Einsatzfahrzeug: Paris - BSPP - LRF - PS 100

Paris - BSPP - LRF - PS 100
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Einsatzfahrzeug-ID: V34855 Weiteres Foto hochladen

Funkrufname Paris - BSPP - LRF - PS 100 Kennzeichen PS 100
Standort Europa (Europe)Frankreich (France)Région Île-de-FranceDépartement Paris (75)
Wache BSPP CS Malar Zuständige Leitstelle k.A.
Obergruppe Feuerwehr Organisation Berufsfeuerwehr (BF)
Klassifizierung Löschrettungsfahrzeug Hersteller Renault
Modell Midliner S 120.08 Auf-/Ausbauhersteller Sides
Baujahr 1995 Erstzulassung 1995
Indienststellung 1995 Außerdienststellung k.A.
Beschreibung

Löschrettungsfahrzeug (LRF; Premier Secours Evacuation - PS) der Brigade des Sapeurs-Pompiers de Paris BSPP (Berufsfeuerwehr), stationiert an der Wache Malar im 7. Arrondissement von Paris.

Fahrgestell: Renault
Modell: Midliner S 120.08
Baujahr: 1995
Aufbau:
Sides

Eingesetzt werden die "Premier Secours Evacuation - PSE" ausschliesslich zur Brandbekämpfung und für kleinere technische Einsätze. Bei Engpässen im Rettungsdienst können die "Premier Secours Evacuation - PSE" jedoch auch als First Responder ausrücken und Patiententransporte durchführen. Die "Premier Secours Evacuation - PSE" besitzen den rettungsdienstlichen Teil jedoch vorwiegend zum Eigenschutz bei Einsätzen.

Ausstattung:

  • Leiterentnahmevorrichtung
  • Bustür an der Beifahrerseite
  • leichter Kofferaufbau aus Polyester
  • Umfeldbeleuchtung
  • GPS-Ortung des Fahrzeuges

Die Fahrzeuge bestehen in ihrer einzigartigen Konzeption bereits seit 1985 aus einem feuerwehrtechnischen und einem rettungsdienstlichen Teil.

Der Patienten- und Mannschaftsraum:

Auch zu der Zeit der 3. Generation "Premier Secours Evacuation - PSE" bei der BSPP gab es keine strenge Auflagen über Hygiene im Einsatzdenst. Der Patientenraum war zugleich auch ein Teil des Mannschaftsraum und war ausgestattet, um einen liegenden Patienten und drei sitzende Feuerwehrleute zu transportieren. Erreichbar war der Patientraum von der Beifahrerseite aus über eine Bustür und vom Heck aus über eine Klapptür an der linken Seite. Um die Trage aus dem Patientenraum entnehmen zu können musste jedoch eine Schlauchhaspel abgeladen werden.

Beladung:

  • 1 Krankentrage Ferno 409-15
  • 1 Tragestuhl Ferno 46 E
  • 1 Schaufeltrage Ferno 65
  • 1 Vakuummatratze
  • 1 Rettungsrucksack für Erwachsene
  • 1 Rettungsrucksack für Kinder
  • 2 Sauerstoffflaschen 5 Liter
  • 1 Absauggerät Weinmann ACCUVAC Basic

Bei dem Fahrzeug handelt es sich um eines von ingesamt 22 Fahrzeugen aus der 3. Generation und der 1. Auslieferungsreihe an "Premier Secours Evacuation - PSE" die durch die BSPP in den Jahren 1995 bis 1997 angeschafft wurden.

Die 3. Generation wurde in 3 Auslieferungslose geteilt, die zwischen 1995 und 1998 gebaut wurden. Der erste Auslieferungslos beinhaltete 22 Fahrzeuge auf dem Renault Midliner S 120.08-Fahrgestell und wurde zwischen 1995 und 1997 geliefert. Diesem Auslieferungslos wurden alle Fahrzeuge zwischem dem PS 97 und dem PS 119 zugeteilt. Der zweite Auslieferungslos beinhaltete 1 Fahrzeug, diesmal auf dem leistungsstärkeren Renault Midliner S 135.08-Fahrgestell. Diesem Auslieferungslos wurde das Fahrzeug PS 120 zugeteilt. Der dritte und letzte Auslieferungslos beinhaltete insgesamt 7 Fahrzeuge und wurde auf dem Renault Midliner S 150.08-Fahrgestell gebaut. Diesem Auslieferungslos wurden alle Fahrzeuge zwischen dem PS 121 und dem PS 128 zugeteilt.

Von der 3. Generation "Premier Secours Evacuation - PSE" schaffte die BSPP insgesamt 30 Fahrzeuge an.

Feuerwehrtechnische Beladung:

Neben dem Patientenraum besitzt das Fahrzeug über eine zwar reduzierte, jedoch doch noch umfangreiche feuerwehtechnische Ausstattung.

Die Pumpe findet ihren Platz am Heck an der rechten Seite neben der Tragenklappe. Die beiden Schlauchhaspeln müssen dabei zur Handhabung der Pumpe entnommen werden.

Technische Daten der Pumpe:

Hersteller: Sides
Typ: Zentrifugalpumpe
Leistung: 1.000 Liter/min bei 15 bar

Feuerwehrtechnische Ausstattung:

  • Löschwassertank: 600 Liter
  • 1 Schnellangriffsschlauch 80m DN22 mit elektrischer Aufwickelung
  • 2 Schlauchhaspeln mit je 12 Druckschläuchen 70 mm

Der Löschwassertank wurde im Aufbauboden integriert, um den Schwerpunkt des Fahrzeuges tief zu halten.

Feuerwehrtechnische Beladung:

Die Feuerwehrtechnische Beladung befindet sich am Heck wie auch im Patienten- und Mannschaftsraum verteilt und setzt sich zusammen aus:

Geräteraum GR:

  • 3 Atemschutzgeräten 300bar in den Sitzen integriert
  • 3 Atemschutzreserveflaschen
  • 3 Atemschutzmasken
  • 3 Druckschläuche 70 mm
  • 3 Druckschläuche 45 mm
  • 2 Hohlstrahlrohre 45 mm
  • 1 Zumischer Z2
  • 1 Verteiler
  • 2 Kanister Schaummittel

Dachbeladung:

  • 1 zweiteilige Schiebleiter
  • 1 Hackenleiter

Die Geschichte des "Premier Secours Evacuation - PSE" bei der BSPP:

Ende der 1970er Jahre stand die BSPP vor zwei grösseren Herausforderungen. Die erste davon war die, dass die bis dahin genutzten "Premiers-Secours Leger - PSL" mittlerweile in die Jahre gekommen waren und ersetzt werden mussten. Die Zweite war die, dass in Paris der Rettungsdienst, welcher durch den Police-Secours-Dienst gewährleistet wurde, immer öfter überlastet war und immer mehr Einsätze in diese Richtung gefahren werden mussten. Da Seitens des Verteidigungsministeriums weder an eine Personalerhöhung noch an eine Erhöhung der nötigen Mittel für die Anschaffung von zwei diversen Fahrzeugen zu denken war, entschloss man sich 1979 dafür, ein Kombinationsfahrzeug zu planen.

Die Planungen, die bei der BSPP intern als "système futur" genannt werden sieht die Anschaffung eines einheitlichen Fahrzeuges für alle Centre de Secours der Landeshauptstadt vor. Sie soll als Hauptaugenmerk die Brandbekämpfung haben, soll jedoch sowohl mit der Versorgung wie auch dem möglichen Transport von Patinenten vertraut sein. Die Planungen dauerten bis 1983 an, bis das Konzept EIF (Engin d'Intervention du Futur) stand. Zusammen mit den Ausbauern Sairep und BIRO werden zwischen 1983 und 1984 die ersten Fahrzeuge zwecks Testphase geliefert. Die Testphase verläuft auch überaus positiv, so dass im Jahre 1985 eine erste Ausschreibung seitens der BSPP in die Wege geleitet wird.

Die erste Generation an "Premier Secours Evacuation - PSE" wird durch Camiva auf dem Iveco 49-10 Fahrgestell ausgeliefert. Gerade noch rechtzeitig, denn 1985 wird der BSPP der komplette Rettungsdienst der Hauptstadt übertragen. Von der ersten Generation an "Premier Secours Evacuation - PSE" werden zwischen 1985 und 1987 30 Fahrzeuge geliefert.

Mit der gewonnen Erfahrung und der daraus resultierenden Veränderungen wird die 2. Generation an "Premier Secours Evacuation - PSE" bereits 1988 von der BSPP in die Wege geleitet. Wiederum kann Camiva die Ausschreibung gewinnen und liefert der BSPP insgesamt 63 Fahrzeuge auf diversen Renault B-Modellen in drei Auslieferungslosen zwischen 1988 und 1994 aus.

Die erste Generation kommt jedoch so langsam in die Jahre und muss ersetzt werden. Die Ausschreibung für eine dritte Generation an "Premier Secours Evacuation - PSE" wird in die Wege geleitet. Das Lastenheft wurde dafür angepasst und die Beladung nochmals überdacht. Daraus resultiert ein grösseres Fahrgestell. Die Ausschreibung kann Sides für sich entscheiden und dies auf dem Renault Midliner-Fahrgestell. Zwischen 1995 und 1998 kann Sides in drei Auslieferungslose insgesamt 31 Fahrzeuge an die BSPP ausliefern.

Im Jahre 2000 muss die BSPP jedoch ihr Konzept völlig neu überdenken. In der Tat verbietet jetzt eine EU-Direktive den Transport von feuerwehrtechnischer Beladung und Patient zusammen im Patientenraum, dies aus Hygienegründe. Wiederum werden die Pläne angepasst und das Fahrzeug erhält einen geschlossenen Patientenraum. Im Jahre 2001 kann Sides den Prototyp des "Premier Secours Evacuation - PSE" der 4. Generation an die BSPP ausliefern. Die Testphase verläuft derart positiv, dass das Fahrzeug ab 2002 seitens der BSPP bei Sides bestellt wird. Zwischen 2001 und 2006 kann Sides insgesamt 68 dieser Fahrzeuge auf dem Renault Midlum-Fahrgestell ausliefern, dies in drei Auslieferungslosen.

Bei der BSPP ist der Fahrzeugtyp "Premier Secours Evacuation - PSE" nicht mehr weg zu denken. So arbeitet man 2010 bereits an der 5. Generation der "Premier Secours Evacuation - PSE". Die Erfahrungen aus der 4. Generation werden angepasst und noch im gleichen Jahr können die drei ersten Prototypen seitens Sides ausgeliefert werden. Seit 2010 hat sich die 5. Generation "Premier Secours Evacuation - PSE" bei der BSPP etabliert und Sides konnte bis heute 42 Fahrzeuge in zwei Auslieferungslosen ausliefern.

Zu vermerken bleibt, dass die BSPP die erste Feuerwehr weltweit war, die ein solches Konzept einführte und noch heute einsetzt!

Brigade de Sapeurs-Pompiers de Paris:

Die Brigade de Sapeurs-Pompiers de Paris, kurz als BSPP bezeichnet, ist eine militärische Berufsfeuerwehr, welche jedoch mit zivilen Aufgaben vertraut ist. Die Einheit gehört dem "Génie" der "Armée de Terre" an und ihre Führung untersteht einem General der französischen Streitkräfte. Die BSPP wird als die 3. grösste Eliteeinheit der Welt im Bereich Feuerwehr gezählt. Ihr Einzugsgebiet ist vor allem die Landeshauptstadt Paris (75) mit all ihren Arrondissement aber auch die angrenzenden Départements Hauts-de-Seine (92), Seine-Saint-Denis (93) und Val-de-Marne (94), die als Petite-Couronne bezeichnet werden. Nebenbei ist die BSPP auch für die Sicherheit auf dem Gelände der Raumfahrtstation in Kourou auf der französischen Guyanne und dem Rakententestgelände in Biscarosse zuständig. Die BSPP zählt insgesamt 8.500 Bedienstete in ihren Reihen und sie unterhält 81 Wachen sowie 830 Fahrzeuge.

BSPP CS Malar:

Der Centre de Secours Malar befindet sich im 7. Arrondissement von Paris. Die Wache gehört dem 3. Groupement d'Incendie der 4. Compagnie an. In der Wache sind 38 Berufsfeuerwehrleute stationiert. Vom CS Malar werden jährlich 5.000 Einsätze gemeistert. Der Einzugegebiet der Wache beschränkt sich vor allem auf den 7. Arrondissement und dem Eifelturm.

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Premier Secours Evacuation (PSE) de la Brigade des Sapeurs-Pompiers de Paris basé au CS Malar sur base d'un Renault Midlum S 120.08 équipé par Sides.

Ausrüster Standby GmbH
Sondersignalanlage
  • 3 Drehspiegelkennleuchten Hella KL 710, zwei davon am Heck
  • 2 Heckblitzer Mercura
Besatzung 1/4 Leistung 88 kW / 120 PS / 118 hp
Hubraum (cm³) 3.990 Zulässiges Gesamtgewicht (kg) 8.000
Tags
k.A.
Eingestellt am 15.10.2008 Hinzugefügt von Heiner Lahmann
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