen. Wie in der Schweiz üblich bezuschusste die örtliche Gebäudeversicherung, in diesem Fall das Établissement cantonal d'assurance immobilière et de prévention (ECA) Jura, die Anschaffung der drei Fahrzeuge. Stolze 70 % der Anschaffungskosten übernahm das ECA Jura für die Gemeinden, die selbst nur noch 30 % tragen mussten.

Eine besondere Herausforderung für den SIS Basse-Allaine war die Anschaffung zweier Löschfahrzeuge für die Standorte in Courtemaîche und Buix. In den beiden Gerätehäusern ist das Platzangebot alles andere als üppig, wenn man denn überhaupt von Gerätehäusern sprechen will. Ein Gerätehaus im traditionellen Sinn eines Hauses gibt es nämlich nur in Buix. In Courtemaîche gibt es für die Feuerwehr gar kein Haus, eigentlich nur ein Kellergeschoss. Hier ist die Feuerwehr in einer unterirdischen Zivilschutzanlage untergebracht, einem Luftschutzbunker. Wie viele Zivilschutzanlagen in der Schweiz ist auch der Bunker in Courtemaîche durch eine Rampe erschlossen und lässt sich zumindest im vorderen Bereich mit Fahrzeugen befahren. Zumindest wenn sie denn die schmale Rampe hinunter passen und für die niedrige Decke nicht zu hoch sind. Im Vergleich dazu ist das Gerätehaus in Buix fast schon konventionell. Es ist alt und hat einfach nur eine sehr enge Fahrzeughalle. Für die beiden Standorte des SIS in Courtemaîche und Buix galt es daher ein Löschfahrzeug zu konstruieren, welches in die kleinen Gerätehäuser passt und dabei möglichst viel Einsatzwert bietet.
Das Ergebnis sind die beiden vermutlich kompaktesten VPIs im gesamten Kanton Jura. Zwei kleine Citroën Jumpy baute Feumotech nach den Wünschen und Vorstellungen des SIS Basse-Allaine zu VPIs aus. Die beiden kleinen Jumpys passen gerade noch so in die Fahrzeugstellplätze der Standorte in Courtemaîche und Buix. Das VPI ist ohnehin der kleinste Löschfahrzeugtyp bei den Feuerwehren im Kanton Jura und vor allem an den kleinsten Standorten im ländlichen Raum anzutreffen. Es ist, das ergibt sich schon aus der wortwörtlichen Übersetzung der französischen Bezeichnung Véhicule de Première Intervention, Erstangriffsfahrzeug für zumindest die Brandbekämpfung, häufig aber auch andere Einsatzarten. Einem konkreten deutschen Fahrzeugtyp lässt sich das VPI dabei nicht generell gegenüberstellen. Es bewegt sich normalerweise irgendwo in der Größenordnung eines Kleinlösch- oder Tragkraftspritzenfahrzeuges mit Wasser oder leicht darüber. Besetzt wird es durch eine Staffel oder sogar nur durch einen Trupp, wobei es dann meist noch durch einen Mannschaftstransportwagen ergänzt wird. Diese Größe unterschreiten die beiden baugleichen VPI in Courtemaîche und Buix natürlich deutlich. Die Citroën Jumpy sind deutlich kleiner als alle anderen VPI im Kanton und haben sogar nur zwei Sitzplätze. Sie lassen sich am ehesten mit dem schon lange aus der deutschen Normung verschwundenen Tragkraftspritzenfahrzeug mit Truppbesatzung oder dem nur in Rheinland-Pfalz eingeführten Gerätewagen-Tragkraftspritze vergleichen.
Trotz ihrer sehr beschränkten Größe führen die beiden VPI einen doch sehr umfangreichen Grundstock an Ausrüstung für die Brandbekämpfung sowie weitere Einsatzaufgaben mit. Herzstück der Beladung ist eine kleine Motorspritze Typ I mit einer Leistung von 400 l/min bei 4 bar. Das klingt nicht nach viel, ist für einen ersten Löschangriff, vor allem auch mit begrenztem Personal absolut ausreichend. Zudem ist die Pumpe leicht und kompakt, was am besten zu den begrenzten Möglichkeiten des Fahrgestells passt. Neben den üblichen Druckschläuchen und Armaturen gehören aber auch ein Zumischer, ein Schaumrohr und zwei Schaummittelkanister zur Beladung. Genauso wie ganze vier Pressluftatmer zusammen mit vier Atemluftflaschen zum Wechseln. Weitere Beladungselemente die herausstechen ist die Ausrüstung für die Verkehrsabsicherung und eine erweiterte Erste Hilfe-Ausstattung mit einem Notfallrucksack. Das einzige was wirklich fehlt ist eine vollwertige Feuerwehrleiter. In dem kleinen Citroën findet nur eine Teleskopleiter Platz und eine Dachbeladung ist aufgrund der stark eingeschränkten maximalen Höhe nicht möglich. Dadurch das beide VPI entweder einen MSA oder einen Leiternanhänger mit zum Einsatz bringen, wird die Fahrzeugbeladung aber noch zusätzlich erweitert und abgerundet.

Vom Fahrzeug gezogener MSA:
https://bos-fahrzeuge.info/einsatzfahrzeuge/163207

Ausrüster Rauwers GmbH
Sondersignalanlage
  • 2 LED-Kennleuchten Hella K-LED
  • 2 Frontblitzer Federal Signal MicroLED
Besatzung 1/1 Leistung 120 kW / 163 PS / 161 hp
Hubraum (cm³) 1.997 Zulässiges Gesamtgewicht (kg) 2.943
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Eingestellt am 14.07.2020 Hinzugefügt von Christopher Benkert
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