Einsatzfahrzeug: Bern - BF - PI - 42

Bern - BF - PI - 42
Bern - BF - PI - 42
Mittelkonsole in der Kabine mit Schaltern für Umfeldbeleuchtung und Bedienteil der Sondersignalanlage.

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Funkrufname Bern - BF - PI - 42 Kennzeichen BE 3277
Standort Europa (Europe)Schweiz (Switzerland)Bern
Wache BF Bern Zuständige Leitstelle k.A.
Obergruppe Feuerwehr Organisation Berufsfeuerwehr (BF)
Klassifizierung Gerätewagen Hersteller Mercedes-Benz
Modell Unimog U 427 L Auf-/Ausbauhersteller Feumotech
Baujahr 2015 Erstzulassung 2015
Indienststellung 2015 Außerdienststellung k.A.
Beschreibung

Pionierfahrzeug PI der Berufsfeuerwehr Bern

Fahrgestell: Mercedes-Benz Unimog U 427 L („C405.110“)
Aufbau: Feumotech
Baujahr: 2015

Technische Daten:
Motor: 6-Zylinder-Reihendieselmotor OM 936
Antrieb: Allrad, 4x4
Getriebe: 8-Gang-Automatik
Länge / Breite / Höhe: 6.040 / 2.200 / 3.300 mm
Radstand: 3.600 mm
Nutzlast: 3,68 t
Anhängelast: 20 t

Seilwinde:
Typ: K 195 LS
Hersteller: Kyburz Maschinenbau AG (Uznach)
Bauart: Trommelseilwinde
Zugkraft untere Lage: 55 kN
Zugkraft obere Lage: 58 kN
Seillänge: 100 m
Seildurchmesser: 12 mm

Ladekran:
Typ: PK 7001-EH-B
Hersteller: Palfinger
Abstützung: 2-fach waagerecht-senkrecht Abstützung
Abstützbreite: 3.000 mm - 5.000 mm
Maximale Hublast: 3.150 kg
Maximale Ausladung: 9,2 m
Hublast bei 3,7 m Ausladung: 1.700 kg
Hublast bei 9,2 m Ausladung: 630 kg
Steuerung: Hauptbedienstand links, Nebenbedienstand für Abstützung rechts und Funkfernbedienung

Beladung/ Ausstattung:

  • Rückfahrkamera
  • Navigationsgerät Garmin
  • Seilwinde Kyburz Maschinenbau AG (s.o.)
  • Ladekran Palfinger (s.o.)
  • Umfeldbeleuchtung
  • Beleuchtungsgerät Peli mit LED-Strahler und Akku
  • 2 Motorkettensägen
  • Axt, Zapi, Kehrhaken, Hippe, Fällhaken, Stammpresse, Fällkeile
  • Hebeeisen
  • Brecheisen
  • Bolzenschneider
  • Vorschlaghammer
  • Besen
  • Schaufel
  • Spitzhake
  • Heugabel
  • Werkzeugkasten
  • Umlenkrollen
  • Anschlagmittel
  • Abschleppstange
  • Rüstholz
  • 2 Taschenlampen mit Warnaufsatz
  • 2 Warnzelte
  • 2 Verkehrswarnleuchten
  • 2 Sätze Schnittschutzkleidung
  • 2 Schwimmwesten
  • 2 Wathosen
  • 2 Knickkopflampen
  • Wurfleine, aufschwimmend
  • Notfallrucksack
  • Anlegeleiter

Für spezielle Aufgaben im Bereich der technischen Hilfeleistung setzt die Berufsfeuerwehr Bern schon seit Jahrzehnten kompakte Mercedes-Benz Unimog-Geräteträger mit Trommelseilwinde ein. Die als Pionierfahrzeug bezeichneten Unimogs kommen mit ihren sehr schnell laufenden Trommelseilwinden beim Ein- und Ausbringen von Ölsperren in Fließgewässer sowie zur Beseitigung von Sturmschäden zum Einsatz. Einen Mercedes-Benz Unimog U 427 als mittlerweile drittes Pionierfahrzeug auf Unimog-Fahrgestell konnte die Berner Berufsfeuerwehr 2015 in Dienst stellen und damit einen 33 Jahre alten Unimog U 1000 ablösen. Der neue von Feumotech aufgebaute Unimog U 427 gleicht in der Art und Ausstattung seines Aufbaus sehr seinem von Robert Aebi gefertigten Vorgänger. Beide Unimogs haben sehr flache Aufbauten mit drei, durch Klappen verschlossenen, Geräteräumen sowie eine Trommelseilwinde. War diese beim von Aebi aufgebauten Unimog aber noch als Vorbauseilwinde ausgeführt, so sitzt die Winde beim Feumotech-Unimog zwischen Kabine und Aufbau und hat eine Seilführung zum Heck und nicht mehr zur Front hin. Den größten Unterschied zwischen altem und neuem Unimog stellen jedoch Abmessungen und Gewichte dar. Der U 427 ist deutlich länger, breiter und auch höher als sein Vorgänger und auch der Radstand fällt größer aus. Mit nur 7,5 t war der U 1000 aus den 1980er Jahren auch nur etwas mehr als halb so schwer wie sein Nachfolger, der auf fast 14 t Gesamtgewicht kommt. Neu hinzugekommen auf dem Pionierfahrzeug auf Unimog U 427 ist ein Ladekran von Palfinger, mit dem sich die Einsatzmöglichkeiten des Fahrzeuges deutlich erweitern. Eine vergleichsweise kleine Änderung ist der Verzicht auf einen Lichtmast zugunsten einer Umfeldbeleuchtung beim 2015 gebauten Pionierfahrzeug.
Vollkommen identisch geblieben im Vergleich zum Vorgänger ist das Einsatzspektrum des 2015 in Dienst gestellten Unimog-Pionierfahrzeuges. Der Unimog wird vor allem zum Ein- und Ausbringen von Ölsperren auf strömungsreichen Fließgewässern wie der Aare, welche Bern durchfließt, benötigt. Hierfür wird eine schnell laufende Trommelseilwinde benötigt, um die Sperre schnell und gegen die Kraft der Strömung von einem Ufer zum anderen zu ziehen. Mit einer, bei Feuerwehren sonst mittlerweile üblichen, Spillseilwinde wäre dies wegen der langsamen Laufgeschwindigkeit nicht oder nur sehr schwer möglich. Darüber hinaus nutzt die Berufsfeuerwehr Bern das Pionierfahrzeug zur Beseitigung von Sturmschäden wie umgestürzten Bäumen und kleinere Bergungseinsätze. Hilfreich ist dabei der nun neu verbaute Ladekran.

Das Pionierfahrzeug wurde 2015 von Feumotech auf einem Mercedes-Benz Unimog U 427 L aufgebaut. Das Fahrgestell stammt aus der auf den Einsatz als Geräteträger, beispielsweise im Kommunaleinsatz, abgestimmten kleinen Unimog-Baureihe. Typisch für diese ist die markante Kabine mit rundlicher Motorhaube, sehr weit nach unten gezogenen Windschutzscheibe und den großzügig verglasten Türen für bessere Rundumsicht. Beim Radstand fiel die Wahl aufgrund des geplanten Aufbaus mit Kran und Seilwinde hinter der Kabine auf den langen Abstand von 3.600 statt 3.150 mm. Bei der Motorisierung entschied sich die Berufsfeuerwehr Bern für das zweitgrößte zur Verfügung stehende Triebwerk: Einen Sechs-Zylinder-Reihendieselmotor OM 936 mit 272 PS. Als Getriebe kommt ein automatisches Achtganggetriebe UG 100-8 von Mercedes zum Einsatz. Eine weitere Erleichterung für den Fahrer ist die verbaute Rückfahrkamera sowie das Navigationsgerät von Garmin. Die auffällig geformte Kabine bietet Platz für drei Personen. Während der Fahrer auf einem Einzelsitz Platz nimmt, sitzen die beiden Beifahrer auf einer Doppelbank. Rund um das Kabinendach verteilt sind sechs kompakte LED-Strahler als Umfeldbeleuchtung angeordnet. Sie ersetzten den beim alten Unimog hinter der Kabine verbauten Lichtmast.
Unmittelbar hinter der Kabine ist ein gelber Ladekran von Palfinger verbaut. Der Kran vom Typ PK 7001-EH-B kann mit bis zu 3.150 kg belastet werden. Seine maximale Ausladung erreicht er mit 9,2 m. Bei dieser Ausladung kann er noch 630 kg heben. Bei einer Ausladung von nur 3,7 m sind es 1.700 kg. Im Einsatz wird der Kran durch eine zweifache waagerecht-senkrecht Abstützung stabilisiert. Bedient wird der Kran entweder vom Hauptbedienstand auf der linken Seite aus oder über eine Funkfernbedienung. Am Nebenbedienstand auf der rechten Fahrzeugseite kann nur die Abstützung bedient werden. Eine Trommelseilwinde des schweizerischen Herstellers Kyburz Maschinenbau AG ist mittig auf dem Rahmen hinter dem Kran montiert. Die Trommelseilwinde hat eine hohe Laufgeschwindigkeit und kann mit bis zu 58 kN auf der oberen und 55 kN auf der unteren Seillage belastet werden. Das 100 m lange und 12 mm breite Stahlseil wird durch eine Trompete am Heck geführt. Eine Seilführung nach vorne gibt es hingegen nicht. Über eine Funkfernbedienung erfolgt die Steuerung der Seilwinde.
Hinter Ladekran und Seilwinde schließt sich ein flacher Gerätekoffer an. Der Aufbau hat drei Geräteräume mit nach oben öffnenden Klappen als Verschluss. Das Dach des Aufbaus ist komplett begehbar und wird durch niedrige, aufklappbare Bordwände umschlossen. Betreten werden kann das Dach über eine kleine Treppe auf der linken Seite hinter dem Ladekran. Unter dem Aufbau sitzen zwei Halterungen für eine kurze Anstellleiter sowie eine Abschleppstange.

Vorgänger:
http://bos-fahrzeuge.info/einsatzfahrzeuge/127638/

Ausrüster Rauwers GmbH
Sondersignalanlage
  • 1 Warnbalken Federal Signal Phoenix SL mit gelben Warnleuchten
  • 2 Frontblitzer Federal Signal MicroPulse Ultra
  • 1 LED-Kennleuchte Federal Signal LP 400 SL am Heck
Besatzung 1/2 Leistung 200 kW / 272 PS / 268 hp
Hubraum (cm³) 7.698 Zulässiges Gesamtgewicht (kg) 13.800
Tags
k.A.
Eingestellt am 31.05.2016 Hinzugefügt von Christopher Benkert
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