Einsatzfahrzeug: Florian Saarbrücken 99/46-01

Florian Saarbrücken 01/46-01 (a.D.)
Florian Saarbrücken 01/46-01 (a.D.)
Sitzplatz des Angriffstruppführers mit Halterung für einen Pressluftatmer und Rückhaltegurt.

Einsatzfahrzeug-ID: V122091 Weiteres Foto hochladen

Funkrufname Florian Saarbrücken 99/46-01 Kennzeichen SB-FW 208
Standort Europa (Europe)Deutschland (Germany)SaarlandSaarbrücken (SB/VK)
Wache BF Saarbrücken Wache 1 (FW) Zuständige Leitstelle Leitstelle Saarbrücken (SB, VK) nur FW
Obergruppe Feuerwehr Organisation Berufsfeuerwehr (BF)
Klassifizierung Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug Hersteller Mercedes-Benz
Modell Atego 1529 AF Auf-/Ausbauhersteller Schlingmann
Baujahr 2014 Erstzulassung 2014
Indienststellung 2022 Außerdienststellung k.A.
Beschreibung

Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF) 20 der Feuerwehr Saarbrücken, stationiert an der Feuer- und Rettungswache 1 als Reservefahrzeug

Fahrgestell: Mercedes-Benz Atego 1529 AF
Aufbau: Schlingmann, Aufbaunummer: 9691
Aufbautyp: QuadraVA Highline mit Gruppenkabine SMK
Baujahr: 2014

Technische Daten:

  • Antrieb: Allradantrieb (4x4)
  • Getriebe: Automatikgetriebe
  • Länge/Breite/Höhe: 7.700/2.500/3.350 mm

Feuerlöschkreiselpumpe:

  • Typ: FPN 10-2000 / S 2000
  • Hersteller: Schlingmann
  • Förderleistung: 2.000 l/min bei 10 bar
  • Schaumzumischung: Druckzumischanlage Firedos FD 1000
  • Besonderheiten: Schaummittelpumpe, Steigrohr als zusätzliche Tankfüllstandsanzeige

Löschmittel:

  • Wasser: 1.600 l
  • Schaummittel: 120 l

Beladung/Ausstattung:
Beladung nach zum Beschaffungszeitpunkt gültiger DIN-Norm für ein HLF 20

  • Unfalldatenschreiber (UDS)
  • Verkehrswarnanlage mit 4 gelben Heckblitzern Axixtech MS6
  • Umfeldbeleuchtung
  • Lichtmast mit 6 Xenon-Strahlern
  • 2 Entnahmehilfen für Leitern
  • Hygieneboard
  • Stromerzeuger 6 kVA Endress ESE 608 DHG ES DI DIN Silent mit Dieselmotor
  • Beleuchtungsgruppe mit Beleuchtungsgerät Lumaphore CFL 640 und Stativ
  • 2 Beleuchtungsgeräte mit LED-Strahler, Stativ und Akku Peli
  • Rüstsatz Weber Rescue Systems bestehend aus
    • Hydraulikaggregat mit Elektromotor und 2 Schlauchhaspeln E 50 T+SAH 20 COAX
    • Schere RSX 200-107
    • Spreizer SP 49
    • 2 Rettungszylinder in unterschiedlichen Längen
    • Pedalschneider S 50-14
  • Verlängerung für Rettungszylinder
  • Schwelleraufsatz und Druckplatten
  • Hebekissen Vetter
  • 2 Koffer Türöffnungswerkzeug
  • Koffer Strahlenschutz
  • Öffnungswerkzeug Aufzug
  • Schachtabdeckungen
  • Erdungs- und Kurzschlussgerät für Straßenbahnoberleitung
  • Unterbaublöcke Weber Rescue Systems StabPack
  • Abstützsysteme Weber Rescue Systems StabFast
  • Schutzdeckenset
  • Material zur Verkehrsabsicherung
  • 2 Schnellangriffe mit je 2 C-Druckschläuchen und C-Hohlstrahlrohr
  • 2 Schnellangriffsverteiler mit B-Druckschlauch und Verteiler B-CBC
  • Verschiedene wasserführende Armaturen
  • Verschiedene Hohl- und Mehrzweckstrahlrohre
  • Schaumaufsatz für C-Hohlstrahlrohr und Kombischaumrohr
  • Wasserwerfer, tragbar
  • Kleinlöschgeräte
  • Mobiler Rauchverschluss
  • Überdrucklüfter
  • 5 Pressluftatmer in der Kabine
  • Fluchthauben
  • Eisrettungsanzug
  • 2 Wathosen und 2 Paar Gummihandschuhe
  • Wärmebildkamera
  • Mehrgasmessgerät
  • Notfallrucksack
  • Rettungstuch XXL
  • Spineboard
  • Schleifkorbtrage
  • Klappleiter
  • 4-teilige Steckleiter
  • Verbindungsteil für Steckleiter
  • 3-teilige Schiebleiter

Laufbahn:

  • 2014 - 2022: Berufsfeuerwehr Saarbrücken, Feuer- und Rettungswache 1 ("Florian Saarbrücken 01/46-01")
  • seit 2022: Berufsfeuerwehr Saarbrücken, Feuer- und Rettungswache 1 als Reservefahrzeug ("Florian Saarbrücken 99/46-01")

Mit der offiziellen Indienststellung zweier Hilfeleistungslöschfahrzeuge 20 bei der Berufsfeuerwehr Saarbrücken im Frühjahr 2015 endet die mehrere Jahrzehnte andauernde Phase der Lösch- und Hilfeleistungsfahrzeuge, einer schon fast traditionellen Eigenart bei der Berufsfeuerwehr in der saarländischen Landeshauptstadt. Die neuen Hilfeleistungslöschfahrzeuge lösen an den beiden Wachen der Berufsfeuerwehr zwei 2006 von Ziegler auf Atego-Fahrgestellen von Mercedes-Benz aufgebaute Lösch- und Hilfeleistungsfahrzeuge 20/16 ab. Grundsätzlich handelte es sich aber auch schon bei diesen Fahrzeugen um moderne Hilfeleistungslöschfahrzeuge, die jedoch aus Traditionsgründen noch als Lösch- und Hilfeleistungsfahrzeug bezeichnet wurden. Die Hilfeleistungslöschfahrzeuge nehmen in den beiden Löschzügen der Saarbrücker Berufsfeuerwehr die Stelle des Hauptarbeitsgerätes, neben einer Drehleiter mit Korb 23/12 und einem Tanklöschfahrzeug 24/50, ein.

Aufgebaut wurden die baugleichen Hilfeleistungslöschfahrzeuge 20 von Schlingmann auf Fahrgestellen vom Typ Mercedes-Benz Atego 1529 AF. Im Vergleich mit der Vorgängergeneration von Löschfahrzeugen bei der Berufsfeuerwehr Saarbrücken zeigen sich zahlreiche Detailverbesserungen. Im Mannschaftsraum, einer Gruppenkabine Schlingmann SMK, findet wieder eine komplette Löschgruppe Platz, auch wenn bei der Berufsfeuerwehr normalerweise nur eine Staffel mit dem Fahrzeug ausrückt. Auf einen Schrankeinbau in der Kabine wurde aus Sicherheitsgründen verzichtet. Statt nur drei Pressluftatmern im Mannschaftsraum wurden dafür nun aber vier Stück in Halterungen hinter den Sitzplätzen verladen, je zwei in und entgegen der Fahrtrichtung. Zusätzlich ist auch der Sitzplatz des Gruppenführers mit einer Halterung für ein Atemschutzgerät versehen.
Ebenfalls aus Sicherheitsgründen wurde weitestgehend auf Dachbeladung verzichtet. Auf dem Dach befinden sich nur noch drei tragbare Leitern und ein Einreißhaken, alles auf zwei Entnahmehilfen gelagert und bequem vom Boden aus zu entnehmen. Eine Leiter auf das Dach gibt es nicht mehr, betreten werden muss es ohnehin nur zu Wartungszwecken und dann kann es auch über eine eigens angestellte Leiter erreicht werden. Alles das, was normalerweise auf dem Dach, meist in großen Dachkisten, verstaut ist, findet im geräumigen Aufbau vom Typ Quadra VA Highline Platz.. Dieser Aufbautyp von Schlingmann ist so hoch wie ein konventioneller Aufbau mit Dachkästen, bietet aber statt Dachkästen höhere Geräteräume und damit ein höheres Stauvolumen im Aufbau. Im Highline-Aufbau finden sogar die eher sperrigen Schlauchbrücken, normalerweise klassische Dachbeladung, einen Platz. Statt der für Schlingmann typischen pneumatisch ausfahrenden Trittbretter zur einfacheren Geräteentnahme entschied man sich in Saarbrücken für die bewährten, abklappbaren Bordwände und abklappbare Radkästen an der Hinterachse. Bei der Schnellangriffseinrichtung wurde im Vergleich zu den Vorgängern merklich an Gewicht und Platz gespart, dabei aber dennoch der Einsatzwert erhöht. Anstelle eines sperrigen und schweren Schnellangriffs mit formstabilem S-Druckschlauch wurden zwei kompakte Schnellangriffe mit in Buchten gelegtem C-Druckschlauch und eigenem C-Druckabgang von der Pumpe in den Geräteräumen G5 und G6 untergebracht. Um die Schnellangriffe nach dem Einsatz einfach und auch schnell wieder bestücken zu können lagern sie in entnehmbaren Wannen. Damit entfällt ein mühsames Verstauen der Schläuche für den Schnellangriff in den recht niedrigen Staufächern. Bei der Bedieneinheit der Pumpe und der Schaumzumischung blieb sich die Berufsfeuerwehr treu: Steuerung der Pumpe über wenige, klar beschriftete, Taster und eine verschleißarme FireDos-Schaumzumischanlage. Die Zumischanlage wurde bei den Hilfeleistungslöschfahrzeugen genau über der Feuerlöschkreiselpumpe verbaut und nicht mehr in einem der benachbarten Geräteräume. Noch über der Firedos-Zumischanlage liegt unter dem Aufbaudach der Schaummitteltank. Er wurde von 200 auf 120 Liter verkleinert, dafür aber als Arbeitserleichterung nun mit einer eigenen kleinen Schaummittelpumpe zum Befüllen ausgestattet. Das Volumen des Löschwassertanks blieb mit 1.600 Litern identisch im Vergleich zu den zuvor im Löschzug eingesetzten Lösch- und Hilfeleistungsfahrzeugen 20/16. Neu ist hingegen die Rückkehr des einfachen sowie verlässlichen Steigrohres als Füllstandsanzeige für den Wassertank. Zwar gibt es auch eine digitale Anzeige mit LEDs und Prozentangabe, das Steigrohr erlaubt aber ein deutlich genaueres und von Technik unabhängiges Ablesen des Tankfüllstandes. Ein letztes Ausstattungstechnisches Detail verbirgt sich beim Stromerzeuger im Geräteraum G2. Statt wie sonst bei Feuerwehren üblich auf einen Stromerzeuger mit Ottomotor setzt die Feuerwehr Saarbrücken bei den Hilfeleistungslöschfahrzeugen 20 auf solche mit Dieselmotor. Zum einen kann damit gänzlich auf das Betriebsmittel Ottokraftstoff auf dem Fahrzeug verzichtet werden und zum anderen kann der Stromerzeuger mit dem Dieseltank des Fahrgestelles gekoppelt und so seine Laufzeit verlängert werden. Auf den ersten Blick zeigt sich nur ein Manko: Im Portfolio von Endress gibt es nur einen einzigen Stromerzeuger mit Dieselmotor und der hat nur sechs Kilovoltampere. Verglichen mit den mittlerweile üblichen 13 Kilovoltampere bei tragbaren Feuerwehr-Stromerzeugern augenscheinlich ein Rückschritt. Ein Blick in die Energiebilanz des Fahrzeuges offenbart aber: Die sechs Kilovoltampere reichen vollkommen aus zum Betrieb aller elektrischen Geräte auf dem Hilfeleistungslöschfahrzeug und es bleibt sogar noch ein Puffer übrig.
Im Vergleich zur Vorgängergeneration entfielen die am Heck aufgeprotzten Ein-Personen-Schlauchhaspeln komplett. Die Haspeln wurden an den Vorgängern nie wirklich gebraucht und wurden als verzichtbar eingestuft. Zudem wirkten sie sich eher negativ auf das Fahrverhalten aus, verlängerten sie die Einsatzfahrzeuge doch nicht unerheblich.

In den Bereichen Sondersignalanlage und äußere Erscheinung heben sich die Hilfeleistungslöschfahrzeuge merklich von ihren Vorgängern ab. Die weiß lackierten Fahrzeuge wurden mit Folien in tagesleuchtrot beklebt. Eine weiße Bauchbinde und zusätzliche weiß abgesetzte Flächen am Aufbau verhelfen dem Fahrzeug aber zu mehr Aufmerksamkeit. Gleiches tun die nun vorhandene Konturmarkierung und das vollflächig mit einer rot-gelben Schraffur beklebte Fahrzeugheck. Die Sondersignalanlage setzt mittlerweile durchgängig auf LED-Technik. Frontblitzer gehören zum Auslieferungszustand. Anstelle des Elektrohorns trat ein starkes Presslufthorn von Max Martin. Um die Geräuschkulisse in der Kabine zu reduzieren wurden die Fanfaren des Martinhornes aber in die Stoßstange integriert. Gesteuert wird das Horn wahlweise über einen Schalter im Armaturenbrett oder einen Fußtaster im Fußraum des Maschinisten.

Vorgänger:
http://bos-fahrzeuge.info/einsatzfahrzeuge/39314

Nachfolger:
https://bos-fahrzeuge.info/einsatzfahrzeuge/191823

Vielen Dank an die Berufsfeuerwehr Saarbrücken für den gewohnt gut organisierten Fototermin!

Ausrüster k.A.
Sondersignalanlage
  • 2 LED-Kennleuchten Hänsch Nova LED
  • 2 Frontblitzer Axixtech MS6
  • 2 Heckblitzer Hella C-LED
  • Presslufthorn Max Martin 2298 GM
Besatzung 1/5 Leistung 210 kW / 286 PS / 282 hp
Hubraum (cm³) 6.374 Zulässiges Gesamtgewicht (kg) 16.000
Tags
k.A.
Eingestellt am 27.04.2015 Hinzugefügt von Christopher Benkert
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