Einen neuen Partner im Bereich der Hubrettungsbühnen und Löscharme hat die Albert Ziegler GmbH im italienischen Unternehmen CELA Srl. aus Corte Franca in der Lombardei gefunden. Wie Ziegler am Mittwoch, 8. Februar bekannt gab, konnten bereits zum Jahresanfang ein Viertel der Anteile an CELA von Ziegler erworben werden. Durch den Einkauf in das italienische Unternehmen soll die Ziegler-Produktpalette in den Segmenten der Hubrettungsbühnen und Löscharme erweitert werden. "Die Zusammenarbeit mit CELA ermöglicht es uns, unser Angebot in der Fahrzeugpalette nicht nur zu erweitern, sondern auch abzurunden", so René Pol, Mitglied der Geschäftsleitung von Ziegler. In seinem italienischen Werk fertigt CELA mit 70 Mitarbeitern jährlich rund 300 Teleskopmasten. Produziert werden Teleskopmasten mit Arbeitshöhen von 22 bis 72 m und Löscharme für Höhen von 18 bis 72 m.
In Zukunft möchte Ziegler mit CELA in den Bereichen Entwicklung, Produktion und Vertrieb zusammenarbeiten. Mit den Hubrettungsbühnen von CELA und Ziegler sollen zunächst vor allem neue Märkte im Export erschlossen werden. Der Geschäftsführer von CELA, Paolo Troni, spricht davon das "die Ergänzung der Aktivitäten von Ziegler und CELA sehr wertvolle Synergien für das Wachstum beider Unternehmen generieren wird."
Schon vor der Anteilsübernahme im Jahr 2017 arbeitete Ziegler indirekt mit CELA bei Fahrzeugen für den schweizerischen Markt zusammen. Das Unternehmen Skycraft, der CELA-Vertriebspartner für die Schweiz, bietet über seine Tochterunternehmung Firecraft für den Feuerwehreinsatz modifizierte CELA-Teleskopmastbühnen an. Die Podien für diese Fahrzeuge fertigt der Feuerwehrfahrzeugspezialist Vogt in der Schweiz. Dabei kommen teilweise auch Komponenten von Ziegler zum Einsatz, denn schon seit langem arbeiten Ziegler und Vogt eng miteinander zusammen. Eine Firecraft-Bühne für die Feuerwehr Tramelan in der Schweiz zeigte CELA auf der Interschutz im Sommer 2015 in Hannover. Die 28 m-Bühne REDVOX 28 wurde von CELA und Vogt auf einem Mercedes-Benz Atego 1227 A aufgebaut.
Seit fast 50 Jahren: Hubrettungsfahrzeuge von Ziegler
Dabei ist die Kooperation mit dem italienischen Teleskopmasthersteller CELA nicht die erste die Ziegler im Bereich von Hubrettungsfahrzeugen eingeht. Schon seit fast 50 Jahren, um genau zu sein seit 1970, können über Ziegler Hubrettungsfahrzeuge bezogen werden. Damals sind es Sky Lift-Bühnen des finnischen Herstellers Nummela die Ziegler ins Sortiment aufnimmt. Zwei dieser Bühnen erhält 1970 und 1972 die Berufsfeuerwehr Frankfurt, aufgebaut auf Frontlenkern von Magirus Deutz. Insgesamt gehen neun Gelenkmasten von Nummela an deutsche Feuerwehren, davon alleine fünf an Werkfeuerwehren. Deutlich erfolgreicher und langlebiger ist die Zusammenarbeit mit Bronto Skylift, ebenfalls aus Finnland, die 1983 Nummela übernehmen und die Zusammenarbeit mit Ziegler über Jahrzehnte fortführt. Zuletzt zeigt Ziegler auf der Interschutz 2015 in Hannover einen Bronto-Teleskopmast für einen chinesischen Kunden mit einem Podium und einer Pumpe von Ziegler.
Auch im Bereich der konventionellen Feuerwehr-Hubrettungsfahrzeuge, der Drehleitern, ist Ziegler aktiv und präsentiert zur Interschutz 1980 eine Drehleiter mit Korb von Riffaud aus Frankreich. Diese Zusammenarbeit ist aber kein Erfolg, ganz im Gegensatz zur Kooperation mit Camiva, dem zweiten französischen Drehleiterhersteller, die im Jahr 1987 mit einer Drehleiter mit Korb 23-12 für die Feuerwehr Meersburg beginnt. Den Aufbau der Drehleitern teilen sich Ziegler und Camiva. Während die Franzosen den eigentlichen Drehleiteraufbau fertigen, kommt das Podium von Ziegler. Bis Anfang der 2000er kann Ziegler rund 50 Drehleitern von Camiva verkaufen. Nach dem Aufkauf Camivas durch Magirus entfallen die Drehleitern wieder aus dem Sortiment von Ziegler, es bleiben aber nach wie vor Hubrettungsbühnen erhalten.
