Einsatzfahrzeug: Turgi - BFW ABB - ZugFz - Beat 1

Turgi - BLG ABB - ZugFz - Beat 1
Turgi - BLG ABB - ZugFz - Beat 1

Einsatzfahrzeug-ID: V158686 Weiteres Foto hochladen

Funkrufname Turgi - BFW ABB - ZugFz - Beat 1 Kennzeichen AG 471171
Standort Europa (Europe)Schweiz (Switzerland)Aargau
Wache BFW ABB Turgi/Untersiggenthal Zuständige Leitstelle k.A.
Obergruppe Feuerwehr Organisation Werkfeuerwehr
Klassifizierung Mehrzweckfahrzeug Hersteller Jeep
Modell CJ-6 Auf-/Ausbauhersteller Sonstige
Baujahr 1974 Erstzulassung 1974
Indienststellung 1974 Außerdienststellung k.A.
Beschreibung

Zugfahrzeug ZugFz der Betriebsfeuerwehr ABB Turgi/Untersiggenthal

Fahrgestell: Jeep CJ-6
Aufbau: Wenger
Baujahr: 1974

Technische Daten:

  • Motor: Reihen-6-Zylinder-Motor AMC I6 258
  • Antrieb: Straßenantrieb, 4x2 mit zuschaltbarem Allradantrieb, 4x4
  • Getriebe: 4-Gang-Schaltgetriebe Borg Warner T-18
  • Höchstgeschwindigkeit: 130 km/h
  • Radstand: 2.642 mm

Schon längst ein Oldtimer steht auch noch nach über 45 Jahren ein Jepp CJ-6 als Zugfahrzeug bei der Betriebslöschgruppe ABB Turgi/Untersiggenthal fest im Einsatzdienst. Als der Jeep 1974 in das gerade mal acht Jahre zuvor eröffnete Elektronikwerk an der Limmat kommt gehört dieses noch zum schweizerischen Großkonzern Brown, Boveri & Cie. (BBC), aus dem erst nach der Fusion mit ASEA im Jahr 1988 das neue Unternehmen ABB hervorgeht. Bei Carosserie A. Wenger & Cie. in Basel hatte der in den USA gebaute Geländewagen zuvor noch eine geschlossene Karosserie erhalten. Ausgeliefert worden war der Jeep noch mit einer für dieses Modell zwar typischen, aber für europäische Witterungsverhältnisse wenig geeigneten offenen Karosserie.

Für die Betriebslöschgruppe der zugleich in Turgi und dem benachbarten Untersiggenthal gelegenen Fabrik ist der Jeep CJ-6 das erste Einsatzfahrzeug überhaupt. In seinen ersten Jahren zieht er den Motorspritzenanhänger der Wehr, später kommen zu diesem noch weitere Anhänger wie ein Leiternanhänger und ein Anhänger mit einer CO²-Löschanlage hinzu. Neben einem Anhänger bringt der Jeep aber auch Personal an die Einsatzstelle. Bis zu acht Personen können in dem Geländewagen Platz nehmen. Bis heute hat sich am Aufgabenprofil des Jeeps bei der ABB-Betriebslöschgruppe wenig verändert. Die Feuerwehr nutzt den gewöhnungsbedürftig und wenig komfortabel zu fahrenden Geländewagen nach wie vor als Zugfahrzeug für ihre kleine Anhängerflotte sowie auch zum Personentransport. Bis zur Anschaffung eines Tanklöschfahrzeuges im Jahr 1988, also ganze 14 Jahre lang, blieb der Jeep das einzige Fahrzeug der Wehr. Ihr drittes Einsatzfahrzeug, ein Mehrzweckfahrzeug, erhielt die Wehr schließlich 2009. Dieses wird wie auch der Jeep als Zugfahrzeug für die Anhänger sowie für den Personal- und Materialtransport genutzt. Dennoch steht der Jeep nach wie vor aktiv bei der Betriebslöschgruppe von ABB im Werk Turgi/ Untersiggenthal im Dienst und wird es wohl auch noch einige Jahre bleiben.

Das Zugfahrzeug verfügt über keine nennenswerte Beladung. Ein interessantes Detail seiner ansonsten ebenso sehr überschaubaren feuerwehrtechnischen Ausstattung ist das fest verbaute Funkgerät zwischen Fahrer und Beifahrer. Es stammt, wie sollte es beim Fahrzeug der Feuerwehr eines Elektrotechnikkonzerns auch anders sein, aus der eigenen Fertigung von BBC. Neben dem Funkgerät erinnert aber noch ein weiteres Detail an die Wurzeln von ABB. Über dem zentral im Armaturenbrett angeordneten Tachometer klebt gut sichtbar ein großer Aufkleber, der den Fahrer daran erinnert, dass „in allen BBC-Werkarealen“ eine Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h gilt.

Jeep CJ-5/ CJ-6

Noch während der Zweite Weltkrieg tobte begann man 1944 bei Willys-Overland eine zivile Variante des für den Militäreinsatz bestimmten Geländewagen Willys MB zu entwickeln und legte damit den Grundstein für die bis heute populäre Automarke Jeep. Für zivile Kunden entstand der kurz CJ genannte Civilian Jeep auf Basis des kriegsbewährten, ikonischen Willys MB. Weite Teile der technischen Plattform des Willys MB wurden für die zivile CJ-Variante übernommen und verbessert. Von der ersten bis zur letzten Generation des CJ blieben zahlreiche charakteristische Merkmale durchgehend erhalten. Alle CJs hatten eine vom Rahmen getrennte, eigenständige und sich nach vorne hin verjüngende Karosserie mit freistehenden Kotflügeln, einer auf die Motorhaube umklappbaren Windschutzscheibe und einer mit Zurrösen fixierten Motorhaube. Typisch waren offene Karosserien, häufig ohne Türen, mit einem abnehmbaren Soft- oder auch Hardtop. Auch auf der technischen Seite blieben viele Details erhalten, wie beispielsweise Starrachsen mit Blattfedern vorne und hinten sowie der zuschaltbare Allradantrieb mit Geländeuntersetzung. Zehn große Generationen mit zahlreichen Untervarianten des Jeep CJ wurden bis 1986 zunächst von Willys-Overland, ab 1953 von Kaiser-Frazer, dann Kaiser-Jeep sowie ab 1970 von AMC, zuletzt AMC-Renault, entwickelt und in hunderttausenden Exemplaren gebaut. Mit dem Verkauf von AMC-Renault an die Chrysler Corporation 1986 wechselte auch die Marke Jeep ein weiteres Mal ihren Besitzer. Noch im gleichen Jahr wurde die CJ-Baureihe nach 42 Jahren eingestellt. Im Jahr darauf folgte auf den CJ der neu entwickelte Jeep Wrangler, der sich aber optisch noch immer stark am klassischen Willys MB orientiert.

Die beiden 1954 und 1955 eingeführten Baureihen Jeep CJ-5 und CJ-6 sind eng miteinander verknüpft. Handelt es sich doch beim CJ-6 nur um eine Variante des ein Jahr älteren CJ-5 mit langem Radstand. Beide Baureihen entstanden kurz nach der Übernahme der Marke Jeep von Willys-Overland durch Kaiser-Frazer. Ursprünglich war geplant mit ihnen die seit Ende der 1940er Jahre produzierte CJ-3-Baureihe zu ersetzten, welche aber schließlich als CJ-3B von Kaiser noch bis Ende der 1960er weitergebaut wurde. Eine richtige Baureihe CJ-4 gab es im Übrigen nicht, es entstand 1951 lediglich ein einziges Versuchsfahrzeug. Der CJ-5 war zum einen stark geprägt durch die neue Konzernmutter Kaiser-Frazer, welche ab 1963 sogar als Kaiser-Jeep firmierte, und zum anderen durch den im Koreakrieg genutzten Willys M38 A1, auch Willys MC genannt. Ab 1965 ersetzte Kaiser den alten Willys Hurricane-Motor im CJ-5 durch einen Lizenzbau des Buick V6-Dauntless. Dieser wurde auch nach der Übernahme von Kaiser-Jeep durch AMC zunächst weiterverwendet. Als die Buick-Mutter GM 1972 die Werkzeuge für den Dauntless-Motor zurückkaufte, baute AMC fortan eigene Reihen-Sechs-Zylinder- und V8-Motoren ein. Weil die neuen Motoren etwas länger waren, wurde auch der Jeep im Bereich der Motorhaube etwas länger. Noch 1980 führte AMC einen kompakten Vierzylinder-Motor auf Basis des GM Iron Duke im CJ-5 ein. Die Produktion des CJ-5 wurde letztlich 1983 zugunsten des schon seit 1976 hergestellten CJ-7 eingestellt.

Nur ein Jahr nach dem klassisch kurzen Jeep CJ-5 brachte Kaiser-Frazer den CJ-6 mit deutlich längerem Radstand heraus. Mit einem Radstand von 2.642 mm bot der CJ-6 Platz für eine zweite Sitzreihe und war damit deutlich geräumiger als sein älterer, aber doch kleinerer Bruder. Im CJ-6 fanden weitgehend die gleichen Motoren wie beim CJ-5 Verwendung. Dem langen CJ-6 war in den USA, dem Hauptmarkt für Jeep, kein großer Erfolg beschieden. Größere Stückzahlen konnte Jeep nur in Südamerika und Teilen Europas absetzen. Schon 1975 stellte AMC, die zwischenzeitlich Kaiser-Jeep übernommen hatte, die Produktion des CJ-6 ein. Zum Vergleich: Vom langen CJ-6 wurden lediglich 50.172 Exemplare gebaut, während bis 1983 insgesamt 603.303 CJ-5 vom Band liefen.

Ausrüster k.A.
Sondersignalanlage
  • 1 Drehspiegelkennleuchte Hella KLJ70
Besatzung 1/7 Leistung 82 kW / 111 PS / 110 hp
Hubraum (cm³) 4.235 Zulässiges Gesamtgewicht (kg) 1.769
Tags
k.A.
Eingestellt am 17.12.2019 Hinzugefügt von Christopher Benkert
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