Einsatzfahrzeug: Eft-Hellendorf - Feuerwehr - FlKfz 3500 ("Florian Perl 13/26")

Eft-Hellendorf - Feuerwehr - FlKfz 3500 ("Florian Perl 13/26")
Eft-Hellendorf - Feuerwehr - FlKfz 3500 ("Florian Perl 13/26")
Geräteraum G5

Einsatzfahrzeug-ID: V141720 Weiteres Foto hochladen

Funkrufname Eft-Hellendorf - Feuerwehr - FlKfz 3500 ("Florian Perl 13/26") Kennzeichen Y-701 975
Standort Europa (Europe)Deutschland (Germany)BundesbehördenBundeswehr (German Armed Forces)
Wache BwFw MunVersZ Süd Zuständige Leitstelle k.A.
Obergruppe Feuerwehr Organisation Bundeswehr
Klassifizierung Flugfeldlöschfahrzeug Hersteller Faun
Modell LF 22.30/45V 6x4 Auf-/Ausbauhersteller Bachert
Baujahr 1988 Erstzulassung 1989
Indienststellung 2010 Außerdienststellung k.A.
Beschreibung

Feuerlösch-Kraftfahrzeug FlKfz 3500 der Bundeswehrfeuerwehr des Munitionsversorgungszentrum Süd Eft-Hellendorf

Fahrgestell: Faun LF 22.30/45V 6x4
Aufbau: ARGE Bachert/ Ziegler
Baujahr: 1988

Technische Daten:

  • Motor: 8-Zylinder-Dieselmotor Deutz
  • Antrieb: Straßenantrieb (6x4)
  • Getriebe: Automatikgetriebe
  • Länge/Breite/Höhe: 9.050/2.750/3.250 mm

Feuerlöschkreiselpumpe:

  • Typ: FP 16/8 S
  • Hersteller: Ziegler
  • Förderleistung: 2.400 l/min bei 8 bar
  • Schaumzumischung: Pumpenzumischer
  • Besonderheit: Pump-and-Roll-Betrieb, Pumpenbedienstand in der Kabine

Frontwerfer:

  • Typ: RM8E
  • Hersteller: Rosenbauer
  • Durchflussmenge: 200 l/min bei 10 bar, maximal: 1.000 l/min bei 10 bar
  • Wurfweite: 34 m bei 200 l/min, 42 m bei 1.000 l/min
  • Schwenkbereich: -30° - 70°
  • Drehbereich: 270°
  • Steuerung: Kabelfernbedienung

Dachwerfer:

  • Hersteller: Ziegler
  • Durchfluss: 600 / 1.200 l/min
  • Wurfweite: 40 m
  • Steuerung: Manuelle Bedienung von der Kabine aus

Pulverlöschanlage:

  • Typ: P750
  • Hersteller: Minimax
  • Baujahr: 1988
  • Fassungsvermögen: 750 kg
  • Brandklassen: BC

Löschmittel:

  • Wasser: 3.500 l
  • Schaummittel: 270 l
  • BC-Löschpulver: 750 kg

Beladung/ Ausstattung:

  • Standheizung Webasto
  • Lichtmast mit Scheinwerfer 2.000 W am Heck
  • Tankheizung
  • Wasser und Schaumwerfer an der Front
  • Wasser- und Schaumwerfer auf dem Dach, Durchfluss: 600 / 1.200 l/min, Wurfweite: 40 m
  • Schnellangriff mit formstabilem S-Druckschlauch
  • 2 Pulverschnellangriffe mit formstabilem S-Druckschlauch, Abgabemenge: 3,5 / 5 kg/s
  • Klapptisch in der Kabine
  • Stromerzeuger Knurz, Leistung: 5 kVA
  • Leitungsroller
  • Beleuchtungsgruppe
  • Rüstsatz bestehend aus Hydraulikaggregat, Schere S90 und Spreizer SP30
  • Ketten für Rüstsatz
  • Motorkettensäge
  • Glasmanagementkoffer
  • Rettungsaxt Force
  • 4 Unterbaublöcke Weber Hydraulik
  • Abschleppstange
  • 4 A-Saugschläuche mit saugseitigen Armaturen
  • 8 B-Druckschläuche
  • 12 C-Druckschläuche
  • D-Druckschlauch
  • Sammelstück A-2B
  • Standrohr 2B und Hydrantenschlüssel
  • Verteiler B-CBC
  • D-, 2 C- und B-Mehrzweckstrahlrohr mit B-Stützkrümmer
  • Zumischer Z4 und Mittelschaumrohr KR4/75
  • 2 C-Hydroschilde
  • ABC-Pulverfeuerlöscher 6 kg
  • 2 ABC-Pulverfeuerlöscher 12 kg
  • Löschdecke
  • 4 Pressluftatmer ASG1800
  • Atemschutzüberwachungstafel
  • 4-teilige Steckleiter

Laufbahn:

  • 1989 - 2006: Bundeswehrfeuerwehr des Heeresinstandsetzungswerkes 860 in Sankt Wendel, später des Systeminstandsetzungszentrums 860 in Sankt Wendel
  • 2006: 1. Spezialpionierbataillon 464 in Speyer
  • 2006 - 2010: Bundeswehrfeuerwehr des Materialdepots Darmstadt
  • Seit 2010: Bundeswehrfeuerwehr des Munitionsversorgungszentrums Süd Eft-Hellendorf

In den 1970er Jahren musste sich die Bundeswehrfeuerwehr mit dem Gedanken befassen eine neue Generation von Feuerwehrfahrzeugen als Ablösung für die in die Jahre gekommenen Fahrzeuge der ersten Fahrzeuggeneration aus den 1950er Jahren zu entwickeln und zu beschaffen. Anfang der 1970er Jahren mussten bereits die ersten Feuerwehrfahrzeuge aus den jungen Jahren der Bundeswehr ausgesondert werden. Zugleich begann bei der Luftwaffe die Anschaffung neuer und größerer Flugzeuge wie ab 1971 der McDonnell Douglas F4 Phantom II oder ab 1980 des Panavia Tornados. Diese neuen Flugzeuge führten deutlich mehr Kerosin mit als ihre Vorgänger, weswegen zum Brandschutz auf den Fliegerhorsten auch deutlich mehr Löschmittel und damit größere Löschfahrzeuge vorgehalten werden mussten. Eine Aufgabe die mit den Fahrzeugen der ersten Generation der Bundeswehrfeuerwehr nicht mehr zu bewältigen war.
Ab 1975 liefen bei der Bundeswehrfeuerwehr erste konkrete Planungen für die zweite Fahrzeuggeneration an und erste Prototypen wurden beschafft und getestet. In einem ersten Projekt wurden reine Pulverlöschfahrzeuge auf Fahrgestellen von Faun (Z912/21A1), MAN (630L2A) und Magirus Deutz (Jupiter) erprobt sowie zweiachsige Pulverlöschanhänger. Die Tests verliefen nicht zufriedenstellend und das Projekt wurde wieder verworfen. Die beschafften Prototypen wurden an verschiedene Fliegerhorste der Luftwaffe abgegeben und dort weiter genutzt. Die Erkenntnisse aus dem vorausgegangenen Projekt flossen schließlich in die ab 1976 beschafften Fahrzeuge der zweiten Generation für die Bundeswehrfeuerwehr ein. Vier unterschiedlich große Feuerlösch-Kraftfahrzeuge wurden auf die Bedürfnisse der Bundeswehrfeuerwehr hin entwickelt und zwischen Mitte der 1970er Jahre bis in die 1980er Jahre hinein beschafft. Kleinstes Fahrzeug sollte das Feuerlösch-Kraftfahrzeug 1000 mit 1.000 l Wasser, 100 l Schaummittel, 50 kg Löschpulver und 100 kg Halon sein. Es wurde als einziges Fahrzeug der zweiten Generation auf einem Fahrgestell der Kat. III Lkw tmil gl, also einem teilmilitarisierten, geländegängigen Serienfahrgestell, aufgebaut wurde. Für diesen Auftrag konnten sich Mercedes-Benz mit dem Unimog U 1300 L als Fahrgestelllieferant sowie Metz für den Aufbau qualifizieren. Die drei deutlich größeren Feuerlösch-Kraftfahrzeuge 3000, 3500 und 8000 wurden auf eigens für die Bundeswehr von Faun entwickelten Fahrgestellen der höchsten Kat. I mil gl, militärischen, geländegängigen Sonderfahrgestellen, aufgebaut. Sie wurden modular aufeinander aufbauend konzipiert um die Ersatzteilversorgung möglichst einfach und effizient zu gestalten. So fand beispielsweise die Kabine der Feuerwehr-Fahrgestelle auch bei anderen für die Bundeswehr bestimmten Fahrgestellen von Faun Verwendung. Mit den Typen LF16.30/45V und LF22.30/45V gab es für die Feuerlösch-Kraftfahrzeuge 3000 und 3500 eine zwei- sowie eine dreiachsige Variante mit unterschiedlichem Gesamtgewicht, aber jeweils identischer Motorisierung. Verbaut wurde bei beiden jeweils ein 235 kW starker Acht-Zylinder-Dieselmotor von Deutz. Größtes Faun-Fahrgestell für die Bundeswehrfeuerwehr war das LF40.30 x 2/48V mit vier Achsen und zwei im Heck verbauten Deutz-Acht-Zylindern mit jeweils 235 kW. Während für die drei großen Feuerlösch-Kraftfahrzeuge die Fahrgestelle allesamt von Faun geliefert wurden, stammten die Aufbauten von drei unterschiedlichen Arbeitsgemeinschaften. Das Feuerlösch-Kraftfahrzeug 3000 war ein reines Pulverlöschfahrzeug mit 3.000 kg Löschpulver und wurde von einer Arbeitsgemeinschaft bestehend aus Bachert, Ziegler und Total aufgebaut. Die Aufbauten für das Feuerlösch-Kraftfahrzeug 3500 mit 3.500 l Wasser, 280 l Schaummittel und 750 kg Pulver fertigten Bachert und Ziegler zusammen in einer Arbeitsgemeinschaft. In einer dritten Arbeitsgemeinschaft fertigten Saval-Kronenburg und Schörling die Aufbauten für das große Feuerlösch-Kraftfahrzeug 8000 mit 8.000 l Wasser und 800 l Schaummittel.

Das größte der vier neu entwickelten Feuerlösch-Kraftfahrzeuge wurde auch zuerst beschafft. Zwischen 1976 und 1980 liefen bei der Arbeitsgemeinschaft Saval-Kronenburg/ Schörling 74 vierachsigen 8000er vom Band. Ähnlich viele Exemplare, nämlich 72, wurden ab 1980 vom Feuerlösch-Kraftfahrzeug 3000 beschafft. Fast über die gesamten 1980er Jahre hinweg wurden das kleine Feuerlösch-Kraftfahrzeug 1000 sowie das dreiachsige Feuerlösch-Kraftfahrzeug 3500 ausgeliefert. Nach einem ersten Prototyp 1979 wurden ab 1982 von der Arbeitsgemeinschaft Bachert/ Ziegler nicht weniger als 148 Feuerlösch-Kraftfahrzeuge 3500 aufgebaut, wobei ursprünglich sogar 263 Einheiten geplant waren. Um die Brandbekämpfung in Flugzeughangars und ähnlichen Gebäuden zu erleichtern wurden die Feuerlösch-Kraftfahrzeuge 3500 ab 1986 mit einem zusätzlichen Frontwerfer von Rosenbauer anstelle einer zweiten Schnellangriffseinrichtung ausgeliefert. Nachträglich wurden auch ältere Fahrzeuge mit diesem Frontwerfer nachgerüstet. Insgesamt rund 80 der Fahrzeuge verfügen über einen Frontwerfer, wobei die Werfer für unterschiedliche Aufgaben auf unterschiedliche Durchflussmengen eingestellt wurden. Etwa 40 der Fahrzeuge haben einen Werfer mit einer Leistung von 1.000 l/min und ebenfalls rund 40 Fahrzeuge einen mit nur 200 l/min. Während die Fahrzeuge mit den leistungsstarken Werfern vor allem bei der Luftwaffe zu finden sind, gingen die Exemplare mit dem schwächeren Werfer in der Hauptsache an Bundeswehrfeuerwehren auf Truppenübungsplätzen. Ebenso wurden einige der Feuerlösch-Kraftfahrzeuge 3500 mit Bühnen zur Pilotenrettung an der Front ausgestattet.
Auch die NATO und die US Air Force beschafften für ihre Fliegerhorste in Deutschland Fahrzeuge der zweiten Generation der Bundeswehrfeuerwehr, nämlich mehrere Exemplare der Feuerlösch-Kraftfahrzeuge 3500 und 8000.

Die dritte Generation von Feuerwehrfahrzeugen bei der Bundeswehr ging ab Mitte der 1990er Jahre in Entwicklung. Erste Serienfahrzeuge wurden ab etwa 2007 beschafft und ersetzten zuerst die wenigen noch verbliebenen Fahrzeuge der ersten Generation sowie nach und nach auch Fahrzeuge der zweiten Generation.

Die erst 2008 wieder aufgestellte Bundeswehrfeuerwehr im heutigen Munitionsversorgungszentrum Süd in Eft-Hellendorf bekam 2010 als Pulverlöschkomponente ein damals 22 Jahre altes Feuerlösch-Kraftfahrzeug 3500 zugeteilt. Das Fahrzeug war 1989 bei der Bundeswehrfeuerwehr im Heeresinstandsetzungswerk 860, dem späteren Systeminstandsetzungszentrum 860, in Sankt Wendel in Dienst gestellt worden. Mit der Ausgliederung des Sankt Wendler Instandsetzungszentrums aus der Bundeswehr in die Heeresinstandsetzungslogistik (HIL) GmbH im Jahr 2005 wurde die Bundeswehrfeuerwehr geschlossen und eine Werkfeuerwehr etabliert. Von der aufgelösten Bundeswehrfeuerwehr in Sankt Wendel gelangte das Löschfahrzeug 2006 zunächst nach Speyer zum 1. Spezialpionierbataillon 464 und nach nur knapp einem Monat ins Materialdepot Darmstadt. Im Jahr 2010 wurde es vom Depot in Darmstadt schließlich nach Eft Hellendorf umgesetzt. An seinem letzten Standort wurde dann auch der Frontwerfer nachgerüstet.

Funkrufname:

Mit "Florian Perl 13/26" trägt das Feuerlösch-Kraftfahrzeug 3500 so wie auch alle anderen Fahrzeuge der Bundeswehrfeuerwehr Eft-Hellendorf einen zivilen Funkrufnamen welcher der Verwaltungsvorschrift über Funkrufnamen für nichtpolizeiliche Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (npolBOS) im Saarland entspricht. Zur besseren Einordnung der Fahrzeuge werden sie im Funkrufnamen behandelt wie ein Einsatzfahrzeug der Feuerwehr in der Gemeinde Perl, der Kommune in der das Munitionsversorgungszentrum Süd liegt. Aus diesem Grund tragen die Einsatzfahrzeuge der Bundeswehrfeuerwehr die Standortkennzahl 13 und reihen sich so hinter die Fahrzeuge der zwölf Perler Löschbezirke ein. Mit der Fahrzeugkennzahl "26" wird das Feuerlösch-Kraftfahrzeug 3500 als Trockentanklöschfahrzeug definiert.

Ausrüster k.A.
Sondersignalanlage
  • 3 Drehspiegelkennleuchten Bosch RKLE 90H, davon 1 am Heck
Besatzung 1/5 Leistung 235 kW / 320 PS / 315 hp
Hubraum (cm³) 12.763 Zulässiges Gesamtgewicht (kg) 22.000
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Eingestellt am 25.11.2017 Hinzugefügt von Christopher Benkert
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