Einsatzfahrzeug: Brignoles - UIISC 7 - MZF-Allrad - VLTT

Brignoles - UIISC 7 - MZF-Allrad - VLTT
Brignoles - UIISC 7 - MZF-Allrad - VLTT
Aufgenommen bei der Begleitung eines Tiefladers zu einem Waldbrand in der Nähe von Cébazan im Département Hérault (34).
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Einsatzfahrzeug-ID: V134444 Weiteres Foto hochladen

Funkrufname Brignoles - UIISC 7 - MZF-Allrad - VLTT Kennzeichen CW-979-GY
Standort Europa (Europe)Frankreich (France)Forces armées françaises (Streitkräfte)Armée de terre (Heer)
Wache UIISC n°7 Camp Couderc Zuständige Leitstelle k.A.
Obergruppe Feuerwehr Organisation Militärische Feuerwehr
Klassifizierung Mehrzweckfahrzeug Hersteller Land Rover
Modell Defender 110 Auf-/Ausbauhersteller unbekannt
Baujahr k.A. Erstzulassung k.A.
Indienststellung k.A. Außerdienststellung k.A.
Beschreibung

Véhicule Léger Toute Terrain VLTT/ Mehrzweckfahrzeug mit Allradantrieb (MZF-Allrad) der Unité d'instruction et d'intervention de la sécurité civile (UIISC) n°7 im Camp Couderc in Brignoles

Fahrgestell: Land Rover Defender 110

Zum Fuhrpark der Unités d'instruction et d'intervention de la sécurité civile (UIISC) gehöhren, wie auch bei vielen französischen Feuerwehren, verschiedene PKW die als Mehrzweckfahrzeug genutzt werden. Sie werden für Versorgungsfahrten genutzt, kommen aber auch als Führungs- und Nachschubfahrzeug zum Einsatz. Je nach Antriebsform wird zwischen einem Véhicule Léger, einem Mehrzweckfahrzeug mit Straßenantrieb, oder einem Véhicule Léger Toute Terrain, einem Mehrzweckfahrzeug mit Allradantrieb, unterschieden. Gerade in schwer zugänglichen Gebieten, insbesondere bei Waldbränden, werden die allradgetriebenen Mehrzweckfahrzeuge als Erkundungs-, Führungs- und Versorgungsfahrzeuge genutzt.

Das Détachement Appui - die Unterstützungseinheit - gibt es bei den drei französischen Unité d'instruction et d'intervention de la sécurité civile (UIISC) nur ein einziges Mal, nämlich bei der UIISC n°7 in Brignoles. Sie ist mit verschiedenen Baumaschinen wie Kettendozern, Kompaktladern, Baggerladern und ähnlichen Maschinen sowie den entsprechenden Transportanhängern, Zugmaschinen und Begleitfahrzeugen ausgestattet. Zu ihren Aufgaben gehören das Anlegen von Brandschneisen und behelfsmäßigen Wegen im Rahmen der Bekämpfung von Vegetationsfeuern, das Auseinanderziehen von Brandschutt sowie Einsätze bei Überflutungen, schweren Unwettern, Erdbeben oder starken Schneefällen.
Die Maschinen der Section d'Appui werden auf Tiefladergespannen zu ihrem Einsatzort transportiert. Die Gespanne sind in der Regel als Schwertransport der zweiten Kategorie deklariert, haben also eine Gesamtlänge zwischen 20 und 25 m sowie ein Gewicht von 48 bis 72 t. Als Schwertransport dieser Kategorie muss das Gespann selbst mit Gelblichtern und gelben Hinweistafeln "Convoi Exceptionnel", als Schwertransport, an Front und Heck ausgestattet sein. Begleitet werden muss es zudem durch ein Begleitfahrzeug, welches mit Gelblicht und einer Hinweistafel "Convoi Exceptionnel" ausgestattet dem Gespann vorausfährt und für einen freien Fahrweg sorgt. Neben diesem obligatorischen Begleitfahrzeug gehört meist auch ein Logistik- oder Werkstattfahrzeug für die Instandhaltung sowie ein Anhänger mit Dieselkraftstoff zum Betanken der Maschinen vor Ort zum Tross der Baumaschinen.

Dieses VLTT auf Land Rover Defender 110 wird durch das Détachement Appui als Begleitfahrzeug für Schwertransporte genutzt. Der rot mit weiß abgesetzter Dachfläche lackierte Defender ist im alten Design der UIISC mit schwarzer Bauchbinde und Zivilschutzzeichen auf den Türen, ergänzt durch rot-weiße Warnschraffuren an Front, Heck und den Seiten, gestaltet. Er ist mit einem Unterbodenschutz, einem zusätzlichen Frontschutzbügel sowie einem außen auf die Karosserie aufgesetzten Überollbügel und Astabweiser ausgestattet.
Für den Einsatz als Schwertransportbegleitfahrzeug ist der Land Rover mit am Überollbügel befestigten Brücke ausgestattet auf der ein Warnbalken von Mercura mit Blau- und Gelblichtmodulen sitzt. Beschriftet ist der Balken vorne wie hinten in der Mitte mit "Convoi Exceptionnel", dem französischen Begriff für Schwertransport. Unmittelbar links und rechts des Balkens befinden sich Aufnahmen für ein großes gelbes Hinweisschild mit der gleichen Aufschrift wie auf dem Balken: "Convoi Exceptionnel". Um ein Wegkippen des hoch aufragenden Schildes im Fahrtwind zu verhindern ist es nach vorne zum Überollbügel zusätzlich mit zwei Ketten abgespannt.

DIe Vermutung liegt nahe, dass dieses VLTT nicht ständig als Begleitfahrzeug für Schwertransporte ausgestattet ist, sondern je nach Bedarf ein gerade verfügbares VLTT mit der Brücke mit Warnbalken und Schildhalter ausgestattet wird. Untermauert wird dies durch das Vorhandensein weiterer ähnlicher VLTT bei den UIISC die statt einer fest verbauten Sondersignalanlage auf eine mobile Variante setzten. Sinn macht eine derartige Ausstattung aber nur, wenn die Sondersignalanlage beispielsweise zeitweise durch eine andere Ausstattung ersetzt werden soll.

Unité d'instruction et d'intervention de la sécurité civile (UIISC) n°7:

Die UIISC sind militärische Zivilschutzeinheiten der Armée de terre, der Landstreitkräfte der französischen Armee. Sie sind innerhalb der Armée de terre den Pionieren unterstellt und befinden sich dort in der Gesellschaft der Brigade des sapeurs-pompiers de Paris, der Berufsfeuerwehr von Paris. Die heutigen Einheiten der UIISC gehen auf das 1968 vom französischen Präsidenten Charles de Gaulle gegründete Corps de défense civile, eine eigenständige Zivilschutzorganisation, zurück. Als erste Einheit dieses Zivilschutzkorps wurde 1974 die heutige UIISC n°7 aus Personal des Bataillons der Marinefeuerwehr von Marseille gebildet. Bald folgten weitere Einheiten. Im Jahr 1988 wurden die Einheiten des Corps de défense civile zum militärischen Teil des französischen Zivilschutzes, der Sécurité civile, umgeformt und der Armée de terre unterstellt. Nach diversen Umorganisationen existieren derzeit drei Einheiten der UIISC. Die Einheit UIISC n°1 in Nogent-le-Rotrou, UIISC n°5 in Corte und UIISC n°7 in Brignoles. Die Aufgaben der UIISC liegen vor allem im Bereich des Zivilschutzes in der Unterstützung der örtlichen Einsatzkräfte bei Großschadenslagen und Katastrophenfällen. Speziell ausgerüstet sind die UIISC für die Bekämpfung von Vegetationsbränden, die Hilfeleistung bei ABC-Unfällen sowie für Überschwemmungen und Erdbeben.

Die auf die Bekämpfung von Vegetationsbränden spezialisierten Teile der UIISC werden in den Sommermonaten beispielsweise entlang der Mittelmeerküste im Languedoc-Roussillon und der Provence sowie auf Korsika verteilt stationiert und unterstützen dort die örtlichen Kräfte der Feuerwehren bei der Vegetationsbrandbekämpfung. Zur UIISC n°7 in Brignoles gehören mehrere auf die Waldbrandbekämpfung spezialisierte Verbände mit unterschiedlicher Ausrichtung. Vergleichbar mit der taktischen Formation Groupe d'Intervention Feux de Forêt (GIFF) kommunaler Feuerwehren sind die Section d'Intervention Feu de fôret (SIFF). Sie setzten sich aus einem geländegängigen Führungsfahrzeug, drei mittleren und einem großen Waldbrandtanklöschfahrzeug, einem Gerätewagen-Logistik und einem mit Rüstmaterial beladenen Gerätewagen zusammen. Auf der anderen Seite gibt es die auf die die Produktion und den Einsatz von Brandverzögerern ausgelegten Section d'Intervention Retardant terrestre (SIR). Diese Einheiten legen im Kampf gegen Vegetationsbränden spezielle Schneisen mit Brandverzögerer an um damit Brände an ihrer Ausbreitung zu stoppen. Zusätzlich zum Fuhrpark einer SIFF sind diese Verbände noch mit einem speziellen Tanklöschfahrzeug zum Transport und zur Herstellung des benötigten Brandverzögerers.

Die UIISC n°7 ist im Camp Couderc bei Brignoles in der Provence beheimatet. Der Standort liegt strategisch günstig an der Autobahn A8, welche von Aix-en-Provence aus parallel zum Mittelmeer bis an die italienische Grenze hinter Nizza führt. Von Brignoles aus sind es nur 50 km bis an den wichtigen Mittelmeerhafen Toulon, 90 km bis nach Marseille und 350 km bis nach Lyon.

Ausrüster Standby GmbH
Sondersignalanlage
  • 1 Warnbalken Mercura mit je 2 Blau- und Gelblichtmodulen
Besatzung k.A. Leistung k.A.
Hubraum (cm³) k.A. Zulässiges Gesamtgewicht (kg) k.A.
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Eingestellt am 31.01.2017 Hinzugefügt von Christopher Benkert
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