Einsatzfahrzeug: Wartau - FW - TLF - Alvier 1 (a.D.)

Tanklöschfahrzeug Falcon der Feuerwehr Wartau

Zum Aufnahmezeitpunkt war dies eines der letzten zwei Falcon Löschfahrzeuge der Schweiz.

Technische Daten:

• Hersteller: Rosenbauer
• Fahrgestell: Titan TR 15.280 MP
• Leistung: 206 kW/280 PS
• Getriebe: Automatik
• Höchstgeschwindigkeit: 96 km/h
• Beschleunigung (bei 14.000 kg Gesamtgewicht): 0 - 50 km/h in 13 s, 0 - 80 km/h in 33 s
• zGG: 15.000 kg
• Leergewicht: 10.278 kg
• Fabriknummer: X 280289/88
• Länge: 7.420 mm
• Breite: 2.500 mm
• Höhe (unbeladen): 2.825 mm (über Monitorflansch)/ 2.700 mm (über RKL)
• tatsächliche Höhe: 3.200 mm
• Radstand: 4.090 mm
• Spurbreite: 2.057 mm (v/h)
• Wendekreis: 16.4 m
• Böschungswinkel (bei 14.000 kg Gesamtgewicht): vorne 26°, hinten 26°
• Rampenwinkel (bei 14.000 kg) Gesamtgewicht: 26°
• Steigfähigkeit: 60%
• Bodenfreiheit: 310 mm (über Achsdifferential)
• Verwindung: 2x 300 mm (diagonal)
• Achlasten: VA: 6.500 kg, HA: 8.500 kg

Pumpe:

• Rosenbauer R 280 HN 2R
• Förderleistung; 3.200 l/min bei 8 bar, 300 l/min bei 40 bar

Ausstattung u.a.:

• Wassertank 3.000 l
  
• Schaumtank 300 l
• Dachmonitor Rosenbauer RM 24
• 2 Schnellangriffe zwischen den Achsen
• Lichtmast Fireco, 2x 1.000 W
• Stromerzeuger
• 2-teilige Schiebleiter, 9.8 m
• Anstellleiter
• 4 Atemschutzgeräte Dräger in der Mannschaftskabine
• Knickkopflampen
• Atemschutzüberwachungstafel
• Zweimannhaspel am Heck
• Überdrucklüfter

Der Falcon wurde auf Basis eines speziell entwickelten Titan-Fahrgestells mit permanentem Allradantrieb aufgebaut. Als Antrieb diente Falcon ein 280 PS starker Mercedes-Benz V8-Motor.
Die Großraumkabine in Leichtbauweise mit Aluminiumbeschichtung bot serienmäßig einer Staffel (1/5) von sechs Mann Platz, wurde aber auch für eine Gruppenbesatzung (1/8) gefertigt. Weiterhin ist anzumerken, dass auch der Aufbau aus einer Aluminiumkonstruktion bestand, welche sich aus geschraubten Leichtmetallprofilen zusammensetzte.
Sehr ungewöhnlich war die vor der Fahrzeugkabine angeordnete Pumpenanlage und der dort befindliche Bedienstand. Ebenfalls selten war die Anordnung der beiden Schnellangriffseinrichtungen zwischen den Achsen. Speziell beim Wartauer Fahrzeug ist eine Kupplung für einen zusätzlichen Schaum-Schnellangriff unter dem fahrerseitigen Scheinwerfer. Außerdem verfügt das Fahrzeug über eine Zweimannhaspel am Heck, was selbst für einen Falcon selten, wenn nicht sogar einmalig ist.

Sicherlich stellte der Falcon eine Innovation dar, weiterhin sollte damit die neue Generation von Feuerwehrfahrzeugen eingeläutet werden.
Allerdings war das Fahrzeug nicht auf die Belange der Feuerwehren abgestimmt. Zudem war/ist der Falcon sehr wartungs- und reparaturanfällig, wodurch er im Unterhalt sehr teuer wurde und außerdem im Regeldienst oftmals ausfiel. Diese Eigenschaft ist vom Wartauer Fahrzeug allerdings nicht überliefert. Trotz mittlerweile fast 25 Jahren im Dienst befindet sich das Fahrzeug in einem guten Zustand, so dass eine Ersatzbeschaffung nur mittelfristig vorgesehen ist.
Die Serie wurde nach ca. 20 Fahrzeugen eingestellt und zählt damit zu den kleinsten Fahrzeugserien überhaupt.

Weitere Falcons waren in der Schweiz bei folgenden Feuerwehren im Einsatz:

• Zürich - später verkauft nach Deutschland
• Rümlang ZH - später umgesetzt nach Leibstadt AG, ausgemustert 2010 ( http://bos-fahrzeuge.info/einsatzfahrzeuge/72714/ )
• Laufen BL - verkauft nach Deutschland
• Klosters GR - ehemals Bipp, ausgemustert 2013 ( http://bos-fahrzeuge.info/einsatzfahrzeuge/100031/ Stand 2012)

Vielen Dank an die Feuerwehr Wartau für den Fototermin und die Gastfreundschaft!

Das Fahrzeug wurde im Februar 2016 durch ein TLF auf Basis eines Mercedes-Benz Atego mit Aufbau von Rosenbauer ersetzt.

3 Drehspiegel-Kennleuchten Bosch RKLE 150, davon 1 am Heck