Einsatzfahrzeug: Palau-del-Vidre - SDIS 66 - TLF 15/40-W - CCFM

Palau-del-Vidre - SDIS 66 - TLF 15/40-W - CCFM
Palau-del-Vidre - SDIS 66 - TLF 15/40-W - CCFM

Einsatzfahrzeug-ID: V147943 Weiteres Foto hochladen

Funkrufname Palau-del-Vidre - SDIS 66 - TLF 15/40-W - CCFM Kennzeichen 4954 TS 66
Standort Europa (Europe)Frankreich (France)Région OccitanieDépartement Pyrénées-Orientales (66)
Wache SDIS 66 CIS Palau-del-Vidre (FW) Zuständige Leitstelle k.A.
Obergruppe Feuerwehr Organisation Freiwillige Feuerwehr (FF)
Klassifizierung Tanklöschfahrzeug Hersteller Renault
Modell Midlum 220 dCi Auf-/Ausbauhersteller Camiva
Baujahr 2006 Erstzulassung 2006
Indienststellung 2006 Außerdienststellung k.A.
Beschreibung

Camion Citerne Feux de Forêt Moyen CCFM/ Tanklöschfahrzeug 15/40-Waldbrand (TLF 15/40-W) des Service Départemental d’Incendie et de Secours (SDIS) 66 Pyrénées-Orientales, stationiert am Centre d'Incendie et de Secours (CIS) Palau-del-Vidre

Fahrgestell: Renault Midlum 220 dCi
Aufbau: Camiva
Baujahr: 2006

Pumpenleistung: 1.500 l/min bei 15 bar

Löschmittel:
Wasser: 4.000 l
Schaummittel: unbekannt

Beladung/ Ausstattung:

  • Überollbügel außen an der Kabine
  • Überollbügel in die Kabine integriert
  • Seilwinde mit Fernbedienung, Zugkraft: 90 kN
  • Selbstschutzanlage mit Düsen im Überollbügel an der Kabine und an den Reifen
  • Schnellangriff mit formstabilem Druckschlauch links neben der Pumpe am Heck
  • Schnellangriff mit Druckschlauch 45 mm rechts neben der Pumpe am Heck
  • Atemschutzanlage in der Kabine mit fest verbautem Pressluftatmer und 4 Atemanschlüssen
  • Saugschläuche und saugseitige Armaturen
  • Druckschläuche
  • Wasserführende Armaturen
  • 3 Rückentragen mit Druckschläuchen und wasserführenden Armaturen

Um der großen Gefahr von Vegetationsbränden zu begegnen unterhält der Service Départemental d’Incendie et de Secours (SDIS) 66 Pyrénées-Orientales eine große Flotte von Tanklöschfahrzeugen-Waldbrand, welche genau auf die Bedürfnisse in der Vegetationsbrandbekämpfung zugeschnitten sind. Quasi an jeder Feuerwache des SDIS 66 ist mindestens ein Tanklöschfahrzeug-Waldbrand stationiert, teilweise sogar mehrere. Die Mehrzahl der Tanklöschfahrzeuge-Waldbrand beim SDIS 66 entspricht dem Typ Camion Citerne Feux de Forêt Moyen (CCFM), also mittlere Tanklöschfahrzeuge-Waldbrand mit Tankvolumen zwischen 1.500 und 5.000 Litern. Darüber hinaus gibt es auch zwei (Stand: 2015) Camion Citerne Feux de Forêt Super (CCFS), schwere Tanklöschfahrzeuge-Waldbrand mit mehr als 5.000 Litern Wasser. An jeder größeren Feuerwache wiederum anzutreffen sind leichte Tanklöschfahrzeuge-Waldbrand mit Tankvolumen von 600 bis 1.500 Litern vom Typ Camion Citerne Feux de Forêt Léger (CCFL). Sie werden vor allem für Patrouillen durch waldbrandgefährdete Gebiete sowie zur Erkundung und Bekämpfung von Entstehungsbränden genutzt.
Fast alle Waldbrand-Tanklöschfahrzeuge im Fuhrpark des SDIS 66 wurden auf speziellen Allrad-Fahrgestellen von Renault aufgebaut. Am häufigsten sind Aufbauten von Camiva, bzw. Magirus-Camiva und Magirus als Nachfolgeunternehmen, anzutreffen. Die neueren Tanklöschfahrzeuge führen in der Regel zwischen 3.000 und 4.000 Litern Löschwasser mit. Bis Ende der 1990er Jahre wurden auch Tanklöschfahrzeuge mit kleineren Tanks beschafft. Seit etwa 2010 beschafft das SDIS 66 vorrangig sogenannte Camion Citerne Feux de Forêt Moyen Haute Pression, kurz CCFM HP, mit einer kombinierten Normal- und Hochdruckpumpe. Auf die Hochdruckpumpe verweist auch der Namenszusatz Haute Pression. Schon seit längerem Standard sind die an der Front verbauten elektrischen Seilwinden, welche vor allem bei der Selbstbergung zum Einsatz kommen.

Das Camion Citerne Feux de Forêt Moyen oder CCFM, ins Deutsche übersetzt ein mittleres Tanklöschfahrzeug-Waldbrand, ist der vermutlich am häufigsten anzutreffende Löschfahrzeugtyp für Vegetationsbrände in Frankreich. Das CCFM ist ein vergleichsweise einfach konstruiertes, robustes Tanklöschfahrzeug bei dem großen Wert auf eine möglichst hohe Geländegängigkeit gelegt wird. Es ist in seiner Ausstattung und Beladung exakt auf die Bedürfnisse der Vegetationsbrandbekämpfung zugeschnitten. Aus diesem Grund werden CCFM in Frankreich auch fast nur zur Bekämpfung von Vegetationsbränden eingesetzt und kommen bei „urbanen“ Feuern gar nicht oder nur sehr selten zum Einsatz. Umgekehrt werden die normalen französischen Löschfahrzeuge vom Typ Fourgon Pompe Tonne auch nicht zur Bekämpfung von Vegetationsbränden genutzt.
Die CCFM sind auf kompakten Fahrgestellen mit Allradantrieb und Einzelbereifung mit einem Gesamtgewicht zwischen 7,5 und 16 Tonnen aufgebaut. Für den Einsatz im Gelände haben die Fahrgestelle einen besonderen Unterbodenschutz gegen mechanische und thermische Beschädigung. Hochgezogene Luftansaugungen und Auspuffanlagen gehören ebenfalls zum Standard. Nur optional sind Seilwinden, in der Regel elektrisch betrieben, für einfache Bergungsaufgaben sowie die Selbstbergung.
Die Besatzung besteht in der Regel aus vier Feuerwehrangehörigen und nimmt in einer Doppelkabine Platz. Seltener sind CCFM mit einer nur dreiköpfigen Besatzung und einer einfachen Serienkabine zu finden. Gegen mechanische Einwirkungen wird die Kabine durch zwei Überollbügel geschützt: Einen außen an der Kabine und einen in der Kabine. Der äußere Überollbügel dient meist auch gleichzeitig als Rohrleitung für einen Teil der Selbstschutzanlage des CCFM. Mit zahlreichen kleinen Düsen lassen sich die komplette Kabine von außen sowie auch alle Reifen mit Wasser benetzten und so vor Hitze und Flammen schützen. Die Selbstschutzanlage wird wahlweise über die Feuerlöschkreiselpumpe des CCFM oder eine Elektropumpe gespeist. Letztere ist eine Rückfallebene für den Fall das der Fahrzeugmotor, beispielsweise aufgrund des Brandrauchs, ausfällt und die normale Feuerlöschkreiselpumpe dadurch nicht mehr funktioniert. Für den Betrieb der Selbstschutzanlage muss das CCFM mindestens 300 Litern Wasser mitführen, welche zu den 1.500 bis 5.000 Litern Wasser hinzukommen die das CCFM als Löschmittel mitführt. In der Regel wird das Wasser für die Selbstschutzanlage nicht in einem eigenen Tank mitgeführt, sondern im normalen Löschwassertank des CCFM. Daher ist der Wassertank so konstruiert das zur aktiven Brandbekämpfung über die Feuerlöschkreiselpumpe nicht der komplette Tank geleert werden kann, sondern immer die für die Selbstschutzanlage vorgesehene Löschwassermenge zurückbleibt. Zum Schutz der Fahrzeugbesatzung dient weiterhin eine „Atemschutzanlage“ in der Kabine. Dabei handelt es sich um einen fest in der Kabine verbauten Pressluftatmer an dem für jedes Besatzungsmitglied ein Atemanschluss angeschlossen ist. Dank dieser Ausstattung kann sich im schlimmsten aller Fälle die Besatzung in die Fahrzeugkabine als Schutzraum zurückziehen und sich dort vom Feuer überrollen lassen. Damit die Fahrzeugbesatzung auch im Brandrauch die Türgriffe an der Kabine findet sind diese bei neueren CCFM mit großen weißen Flächen umrahmt.
Der Wassertank stellt bei einem CCFM den größten Teil des Aufbaus. Um einen niedrigen Schwerpunkt zu erhalten sind der Tank und damit auch der Aufbau sehr flach gestaltet. Meist noch niedriger als die davor liegende Kabine. An den Tank schließt sich am Heck der offene Pumpenraum an. Meist ist dieser komplett offen gestaltet, seltener sind ein Dach und noch seltener Seitenwände zu finden. Die vom Fahrzeugmotor angetriebene Feuerlöschkreiselpumpe wird durch zwei Schlauchhaspeln flankiert. Eine mit einem formstabilen Druckschlauch, die andere mit einem normalen Druckschlauch mit 45 Millimetern Durchmesser. Die wenigen Geräteräume für die puritanische Fahrzeugbeladung werden in der Regel durch einfache Türen verschlossen, welche sich mit etwas Kraft auch bei einem verwundenen Aufbau öffnen lassen. Die Beladung eines CCFM besteht aus einigen wenigen Druckschläuchen und wasserführenden Armaturen sowie meist aus zwei oder mehr Rückentragen zum Transport von Druckschläuchen und Armaturen. Nach örtlichen Bedürfnissen werden oft auch Motorkettensägen und Löschrucksäcke mitgeführt.

Der französische Traditionshersteller Camiva baute das CCFM 2006 zusammen mit mehreren anderen Fahrzeugen für den SDIS 66 auf einem Renault Midlum 220 dCi auf. Die speziell auf Waldbrand-Löschfahrzeuge ausgerichtete Variante des Midlums fällt besonders durch seine grobstollige Einzelbereifung, welche in Verbindung mit dem Allradantrieb für eine hohe Geländegängigkeit sorgt, auf. Um eine möglichst große Bodenfreiheit zu erzielen sind Teile der Fahrgestelltechnik statt im Bereich zwischen den beiden Antriebsachsen, turmartig hinter der Doppelkabine angeordnet. Der Watfähigkeit und dem Arbeitsklima rund um das Fahrzeug herum kommt der hochgezogene Auspuff hinter der Kabine zu gute. Schon von Werk aus hat der Renault einen Schutz des Unterbodens und aller dort verlaufenden Leitungen gegen mechanische Beschädigungen und Hitze. Weiteren Schutz gegen mechanische Beschädigungen bieten der Frontschutzbügel und die beiden Überollbügel an der Kabine. In der viersitzigen Doppelkabine ist ein massiver, mit Schaumstoff verkleideter, Überollbügel eingebaut, welcher die Besatzung beispielsweise bei einem Überschlag schützt. Ein weiterer Überollbügel ist außen an der Kabine angebracht und schützt die Kabine vor kleineren Blessuren. Dieser Bügel dient gleichzeitig auch als Rohrleitung für die Selbstschutzanlage an der Kabine. Rundum die Kabine sind kleine Wasserdüsen in den Schutzbügel eingelassen, mit denen die Kabine komplett mit Wasser benetzt werden kann. Weitere Düsen sitzten an den vier Reifen des CCFM. Die Sebstschutzanlage kann über ein zentral in der Mittelkonsole in der Kabine angeordnetes Bedienteil in Betrieb gesetzt werden. Für einfache Bergungsaufgaben sowie die Selbstbergung ist an der vorderen Stoßstange eine kleine Elektroseilwinde montiert.
Der Aufbau des CCFM von Camiva kann als einfach und zweckdienlich beschrieben werden. Er besteht aus einem großen Aufbauelement, welches den 4.000 l fassenden Löschwassertank beinhaltet, sowie der auf einer Plattform am Heck angeordneten Feuerlöschkreiselpumpe. In den Tankaufbau eingelassen sind zwei mit Türen verschlossene Geräteräume für die übersichtliche Fahrzeugbeladung. Weitere Ausrüstungsgegenstände werden teilweise auf dem über eine Leiter rechts vorne am Aufbau erreichbaren Dach verstaut. Auf dem Dach wird außerdem ein Reserverad mitgeführt, das über einen kleinen ausklappbaren Kran entladen werden kann. Die Plattform am Fahrzeugheck, welche unter anderem die Feuerlöschkreiselpumpe aufnimmt, sitzt aus ergonomischen Gründen etwas tiefer als der restliche Aufbau. Die Pumpe hat eine Förderleistung von 1.500 l pro Minute bei einem Druck von 15 bar. Über einen Pumpenzumischer kann dem Löschwasser auch Schaummittel, insbesondere zur Netzmittelerzeugung, aus einem kleinen Tank auf dem Aufbaudach beigemischt werden. Gesteuert wird die Pumpe über ein kleines Bedienfeld, welches sich hinter einem wegklappbaren Gitter links in der hinteren Stoßstange verbirgt. Eingerahmt wird die Pumpe durch zwei Schlauchhaspeln: Links ein klassischer Schnellangriff mit formstabilem Druckschlauch und rechts eine Haspel mit konventionellem Druckschlauch mit 45 mm Durchmesser.

Das Fahrzeug trägt beim SDIS 66 die interne Bezeichnung CCFM99.

Ausrüster Standby GmbH
Sondersignalanlage
  • 2 Drehspiegelkennleuchten
  • 1 LED-Kennleuchte Mercura GyroLED am Heck
Besatzung 1/3 Leistung 158 kW / 215 PS / 212 hp
Hubraum (cm³) 6.174 Zulässiges Gesamtgewicht (kg) 13.500
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Eingestellt am 26.08.2018 Hinzugefügt von Christopher Benkert
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