Einsatzfahrzeug: Saint-Chinian - SDIS 34 - KLF 7/9-W - CCFL

Saint-Chinian - SDIS 34 - KLF 7/9-W - CCFL
Saint-Chinian - SDIS 34 - KLF 7/9-W - CCFL
Blick in die Kabine

Einsatzfahrzeug-ID: V156096 Weiteres Foto hochladen

Funkrufname Saint-Chinian - SDIS 34 - KLF 7/9-W - CCFL Kennzeichen EV-569-ZR
Standort Europa (Europe)Frankreich (France)Région OccitanieDépartement Hérault (34)
Wache SDIS 34 CS Saint-Chinian (FW) Zuständige Leitstelle k.A.
Obergruppe Feuerwehr Organisation Freiwillige Feuerwehr (FF)
Klassifizierung Kleinlöschfahrzeug Hersteller Iveco
Modell Daily 55 S 18 HW Auf-/Ausbauhersteller Jacinto
Baujahr 2018 Erstzulassung 2018
Indienststellung 2019 Außerdienststellung k.A.
Beschreibung

Camion Citerne Feux de Forêt Léger CCFL/ Kleinlöschfahrzeug KLF 7/9-Waldbrand des Service Départemental d’Incendie et de Secours (SDIS) 34 Hérault, stationiert am Centre de Secours Saint-Chinian

Fahrgestell: Iveco Daily 55 S 18 HW / 55-180 4x4 ("Daily VI")
Aufbau: Jacinto
Baujahr: 2018

Technische Daten:
Antrieb: Allradantrieb, 4x4
Getriebe: 6-Gang-Schaltgetriebe mit 2 Untersetzungen
Differentialsperren: Vorder-, Hinterachs-, Mittendifferential
Länge / Breite / Höhe: 4.920 / 2.056 / 2.644 mm
Radstand: 3.050 mm
Bodenfreiheit: 255 mm
Wendekreis: 13,23 m
Böschungswinkel vorne / hinten: 48° / 41°
Rampenwinkel: 31°

Feuerlöschkreiselpumpe:
Typ: FPN 10-1000 / KP1B+
Hersteller: Godiva
Förderleistung: 750 l/min bei 10 bar

Löschmittel:
Wasser: 890 l, zzgl. 300 l für Selbstschutzanlage

Beladung/ Ausstattung:

  • Verkehrswarnanlage bestehend aus 2 gelben Blitzern am Heck
  • Umfeldbeleuchtung
  • Überrollbügel außen an der Kabine
  • Überrollbügel in die Kabine integriert
  • Selbstschutzanlage mit Düsen im Überrollbügel an der Kabine und an den Reifen
  • Schnellangriff mit formstabilem Druckschlauch, Hohlstrahlrohr und elektrischer Aufrollhilfe über der Feuerlöschkreiselpumpe am Heck
  • Atemschutzanlage in der Kabine mit fest verbautem Pressluftatmer und 4 Atemanschlüssen
  • Geolokalisationssystem/ Statusgeber TPL Pilot V2 Plus
  • Bolzenschneider
  • Saugschlauch mit Saugkorb
  • Druckschlauch 110 mm
  • Druckschlauch 75 mm
  • 7 Druckschläuche 45 mm
  • 6 Druckschläuche 25 mm
  • Verteiler
  • Hohlstrahlrohre
  • ABC-Pulverfeuerlöscher

Der kleinste der drei französischen Typen von Waldbrand-Löschfahrzeugen ist das Camion Citerne Feux de Forêt Léger, kurz CCFL. Wörtlich übersetzt handelt es sich um ein Leichtes Tanklöschfahrzeug-Waldbrand, nach deutschem Verständnis ist aber die Bezeichnung Kleinlöschfahrzeug-Waldbrand deutlich treffender. Als CCFL werden kleine Waldbrandlöschfahrzeuge auf Allradfahrgestellen bis 7,5 t Gesamtgewicht und mit einem Löschwassertank von bis zu 1.500 l bezeichnet. Besetzt werden sie durch zwei bis vier Feuerwehrangehörige. Klassisch dominierten innerhalb dieser Fahrzeugkategorie kompakte Pick-Ups mit Tankvolumen im Bereich von 400 bis 600 l. Typischerweise besitzen die CCFL auf Pick-Up-Fahrgestell nur sehr einfache und zweckdienliche Aufbauten. Sie bestehend aus einem kleinen Löschwassertank auf der Ladefläche sowie einer dahinter angeordneten Feuerlöschkreiselpumpe mit einem Verbrennungsmotor als Antrieb sowie einer Schnellangriffseinrichtung. Geräteräume im eigentlichen Sinne für die spärliche Beladung gibt es bei dieser Gattung CCFL meist nicht. Die Ausrüstung wird in der Regel mehr oder minder Lose auf der Ladefläche oder in Körben seitlich am Wassertank mitgeführt. Um die kleine Löschwassermenge möglichst effizient zu nutzen sind Hochdruckpumpen verbreitet. Aus Kostengründen wird teilweise sogar auf komplette Tank-Pumpen-Einheiten aus dem Gartenbau und der Grünflächenbewässerung zurückgegriffen.
Immer häufiger werden mittlerweile CCFL beschafft, die deutlich größer und leistungsstärker sind als die klassischen Pick-Ups. Diese großen CCFL nutzen den vorgegebenen Rahmen für CCFL weitgehend aus, besitzen also Tanks die bis an die Maximalgrenze von 1.500 l heranreichen und schöpfen auch den Gewichtsrahmen von 7,5 t weitgehend aus. Diese großen CCFL sind zwar nicht mehr ganz so wendig, aber in der Brandbekämpfung deutlich effizienter und etwas vielseitiger einsetzbar. Zudem erlauben sie es den Besatzungen der CCFL die gleichen Sicherheitsvorkehrungen zu bieten, die schon seit Jahrzehnten bei den größeren Camion Citerne Feux de Forêt Moyen (CCFM) und Super (CCFS), den mittelgroßen und großen Waldbrand-Tanklöschfahrzeugen, zum verpflichtenden Standard gehören. Das heißt insbesondere, das Reifen und Kabine der CCFL mit einer Selbstschutzanlage mit Wasser gegen Strahlungshitze und Flammen geschützt werden können und der Besatzung eine Atemschutzanlage zur Verfügung steht.

Anzutreffen sind CCFL vor allem in den am meisten von Vegetationsbränden bedrohten Regionen entlang der Mittelmeerküste in Südfrankreich oder auf Korsika. Eingesetzt werden sie von so gut wie allen in der Bekämpfung von Vegetationsbränden engagierten Organisationen wie den normalen Feuerwehren, den Forstfeuerwehren von Staat, den Regionen oder den Départements, verschiedenen Zivilschutzorganisationen oder den auf kommunaler Ebene aufgestellten Waldbrandeinheiten. In der Hauptsache werden die CCFL zur Prävention und Früherkennung von Vegetationsbränden auf Patrouillen, zur Erkundung, zur Bekämpfung von Entstehungsbränden oder bei Nachlöscharbeiten eingesetzt. Auf Patrouillen beugt die Besatzung Waldbränden vor, indem sie in besonders bedrohten Gebieten anwesende Personen auf die Gefahr von Vegetationsbränden hinweist, entsprechend sensibilisiert oder auch gegen unerlaubte Grillfeuer oder ähnliches vorgeht. Zudem kontrollieren die Besatzungen die Befahrbarkeit von Feld-, Wald- und Wirtschaftswegen sowie anderen unbefestigten Straßen im Einsatzgebiet und hält Ausschau nach Bränden. Wird durch die Besatzung eines CCFL ein Feuer entdeckt, beispielsweise durch die Sichtung einer Rauchsäule, so wird dies umgehend gemeldet und versucht den Brandherd zu lokalisieren und zu erreichen. Handelt es sich nur um einen Klein- oder Entstehungsbrand versucht die Besatzung das Feuer selbst zu bekämpfen. Ist das Feuer bereits zu groß werden die nachrückenden Einsatzkräfte eingewiesen und an den Brand herangeführt. Aufgrund der Hauptaufgabe der CCFL im EInsatz auf Patrouillen ist teilweise auch die Bezeichnung Patrouille Camion Citerne Feux de Forêt Léger oder PCCFL gebräuchlich.

Der SDIS 34 kehrte 2016 von der bisher verwendeten klassischen Bauform für CCFL auf Basis von Pick Up-Fahrgestellen zugunsten deutlich größerer Fahrzeuge ab. Zwar waren die als CCFL genutzten Pick Ups durch ihre kompakten Abmessungen äußerst wendig, erwiesen sich ansonsten aber als durchaus problematisch. Mit ihnen waren im Grunde nur Patrouillenfahrten zur Überwachung waldbrandgefährdeter Gebiete möglich. In der Brandbekämpfung waren sie aufgrund der kleinen Wassertanks von meist nur 500 l Fassungsvermögen, der in ihrer Leistung sehr begrenzten Pumpenanlage und der sehr spärlichen Beladung nur sehr begrenzt einsetzbar. Auch blieben der Fahrzeugbesatzung Sicherheitseinrichtungen, wie sie bei den mittleren und großen französischen Waldbrand-Tanklöschfahrzeugen seit Jahren Standard sind, gänzlich verwehrt. Noch nicht mal über eine spätestens seit den 1980er Jahren etablierte Selbstschutzanlage, um Kabine und Reifen schützend mit Wasser zu benetzen, verfügten die kleinen CCFL.
Als Nachfolger für die Pick Up-CCFL, von denen sich 2017 noch insgesamt 37 im Département Hérault im Einsatz befanden, plante der SDIS 34 die Anschaffung von zunächst 17 großen CCFL ab 2016 verteilt über die nächsten Jahre. Die neuen CCFL für den SDIS 34 sollten auf Transporterfahrgestellen mit Allradantrieb aufgebaut werden und rund 1.000 l Löschwasser mitführen sowie über eine vollwertige Feuerlöschkreiselpumpe. Der Sicherheit der Besatzung dienen Überollbügel innen und außen an der Kabine sowie eine Selbstschutzanlage. Die ersten vier modernen CCFL wurden 2016 bei Magirus bestellt und im Ulmer Werk auf Fahrgestelle vom Typ Iveco Daily 55 S 17 W aufgebaut. Sie wurden nach ausführlicher Ausbildung zur Waldbrandsaison 2017 in Dienst gestellt. Ihnen folgten Anfang 2018 zwei weitere nun von Jacinto in Portugal auf Iveco Daily 4x4 aufgebaute CCFL.
Um die alten von den neuen CCFL unterscheiden zu können benannte der SDIS 34 seine komplette Flotte aus Pick Up-CCFL zu sogenannten Vehicule Patrouille Forestière oder kurz VPF um. Diese Bezeichnung lässt sich ungefähr mit Patrouillenfahrzeug-Wald übersetzten. Damit wird auch vom Namen her deutlich das diese Fahrzeuge nur (noch) für die Überwachung waldbrandgefährdeter Bereiche genutzt werden.

Zwei CCFL baute der portugiesische Hersteller Jacinto für den SDIS 34 im Jahr 2018 auf geländegängigen Iveco Daily 55 S 18 HW auf. Das Fahrgestell aus der sechsten Generation des Dailys von Iveco ist weitgehend identisch zur zwei Jahre zuvor von Magirus aufgebauten Vorgängergeneration, verfügt nun aber über einen etwas stärkeren Motor mit 180 PS. Erneut griff man auf die geländegängige Allradvariante des Iveco Daily mit kurzem Radstand von nur 3,05 m und einem Gesamtgewicht von 5,5 t sowie der kurzen Serienkabine mit drei Sitzplätzen zurück. Der Daily verfügt neben Allradantrieb und grobstolligen Reifen über ein Sechs-Gang-Schaltgetriebe mit zwei Untersetzungen sowie insgesamt drei Differentialsperren. Um das Fahrzeug jederzeit und überall punktgenau Orten zu können ist es mit einem Geolokalisationssystem TPL Pilot V2 Plus ausgestattet. Das System arbeitet mit GPS sowie dem französischen Digitalfunksystem und erlaubt das Übertragen von Status- und Kurzmeldungen sowie die exakte Positionsbestimmung. Zum Schutz der Fahrzeuginsassen bei einem Überschlag des Dailys ist in der Kabine ein Überrollbügel eingebaut. Ein weiterer außen an der Kabine montierter Überrollbügel dient vor allem dem Schutz der Kabine vor mechanischen Beschädigungen, etwa durch tiefhängende Äste oder ähnliches. Darüber hinaus dienen Teile des äußeren Überrollbügels auch als Rohrleitung für die Selbstschutzanlage des Fahrzeuges und sind daher mit kleinen Sprühdüsen besetzt. Die Selbstschutzanlage wird aus einem eigenen 300 l fassenden Wassertank gespeist und hüllt bei Bedarf Kabine und Reifen des CCFL in einen schützenden und kühlenden Wassernebel. In Betrieb gesetzt wird die Selbstschutzanlage wahlweise über einen großen gelben Knopf in der Mittelkonsole in der Kabine oder über einen identischen Knopf am Pumpenbedienstand am Fahrzeugheck. Im Normalbetrieb wird die Selbstschutzanlage über die Feuerlöschkreiselpumpe betrieben. Für den Fall das Motor und damit auch Feuerlöschkreiselpumpe des CCFL ausfallen ist als Redundanz eine über das Bordnetz betriebene Elektropumpe verbaut. Als weitere Sicherheitseinrichtung verfügen die Jacinto-CCFL auch über eine Atemschutzanlage in der Kabine. Unter der Beifahrersitzbank ist eine Atemluftflasche befestigt, die vier Atemanschlüsse mit Halbmasken in der Kabine mit sauberer Atemluft versorgt. Bei den CCFL von Magirus fehlte diese Anlage noch. Wird die Fahrzeugbesatzung von Feuer und Rauch eingeschlossen, kann sie sich in die Kabine zurückziehen und wird dort vor den widrigen äußeren Einflüssen des Feuers durch Selbst- und Atemschutzanlage abgesichert.

Die Aufbauten der CCFL von Jacinto fallen verglichen mit denen der Vorgängergeneration von Magirus deutlich kompakter und schlichter aus. Die Aufbauten sind wesentlich niedriger als die davor liegende Kabine, was der Übersicht aus der Kabine heraus zu Gute kommt und auch für einen niedrigeren Schwerpunkt sorgt. Grundsätzlich lassen sich die Aufbauten in zwei Elemente teilen: Den Löschwassertank und einen sich daran anschließenden Koffer mit Geräteräumen und der Feuerlöschkreiselpumpe. Das Tankelement des Aufbaus besteht aus einem 890 l fassenden Löschwassertank und einem kleineren Tank mit 300 l Wasser für die Selbstschutzanlage. Beide Tanks bilden eine einzige optische Einheit die flach zwischen Kabine und Hinterachse angeordnet ist. Damit ist nicht nur der Schwerpunkt niedrig, sondern auch das Gewicht gut verteilt. Zwei Blenden links und rechts erhöhen optisch das Tankmodul und erlauben es auf dem Dach bei Bedarf weitere Ausrüstung mitzuführen. Ständig wird hier ein Pulverfeuerlöscher sowie ein langer Saugschlauch mitgeführt. Um Ausrüstung entnehmen zu können gibt es auf jeder Seite vor der Hinterachse eine kurze Leiter mit zwei Sprossen. Zwar ist das Dach des Tankmoduls grundsätzlich begehbar, über die kurzen seitlichen Leitern kann es jedoch nur schwer bestiegen werden. Über der Hinterachse schließt sich an den Tank das Geräteraummodul an, welches gleich hoch ausfällt wie der Tank mit seinen Blenden. Nach links und rechts gibt es in diesem Aufbauteil jeweils einen Geräteraum mit einer Klappe als Verschluss. In den Geräteräumen werden ausschließlich Druckschläuche mitgeführt. Nach hinten hin ist dieser Aufbauteil offen ausgeführt. Zentrales Element des offenen Heckgeräteraums ist die mittig eingebaute Feuerlöschkreiselpumpe KP1+ des englischen Herstellers Godiva. Laut Typschild weißt sie eigentlich eine Leistung von 1.000 l/min bei 10 bar auf, jedoch wurde sie von Jacinto auf nur 750 l/min gedrosselt. Über der Pumpe sitzt die Schnellangriffshaspel mit formstabilem Druckschlauch und Hohlstrahlrohr. Als Erleichterung für die Besatzung besitzt die Haspel eine elektrische Aufrollhilfe. Flankiert wird der Schnellangriff durch zwei offene Gerätefächer mit je zwei Ebenen. Oben liegen Druckschläuche im Durchmesser 25 mm, darunter sind Plastikkisten für die wasserführenden Armaturen eingeschoben.

Das Fahrzeug trägt beim SDIS 34 die interne Bezeichnung CCFL115.

Ausrüster k.A.
Sondersignalanlage
  • 1 LED-Kennleuchte
  • 2 Frontblitzer
Besatzung 1/2 Leistung 132 kW / 179 PS / 177 hp
Hubraum (cm³) 2.998 Zulässiges Gesamtgewicht (kg) 5.500
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Eingestellt am 15.08.2019 Hinzugefügt von Christopher Benkert
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