Einsatzfahrzeug: Gais - StpFW TBG - VF

Gais - StpFW - VF
Gais - StpFW - VF
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Funkrufname Gais - StpFW TBG - VF Kennzeichen AR 11120
Standort Europa (Europe)Schweiz (Switzerland)Appenzell Ausserrhoden
Wache StpFw Teufen Bühler Gais Depot Gais AR Zuständige Leitstelle k.A.
Obergruppe Feuerwehr Organisation Freiwillige Feuerwehr (FF)
Klassifizierung Schlauchwagen Hersteller Iveco
Modell Daily 70 C 17 4x4 Auf-/Ausbauhersteller Brändle
Baujahr 2017 Erstzulassung 2017
Indienststellung 2017 Außerdienststellung k.A.
Beschreibung

Verlegefahrzeug VF der Regionalen Stützpunktfeuerwehr Teufen Bühler Gais, stationiert im Depot Gais

Fahrgestell: Iveco Daily 70 C 17 HA8 D 4x4 („Daily VI“)
Aufbau: Brändle
Aufbautyp: V/max
Baujahr: 2017

Technische Daten:
Antrieb: Allradantrieb, 4x4
Getriebe: 8-Gang-Automatikgetriebe Iveco Hi-Matic
Radstand: 3.750 mm

Reinigungsmittel:
Wasser: 200 l

Beladung/ Ausstattung:

  • Rückfahrkamera
  • Umfeldbeleuchtung
  • Hochdruckreiniger mit Verbrennungsmotor und zwei Druckabgängen
  • Schlauchwaschanlage Brändle Pat.Pend zur Grobreinigung der Druckschläuche von außen am Heck
  • Schlauchaufnahmegerät Brändle V/max
  • Pneumatische Entnahmehilfe für Tragkraftspritze
  • Stromerzeuger Honda
  • LED-Strahler mit Akku
  • Schaufel
  • Spitzhacke
  • 2 Taschenlampen mit Warnaufsatz
  • 2 Warnzelte
  • 2 Verkehrswarnleuchten
  • Tragkraftspritze Rosenbauer Fox
  • A-Saugschläuche und saugseitige Armaturen
  • 2.000 m B-Druckschlauch zusammengekuppelt und in Buchten gelegt in Schlauchbett
  • 12 B-Druckschläuche
  • Hochdruckschlauch
  • Hochdruckreinigungslanze
  • 2 Räder für Tragkraftspritze
  • 4 Schlauchbrücken
  • Faltbehälter 3.000 l
  • ABC-Pulverfeuerlöscher

Zum Fuhrpark der Regionalen Stützpunktfeuerwehr Teufen Bühler Gais gehört auch ein im Depot Gais stationiertes Verlegefahrzeug, die schweizerische Variante eines Schlauchwagens, für den Aufbau einer Wasserversorgung über lange Wegestrecken. Im Jahr 2017 konnte das bisherige Verlegefahrzeug, ein Nissan Pick-Up mit Sanwald-Aufbau aus dem Jahr 1991, durch ein neues, deutlich größeres und leistungsfähigeres Exemplar auf einem Iveco Daily mit Allradantrieb und einem V/max-Aufbau von Brändle ersetzt werden. Das alte Verlegefahrzeug konnte lediglich zwei Feuerwehrangehörige transportieren und führte nur rund 500 m B-Druckschlauch auf einer großen Schlauchhaspel mit Motorantrieb im Aufbau mit. Durch das kleine Fahrgestell und die schwere Haspel konnte auf dem Fahrzeug fast keine weitere Beladung mitgeführt werden. Das neue Verlegefahrzeug führt im Vergleich zu seinem Vorgänger mit 2.000 m die vierfache Menge an B-Druckschläuchen mit. Möglich wurde dies durch die Wahl eines deutlich größer bemessenen Fahrgestells und den Verzicht auf die für schweizerische Schlauchwagen lange Zeit üblichen großen Schlauchhaspeln, welche alleine schon ein enormes Eigengewicht mitbringen, zugunsten eines großen Schlauchbetts für die zusammengekuppelt und in Buchten liegenden B-Schläuche. Ebenso konnte auch die Möglichkeit zum Transport weiterer Ausrüstung deutlich vergrößert werden. So führt das neue Verlegefahrzeug beispielsweise auch eine eigene Tragkraftspritze, in der Schweiz Motorspritze genannt, mit. Dank der Doppelkabine des Ivecos können außerdem statt zuvor nur zwei jetzt ganze sechs Feuerwehrangehörige befördert werden.

Beim Verlegefahrzeug der Stützpunktfeuerwehr Teufen Bühler Gais handelt es sich um einen Brändle-Schlauchverleger vom Typ V/max, welcher auf das schnelle und effiziente Verlegen und das anschließende Aufnehmen von langen Schlauchleitungen ausgelegt ist und auf die Schlauchlagerung in einem einzigen großen Schlauchbett, von Brändle als Schlauchbox bezeichnet, setzt. Mit dem Namen V/max für sein Schlauchverlegekonzept greift Brändle bewusst auf die physikalische Abkürzung für die Höchstgeschwindigkeit zurück, um damit die Schnelligkeit seines Systems besonders zu unterstreichen und zu betonen. Das System wurde von Brändle ab etwa 2006 als bessere Alternative zu den ansonsten in der Schweiz gebräuchlichen Schlauchverlegemethoden mit Kassetten oder großen, motorisierten Schlauchhaspeln entwickelt. Bei den beiden anderen Methoden bestehen verschiedene Nachteile, die Brändle mit seinem System vermeiden will. Beim Haspelsystem etwa müssen die Schläuche sehr stramm aufgewickelt werden, um ein Durchhängen der Schläuche und damit eine Unwucht der ganzen Haspel zu verhindern. Auch erfordert das Fahren beim Verlegen der Schläuche einiges an Geschick und bei Kurvenfahrten auch Handarbeit beim Positionieren der verlegten Schläuche. Dem hingegen ist das Verlegen von Schläuchen aus großen Kassetten heraus sehr einfach und effizient, dafür aber das Bestücken nach dem Einsatz sehr zeitaufwändig und mühsam. Aufgebaut werden kann das System von Brändle auf Transporter- und LKW-Fahrgestellen, auf Anhänger- oder Abrollbehälterbasis sowie auch auf Rollcontainer.

Statt auf Haspeln oder Kassetten setzt das V/max-System von Brändle auf ein großes Schlauchbett, bzw. eine große Schlauchbox aus Lochblech, welche durch eine große Tür am Heck verschlossen wird. Im Schlauchbett werden die zusammengekuppelten Druckschläuche locker aufeinandergeschichtet transportiert. Zum Verlegen muss lediglich die Tür geöffnet und die lose Schlauchkupplung hinausgezogen werden. Durch die lockere Schichtung funktioniert ein Verlegen der Schläuche in Kurven auch noch bei höherer Geschwindigkeit problemlos. Wahlweise lässt sich die Schlauchleitung aus dem Bett mittig oder zum rechten Straßenrand hin verlegen. Zum Verlegen nach rechts hin lässt sich die links angeschlagene Tür des Schlauchbetts ein zweites Mal aufklappen und schräg nach rechts zeigend arretieren. Zwischen den beiden Türhälften verbirgt sich ein dreieckiges Holzbrett was zwischen Schlauchbett und Tür eingelegt wird. Durch die schräg stehende Tür und das Brett wird der auslaufende Schlauch umgelegt und landet direkt am rechten Straßenrand. Für das Verlegen wird außer dem Maschinisten des Verlegefahrzeuges keine weitere Person benötigt.

Für das Aufnehmen der verlegten B-Druckschläuche ist oben auf dem Schlauchbett am Heck ein V/max-Aufnahmegerät von Brändle montiert, welches wahlweise über einen Spannungswandler oder einen Stromerzeuger angetrieben wird. Das Aufnahmegerät besteht aus einem Förderband aus Gummi und einer oben aufliegenden Bürstenrolle. Über eine Kabelfernbedienung mit Potentiometer kann die Laufgeschwindigkeit des Förderbandes frei angepasst werden. Zum Aufnehmen fährt das Verlegefahrzeug vorwärts die Leitung entlang, wobei es egal ist ob der Schlauch mittig auf der Straße oder an einem der Straßenränder liegt. Durch einen sogenannten Zentrierring am Heck wird der aufzunehmende Schlauch immer sauber dem Aufnahmegerät zugeführt. Optional lässt sich der Zentrierring auch durch ein Schlauchwaschgerät ersetzten, welches den Schlauch ebenso wie der Zentrierring dem Aufnahmegerät zuführt, ihn dabei aber auch noch von außen reinigt. Neben dem Maschinisten des Verlegefahrzeuges werden noch zwei weitere Feuerwehrangehörige für den Vorgang des Aufnehmens benötigt: Einer der die Aufnahmevorrichtung überwacht und deren Geschwindigkeit an die Fahrgeschwindigkeit des Verlegefahrzeuges anpasst und ein weiterer Feuerwehrangehöriger der die über die Aufnahmevorrichtung zugeführte Schlauchleitung wieder locker in Buchten in das Schlauchbett legt. Sollte sich der Schlauch beim Aufnehmen einmal verklemmen oder ähnliches, so schleift das Förderband des Aufnahmegerätes einfach durch. Im selben Vorgang mit dem Aufnehmen können die Druckschläuche durch die optional am Heck anzubringende Brändle Pat.Pend-Waschanlage noch von außen gereinigt werden. Durch kreisförmig angeordnete Düsen wird der aufzunehmende Schlauch in der Waschanlage wassersparend unter Hochdruck von außen abgespritzt und Verunreinigungen so entfernt. Zum Betrieb der Waschanlage verfügen die V/max-Verlegefahrzeuge von Brändle über 200 bis 1.000 l große Wassertanks sowie einen eingebauten Hochdruckreiniger. Durch die Konstruktion des Schlauchbetts aus Lochblech ist ein einlagern nasser Schläuche problemlos möglich.

Von Brändle wurde das Verkegefahrzeug der Stützpunktfeuerwehr Teufen Bühler Gais auf einem Iveco Daily der sechsten Generation vom Typ 70 C 17 HA8 D 4x4 im ersten Quartal 2017 aufgebaut. Der Daily mit Allradantrieb ist mit dem erst kurz zuvor vorgestellten Hi-Matic Acht-Gang-Automatikgetriebe ausgestattet und hat eine Doppelkabine für insgesamt sechs Personen.
Der V/max-Aufbau von Brändle auf dem hochbeinigen Allrad-Daily fällt durch seine unkonventionelle, asymmetrische Bauweise und die teilweise offene Lagerfläche für die Ausrüstung auf. Im Einzelnen setzt sich der Aufbau aus einem Geräteraummodul direkt hinter der Kabine, dem sich rechtwinklig daran anschließenden Schlauchbett und einer offenen Geräteablage rechts und einem Laufsteg links des Schlauchbetts zusammen. Der Gerätekoffer hat zwei mit Rollläden versehene Geräteräume und ist mit dezenten LED-Umfeldbeleuchtungsmodulen sowie einer Lagerung für A-Saugschläuche auf dem Dach ausgerüstet. Im Geräteraum G1 ist eine pneumatische Entnahmehilfe für eine Tragkraftspritze eingebaut. Der zum Betrieb der Entnahmehilfe benötigte Druckluftkompressor ist in der Mitte des Geräteraummoduls eingebaut. Mit der Entnahmehilfe kann die Tragkraftspritze bis auf den Boden herabgelassen werden. An der Tragkraftspritze lassen sich zwei ebenfalls im Geräteraum G1 gelagerte Räder montieren, mit denen sich das schwere Gerät leicht von der Entnahmehilfe herunterrollen und vor Ort rangieren lässt. Der gegenüberliegende Geräteraum G2 ist mit verschiedenen Plastikkisten für kleinere Ausrüstungsgegenstände bestückt. Unter den beiden Geräteräumen sowie rechts hinten unter dem Aufbau befinden sich kleine Staukästen mit Klappen als Verschluss. Die Klappen der Kästen lassen sich darüber hinaus auch als Trittstufe bei der Entnahme von Ausrüstung nutzen. Links an den Geräteraum G2 schließt sich ein offen gestalteter Aufbauteil an. In dem regalartigen Element ist direkt neben dem Geräteraummodul ein 200 l fassender Wassertank aus Kunststoff befestigt. An ihn angeschlossen ist eine kleine Hochdruckpumpe mit einem kleinen Verbrennungsmotor. Der Wassertank und die Hochdruckpumpe dienen in erster Linie nicht der Brandbekämpfung, sondern vielmehr als Hilfsmittel beim Reinigen von Druckschläuchen. Neben der Hochdruckpumpe wird ein kompakter Stromerzeuger mitgeführt, der problemlos auch in seiner Halterung betrieben werden kann. Über Pumpe und Stromerzeuger befindet sich ein offenes Staufach für einen Faltbehälter und darüber wiederum ein über die ganze Länge dieses Aufbauteils reichendes Fach für zwölf gerollte B-Druckschläuche mit Trageriemen. Gesichert werden alle Schläuche durch einen einzigen durch die Trageriemen gezogenen Spanngurt. Zum Heck hin wird das Regal durch eine geschlossene Fläche abgeschlossen an der verschiedene Kupplungs- und Hydrantenschlüssel sowie ein Hochdruckschlauch mit Reinigungslanze in Halterungen mitgeführt werden.
Hinter dem offen ausgeführten Regalelement befindet sich das vom Geräteraummodul bis zum Heck reichende Schlauchbett. Das Bett besteht aus Vierkantprofilen die mit Lochblechen ausgekleidet sind und ist nach oben hin offen. Lediglich die Rückwand zum Geräteraummodul ist geschlossen ausgeführt. Vom Geräteraummodul her wird das Schlauchbett bei Dunkelheit durch ein LED-Modul ausgeleuchtet. Im Schlauchbett finden bis zu 2.000 m zusammengekuppelter und in Buchten gelegter B-Druckschlauch Platz. Nach hinten hin abgeschlossen wird das Schlauchbett durch eine links angeschlagene Tür. Die Tür lässt sich in der Mitte nochmals auffalten und kann entweder bei einem Winkel von 45° oder 90° arretiert werden. Bei einem Öffnugnswinkel von 45° lässt sich zudem ein zwischen den beiden Türhälften mitgeführtes Holzbrett einlegen, mit dem ein Auslaufen der Schläuche zur Seite hin ermöglicht wird. An der Außenseite der Tür befindet sich eine Halterung für eine Schlauchwaschanlage Brändle Pat.Pend. Mit Wasser versorgt wird die Hochdruckreinigungsanlage über die Hochdruckpumpe. Auf einem Träger über der hinteren Tür des Schlauchbetts sitzt mittig das Brändle V/max Schlauchaufnahmegerät. Betrieben wird es über den mitgeführten Stromerzeuger. Flankiert wird das Aufnahmegerät durch zwei Arbeitsstellenscheinwerfer und auf der linken Seite durch eine Rundumkennleuchte. Am Aufnahmegerät ist zudem auch eine kleine Rückfahrkamera, mit der zusätzlich das Verlegen der Schläuche überwacht werden kann, montiert. AUf der linken Seite verläuft entlang des Schlauchbettes ein Laufsteg mit Geländer und einer kleinen Leiter am Heck als Zugang. Über eine Trittstufe am Ende des Steges können die auf dem Geräteraummodul mitgeführten A-Saugschläuche bequem entnommen werden. Ganz vorne am Steg befindet sich außen am Schlauchbett ein kleiner Fußtritt über den das Schlauchaufnahmegerät erreicht werden kann. Hier befindet sich auch die Kabelfernsteuerung für das Aufnahmegerät. Um die Schläuche nach dem Einsatz wieder einfach in das Schlauchbett ablegen zu können lässt sich mittig ein Teil der Seitenwand des Schlauchbetts abklappen.

Ausrüster Rauwers GmbH
Sondersignalanlage
  • 2 LED-Kennleuchten Federal Signal LP800 Solaris
  • 2 Frontblitzer FG Hänsch Sputnik SL
  • 1 LED-Kennleuchte Federal Signal LP400 Solaris am Heck
Besatzung 1/5 Leistung 125 kW / 170 PS / 168 hp
Hubraum (cm³) 2.998 Zulässiges Gesamtgewicht (kg) k.A.
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Eingestellt am 07.06.2017 Hinzugefügt von Christopher Benkert
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