Straßenrettungsfahrzeug SRF der Schadenwehr Gotthard am Nordportal des Gotthard-Straßentunnels in Göschenen Fahrgestell: Iveco Daily 70 C 17 4x4
Aufbau: Brändle
Aufbautyp: Pedro Rosso
Baujahr: 2011 Technische Daten:
Antrieb: Allrad, 4x4
Getriebe: Automatisiertes Schaltgetriebe
Radstand: 3.750 mm Hochdrucklöschanlage:
Typ: UHPS
Hersteller: Rosenbauer
Förderleistung: 38 l/min bei 100 bar Löschmittel:
Wasser: 400 l
Schaummittel Class B: 60 l Ladebordwand:
Typ: DL 950B
Hersteller: Dautel
Hublast: 1.000 kg Beladung/ Ausstattung: - Wechselanhängerkupplung mit Kugelkopf und Zughaken
- Rückfahrkamera
- Verkehrswarnanlage
- Seilwinde
- Stromerzeuger 16 kVA, fest verbaut
- Umfeldbeleuchtung
- Lichtmast Teklite mit 3 Strahlern
- 2 Hochdruckschnellangriffe mit Pistolenstrahlrohr Rosenbauer Nepiro
- Hygieneboard
- Leitungsroller
- Verteilerbox
- 2 Hydraulische Handpumpen Holmatro
- 2 Maschinenheber Holmatro HLJ 50
- 5 Hebekissen Holmatro
- Mehrzweckzug
- Trennschleifer
- Rettungssäge
- Rettungsplattform
- Unterbaumaterial
- Abstützsystem Holmatro V-Stütze
- Abstützsystem Holmatro PowerShore mit 6 Stützen und Zubehör
- Dichtkeile
- Schachtabdeckung
- Gully-Ei
- Überbrückungskabel
- Abschleppseil
- 3 Warnzelte
- 4 Verkehrswarnleuchten Nissen Star-Blitz
- 4 Faltleitkegel 500 mm
- 2 C-Druckschläuche
- Hochdruckschlauch für Hochdruckschnellangriff
- ABC-Pulverfeuerlöscher
- AFFF-Schaumfeuerlöscher
- CO²-Feuerlöscher
- Löschdecke
- 2 Pressluftatmer in der Sitzen Bostrom Firefighter in der Kabine
- Gerätesatz Absturzsicherung
- 3 Knickkopflampen mit Warnaufsatz
- Tablet Panasonic Toughpad mit Crash Recovery System
- Notfallrucksack
- 8 Spineboards
- 2 Schaufeltragen
- 2 Vakuummatratzen
- Schnelleinsatzzelt
- Transportwagen für Schnelleinsatzzelt
- Zeltheizung
- 3 Strahler für Zeltbeleuchtung
- Teleskopleiter 3,5 m
- Anlegeleiter
Rollcontainer: - Rüstsatz Holmatro bestehend aus
- 2 Hydraulikaggregate mit Verbrennungsmotor
- Schere
- Spreizer
- Rettungszylinder
- Pedalschneider
- Schwelleraufsatz
- Säbelsäge
- Glassäge Glasmaster
- Airbagsicherung
- Bereitstellungsplane
- Kantenabdeckungen
- Stufenkeile
Für die Schadenwehr Gotthard in Göschenen und das Centro d'Intervento del San Gottardo in Airolo, die beiden mit militärischem Personal besetzten Feuerwachen zum Schutz des Gotthard-Straßentunnels, wurden 2011 zwei baugleiche Straßenrettungsfahrzeuge von Brändle auf Allradfahrgestellen der Daily-Baureihe von Iveco angeschafft. Die durch zwei Feuerwehrangehörige besetzten Rüstfahrzeuge dienen der technischen Hilfeleistung, insbesondere bei Verkehrsunfällen mit PKWs und auch LKWs, im Gotthard-Straßentunnel. Darüber hinaus ist mit ihnen die Bekämpfung eines Klein- oder Entstehungsbrandes, beispielsweise als Folge eines Verkehrsunfalles, durch eine eingebaute Hochdrucklöschanlage möglich. Auch das Einrichten eines behelfsmäßigen Behandlungsplatzes bei einem Massenanfall von Verletzten ist mit dem Straßenrettungsfahrzeug, auf dem unter anderem ein Schnelleinsatzzelt und eine Vielzahl von Tragen mitgeführt werden, möglich.
Die beiden von Brändle im Pedro Rosso-Konzept aufgebauten Straßenrettungsfahrzeug sind komplett identisch in Ausstattung und Beladung. Sie unterscheiden sich lediglich in ihrer optischen Gestaltung. Während das in Göschenen stationierte Fahrzeug in Deutsch mit "St. Gotthard" beschriftet ist, so steht auf dem in Airolo stationierten Exemplar auf Italienisch "San Gottardo". Als Basis dient dem Straßenrettungsfahrzeug ein Iveco Daily 70 C 17 4x4 mit einem Radstand von 3.750 mm. Ein 3 l-Dieselmotor mit 170 PS treibt den 7 t schweren Transporter an. Dank Allradantrieb ist der Iveco auch bei schlechten Wegeverhältnissen gut unterwegs. Den Maschinisten entlasten beim Fahren ein automatisiertes Schaltgetriebe sowie eine Rückfahrkamera. Vom Fahrzeugmotor angetrieben wird ein Stromerzeuger mit einer Leistung von 16 kVA, welcher unterflur in den Fahrgestellrahmen eingelassen ist. Über die normale Bordelektrik wird hingegen die elektrische Seilwinde an der Fahrzeugfront betrieben. In der serienmäßigen Kabine des Dailys können zwei Personen auf speziellen Bostrom Firefighter-Sitzen mit Halterungen für Pressluftatmer Platz nehmen. Bei Bedarf können so Maschinist und Fahrzeugführer zügig Atemschutzgeräte anlegen.
Der Pedro Rosso-Aufbau vom schweizerischen Hersteller Brändle hat links und rechts je zwei mit Rollläden verschlossene Geräteräume sowie im Heck einen Laderaum der durch eine Ladebordwand erschlossen wird. Die von Dautel gefertigte Ladebordwand DL950B kann bis zu 1.000 kg heben und wird über ein Bedienteil an der rechten Seite hinten oder eine im Laderaum befestigte Kabelfernbedienung gesteuert. Der vom Heck aus zugängliche Laderaum in der Aufbaumitte ist groß genug um einen Rollcontainer aufzunehmen. Das vordere Ende des Laderaums bildet ein 400 l fassender Löschwassertank, der mit einer im Geräteraum G4 auf einem Auszug verbauten Hochdrucklöschanlage verbunden ist. Die Rosenbauer UHPS-Löschanlage ist mit je einer Schnellangriffshaspel in den Geräteräumen G3 und G4 ausgestattet, wodurch eine uneingeschränkte Bewegungsfahrzeug zu beiden Seiten des Fahrzeuges garantiert wird. Sollte der Schlauch dennoch nicht ausreichen, gehört auch noch eine Verlängerung zur Beladung. Über die beiden Hochdruckschnellangriff mit Nepiro-Strahlrohr von Rosenbauer können jeweils bis zu 38 l/min bei 100 bar abgegeben werden. Auf Wunsch lässt sich dem Löschwasser auch Schaummittel zumischen. Ein 20 l-Kanister ist ständig an die Löschanlage angeschlossen, zwei weitere werden als Reserve mitgeführt.
Die seitlichen Dachblenden des Aufbaus fallen durch ihre moderne Form auf und enden am Heck in zwei Kennleuchtenmodulen. In die Blenden integriert sind Strahler einer Umfeldbeleuchtung. Ergänzt werden sie durch weitere Strahler die unter dem Aufbau sitzen. Sie sitzen hinter den abklappbaren Trittstufen die zu beiden Seiten der Hinterachse unter dem Aufbau angeordnet sind. Fast unsichtbar in das Heck integriert ist eine Verkehrswarnanlage mit acht extrem flachen, gelben LED-Blitzleuchten. Das Aufbaudach ist zwar begehbar, jedoch gibt es keine fest montierte Aufstiegsleiter. Auf dem Dach lagern vom Heck aus zugänglich eine Rettungsplattform und eine einfache Anlegeleiter. Vor der Plattform sind auf dem Dach mehrere Kanister mit Ölbindemittel verlastet. Vorne rechts ragt aus dem Aufbaudach ferner der Kopf eines pneumatischen Lichtmastes heraus. Der Mast ist mit drei Strahlern bestückt, welche durch ihre Anordnung im Dreieck eine gleichmäßige Ausleuchtung der kompletten Fahrzeugumgebung erlauben.
In den Geräteräumen dominieren Regale mit Kunststoffkisten in denen thematisch zusammengehörende Ausrüstungsgegenstände gelagert werden. Um den zur Verfügung stehenden Raum optimal nutzen zu können sind in den Geräteräumen G1 und G2 Schwenkwände eingebaut. Interessantes Detail sind die Hebel zum Entsperren der Schwenkwände die normal an den Bremsen von Fahrrädern Verwendung finden. Auf der Außenseite der Schwenkwand im Geräteraum G2 sind die Bedieneinheiten und Steckdosen des Stromerzeuger sowie die Steuerung des Lichtmastes angebracht. Da es sich bei der Schadenwehr Gotthard um eine Teileinheit der Schweizer Armee handelt führt der Lüfter, wie alle anderen Einsatzfahrzeuge der Schadenwehr auch, ein militärisches Kennzeichen. |
