Einsatzfahrzeug: SB-7223 - Peugeot Boxer 2.8 HDi - VUKW (a.D.)

SB-7223 - Peugeot Boxer 2.8 HDi - VUKW
SB-7223 - Peugeot Boxer 2.8 HDi - VUKW
Blick auf die Mittelkonsole. Rechts vom Lenkrad befindet sich die Funktionsanzeige der am Heck montierten Weitwarner.

Einsatzfahrzeug-ID: V115199 Weiteres Foto hochladen

Funkrufname SB-7223 - Peugeot Boxer 2.8 HDi - VUKW (a.D.) Kennzeichen SB-7223
Standort Europa (Europe)Deutschland (Germany)Saarland
Wache PI Neunkirchen Zuständige Leitstelle k.A.
Obergruppe Polizei Organisation Landespolizei
Klassifizierung Verkehrsunfallaufnahmekraftwagen Hersteller Peugeot
Modell Boxer 2.8 HDi Auf-/Ausbauhersteller Saarbrücker Karosseriefachbetrieb (SKF)
Baujahr 2004 Erstzulassung 2004
Indienststellung 2004 Außerdienststellung 2016
Beschreibung

Verkehrsunfallaufnahmekraftwagen VuKw der Polizeiinspektion Neunkirchen

Fahrgestell: Peugeot Boxer 2.8 HDi ("Boxer I")
Ausbau: Saarbrücker Karosseriefachbetrieb GmbH (vermutlich)
Baujahr: 2004

Beladung/ Ausstattung:

  • 2 Weitwarner Nissen mit blauen Vorsteckscheiben
  • Rundumkennleuchte auf Teleskopstange (s.u.)
  • Plattform mit aufklappbarem Geländer auf dem Fahrzeugdach (zwischenzeitlich demontiert)
  • Sitzgruppe mit Tisch und 2 Bänken im Heck
  • Zusatzheizung
  • Leseleuchte mit Schwanenhals
  • 4 m-Band Funkgerät mit FMS-Geber
  • Zweite Funksprechstelle im Heck
  • 2 Warndreiecke
  • 7 Warnzelte in verschiedenen Größen und mit verschiedenen Aufdrucken
  • 5 Leitkegel 500 mm
  • 7 Leitkegel 750 mm
  • 6 Verkehrswarnleuchten Nissen Primär mit blauen Lichthauben, davon 4 mit einseitigem Lichtaustritt und 2 mit beidseitigem Lichtaustritt
  • Magnesiumwarnfackeln
  • Nothammer
  • ABC-Pulverfeuerlöscher 6 kg
  • 2 Warnwesten
  • 3 Handlampen Nissen (Dauerlicht und Blinklicht) mit weißen und blauen Vorsteckscheiben
  • Messrad/ Hodometer
  • Maßstäbe
  • Sprühfarbe und Kreide
  • Material zur Aufnahme von Verkehrsunfällen
  • Wasserkanister

Der Verkehrsunfallaufnahmekraftwagen, kurz VuKw, kann bei der Polizei des Saarlandes auf eine jahrzehntelange Tradition zurückblicken. Die Fahrzeuge wurden von verschiedenen Polizeidienststellen sowie der Verkehrspolizei im Saarland zur Absicherung und Aufnahme von Verkehrsunfällen eingesetzt. Eine zentrale Rolle spielten dabei über Jahre hinweg spezielle Stereokameras zur Erstellung von 3D-Fotoaufnahmen der Unfallstellen. Aus Kostengründen und wegen des großen Ausbildungsaufwandes wurde die Anfertigung stereoskopischer Fotografien durch die saarländische Polizei nach etwa 2008 weitestgehend eingestellt. Bei Bedarf werden solche Aufnahmen heute von externen Unfallgutachtern angefertigt.
Die ersten VuKw wurden etwa Mitte der 1960er Jahre für die saarländische Polizei angeschafft. Bis heute einmalig ist der Einsatz geräumiger LKW-Fahrgestelle von Mercedes-Benz. Alle weiteren ab Ende der 1960er Jahre bis 2004 angeschafften VuKw wurden auf Transporter-Fahrgestellen aufgebaut. Bis in die 1980er Jahre hinein wurden mehrmals VuKw auf Volkswagen T2- und später T3-Fahrgestellen angeschafft. Danach beschaffte das Saarland zwischen Ende der 1980er Jahre bis 2004 mehrere VuKw auf Peugeot-Kleintransportern vom Typ J5 und danach Boxer. Einmalig war die Umrüstung mehrerer Mannschaftstransportfahrzeuge auf Ford Transit zum Verkehrsunfallaufnahmekraftwagen zu Beginn der 1990er Jahre. Neben den zahlreichen Neubeschaffungen von VuKw wurden mehrmals auch einzelne Kleinbusse nachträglich zu VuKw umgebaut. So beispielsweise ein Ford Transit bei einer Saarbrücker Polizeidienststelle. Seit Jahren etablierte Erkennungsmerkmale der VuKw sind die am Heck montierten Weitwarnleuchten, die bereits an einigen der in den 1960er Jahren beschafften Mercedes-Benz-Lastwagen montiert waren sowie die ab den 1970er Jahren einsetzende Beklebung der VuKw mit rot-weißen Schraffuren am Heck. Häufig waren die Fahrzeuge seit Mitte der 1980er Jahre auch mit teleskopierbaren Rundumkennleuchten und Plattformen auf dem Fahrzeugdach ausgestattet. Die Plattformen hatten immer aufklappbare Geländer und dienten dem Anfertigten von Übersichtsfotos der Unfallstellen sowie bei Stereofotografien. Etwa in derselben Zeit änderte sich auch die Lackierung der VuKw von komplett grüner Lackierung, hin zu einer weißen Lackierung mit in grün abgesetzten Flächen, wie beispielsweise umlaufenden Bauchbinden.
Mit der Eintstellung der Stereofotografie durch die saarländische Polizei ist die Zukunft der VuKw ungewiss. Wurden die in der Regel nicht fest besetzten Sonderfahrzeuge bisher vor allem für die Anfertigung von 3D-Fotografien benötigt, beschränkt sich ihr Aufgabenfeld mittlerweile vor allem auf die Absicherung von Unfallstellen.

Die bislang letzten Verkehrsunfallaufnahmekraftwagen (Stand: 004/2014) beschaffte das Saarland im Jahr 2004 für die Polizeibezirksinspektionen (heute: Polizeiinspektionen) Saarbrücken-Sankt Johann und Neunkirchen. Die beiden baugleichen Fahrzeuge wurden vermutlich von der Saarbrücker Karosseriefachbetrieb GmbH auf Peugeot Boxer 2.8 HDi ausgebaut. Der Ausbauhersteller lässt sich derzeit nicht mit Gewissheit nennen, da an den Fahrzeugen keine Typenschilder vorhanden sind. Jedoch griff die Polizei des Saarlandes schon beim Ausbau einiger anderer Sonderfahrzeuge auf die lokal tätige Saarbrücker Karosseriefachbetrieb GmbH zurück. So zum Beispiel 2006 beim Ausbau eines Gefangenenkraftwagens für die Polizeibezirksinspektion Homburg.

Die für die Polizeibezirksinspektionen Saarbrücken-Sankt Johann und Neunkirchen angeschafften VuKw wurden auf Peugeot Boxer-Kastenwagen mit einer Trennwand mit Durchreiche zwischen Fahrer- und Laderaum sowie vollständiger Verglasung des Laderaums angeschafft. Der Innenausbau teilt den Laderaum in zwei unterschiedliche Bereiche: Einen "Geräteraum" hinter der Schiebetür in der Fahrzeugmitte und einen Besprechungsraum im hinteren Teil des Laderaums. Der Besprechungsraum kann ausschließlich über die zweiflügelige Hecktür betreten werden. Als Hilfe beim Ein- und Ausstieg dient ein großes Trittbrett aus Metall. Der Besprechungsraum besteht aus einer Sitzgruppe mit zwei gegenüberliegenden, längs zur Fahrtrichtung verbauten, Zweiersitzbänken und einem dazwischen liegenden Tisch. Die Sitzbänke sind nicht zum Transport von Personen während der Fahrt zugelassen. Unter den Sitzbänken sind Rohre zum Transport von insgesamt sechs Faltsignalen eingelassen. Die Faltsignale können nur bei geöffneten Hecktüren entnommen werden. In den Tisch integriert ist eine Teleskopstange endet über dem Fahrzeugdach und nimmt eine Rundumkennleuchte auf. Zur besseren Verkehrsabsicherung kann die Kennleuchte im Stand nach oben ausgeschoben werden und überragt das Fahrzeug dadurch um einiges. Neben einem kleinen Mülleimer gibt es im Besprechungsraum noch eine zweite Funksprechstelle für das 4 m-Band Funkgerät. Um geschützt vor neugierigen Blicken im Besprechungsraum arbeiten zu können sind alle vier Fenster dieses Fahrzeugteils dunkel getönt.
Eine halbhohe Wand trennt den Besprechungs- vom "Geräteraum" ab. Dieser kann nur über die seitliche Schiebetür betreten werden und nimmt den größten Teil der Fahrzeugbeladung auf. Dabei handelt es sich neben umfangreichem Material zur Verkehrsabsicherung auch um Geräte zur Unfallaufnahme. Für den Transport der Ausrüstung ist in den "Geräteraum" auf der linken Fahrzeugseite ein bis unter die Decke reichender Schrank eingebaut. Der Schrank verdeckt zum Teil ein hinter ihm gelegenes Fenster. Den Rest des Fensters verdeckt eine davor angebrachte Wand mit Ösen zum Abspannen sperriger Gegenstände, wie großen Verkehrsleitkegeln. Aufgrund der kompletten Verdeckung wurde das unbrauchbar gewordene Fenster nach außen hin mit weißer Folie abgeklebt. An der Trennwand sind zudem zwei offene Fächer für kleinere Ausrüstungsgegenstände vorhanden.

Bis etwa 2008 befand sich auf dem Fahrzeugdach eine Plattform mit aufklappbaren Geländern an den Seiten. Die als erhöhter Standpunkt für Fotoaufnahmen gedachte Plattform wurde mit Wegfall der Stereofotografie bei der saarländischen Polizei demontiert. Mit der Demontage der Dachplattform entfiel auch die zur Fahrzeugbeladung gehörende Leiter zum Erreichen der Plattform.

Die Sondersignalanlage der VuKw besteht aus einem Warnbalken vom Typ Hella RTK 6-SL, einem Satz Frontblitzern im Kühlergrill und der Drehspiegelkennleuchte auf der Teleskopstange (s.o.). Eher unüblich bei Transporterfahrgestellen im Polizeieinsatz ist der im Warnbalken verbaute nach vorne gerichtete Anhaltesignalgeber. Bei Fahrzeugen dieser Größenordnung lässt die Polizei in der Regel eher abgesetzte Anhaltesignalgeber auf der Motorhaube verbauen, denn ein Anhaltesignalgeber im Dachbalken liegt erheblich höher als die Heckscheibe eines handelsüblichen PKW. Abgerundet wird die Sondersignalanlage durch zwei große, blaue Weitwarner von Nissen auf einem Dachträger am Fahrzeugheck.

An der äußeren Gestaltung des weiß lackierten und mit einer grünen Bachbinde beklebten Peugeot Boxer fällt vor allem die Beschriftung auf: Auf der Motorhaube prangt in weißen Lettern der Schriftzug "Polizei" und auf den Seiten und am Heck der komplett großgeschriebene Schriftzug "POLIZEI". Auf etlichen Fahrzeugen der saarländischen Polizei fand sich in der Vergangenheit diese Zusammenstellung bei der Beschriftung. Gelegentlich sogar umgekehrt mit "POLIZEI" auf der Motorhaube und "Polizei" an den Seiten. Bei neueren Fahrzeugen sind jedoch alle Polizei-Schriftzüge durchgehend großgeschrieben.

Bereits 1997 hatte man für die Polizeibezirksinspektionen in Saarlouis und Sankt Wendel auf Basis des Peugeot Boxer angeschafft. Damals aber noch auf dem ursprünglichen Peugeot Boxer ohne das 2002 durchgeführte Facelift und mit dem etwas schwächeren 2.5 TDI-Motor. Außer dem fehlenden Facelift am Fahrgestell unterscheiden sich die beiden VuKw-Anschaffungen der Jahre 1997 und 2004 auch in weiteren Punkten optisch voneinander. Die ersten Boxer-VuKw wurden in grün mit kleineren weißen Flächen lackiert und hatten am Heck und auch an den Seiten eine rot-weiße Schraffur. Die 2004 angeschafften VuKw wurden komplett weiß lackiert und mit einer grünen Bauchbinde mit Konturmarkierung an den Seiten und am Heck sowie einer grünen Beklebung auf der Motorhaube versehen. Zudem verbaute man statt einzelner Rundumkennleuchten und einer Warnanlage bei den neueren Boxern eine Warnbalkenanlage und zusätzlich Frontblitzer im Kühlergrill.

Der Verkehrsunfallaufnahmekraftwagen der Polizeiinspektion hat keine feste Fahrzeugbesatzung und wird bei Bedarf durch Polizeibeamte besetzt und zum Einsatz gebracht. Dies ist zum Beispiel nach besonders großen oder schweren Verkehrsunfällen der Fall.

Vielen Dank an die Polizeiinspektion Neunkirchen für die Ermöglichung des interessanten Fototermins!

Ausrüster k.A.
Sondersignalanlage
  • 1 Warnbalken Hella RTK 6-SL mit
    • 2 Drehspiegelkennleuchtenmodule KL-ER
    • 2 Druckkammerlautsprecher, davon 1 nach hinten
    • 1 Anhaltesignalgeber ASG-GL "STOP POLIZEI" nach vorne
    • 1 Halterung zur Montage von Hinweisschildern Infogeber
  • 2 Frontblitzer Hella BSX-micro
  • 1 Drehspiegelkennleuchte Hella KL 7000 R auf Teleskopstange am Heck
Besatzung 1/1 Leistung 94 kW / 128 PS / 126 hp
Hubraum (cm³) 2.800 Zulässiges Gesamtgewicht (kg) k.A.
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Eingestellt am 18.04.2014 Hinzugefügt von Christopher Benkert
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