Einsatzfahrzeug: Nogent-le-Rotrou - UIISC 1 - S-GTLF 22/120-180 - UFR

Nogent-le-Rotrou - UIISC 1 - S-GTLF 22/120-180 - UFR
Nogent-le-Rotrou - UIISC 1 - S-GTLF 22/120-180 - UFR
Aufgenommen bei einem Waldbrand in der Nähe von Cébazan im Département Hérault (34).

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Funkrufname Nogent-le-Rotrou - UIISC 1 - S-GTLF 22/120-180 - UFR Kennzeichen BA-224-EL
Standort Europa (Europe)Frankreich (France)Forces armées françaises (Streitkräfte)Armée de terre (Heer)
Wache UIISC n°1 Caserne Sully Zuständige Leitstelle k.A.
Obergruppe Feuerwehr Organisation Militärische Feuerwehr
Klassifizierung Industrie-/Universallöschfahrzeug Hersteller Renault
Modell Premium 460 dXi Auf-/Ausbauhersteller Rocher
Baujahr k.A. Erstzulassung k.A.
Indienststellung k.A. Außerdienststellung k.A.
Beschreibung

Unité de fabrication de retardant UFR/ Sonder-Großtanklöschfahrzeug S-GTLF 22/120-180 mit Sattelzugmaschine der Unité d'instruction et d'intervention de la sécurité civile (UIISC) n°1 in der Caserne Sully in Nogent-le-Rotrou und einem Tankauflieger der Unité d'instruction et d'intervention de la sécurité civile (UIISC) n°7 in der Camp Couderc in Brignoles

Fahrgestell: Renault Premium 460 dXi

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Tankauflieger

Aufbau: Rocher

Feuerlöschkreiselpumpe 1:
Förderleistung: 1.000 l/min
Antrieb: Dieselmotor
Aufgabe: Befüllen der Tanks

Feuerlöschkreiselpumpe 2:
Förderleistung: 1.200 l/min bei 3 bar
Schaumzumischung: Zumischer 0 – 25 %
Antrieb: Dieselmotor
Aufgabe: Zumischen des Hemmmittels und Abgabe des Hemmmittel-Wasser-Gemischs an andere Fahrzeuge

Löschmittel:
Wasser: 12.000 l
Hemmmittel Biogema Fire Trol 936: 18.000 l

Beladung/ Ausstattung:

  • Umfeldbeleuchtung
  • 2 schwenkbare Galgen zur Abgabe des Hemmmittel-Wasser-Gemischs
  • Begehbares Podest mit aufklappbarem Geländer auf den Tanks

Im Kampf gegen Vegetationsfeuer greifen die militärischen Unités d'instruction et d'intervention de la sécurité civile (UIISC) in Frankreich nicht nur auf Wasser und Netzmittel als Löschmittel zurück, sondern setzten auch auf spezielle Hemmmittel, im französischen Retardant genannt, um das Feuer in seiner Ausbreitung zu stoppen oder zumindest zu verlangsamen. Die meist rot eingefärbten Hemmmittel sind Löschwasserzusätze, die, je nach Zumischrate, aggressiv zur Brandbekämpfung oder defensiv zum Legen von Brandschneisen eingesetzt werden können. Bekannt sind die Brandhemmer vor allem durch ihren Einsatz von Löschflugzeugen und -helikoptern aus in der Bekämpfung von Vegetationsbränden. Bei den UIISC kommen die Brandhemmer aber auch vom Boden aus zum Einsatz. Für den bodengebundenen Einsatz der Hemmmittel in der Brandbekämpfung sind die Détachements d’intervention retardant innerhalb der einzelnen UIISC verantwortlich. Von diesen Abteilungen werden sogenannte Section d'intervention retardant terrestre (SIR) als taktische Einheit gebildet. Jede SIR besteht aus 27 Einsatzkräften und neun Fahrzeugen und ist dazu in der Lage binnen 90 Minuten einen 4 km langen und 6 m breiten Streifen mit Hemmmittel zu bedecken. Die SIR ergänzen die Hemmmittelabwürfe durch fliegende Brandbekämpfungseinheiten und können im Gegensatz zu diesen auch nachts weitgehend uneingeschränkt eingesetzt werden und Punkte erreichen, die für Lufteinheiten unzugänglich sind. Das Herzstück einer jeden SIR bildet die durch zwei Feuerwehrangehörige besetzte Unité de fabrication de retardant (UFR), ein Sattelzug mit Tanks für 18.000 l Hemmmittel und weitere 12.000 l Wasser sowie zwei fest verbauten Pumpen als Herstellungs- und Verteilungspunkt für das Hemmmittel-Wasser-Gemisch. Die weitere personelle und materielle Ausstattung einer SIR entspricht der einer Section d'Intervention Feu de fôret (SIFF), einer normalen Waldbrandbekämpfungseinheit der UIISC. Ihre Aufgabe ist das Ausbringen des in der UFR herstellten Hemmmittel-Wasser-Gemischs sowie, bei Bedarf, auch die Wasserversorgung der UFR selbst. Eine solche SIFF besteht aus einem geländegängigen Führungsfahrzeug, drei Waldbrandtanklöschfahrzeugen mit 6.000 l Wassertank sowie einem mit 14.000 l Wassertank und einer technischen Komponente, bestehend aus einem Gerätewagen sowie einem Gerätewagen-Logistik. Aufgabe der beiden Gerätewagen ist die Instandhaltung vor Ort während des Einsatzes sowie das Heranführen von Werkzeugen und Ausrüstung zum Schaffen von Brandschneisen oder zum Aufdecken von Glutnestern. Zuletzt gehört zu einer SIR noch ein zweites geländegängiges Führungsfahrzeug.
Je nach Situation kann eine SIR bei ihrer Arbeit noch durch einen Verband des Détachement Appui - der Unterstützungseinheit - mit schweren Baumaschinen zum Anlegen von Brandschneisen unterstützt werden.

Der Einsatz einer SIR lässt sich in drei Bereiche unterteilen, in deren Zentrum die Herstellung des Hemmmittel-Wasser-Gemisches in der UFR steht, sie ist der zentrale Dreh- und Angelpunkt einer SIR. Die UFR im Zentrum wird flankiert durch die Abgabe des erzeugten Hemmmittel-Wasser-Gemisches sowie die Wasserversorgung der UFR für die weitere Produktion des Gemisches.
Die UFR führt den kompletten Vorrat an Hemmmittel einer SIR mit: 18.000 l. Bei einer Zumischrate von 20 %, der für den defensiven Einsatz üblichen Zumischrate, lassen sich so 80.000 l Hemmmittel-Wasser-Gemisch zum Ausbringen in Brandschneisen erzeugen. Bei der aktiven Brandbekämpfung mit Hemmmittel liegt die Zumischrate deutlich niedriger, die erzeugbare Löschmittelmenge fällt also noch viel höher aus. Die 12.000 l Wasser, die eine UFR mitführt, genügen nur als Puffer für die Erstphase eines Einsatzes, eine ständige und leistungsstarke Wasserversorgung ist also für den weiteren Einsatzverlauf unabdingbar nötig. Die UFR kann je nach den Begebenheiten vor Ort entweder über eine entsprechend dimensionierte Schlauchleitung oder im Pendelverkehr durch Tanklöschfahrzeuge mit Wasser versorgt werden. Bei der Versorgung im Pendelverkehr bietet sich das zur SIR gehörende Großtanklöschfahrzeug mit 14.000 l Tankvolumen primär an, aber auch die anderen Waldbrandtanklöschfahrzeuge der SIR können hierzu hinzugezogen werden. Werden die Tanklöschfahrzeuge der SIR jedoch zur Wasserversorgung der UFR genutzt, so fehlen diese Kapazitäten auf der anderen Seite beim Ausbringen des Hemmmittels.
Zum Ausbringen des in der UFR erzeugen Hemmmittel-Wasser-Gemisches werden im Pendelverkehr die Waldbrandtanklöschfahrzeuge der SIR genutzt. An der UFR werden sie mit dem dort produzierten Gemisch befüllt und geben es anschließend am Einsatzort über ihre Wasserwerfer oder Strahlrohre wieder ab. Mit einem der 6.000 l-Tanklöschfahrzeuge kann binnen zehn Minuten ein 200 m langer und 6 m breiter Streifen mit Hemmmittel bedeckt werden, mit dem großen Tanklöschfahrzeug mit 14.000 l Fassungsvermögen ist der Streifen bei gleicher Zeit sogar 450 m lang und 12 m breit. Bei der Abgabe können die Tanklöschfahrzeuge je nach Lage aggressiv oder defensiv eingesetzt werden. Beim aggressiven Vorgehen bilden die drei kleinen Tanklöschfahrzeuge eine Halteposition vor dem heranrückenden Feuer und werden durch das pendelnde Tanklöschfahrzeug mit Gemisch für den Angriff versorgt. Im defensiven Vorgehen gibt es gleich mehrere verschiedene Taktiken. Zunächst können mit den verschiedenen Tanklöschfahrzeugen lokal begrenzt Schutzstreifen aus Hemmmittel vor vom Feuer bedrohten Objekten, wie beispielsweise Gebäuden, angelegt werden. Auf der anderen Seite können nach unterschiedlichen Mustern Brandschneisen mit Hemmmittel bedeckt werden. Mit den drei kleinen Tanklöschfahrzeugen lässt sich so ein Streifen von 6 m Breite anlegen, während die Versorgung mit Gemisch das große Tanklöschfahrzeug übernimmt. Alternativ kann auch ein 12 m breiter Hemmmittelstreifen angelegt werden. Die erste Hälfte decken die kleinen Tanklöschfahrzeuge ab, die zweite Hälfte das Große. In diesem Szenario pendeln alle Tanklöschfahrzeuge der SIR zum Auffüllen an die UFR. Bei besonders heftigen Feuern lassen sich parallel zueinander auch zwei Hemmmittelstreifen rechts und links eines Fahrweges anlegen. Auf einer Seite des Weges benetzten die kleinen Tanklöschfahrzeuge einen 6 m breiten Streifen doppelt mit Hemmmittel. Auf der anderen Seite wird mit dem großen Tanklöschfahrzeug statt eines 12 m breiten Streifens nur einer von 6 m Breite, dafür aber mit der doppelten Menge Hemmmittel angelegt. Auch bei diesem Szenario pendeln wieder alle Tanklöschfahrzeuge zum Auffüllen.

Die UFR besteht aus einer zweiachsigen Renault-Sattelzugmaschine sowie einem dreiachsigen Sattelauflieger mit Tankaufbau von Rocher. Der Aufbau hat fünf Tankkammern mit jeweils 6.000 l Fassungsvermögen. Während die beiden äußeren Kammern mit Wasser gefüllt sind, wird in den drei mittleren Kammern Hemmmittel mitgeführt. Unterflur sind zwei Feuerlöschkreiselpumpen mit jeweils eigenem Dieselmotor als Antrieb verbaut. Die kleinere der beiden Pumpen fördert bis zu 1.000 l/min und ist zum Befüllen der Tankkammern gedacht. Mit der größeren Pumpe lassen sich bis zu 1.200 l/min bei 3 bar fördern. An sie angeschlossen ist eine Zumischanlage die Raten bis zu 25 % erlaubt. Über diese Pumpe und die daran angeschlossene Zumischanlage wird das Hemmmittel-Wasser-Gemisch hergestellt. Die Übergabe des fertigen Gemischs von der UFR an die Tanklöschfahrzeuge erfolgt anschließend nicht über Druckschläuche, sondern über zwei ausschwenkbare Galgen am Aufbauheck. Über sie wird das Gemisch von oben in die Mannlöcher der Wassertanks der Tanklöschfahrzeuge eingefüllt. Über den offenen Einlauf von oben durch das Mannloch können die Tanks deutlich schneller und einfacher gefüllt werden, als über Druckschläuche. Die beiden drei Meter langen Galgenarme lassen sich um 180° Schwenken. Ihr Auslauf liegt auf einer Höhe von 3,5 m, kann aber über Verlängerungen noch verringert werden. Die Oberseite des Tankaufbaus ist mit einer begehbaren Plattform ausgestattet, die über eine Leiter am Heck erreicht werden kann. Mit einer neben der Leiter angebrachten Kurbel lassen sich über einen Seilzug Geländer rings um die Plattform aufrichten. Die Plattform, von der aus die Mannlöcher der einzelnen Tankkammer erreicht werden können, dient zudem als Aufnahme für die Scheinwerfer der Umfeldbeleuchtung.

Bei dieser UFR handelt es sich um eine Kombination aus einer Sattelzugmaschine der UIISC n°1 in Nogent-le-Rotrou und eines Tankaufliegers der UIISC n°7 in Brignoles. Schwerpunktmäßig werden die UFR, also deren Tankauflieger, bei der UIISC n°7 in Brignoles vorgehalten.

Unité d'instruction et d'intervention de la sécurité civile (UIISC) n°1:

Die UIISC sind militärische Zivilschutzeinheiten der Armée de terre, der Landstreitkräfte der französischen Armee. Sie sind innerhalb der Armée de terre den Pionieren unterstellt und befinden sich dort in der Gesellschaft der Brigade des sapeurs-pompiers de Paris, der Berufsfeuerwehr von Paris. Die heutigen Einheiten der UIISC gehen auf das 1968 vom französischen Präsidenten Charles de Gaulle gegründete Corps de défense civile, eine eigenständige Zivilschutzorganisation, zurück. Als erste Einheit dieses Zivilschutzkorps wurde 1974 die heutige UIISC n°7 aus Personal des Bataillons der Marinefeuerwehr von Marseille gebildet. Bald folgten weitere Einheiten. Im Jahr 1988 wurden die Einheiten des Corps de défense civile zum militärischen Teil des französischen Zivilschutzes, der Sécurité civile, umgeformt und der Armée de terre unterstellt. Nach diversen Umorganisationen existieren derzeit drei Einheiten der UIISC. Die Einheit UIISC n°1 in Nogent-le-Rotrou, UIISC n°5 in Corte und UIISC n°7 in Brignoles. Die Aufgaben der UIISC liegen vor allem im Bereich des Zivilschutzes in der Unterstützung der örtlichen Einsatzkräfte bei Großschadenslagen und Katastrophenfällen. Speziell ausgerüstet sind die UIISC für die Bekämpfung von Vegetationsbränden, die Hilfeleistung bei ABC-Unfällen sowie für Überschwemmungen und Erdbeben.

Die auf die Bekämpfung von Vegetationsbränden spezialisierten Teile der UIISC werden in den Sommermonaten beispielsweise entlang der Mittelmeerküste im Languedoc-Roussillon und der Provence sowie auf Korsika verteilt stationiert und unterstützen dort die örtlichen Kräfte der Feuerwehren bei der Vegetationsbrandbekämpfung. Zur UIISC n°1 in Nogent-le-Rotrou gehören mehrere auf die Waldbrandbekämpfung spezialisierte Verbände mit unterschiedlicher Ausrichtung. Vergleichbar mit der taktischen Formation Groupe d'Intervention Feux de Forêt (GIFF) kommunaler Feuerwehren sind die Section d'Intervention Feu de fôret (SIFF). Sie setzten sich aus einem geländegängigen Führungsfahrzeug, drei mittleren und einem großen Waldbrandtanklöschfahrzeug, einem Gerätewagen-Logistik und einem mit Rüstmaterial beladenen Gerätewagen zusammen. Auf der anderen Seite gibt es die auf die die Produktion und den Einsatz von Brandverzögerern ausgelegten Section d'Intervention Retardant terrestre (SIR). Diese Einheiten legen im Kampf gegen Vegetationsbränden spezielle Schneisen mit Brandverzögerer an um damit Brände an ihrer Ausbreitung zu stoppen. Zusätzlich zum Fuhrpark einer SIFF sind diese Verbände noch mit einem speziellen Tanklöschfahrzeug zum Transport und zur Herstellung des benötigten Brandverzögerers.

Die heutige UIISC n°1 wurde 1978 aus Personal der Brigade de Sapeurs-Pompiers de Paris (BSPP) gebildet. Im Jahr 1981 wurde die Einheit in die Caserne Sully in Nogent-le-Rotrou verlegt. Die Kleinstadt Nogent-le-Rotrou liegt zwischen Paris und Le Mans, etwa 150 km südwestlich der französischen Hauptstadt.

Ausrüster k.A.
Sondersignalanlage

Zugmaschine:

  • 2 Drehspiegelkennleuchten Federal Signal LR-015

Tankauflieger:

  • 1 Drehspiegelkennleuchte Hella KL 700 am Heck
Besatzung 1/1 Leistung 339 kW / 461 PS / 455 hp
Hubraum (cm³) 10.800 Zulässiges Gesamtgewicht (kg) k.A.
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Eingestellt am 01.02.2017 Hinzugefügt von Christopher Benkert
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