Einsatzfahrzeug: Florian Festo 91

Florian Festo 91
Florian Festo 91
Geräteraum G1

Einsatzfahrzeug-ID: V101851 Weiteres Foto hochladen

Funkrufname Florian Festo 91 Kennzeichen IGB-WF 5
Standort Europa (Europe)Deutschland (Germany)SaarlandSaarpfalz-Kreis (HOM/IGB)
Wache WF Festo AG & Co KG Werk Rohrbach Zuständige Leitstelle Leitstelle Saar, RD Saarland gesamt, FW HOM, IGB, NK, MZG, SLS, WND
Obergruppe Feuerwehr Organisation Werkfeuerwehr
Klassifizierung Wechselladerfahrzeug Hersteller Mercedes-Benz
Modell Vario 818 DA Auf-/Ausbauhersteller Heinz Meyer Feuerwehrbedarf
Baujahr 2009 Erstzulassung 2009
Indienststellung 2009 Außerdienststellung k.A.
Beschreibung

Wechselladerfahrzeug WLF mit Abrollbehälter AB-Schlauch der Werkfeuerwehr Festo AG & Co KG Werk Rohrbach

Fahrgestell: Mercedes-Benz Vario 818 DA
Aufbau: Heinz Meyer Feuerwehrbedarf GmbH
Baujahr: 2009

Technische Daten:
Motor: 4-Zylinder-Reihendieselmotor mit 130 kW / 177 PS bei 2.200 U/min
Antrieb: 4x4
Getriebe: 6-Gang-Schaltgetriebe
Höchstgeschwindigkeit: 90 km/h
Länge / Breite / Höhe: 6.160 / 2.300 / 2.700 mm
Radstand: 3.150 mm
Zulässige Anhängelast ungebremst / gebremst: 750 / 3.500 kg
Leergewicht: 4.450 kg

Beladung/ Ausstattung:

  • Hakengerät Gergen-Jung GRK-D
  • Bildschirm für Rückfahrkamera Luis
  • Digitalfunkgerät Sepura
  • Betriebsfunkgerät Motorola
  • Kennzeichnungsweste blau

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Abrollbehälter AB-Schlauch

Grundgerüst: Garant Containerbau GmbH City-Abrollcontainer
Aufbau: Heinz Meyer Feuerwehrbedarf GmbH
Baujahr: 2009

Technische Daten:
Länge / Breite / Höhe: 4.000 / 2.300 / 1.980 mm
Leergewicht: 1.040 kg

Beladung/ Ausstattung:

  • Rückfahrkamera Luis
  • Verkehrswarnanlage am Heck bestehend aus 2 gelben Blitzern Federal Signal MicroLED Sputnik
  • 2 drehbahre Xenon-Arbeitsstellenscheinwerfer am Heck
  • Hydraulisches Schlauchaufnahmegerät The Hose Mule 7,25 '' Super Mule
  • 4 Kraftstoffkanister 20 l mit Benzin
  • 2 Einfüllstutzen
  • 900 m A-Druckschlauch rot, zusammengekuppelt und in Buchten gelegt
  • 900 m A-Druckschlauch gelb, zusammengekuppelt und in Buchten gelegt
  • 120 m A-Druckschlauch weiß als Rollschlauch
  • 4 A-Absperrorgane
  • 2 Verteiler A-3B
  • 4 Kupplungsschlüssel
  • 4 Schlauchbinder
  • 8 Schlauchbrücken aus Gummi
  • Schlauchentwässerungsgerät
  • 3 Kapselgehörschützer
  • 2 Kisten Wasser

Im Festo-Werk in Rohrbach, einem Stadtteil von Sankt Ingbert, stand 2009 die Löschwasserversorgung auf dem Werksgelände zur Debatte und löste am Ende die Beschaffung einer maßgeschneiderten Löschwasserförderkomponente aus. Auf dem Festo-Gelände musste aus baurechtlichen Gründen ein großer Löschwasserteich angelegt werden. Offen war jedoch die Frage wie das Löschwasser an den jeweiligen Einsatzort gelangt. Zur Wahl stand der Bau einer Ringleitung mit Hydranten, die Anschaffung eines Hytrans Fire Systems oder die Planung und Anschaffung einer auf die eigenen Bedürfnisse zugeschnitten Förderkomponente für die Werkfeuerwehr. Nach Abwägung aller Vor-und Nachteile entschied sich Festo für die letztgenannte Variante: Die Anschaffung einer Individuallösung. Dieser Lösungsansatz war unter anderem am wirtschaftlichsten für das Unternehmen aus der Automatisierungstechnik. Nachdem man sich für einen Lösungsansatz entschieden hatte stand man jedoch vor einem neuen Problem: Keiner der großen Hersteller im Feuerwehrsegment war bereit eine Wasserförderkomponente, wie sie von Festo gesucht wurde, zu entwickeln und zu bauen. Der Konstruktionsaufwand wurde von den Herstellern als zu groß empfunden und die sich ergebenden Absatzmärkte als zu klein. Letztlich konnte man die Heinz Meyer Feuerwehrbedarf GmbH aus dem niedersächsischen Rehden für die Entwicklung der Festo-Wasserförderkomponente gewonnen werden. Das durch Meyer und die Festo Werkfeuerwehr in Rohrbach entwickelte Konzept besteht aus drei Teilen. Zentrales Element ist ein kleines und wendiges Wechselladerfahrzeug mit Allradantrieb. Der Wechsellader transportiert einen Abrollbehälter-Schlauch und zieht einen speziellen Pumpenanhänger. So werden auf einen Schlag Pumpen, Schlauchmaterial und die benötigte Bedienmannschaft in den Einsatz gebracht. Die maximale Förderleistung des Fördersystems liegt bei 6.400 Litern Wasser pro Minute bei 10 bar Druck. Eine eingespielte Bedienmannschaft braucht vom Ausrücken bis zum Beginn der Wasserförderung nur etwa eine viertel Stunde.

Das Wechselladerfahrzeug wurde von Heinz Meyer Feuerwehrbedarf auf einem Mercedes-Benz Vario 818 DA aufgebaut. Der nur acht Tonnen schwere Wechsellader verfügt über einen Allradantrieb und ein Sechs-Gang-Schaltgetriebe. In der Kabine des Varios finden drei Einsatzkräfte Platz. Am Fahrerplatz ist der Bildschirm für eine Rückfahrkamera angebracht. Am Wechselladerfahrzeug selbst ist aber keine Kamera angebracht, sondern am jeweils aufgesattelten Abrollbehälter. Das Hakengerät vom Typ GRK-D und stammt von Gergen-Jung. Praktischerweise befindet sich eine Produktionsstätte von Gergen-Jung genau gegenüber dem Festo-Werksgelände. Die Sondersignalanlage besteht aus einem Hänsch LED-Warnbalken vom Typ DBS 2000 LED, einer Rundumkennleuchte Federal Signal Ultra Star LED am Heck und einem Satz Federal Signal MicroLED Sputnik als Frontblitzer im Kühlergrill.

Wie das Wechselladerfahrzeug wurde auch der Abrollbehälter-Schlauch von Heinz Meyer auf- und ausgebaut. Grundlage des Abrollbehälters bildet ein City-Abrollcontainer der Garant Containerbau GmbH. Der Abrollbehälter ist nur vier Meter lang, wiegt leer etwa eine Tonne und darf voll beladen bis zu 3,75 Tonnen wiegen. Auf der linken und der rechten Seite des Containers liegt jeweils ein über die gesamte Länge reichendes Schlauchbett. Die Schlauchbetten sind nach oben offen und werden am Heck von rampenartigen Klappen verschlossen, welche das Auslaufen der Schläuche beim Verlegen vereinfachen. Zwischen den Schlauchbetten bleibt ein Gang frei. Dieser kann über eine ausklappbare Leiter am Heck betreten werden. Im geschlossenen Zustand dient die Leiter als Geländer. Schlauchbetten und Gang werden durch eine Art Brücke überspannt. Auf der Brücke sind zwei drehbare Xenon-Arbeitsscheinwerfer und eine Rückfahrkamera angebracht. Dem Maschinisten des Wechselladerfahrzeuges erleichtert die Kamera das Rückwärtsfahren und erlaubt ihm die Überwachung der auslaufenden Schläuche beim Verlegen. Eine Verkehrswarnanlage, bestehend aus zwei gelben MicroLED Sputnik Blitzern von Federal Signal, ist in die Brücke integriert. Unter den Schlauchbetten liegen auf jeder Seite je zwei mit Klappen verschlossene Staufächer. Um die verlegten Schläuche wieder aufnehmen zu können ist an der Front des Abrollbehälters ein verschiebbares hydraulisches Schlauchaufnahmegerät montiert. Der sogenannte Super Mule von The Hose Mule stammt aus den USA und presst mit mehreren Walzen Luft und zurückgebliebenes Wasser aus den Schläuchen hinaus.
Die beiden Schlauchbetten sind mit jeweils 900 Metern zusammengekuppeltem und in Buchten gelegten A-Druckschlauch gefüllt. Die Schlauchmenge ist genauso bemessen das jeder Punkt des Werksgeländes zumindest mit einer einfachen Leitung erreicht werden kann. Zur Vereinfachung der Kommunikation bei der Arbeit mit zwei Schlauchleitungen sind alle Schläuche in einem Schlauchbett gelb und in dem anderen rot. So kann beispielsweise einfach "Wasser marsch" für die rote Leitung oder "Wasser halt" für die gelbe Leitung erteilt werden. Missverständnisse können dadurch vermieden werden. In den Staufächern unter den Schlauchbetten befinden sich weitere 120 Meter A-Druckschlauch in gerollter Form als Reserve. Außerdem finden sich hier verschiedene wasserführende Armaturen, sowie für die Bedienmannschaft zwei Kisten Wasser und drei Gehörschützer. Die mitgeführten Kraftstoffkanister dienen der Versorgung der Pumpeneinheit.

Wenn die Wasserförderkomponente alarmiert wird, rückt das Wechselladerfahrzeug mit aufgesatteltem Abrollbehälter-Schlauch und angehängter Pumpeneinheit aus. Die dreiköpfige Besatzung des Wechselladerfahrzeuges reicht zum Aufbau und Betrieb der Wasserförderkomponente aus. Das Gespann rund um das Wechselladerfahrzeug fährt von der Festo-Feuerwache den nur etwa 300 Meter entfernten Löschteich am Rande des Werksgeländes an. Dort angekommen wird der Pumpenanhänger an der dort eingerichteten festen Saugstelle abgekuppelt. Zwei Feuerwehrangehörige aus der dreiköpfigen Wechselladerbesatzung werden als Bedienmannschaft abgestellt. Nach dem Abhängen des Anhängers werden je nach Bedarf eines oder gleich beide Schlauchbetten zum Verlegen vorbereitet. Zum Verlegen muss nur die Klappe am jeweiligen Schlauchbett herunter geklappt werden. Danach wird der Schlauch ein Stück herausgezogen und an den entsprechenden Druckabgang an der Pumpeneinheit angekuppelt. Während nun die Pumpeneinheit betriebsbereit gemacht wird fährt das Wechselladerfahrzeug in Richtung Einsatzstelle los. Auf dem Abrollbehälter wird kein Personal zur Überwachung des Verlegevorgangs benötigt, dies übernimmt der Maschinist mithilfe der Rückfahrkamera. Bei Übungen hat sich gezeigt das eine Geschwindigkeit von etwa 30 Kilometern pro Stunde die optimal zum Schlauchverlegen ist. Dann laufen die Schläuche problemlos und ohne Dralle aus den Schlauchbetten.
Nach dem Einsatzende wird der Schlauch mit dem Aufnahmegerät seitlich an der Fahrerkabine vorbei wieder in die Schlauchbetten gezogen. Dabei fährt das Wechselladerfahrzeug mit Schrittgeschwindigkeit die Schlauchleitung ab und nimmt die Schläuche wieder auf. Während ein Feuerwehrangehöriger das Aufnahmegerät bedient, führt ein anderer den Schlauch dem Aufnahmegerät zu und ein Dritter legt den entwässerten und entlüfteten Schlauch wieder in Buchten in die Betten.

Vom Fahrzeug gezogener Pumpenanhänger:
http://bos-fahrzeuge.info/einsatzfahrzeuge/101852/

Vielen Dank an die Werkfeuerwehr Festo in Rohrbach, sowie die Festo AG & Co KG im Gesamten für die Organisation dieses sehr umfangreichen und interessanten Fototermins!

Ausrüster Rauwers GmbH
Sondersignalanlage
  • Warnbalken FG Hänsch DBS 2000 LED
  • LED-Kennleuchte Federal Signal Ultra Star LED am Heck
  • 2 Frontblitzer Federal Signal MicroLED Sputnik
  • Heckwarnanlage 2x Federal Signal MicroLED Sputnik gelb
Besatzung 1/2 Leistung 130 kW / 177 PS / 174 hp
Hubraum (cm³) 4.249 Zulässiges Gesamtgewicht (kg) 8.200
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Eingestellt am 25.10.2012 Hinzugefügt von D_Weber
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