Einsatzfahrzeug: Rettung Saar 53/21 (a.D.)

Rettung Saar 53/21 (a.D.)
Rettung Saar 53/21 (a.D.)
  • Rettung Saar 53/21 (a.D.)

Einsatzfahrzeug-ID: V162417 Weiteres Foto hochladen

Funkrufname Rettung Saar 53/21 (a.D.) Kennzeichen SB-R 5321
Standort Europa (Europe)Deutschland (Germany)SaarlandNeunkirchen (NK, OTW)
Wache DRK RW Ottweiler (53) Zuständige Leitstelle Leitstelle Saar, RD Saarland gesamt, FW HOM, IGB, NK, MZG, SLS, WND
Obergruppe Rettungsdienst Organisation Deutsches Rotes Kreuz (DRK)
Klassifizierung Notarzteinsatzfahrzeug Hersteller Mercedes-Benz
Modell Vito 116 CDI 4x4 Auf-/Ausbauhersteller Ambulanz Mobile (Schönebeck)
Baujahr 2018 Erstzulassung 2018
Indienststellung 2018 Außerdienststellung 2023
Beschreibung

Notarzteinsatzfahrzeug NEF der Rettungswache des Deutschen Roten Kreuz in Ottweiler

Fahrgestell: Mercedes-Benz Vito 116 CDI 4x4 ("W 447")
Ausbau: Ambulanzmobile Schönebeck
Baujahr: 2018

Technische Daten:
Motor: 4-Zylinder Dieselmotor Mercedes-Benz OM 651 DE 22 LA
Antrieb: 4x4
Getriebe: 7-Gang Automatik 7G-Tronic
Höchstgeschwindigkeit: 195 km/h
Beschleunigung 0 - 100 km/h: 10,8 s
Länge / Breite / Höhe (ohne Warnbalken): 4.895 / 1.928 / 2.100 mm

Beladung/ Ausstattung:

  • LED-Scheinwerfer
  • LED-Tagfahrlicht
  • Rückfahrkamera
  • Einparkhilfe Parctronic-System (PTS)
  • Klimaanlage
  • CD-Radio
  • Digitalfunkgerät Sepura MRT, fest verbaut mit Freisprechanlage
  • 4 m-Band Funkgerät, fest verbaut mit Freisprechanlage
  • Mobiltelefon mit Freisprecheinrichtung
  • Car-PC rescue track mit Navigationssystem und Datenfunkanbindung an die Rettungsleitstelle Saar
  • Fußtaster für akustische Sondersignalanlage
  • Umfeldbeleuchtung mit Alley Lights im Warnbalken
  • Zusatzbeleuchtung in LED-Technik im Fond und der Kofferraumklappe
  • Kühlbox Kissmann AM 5/3 D
  • Wärmebox
  • Schrank für Betäubungsmittel, abschließbar
  • Zusatzsitz im Fond, drehbar
  • Notfallrucksack
  • Notfallrucksack für erweiterte Maßnahmen (Lysetherapie, Kapnometrie, Antidot Ampullarium, Beckenschlingen, Intraossär-Bohrer Ezio G3)
  • Kindernotfalltasche
  • Tasche Invasive Maßnahmen
  • EKG/ Defibrillator Corpuls C3
  • Beatmungsgerät Weinmann Medumat Standard 2
  • Absaugpumpe Weinmann Accuvac Rescue
  • Reanimationshilfe Zoll Auto Puls 100
  • Perfusor
  • HWS-Schienen
  • Brechwerkzeuge
  • 6 kg ABC-Pulverfeuerlöscher PG 6
  • 2 Helme
  • Infektionsschutzanzüge und Masken
  • Kennzeichnungswestenset ("RA 5321", "NA 5321", "Kommissarischer OrgL", "Kommissarischer LNA")
  • Digitalfunkgerät Sepura HRT, tragbar
  • Knickkopflampe Adalit L 3000
  • Gasmessgerät GasAlertClip Extrem

Für das Jahr 2011 plante der Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung (ZRF) Saar die Entwicklung und Einführung eines für das Saarland neuen Typs von Notarzteinsatzfahrzeug. In die Überlegungen zum neuen "Saarland-NEF" flossen zahlreiche Faktoren ein. Beispielsweise waren die bisher verwendeten Kombi-Fahrgestelle (BMW 5er touring und Audi A6 avant) in den Punkten Laderaumvolumen und Gewicht fast komplett ausgelastet. Außerdem hatten die letzten, besonders harten, Winter (vor allem 2009/ 2010 und 2010/ 2011) gezeigt das oftmals Rettungsfahrzeuge aufgrund von Glatteis oder der immensen Schneemassen ihren Einsatzort nicht oder nur unter Schwierigkeiten erreichen konnten. Deshalb sollte die neue Generation von Notarzteinsatzfahrzeug ein größeres Raumangebot und eine größere Gewichtsreserve bieten, zudem sollte ein Allradantrieb für eine entsprechende Gelände- und Wintertauglichkeit vorhanden sein. Ergebnis der Planungen des ZRF Saar war ein Notarzteinsatzfahrzeug auf Mercedes-Benz Vito-Fahrgestell und mit einem Ausbau von Ambulanzmobile Schönebeck. Bis 2015 kamen Fahrgestelle der Vito-Baureihe „W639“ zum Einsatz, danach Fahrgestelle der Reihe „W447“.
Die ersten drei gebauten Notarzteinsatzfahrzeuge dieser Generation auf Vito „W639“ gingen an die Rettungswachen Saarbrücken-Rastpfuhl, Völklingen (beide DRK Landesverband Saar) und Wadern (DRK Kreisverband Merzig-Wadern). Während man in Völklingen und Saarbrücken rund fünf Jahre alte BMW 5er touring ersetzte, musste in Wadern ein durch einen Unfall ausgeschiedenes Fahrzeug ausgeglichen werden. Im Dezember 2015 konnten vom ZRF die ersten beiden Notarzteinsatzfahrzeuge auf der Vito-Reihe „W447“ an die Rettungswachen der Feuerwehr Neunkirchen und der Berufsfeuerwehr Saarbrücken übergeben werden. Mit diesen beiden Vitos konnten die letzten beiden Notarzteinsatzfahrzeuge auf Kombi-Fahrgestell, jeweils Audi A6 avant, im Saarland ausgesondert werden.

Die durch den ZRF erarbeiteten Forderungen an das Fahrgestell erfüllte der durch Mercedes-Benz produzierte Kleintransporter Vito der Baureihe „W639“. Bei der Motorisierung fiel die Wahl bei den zwischen 2011 und 2015 beschafften Fahrzeugen auf den größten mit Allradantrieb kombinierbaren Dieselmotor mit etwa 2,2 l Hubraum und einer Leistung von 120 kW. Mit dem Wechsel auf die neue Vito-Baureihe „W447“ Ende 2015 behielt man die gewählte Motorengröße bei, obwohl auch noch stärkere Dieselmotoren mit Allradantrieb ins Portfolio des Kleintransporters aufgenommen worden waren. Zur Entlastung des Fahrers wurde ein Automatikgetriebe mit zunächst fünf, ab 2015 sieben Gängen eingebaut. Damit die Hände des Fahrers während einer Einsatzfahrt möglichst am Lenkrad bleiben können, wurde neben einem Handtaster für die Freisprechanlage des Funks auch ein Fußtaster zum Ein- und Ausschalten der akustischen Sondersignalanlage verbaut. Eine weitere Arbeitserleichterung stellt die Einparkhilfe mit Sensoren an Front und Heck dar. So wird besonders das Rückwärtsfahren mit dem Kleintransporter vereinfacht, denn der Blick durch die Heckscheibe wird durch die Einbauten im Kofferraum versperrt.

Den fachgerechten Ausbau des Mercedes-Benz Vito zum Notarzteinsatzfahrzeug übernahm Ambulanzmobile Schönebeck. Der Innenausbau besteht aus mehreren einzelnen Teilen. Sehr überschaubar ist die zwischen den Sitzen von Fahrer und Beifahrer eingebaute Konsole. Diese nimmt die Schalterreihe für Sondersignalanlage und Umfeldbeleuchtung, einen kleinen Tresor, sowie ein Ablagefach, beispielsweise für Straßenkarten, auf.
Weitaus umfangreicher sind die Um- und Einbauten im Fond. Hier wurde auf der rechten Fahrzeugseite ein frei drehbarer Einzelsitz mit Armlehnen und Sicherheitsgurt montiert. Dieser Sitzplatz kann beispielsweise durch einen Praktikanten genutzt werden. Während der Fahrt muss der Sitz aber in Fahrtrichtung zeigen. Auf der linken Seite wurde unter den Seitenfenstern ein halbhoher Schrank eingebaut. Dieser Schrank besteht aus vier "Schubladenebenen". Ganz unten befinden sich eine Kühl- und eine Wärmebox, darüber zwei normale Schubladenreihen und zu Oberst zwei ausziehbare Schubladen die zusätzlich mit einem Deckel versehen sind. Mit diesen beiden Schubladen kann die Arbeitsfläche auf dem Schrank erweitert werden und zusätzlich Kleinmaterial verstaut werden. Durch die so erweiterbare Arbeitsfläche kann zum Beispiel eine Person auf dem Stuhl im Fond sitzen und auf der Unterlage Schreibarbeit erledigen. Zuletzt zeigt die Rückwand des Kofferraumeinbaus in den Fond. Genutzt wird diese unter anderem zur Aufnahme der Brechwerkzeuge und der beiden Feuerwehrhelme.
Durch die Kofferraumklappe kann der größere der beiden Schränke im Notarzteinsatzfahrzeug erreicht werden. Neben dem Notfallrucksack lagert hier auf einem Auszug EKG, Beatmungsgerät und Absaugpumpe. Während besagter Auszug und der Rucksack im unteren Teil des Schrankes zu finden sind, befindet sich darüber ein durch einen Rollladen verschlossenes Fach. Hier kann weiteres Material verladen werden. Wie schon in der Vergangenheit im Saarland üblich ist in den Einbau im Heck eine ausziehbare Arbeitsplatte integriert.
Um auch bei Dunkelheit gut arbeiten zu können wurden im Fond und in der Kofferraumklappe eine zusätzliche LED-Arbeitslampe angebracht. Bei den ersten Fahrzeugen wurde auf einen separaten LED-Scheinwerfer als Umfeldbeleuchtung auf der rechten Fahrzeugseite gesetzt, weil es für den zu dieser Zeit verbauten Warnbalken von Hänsch keine geeigneten Umfeldbeleuchtungsmodule gab. Nach dem Wechsel auf einen neuen Warnbalkentyp von Hänsch entfiel der Zusatzscheinwerfer zugunsten von in den Warnbalken integrierten Alley Lights als Umfeldbeleuchtung.

Beladen ist das Notarzteinsatzfahrzeug nach dem seit längerem gewohntem saarländischem Standard. Dieser umfasst unter anderem ein Corpuls C3 EKG, einen Weinmann Medumat als Beatmungsgerät und einer Accuvac Rescue Absaugpumpe. Durch die größere Gewichtsreserve und das verbesserte Raumangebot im Mercedes-Benz Vito konnte die Beladung auch um eine Reanimationshilfe Auto Puls erweitert werden.

Zum ersten Mal besteht bei dieser Generation von Notarzteinsatzfahrzeug im Saarland die Sondersignalanlage komplett aus LED-Kennleuchten. Bei Rettungs- und Krankentransportwagen hat sich dieser Trend im Saarland schon vor einigen Jahren durchgesetzt. Fast die komplette Sondersignalanlage stammt vom deutschen Hersteller FG Hänsch. Bei den ersten Fahrzeugen waren noch ein DBS 975 LED und eine Comet-B LED als Warnbalken sowie Heckkennleuchte verbaut. Später wechselte man zum neueren Hänsch-Warnbalken DBS 4000 und einer L32-Kennleuchte von Whelen am Heck. Im Kühlergrill saßen anfangs Sputnik nano Frontblitzer und die Druckkammerlautsprecher der Typ 620-Signalanlage. Da bei geöffneter Heckklappe die Kennleuchten auf dem Dach verdeckt werden, wurden in die Klappe zwei Typ 43 LED-Warnleuchten integriert. Mit dem Wechsel auf die Vito-Baureihe „W447“ in 2015 wurden die zuvor verbauten Front- und Heckblitzer gegen kleine, runde Blitzer von Standby ausgetauscht.

Das durch Folien aufgeklebte Design hält in weiten Teilen am bekannten saarländischen Rettungsdienstdesign fest. Das heißt: Ein reinweiß lackiertes Fahrzeug mit Streifen in tagesleuchtrot, sowie mit einer weißen Konturmarkierung aus "Gaps". Die Besonderheit stellt aber das aufgeklebte Logo dar. Premiere feierte bei den ersten Vito-Notarzteinsatzfahrzeugen das neu gestaltete Logo des ZRF Saar. Das neue Logo greift die grafischen Elemente und den "Jingle" des alten Logos des Rettungszweckverbandes Saar (Vorgänger des ZRF Saar) auf, gibt diese aber optisch überarbeitet wieder. Die ursprünglich aufgeklebte Notrufnummer „19222“ wurde im Januar 2016 gegen die europaweit gültige Notrufnummer „112“ ausgetauscht.

Mit diesem Notarzteinsatzfahrzeug fanden zahlreiche Verbesserungen Einzug ins Saarland. Die Gewichtsreserve wurde stark vergrößert und in gleichem Maße wächst auch das Laderaumvolumen. Durch den Allradantrieb wird die Traktion im Winter verbessert und auch ein bedingter Einsatz abseits befestigter Straßen wird ermöglicht. Der erhöhte Sitzplatz von Fahrer und Beifahrer erhöhen die Übersicht während der Fahrt und die LED-Sondersignalanlage verbessert die Wahrnehmbarkeit des Einsatzfahrzeuges durch andere Verkehrsteilnehmer. Auch an der Einsatzstelle bietet das Fahrzeug deutliche Vorteile. Die Ausleuchtung des Arbeitsplatzes wurde mit mehreren Zusatzleuchten verbessert und im geräumigen Fond kann komfortabel die notwendige Schreibarbeit erledigt werden. Alles in allem bietet das 2011 eingeführte „Vito-NEF“ etliche Vorteile für seine Besatzung und lässt auch noch Luft für Ergänzungen.

Im saarländischen Regelrettungsdienst wird schon seit Jahren eine vom bundesdeutschen Standard abweichende Funkrufnamensystematik genutzt. Die Systematik wurde durch den Rettungszweckverband RZV Saar (heute: Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung ZRF Saar) entwickelt und etabliert. Mit der Neufassung des saarländischen Funkrufnamenkatalogs im Jahr 2014 wurde die Funkrufnamensystematik des ZRF Saar weitgehend in den neu erarbeiteten Katalog übernommen. Die bisher verwendeten Rufnamen der Fahrzeuge werden nun als Kurzform bezeichnet und bei Einsätzen innerhalb des Saarlandes verwendet. Kommt ein Fahrzeug des saarländischen Regelrettungsdienstes außerhalb des Saarlandes zum Einsatz, so verwendet es die sogenannte Langform, welche sich an die ansonsten in Deutschland genutzten Rettungsdienstrufnamen anlehnt. Die beiden Funkrufnamen bauen aufeinander auf. Aus einem der Rufnamen lässt sich leicht der jeweils andere herleiten.

Die Kurzform des Funkrufnamens dieses Fahrzeuges lautet "53/21" und setzt sich wie folgt zusammen:

  • 5 = Landkreis Neunkirchen
  • 3 = Rettungswache DRK Ottweiler
  • /
  • 2 = Notarzteinsatzfahrzeug (Abgeleitet von der Fahrzeugkennzahl "82")
  • 1 = 1. Fahrzeug dieser Art am Standort

In der Langform funkt das Fahrzeug als "Rettung Saar 53/82-01".

Vorgänger:
http://bos-fahrzeuge.info/einsatzfahrzeuge/121015//

Ausrüster Standby GmbH
Sondersignalanlage
  • 1 Warnbalken FG Hänsch DBS 4000
  • 2 Frontblitzer Standby BL88-E Bulls Eye
  • 1 LED-Kennleuchte Whelen L32 Low Dome am Heck
  • 2 Heckblitzer Standby BL88-E Bulls Eye in der Kofferraumklappe
  • 2 Druckkammerlautsprecher FG Hänsch DKL 604 mit akustischer Sondersignalanlage Typ 624 (Stadthorn, Landhorn, elektronisches Presslufthorn)
Besatzung 1/1 Leistung 120 kW / 163 PS / 161 hp
Hubraum (cm³) 2.143 Zulässiges Gesamtgewicht (kg) 3.050
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k.A.
Eingestellt am 29.05.2020 Hinzugefügt von Christopher Benkert
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