Einsatzfahrzeug: Santiago de Chile - Bomberos de Chile - TLF 35/40-2

Santiago de Chile - Bomberos de Chile - TLF 35/40-2
Santiago de Chile - Bomberos de Chile - TLF 35/40-2

Einsatzfahrzeug-ID: V130563 Weiteres Foto hochladen

Funkrufname Santiago de Chile - Bomberos de Chile - TLF 35/40-2 Kennzeichen k.A.
Standort Amerika (America)Südamerika (South America)ChileRegión Metropolitana de Santiago (Metropolregion Santiago)
Wache k.A. Zuständige Leitstelle k.A.
Obergruppe Feuerwehr Organisation Verbände
Klassifizierung Tanklöschfahrzeug Hersteller Rosenbauer
Modell Commander 3000 Auf-/Ausbauhersteller Rosenbauer
Baujahr 2015 Erstzulassung 2015
Indienststellung 2015 Außerdienststellung k.A.
Beschreibung

Tanklöschfahrzeug TLF 35/40-2 des chilenischen Feuerwehrverbandes Bomberos de Chile

Fahrgestell: Rosenbauer Motors Commander 3000
Aufbau: Rosenbauer
Aufbautyp: AT3
Baujahr: 2015

Technische Daten:
Motor: 6-Zylinder-Dieselmotor Cummins ISL 9L, Euro 5
Antrieb: Straßenantrieb, 4x2
Getriebe: Automatikgetriebe Allison 3000 EVS
Länge / Breite / Höhe: 8.670 / 2.600 / 3.300 mm
Radstand: 4.500 mm

Feuerlöschkreiselpumpe:
Typ: FPN 10-3000 / NH 35 High End
Hersteller: Rosenbauer
Förderleistung Normaldruck: 3.500 l/min bei 10 bar
Förderleistung Hochdruck: 400 l/min bei 40 bar
Schaumzumischung: ND Fixmix, HD Fixmix
Besonderheit: C-Druckabgang an der Front, automatische Niveauregulierung für Wassertank

Löschmittel:
Wasser: 4.000 l
Schaummittel: 200 l

Beladung/ Ausstattung:

  • Rückfahrkamera
  • Klimaanlage
  • Intercom-System an allen Sitzplätzen in der Kabine
  • Verkehrswarneinrichtung
  • Umfeldbeleuchtung
  • Lichtmast mit LED-Strahlern
  • Anzeigen für Füllstände der Löschmitteltanks links und rechts am Aufbau
  • 2 Hochdruckschnellangriffe mit 60 m formstabilem Druckschlauch und Hochdruckstrahlrohr Rosenbauer Nepiro
  • Wasserwerfer Rosenbauer RM24, Durchfluss: 3.000 l/min bei 10 bar, Wurfweite: 70 m
  • Hygieneboard
  • Leiterentnahmehilfe für Schiebleiter
  • Stromerzeuger Rosenbauer RS14 mit Fernstarteinrichtung
  • Beleuchtungsgruppe
  • Hebekissen Vetter
  • Motortrennschleifer Husqvarna
  • Motorkettensäge Husqvarna
  • Tauchpumpe Rosenbauer Nautilus
  • Werkzeugkasten
  • Verschiedene Brechwerkzeuge
  • Material zur Verkehrsabsicherung
  • Schnellangriff mit C-Druckschlauch in Buchten
  • 2 Schnellangriffsverteiler
  • B-Druckschlauch in Buchten in einem Schlauchbett auf dem Aufbaudach
  • 2 Ein-Personen-Haspeln mit B-Druckschlauch
  • 11 C-Druckschläuche
  • Sammelstück A-2B
  • Standrohr 2B und Hydrantenschlüssel
  • Je 2 C- und B-Hohlstrahlrohre
  • Schaumaufsätze für Hohlstrahlrohre
  • Kombischaumrohr S2/M2
  • Schwerschaumrohr S2
  • ABC-Pulverfeuerlöscher
  • CO²-Feuerlöscher
  • Hochdruckschaumfeuerlöscher
  • Überdrucklüfter Rosenbauer Fanergy
  • 11 Pressluftatmer, davon 7 in Sitzen Bostrom FireFighter in der Kabine und 4 im Aufbau
  • 6 Handlampen
  • 4-teilige Steckleiter
  • 2-teilige Schiebleiter

Eine seltene Verquickung US-amerikanischer Custom Chassis mit europäischer Aufbautechnik ist der Commander AT von Rosenbauer, der im Sommer 2015 auf der internationalen Fachmesse Interschutz in Hannover vorgestellt wurde. Der Commander AT ist ein komplett von Rosenbauer selbst gefertigtes kommunales Löschfahrzeug mit einem maßgeschneiderten Commander-Fahrgestell von Rosenbauer Motors in Wyoming (Minnesota) in den USA und einem AT3-Aufbau aus dem Werk I von Rosenbauer im österreichischen Leonding. Für den nordamerikanischen Markt produziert Rosenbauer bereits seit mehreren Jahren eigene Fahrgestelle in den USA und baut diese dort auch als Einsatzfahrzeug auf. Auch für den Bereich der Flughafenlöschfahrzeuge stellt Rosenbauer schon seit längerem eigene Sonderfahrgestelle her und baut diese dann als Panther-Flughafenlöschfahrzeug auf. Neu ist jetzt hingegen die Kombination eines auf den amerikanischen Markt abgestimmten und in Amerika gefertigten Rosenbauer-Fahrgestells mit einem auf den europäischen Markt zugeschnittenen und in Europa gefertigten Aufbaus von Rosenbauer zu einem kommunalen Löschfahrzeug.

Entstanden ist der erste Commander AT aus einem Auftrag des chilenischen Feuerwehrverbandes Bomberos de Chile. Dieser bestellte bei Rosenbauer ein Tanklöschfahrzeug auf einem komplett auf den Feuerwehreinsatz ausgerichteten Custom Chassis und mit einem Aufbau und einer Ausstattung nach europäischen Maßstäben. Auf den ersten Blick wirkt dieser Auftrag etwas komisch, gerade die Forderung nach einem europäischen Aufbau aus einem Land in Südamerika. Der Grund für diese Forderung findet sich in der Geschichte des chilenischen Feuerwehrwesens und den noch heute bestehenden Traditionen. Im 19. Jahrhundert wanderten viele Europäer, darunter auch eine große Zahl Deutscher, nach Südamerika aus und ließen sich dort nieder. Die Auswanderer brachten viele Eigenheiten und Bräuche aus ihrer alten Heimat mit und etablierten sie in Südamerika. Die deutschen Auswanderer gründeten beispielsweise in vielen südamerikanischen Ländern die ersten Feuerwehren nach dem Vorbild der Freiwilligen Feuerwehren in Deutschland, so auch in Chile. Die im 19. Jahrhundert in Chile von deutschen Auswanderern gegründeten Feuerwehren existieren größtenteils noch heute und sind sehr traditionsbewusst. In ihren Namen und Wappen nehmen diese Wehren häufig Bezug auf Deutschland und auch in ihrer Ausrüstung sind sie sehr europäisch geprägt. Wenig verwunderlich ist es da, dass europäische Einsatzfahrzeuge bei chilenischen Feuerwehren sehr beliebt sind. Dabei ist es egal ob sie gebraucht von deutschen Feuerwehren erworben oder komplett neu aufgebaut werden. Aus dieser Eigenart heraus entstand der Commander AT als Verbindung der Vorzüge des geografisch naheliegenden nordamerikanischen Feuerwehrwesens mit denen des traditionell näher liegenden europäischen. Aus den USA übernahmen die Chilenen beim Commander AT das auf die Anforderungen und Bedürfnisse der Feuerwehr zugeschnittene Custom Chassis und aus Europa den klassischen, geräumigen Aufbau mit im Heck angeordneter Feuerlöschkreiselpumpe.

In welcher Form der Feuerwehrverband Chiles das Fahrzeug einsetzt ist leider nicht bekannt.

Als Basis für das Tanklöschfahrzeug Commander AT dient ein Fahrgestell von Rosenbauer Motors vom Typ Commander 3000. Das in Wyoming im US-Bundesstaat Minnesota angesiedelte Fahrgestellwerk von Rosenbauer produzierte bereits über 1.000 dieser für die Feuerwehr entwickelten und auf große Robustheit und hohen Fahrkomfort ausgelegten Spezialfahrgestelle. Der Rahmen besteht aus puvlerbeschichteten und feuerwehrzinkten Stahlprofilen. Unter dem Motorblock wird der Rahmen durch zusätzliche Querträger verstärkt. Damit werden eine hohe Verwindungsfähigkeit des Fahrgestells und ein guter Korrosionsschutz gewährleistet. Der Rest der Karosserie besteht überwiegend aus Aluminiumteilen. Die verschiedenen Fahrwerkskomponenten bezieht Rosenbauer von Zulieferern. Der verbaute 6-Zylinder-Dieselmotor stammt von Cummins und gewinnt aus seinen rund 9 l Hubraum eine Leistung von 265 kW. Er ragt fast komplett in die Kabine hinein und unterteilt beispielsweise den vorderen Kabinenbereich in zwei Teile. So sitzen, anders als bei europäischen Frontlenkern, Maschinist und Fahrzeugführer in zwei abgetrennten Bereichen. Für die Kraftübertragung auf die Hinterachse sorgt ein Allison 3000 EVS-Automatikgetriebe mit sechs Vorwärts- und einem Rückwärtsgang. Weitere Komponenten kommen beispielsweise von Hendrickson (Vorderradaufhängung) oder Bilstein (Stoßdämpfer). Zur Ausstattung des Chassis zählen ferner 17‘‘-Scheibenbremsen, Servolenkung, ABS und Traktionskontrolle.
Für den Commander bietet Rosenbauer variabel gestaltbare Kabinen in verschiedenen Größen an. Möglich sind bis zu zehn Sitzplätze und auch Konfigurationen mit Hochdach. Der Commander AT hat eine Kabine mit Hochdach und acht Sitzplätzen. Verbaut sind ausschließlich Sitze vom Typ Firefighter von Bostrom. Bis auf den Fahrersitz haben alle Sitze Halterungen für Pressluftatmer. Im Mannschaftsraum befinden sich sechs FireFighter-Sitze die zusätzlich auch klappbare Sitzflächen haben. Zwei der Sitze im Mannschaftsraum sind entgegen der Fahrtrichtung links und rechts vom Motorblock angeordnet, die anderen vier in einer Reihe mit Blick in Fahrtrichtung. Alle Sitzplätze sind an ein Intercom-System angeschlossen, worüber die Besatzung während der Fahrt einfach und unkompliziert miteinander reden kann. Serienausstattung der Kabinen ist eine leistungsstarke Klimaanlage zum Kühlen und Heizen. Optional hingegen sind Seitenairbags in der crashgetesteten Kabine. Eine weitere Besonderheit der Kabine ist das durchgehende Staufach am hinteren Ende der Kabine. Das links und rechts jeweils mit einer Klappe verschlossene Fach kann zum Transport besonders langer und sperriger Ausrüstungsteile verwendet werden. Für Wartungen und Reparaturen an der Fahrgestelltechnik lässt sich die komplette Kabine elektromechanisch über eine Fernbedienung nach vorne wegkippen.

Der Aufbau des chilenischen Tanklöschfahrzeuges fertigte Rosenbauer in seinem Stammwerk im österreichischen Leonding im auf dem europäischen Markt bewährten AT3 Aufbaukonzept. Der Aufbau hat links und rechts je drei Geräteräume mit Rollläden und Barlock-Verschlüssen sowie einen Heckgeräteraum mit einer Klappe aus rauchfarbenen Acrylglas. In die Dachblenden des Aufbaus sind LED-Strahler für die Umfeldbeleuchtung integriert und am Heck eine Rückfahrkamera sowie eine große LED-Matrix als Verkehrswarnanlage. Zur großflächigeren Ausleuchtung der Fahrzeugumgebung ist vorne im Aufbau ein Lichtmast verbaut der mit LED-Strahlern bestückt ist. Das Aufbaudach ist begehbar und kann über eine Leiter hinten rechts am Heck erreicht werden. Auf dem Dach befinden sich links und rechts große Dachkästen mit darauf montierten Halterungen für tragbare Leitern. Die linke Halterung für die schwere Schiebleiter ist dabei mit einer mechanischen Entnahmehilfe ausgestattet. Der Dachkasten unter der Schiebleiter ist als Schlauchbett ausgeführt und mit zusammengekuppelten und in Buchten gelegten B-Druckschläuchen gefüllt. Der letzte Schlauch in diesem Bett wird durch eine Öffnung zum Heck hin aus dem Kasten hinaus geführt und an einer Blindkupplung an der Aufbaurückwand befestigt. Als zweite Möglichkeit zum schnellen Verlegen einer Schlauchleitung dienen die beiden Ein-Personen-Haspeln mit B-Druckschlauch die am Heck aufgeprotzt sind. Bei Bedarf lassen sich die Haspeln vom Heck seitlich wegschwenken, um einen Zugang zum Heckgeräteraum auch bei aufgeprotzten Leitern zu schaffen.
In der Aufbaumitte ist ein großer 4.000 l fassender Löschwassertank verbaut sowie im Heckgeräteraum ein kleiner Schaummitteltank mit 200 l Fassungsvermögen. Beide sind mit der im Heck verbauten kombinierten Normal- und Hochdruckfeuerlöschkreiselpumpe vom Typ Rosenbauer NH 35 verbunden. Je nach Betriebsprogramm fördert sie 3.500 l/min bei 10 bar oder bei 40 bar Druck 400 l/min. An der Pumpe sind zwei Zumischsysteme für Normal- und Hochdruck aus dem Fixmix-Programm verbaut. Für die schnelle Wasserabgabe stehen zwei Hochdruckschnellangriffe mit formstabilem Druckschlauch und Nepiro-Hochdruckstrahlrohren zur Verfügung sowie ein Rosenbauer RM24-Wasserwerfer auf dem Aufbaudach. Neben den normalen Druckabgängen im Heckbereich gibt es auch einen weiteren C-Druckabgang der in die vordere Stoßstange integriert ist. Beachtenswert ist, dass durchgehend die in Deutschland üblichen Storzkupplungen und auch die in Deutschland üblichen Schlauchgrößen eingesetzt werden.

Eine nähere Beschreibung des Aufbaus folgt noch an diesem Wochenende.

Ausrüster Rauwers GmbH, Bostrom
Sondersignalanlage
  • 1 Warnbalken PowerArc Volt in rot und blau
  • 2 Frontblitzer PowerArc P14, links in rot und rechts in blau
  • 2 Seitenblitzer auf Höhe der Hinterachse, links in blau und rechts in rot
  • 2 Heckblitzer FG Hänsch RSB-BL LED, links in rot und rechts in blau
  • 2 Druckkammerlautsprecher Federal Signal
  • 1 Elektromechanische Sirene Federal Signal Q2B ("Q-Siren")
  • Presslufthorn Max Martin 2298 GM
  • Airhorn
Besatzung 1/7 Leistung 265 kW / 360 PS / 355 hp
Hubraum (cm³) 8.900 Zulässiges Gesamtgewicht (kg) 17.500
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Eingestellt am 29.07.2016 Hinzugefügt von Christopher Benkert
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