Einsatzfahrzeug: Saint-Paul-de-Fenouillet - SDIS 66 - TLF 20/30 - CCR (a.D.)

Saint-Paul-de-Fenouillet - SDIS 66 - TLF 20/30 - CCR
Saint-Paul-de-Fenouillet - SDIS 66 - TLF 20/30 - CCR

Einsatzfahrzeug-ID: V126977 Weiteres Foto hochladen

Funkrufname Saint-Paul-de-Fenouillet - SDIS 66 - TLF 20/30 - CCR (a.D.) Kennzeichen BJ-587-KP
Standort Europa (Europe)Frankreich (France)Région OccitanieDépartement Pyrénées-Orientales (66)
Wache SDIS 66 CS Saint-Paul-de-Fenouillet (FW) Zuständige Leitstelle k.A.
Obergruppe Feuerwehr Organisation Freiwillige Feuerwehr (FF)
Klassifizierung Tanklöschfahrzeug Hersteller Renault
Modell Midlum 220 dCi Auf-/Ausbauhersteller Camiva
Baujahr 2004 Erstzulassung 2004
Indienststellung 2009 Außerdienststellung 2022
Beschreibung

Camion Citerne Rural (CCR) / Tanklöschfahrzeug (TLF) 20/30 des Service Départemental d’Incendie et de Secours (SDIS) 66 Pyrénées-Orientales, stationiert am Centre de Secours Saint-Paul-de-Fenouillet

Fahrgestell: Renault Midlum 220 dCi
Aufbau: Camiva
Baujahr: 2004

Feuerlöschkreiselpumpe:
Hersteller: Camiva
Förderleistung: 2.000 l/min bei 15 bar
Schaumzumischung: Pumpenvormischer

Löschmittel:
Wasser: 3.000 l
Schaummittel: 220 l, davon 100 l in einem Tank und 120 l in Kanistern

Beladung/ Ausstattung:

  • Verkehrswarnanlage bestehend aus je 2 gelben Weitwarnern und Blitzern
  • Schnellangriff mit formstabilem Druckschlauch
  • 8 Leitkegel 500 mm
  • 2 Ein-Personen-Haspeln mit Druckschlauch 75 mm und Verteiler 75 mm auf 2x 45 mm und 1x 75 mm
  • Saugschläuche und saugseitige Armaturen
  • Druckschlauch 110 mm
  • 12 Druckschläuche 75 mm
  • 12 Druckschläuche 45 mm
  • Hydrantenschlüssel
  • Verteiler 75 mm auf 2x 45 mm
  • Verteiler 45 mm auf 2x 25 mm und 1x 45 mm
  • Je 2 Hohlstrahlrohre 45 mm und 75 mm
  • Zumischer
  • Schaumzumischgerät
  • Schaumrohre
  • Verschiedene wasserführende Armaturen
  • 3 Rückentragen mit Druckschläuchen und wasserführenden Armaturen
  • 2 ABC-Pulverfeuerlöscher
  • CO²-Feuerlöscher
  • Überdrucklüfter
  • 4 Pressluftatmer in der Kabine
  • Führungsleine für Atemschutzeinsatz
  • Höhensicherungssatz
  • Notfallrucksack mit Sauerstoffinhalationseinheit
  • Hakenleiter
  • 2-teilige Schiebleiter

Laufbahn:

  • 2004 - 2009: SDIS 66 CS Thuir (?)
  • 2009 - 2022: SDIS 66 CS Saint-Paul-de-Fenouillet

Das seit 2009 in Saint-Paul-de-Fenouillet stationierte Camion Citerne Rural (CCR) wurde 2022 gemeinsam mit dem Véhicule Secours Routier (VSR) durch ein neues Camion Citerne Rural Moyen Secours Routier (CCRMSR) - ein Hilfeleistungstanklöschfahrzeug (HTLF) - ersetzt.

Weite Teile des sehr großen Départements Pyrénées-Orientales sind ländlich geprägt, die Landschaft wird durch die Pyrenäen und ihre Ausläufer sowie Vorgebirge bestimmt. Durch die Lage im Gebirge weißt das Département teilweise große Höhenunterschiede auf. Sind die Sommer in der Regel sehr heiß und trocken, können die Winter im Gebirge das genaue Gegenteil sein: Sehr kalt und schneereich. Neben gut ausgebauten Hauptstraßen gibt es auch unzhlige schmale und sehr kurvige Straßen. Die Besiedlung ist außerhalb der eher städtischen Küstenregion am Mittelmeer eher dünn und von vielen kleinen Dörfern abseits der kleinen Siedlungszentren im ländlichen Raum geprägt. Die Wirtschaft des Départements wird durch den landwirtschaftlichen Sektor geprägt, wodurch es zahlreiche Aussiedlerhöfe gibt. Um der Struktur des Départements gerecht zu werden setzt Service Départemental d’Incendie et de Secours (SDIS) 66 Pyrénées-Orientales an seinen Wachen im ländlichen Raum vor allem auf geländegängige Camion Citerne Rural als Standard-Löschfahrzeug für die Brandbekämpfung abseits der gesondert behandelten Bekämpfung von Vegetationsbränden. Im Gegensatz zu den in den Städten und eher urbanen Gebieten eingesetzten Lösch- und Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeugen, Fourgon Pompe Tonne sowie Fourgon Pompe Tonne Secours Routier, zeichnen sich die Tanklöschfahrzeuge Camion Citerne Rural durch ihre besonders geländegängigen Fahrgestelle mit Allradantrieb und Singlebereifung aus.

Beim Camion Citerne Rural, kurz CCR, handelt es sich um ein geländegängiges Tanklöschfahrzeug welches vor allem von französischen Feuerwehren im ländlichen Raum eingesetzt wird. Auf den Einsatzort weißt schon die französische Fahrzeugbezeichnung hin: Während „Camion Citerne“ mit Tanklöschfahrzeug übersetzt werden kann, bedeutet „rural“ ländlich. Die sich daraus ergebende wörtlich übersetzte Fahrzeugbezeichnung „ländliches Tanklöschfahrzeug“ klingt für den deutschen Feuerwehrangehörigen sehr gewöhnungsbedürftig, entspricht aber dem französischen Standard Feuerwehrfahrzeuge mit Wörtern zu umschreiben und sie nicht in Zahlenkombinationen zu verschlüsseln. Das Camion Citerne Rural stellt ein Bindeglied zwischen den auf Straßenfahrgestellen aufgebauten Fourgon Pompe Tonne, den französischen Löschgruppenfahrzeugen, und den für Frankreich typischen Waldbrand-Tanklöschfahrzeugen, den Camion Citerne Feux de Forêt, dar. Von den beiden Löschfahrzeugtypen übernimmt das Camion Citerne Rural verschiedene Eigenschaften die zusammengenommen ein geländegängiges Tanklöschfahrzeug ergeben.
Die auffälligsten Parallelen lassen sich zwischen dem Camion Citerne Rural und dem Waldbrand-Tanklöschfahrzeug Camion Citerne Feux de Forêt, kurz CCF, erkennen. Beide Typen von Tanklöschfahrzeugen nutzen singlebereifte Allradfahrgestelle mit Doppelkabine und niedrigem Überhang über die Hinterachse als Basis. Im Gegensatz zum CCF hat das CCR nur einen Rammschutzbügel und einen einfachen Überollkäfig außen an der Kabine. Der für CCF übliche Überollkäfig in der Kabine fehlt meist genauso wie die Atemschutzanlage, ein großes stationär verbautes Atemschutzgerät welches alle Besatzungsmitglieder in der Kabine über eigene Atemanschlüsse mit Luft versorgt. Und auch die zweite beim CCF obligatorische Schutzeinrichtung, die Selbstschutzanlage die Kabine und Reifen mit Wasser benetzt, fehlt beim CCR häufig. Jedoch sind mittlerweile auch teilweise CCR anzutreffen die mit diesen für das CCF typischen Sicherheitseinrichtungen ausgestattet und somit einem CCF noch ähnlicher sind.
Vergleicht man das CCR mit dem Fourgon Pompe Tonne, dem mit FPT abgekürzten Löschgruppenfahrzeug, so gleicht sich vor allem die löschtechnische Ausstattung und die Beladung. Zwar sind die Löschmittelmengen von CCR und CCF mit 3.500 Litern nah beieinander, eine komplexe Schaumzumischanlage findet sich jedoch in der Regel nur bei FPT. Ebenso ist die Beladung des CCR wesentlich umfangreicher als beim CCF und ist wie beim FPT üblich vor allem auf die konventionelle Brandbekämpfung ausgelegt. Das bedeutet das Pressluftatmer, zwei Ein-Personen-Haspeln mit Druckschläuchen, Armaturen zur Abgabe von Löschschaum und eine tragbare Leiter zur Fahrzeugbeladung gehören. Die für das CCF üblichen Transportrucksäcke für Ausrüstung zur Waldbrandbekämpfung fehlen. Auch vom Gesamtgewicht her erweist sich das CCR als Mittelweg zwischen dem CCF und dem FPT: Es ist schwerer als ein CCF, aber leichter als ein FPT.
Eingesetzt werden die Camion Citerne Rural als geländegängige Löschfahrzeuge an Feuerwachen in ländlichen Regionen. Mit ihnen können Feld- und Wirtschaftswege problemlos befahren werden und auch Geländefahrten sind zu einem gewissen Grad noch möglich. Damit können beispielsweise Aussiedlerhöfe ohne weiteres erreicht werden. Haupteinsatzgebiet ist die Bekämpfung von konventionellen Bränden, aber auch in der Bekämpfung von Vegetationsfeuern können die CCR genutzt werden. In diesem Fall werden sie nicht gleichbedeutend mit einem Waldbrandlöschfahrzeug aktiv in die Brandbekämpfung eingebunden, sondern werden vielmehr zum Schutz neuralgischer Punkte eingebunden. Das bedeutet dass die Mannschaft eines CCR Gebäude oder wichtige Infrastruktur wie Strom- und Handymasten sowie Windkraftanlagen abschirmen und so gegen das Feuer schützen. Diese beiden Aufgaben, Brandbekämpfung im ländlichen Raum und Abschirmmaßnahmen in der Vegetationsbrandbekämpfung, wurden in der Vergangenheit oft durch sogenannte Fourgon Pompe Tonne Hors Route, geländegängigen Löschgruppenfahrzeuge, wahrgenommen. Das CCR verdrängt aber mehr und mehr das Fourgon Pompe Tonne Hors Route. Alternativ werden noch heute teilweise Camion Citerne Feux de Forêt in der „waldbrandfreien“ Zeit mit tragbaren Leitern, Ein-Personen-Haspeln und Pressluftatmern aufgerüstet und zur konventionellen Brandbekämpfung genutzt.

Das in Saint-Paul-de-Fenouillet stationierte CCR kam ursprünglich vermutlich an einer anderen Feuerwache des SDIS 66 zum Einsatz. Aufgrund der Beschriftung auf manchen Ausrüstungsgegenständen auf dem Fahrzeug ist davon auszugehen das das CCR zunächst am Centre de Secours Thuir eingesetzt wurde und dort dann 2009 von einem Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug vom Typ Fourgon Pompe Tonne Secours Routier abgelöst wurde. Gesichert ist der Werdegang aber nicht. Gänzlich unbekannt ist warum das bereits 2004 gebaute CCR im Jahr 2011 neu zugelassen wurde. Das ursprüngliche Kennzeichen des Fahrzeuges ist nicht bekannt.

Der französische Hersteller von Feuerwehraufbauten Camiva baute das CCR der Wache Saint-Paul-de-Fenouillet 2004 auf einem Renault Midlum 220 dCi mit Allradantrieb und grobstolliger Einzelbereifung auf. In der Doppelkabine des Renaults können sieben Personen Platz nehmen. Sehr ungewöhnlich ist die Doppelsitzbank im vorderen Kabinenbereich. Im rückwärtigen Mannschaftsraum befindet sich eine Sitzbank mit vier Sitzplätzen. Jeder Sitzplatz im Mannschaftsraum hat eine Halterung für ein Atemschutzgerät. Zur Ablage kleinerer Geräte wird der Bereich zwischen eigentlicher Fahrerkabine und Mannschaftsraum genutzt.
Der Aufbau von Camiva ist so konstruiert das die Geländeeigenschaften des Fahrgestells nicht eingeschränkt werden. Aus diesem Grund gibt es beispielsweise keine tiefgezogenen Geräteräume oder ähnliches. Zur Unterbringung der Beladung stehen vier Geräteräume zur Verfügung. Als Geräteraumverschluss kommen robuste Türen zum Einsatz. Auf jeder Seite des Aufbaus lassen sich vor der Hinterachse Trittbretter abklappen um einfacher Ausrüstung aus den Geräteräumen entnehmen zu können. Die Trittbretter sind so konstruiert das sie nicht tiefer hinunterreichen wie die dahinter angeordneten technischen Bauteile des Fahrgestells, wie beispielsweise der Kraftstofftank. Das Aufbaudach ist durchgehend begehbar und kann über eine auf der rechten Fahrzeugseite integrierte Leiter erreicht werden. Die Leiter weist keine Steigung auf und verläuft senkrecht. Das auf dem Dach gelagerte Reserverad lässt sich über einen von Hand ausziehbaren Kran mit einer kleinen, ebenfalls von Hand zu bedienenden, Seilwinde entnehmen. Außer dem Reserverad lagern auf dem Dach in zwei offenen Staukästen mehrere Saugschläuche. Eines dieser Staufächer ist quer zur Fahrtrichtung am Aufbauende angeordnet, das zweite längs zur Fahrtrichtung auf der linken Dachseite. Mittig auf dem Dach befindet sich eine Halterung für tragbare Leitern. Um die Fahrzeughöhe zu begrenzen ragen die Leitern nicht über das Kabinendach, dafür nimmt man einen nicht unerheblichen Überhang der Leitern am Heck in Kauf.
In der Mitte des Aufbaus liegt ein 3.000 Liter fassender Löschwassertank, an dessen hinteres Ende sich im oberen Bereich ein kleiner 100 Liter-Tank für Schaummittel anschließt. Die Tankwand bildet gleichzeitig die Rückwand der vier Geräteräume. An den Tank schließt sich am Aufbauende der offene Pumpenraum an. Der überdachte Pumpenraum wird an den Seiten durch Verlängerungen der Aufbauseitenwände vor der Witterung geschützt. Mittig im nach hinten hin offenen Pumpenraum sitzt die Camiva-Feuerlöschkreiselpumpe. Sie hat eine Leistung von 2.000 Litern in der Minute bei einem Druck von 15 bar. Über einen Pumpenvormischer kann dem Löschwasser direkt Schaummittel zugegeben werden. Links der Pumpe sitzt eine Schnellangriffshaspel mit formstabilem Druckschlauch. Der Platz rechts von der Pumpe wird zum Transport eines Überdrucklüfters genutzt. Am Aufbauheck sind zwei der typischen französischen Ein-Personen-Haspeln mit Druckschlauch aufgeprotzt. Die schweren Haspeln lassen sich über einen hydraulischen Mechanismus von der Transportposition auf Bodenniveau bringen. Dank des Aufprotzmechanismus hängen die beiden Haspeln in Fahrstellung sehr hoch am Fahrzeug und schränken dadurch den hinteren Rampenwinkel nicht so stark ein wie die in Deutschland üblichen Haspeln.

Die ursprünglich nur aus zwei Drehspiegelkennleuchten an der Front und zwei gelben Weitwarnern sowie einer weiteren Kennleuchte am Heck bestehende Sondersignalanlage wurde nachträglich erweitert. An der Front wurde ein Paar LED-Frontblitzer nachgerüstet und am Heck zwei gelbe LED-Blitzer. Die anfangs am Heck montierte Drehspiegelkennleuchte wurde durch eine neue, komapkte LED-Kennleuchte ersetzt. Die Beklebung des CCR entspricht dem noch Anfang der 2000er gültigen Standard in Frankreich. Zur Beklebung gehören rot-weiße Warnschraffuren an Front und Heck sowie ein einzelner Streifen gelber Konturmarkierung auf den Seiten.

Ausrüster Standby GmbH
Sondersignalanlage
  • 2 Drehspiegelkennleuchten Mercura MRT
  • 2 Frontblitzer
  • 1 LED-Kennleuchte Sirena Crystal am Heck
Besatzung 1/6 Leistung 158 kW / 215 PS / 212 hp
Hubraum (cm³) 6.174 Zulässiges Gesamtgewicht (kg) 14.000
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Eingestellt am 20.01.2016 Hinzugefügt von Christopher Benkert
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